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Thema: Motz-Thread

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  1. #9
    kleines pelziges Wesen Avatar von Squirrel
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    Standard AW: Motz-Thread

    Der Unfähigkeit erster Akt:

    Hausverwaltung

    Im März unterschrieb ich einen Mietevertrag für eine hübsche Wohnung in Berlin Charlottenburg, Dort würde ich, laut Vertrag, Anfang Juni einziehen – das dachte ich...
    Mitte Mai rief ich also bei der Firma an, die das Haus verwaltet, um einen Termin zur Schlüsselübergabe zu vereinbaren.
    Doch es kam ganz anders...
    Der Mensch am Telephon sagte mir, er „habe eine Überraschung für mich“, und zwar sollte ich „vorübergehend“ in eine andere Wohnung ziehen. Der Grund hierfür war, daß man in meiner Wohnung kurzfristig jemanden einquartiert hatte, der seine eigene Wohnung aufgrund eines größeren Wasserschadens sanieren lassen mußte. Also konnte ich zum ersten Juni nicht dort einziehen und wurde in einer Ersatzwohnung untergebracht. Das ganze, so versicherte man mir, sei aber nur von sehr kurzer Dauer und es wurde ein Übergabetermin für meine „richtige“ Wohnung für den 15. Juni vereinbart.
    An diesem Tag kam aber niemand...also rief ich wieder bei der Hausverwaltung an, wo ich erfuhr, daß man überhaupt nicht wüßte, wann meine Wohnung frei würde und es überhaupt nicht sein könnte, daß wir für den 15. einen Übergabetermin vereinbart hätten, der Mitarbeiter „habe sich da sicher vertan“. Kurz darauf erhielt ich allerdings einen Anruf, in dem mir mitgeteilt wurde, die Wohnung würde nun endgültig zum 22. des Monats frei und an dem Tag würde man mir die Schlüssel übergeben....
    Am 22. rief ich – vorsichtshalber – nochmal bei der Hausverwaltung an, um an den Termin zu erinnern – und prompt erfuhr ich, daß der Termin sowieso geplatzt wäre und auf den 26. verschoben werden müßte.
    Soso, dachte ich bei mir, die schieben da also geplatzte Sachen durch die Gegend...das hörte sich nach Aas an, nach Fledderei – und so roch es auch. Ich war also mehr als skeptisch, was den 26. anging. Mittlerweile lebte ich seit einem knappen Monat quasi „aus dem Karton“...in einer Wohnung voller gepackter Sachen und demontierter Möbel.
    Am 26. staunte ich nicht schlecht – der Vertreter der Hausverwaltung kam tatsächlich vorbei!...
    ...ich begegnete ihm zufällig, weil ich gerade den Müll rausbrachte, als er durch den Hof lief. Er zuckte sichtlich zusammen, als er mich sah. Der derzeitige Bewohner meiner Wohnung sei nicht erreichbar, teilte er mir kurz und hektisch mit, und er er sei nur hier, um eine andere, soeben leergewordene Wohnung abzunehmen.
    Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine Wohnung handelte, die mit der in meinem Mietvertrag völlig identisch war – und schnell schlug ich vor, den Mietvertrag auf diese umzuschreiben...der Vertreter war einverstanden – auf die Idee hätte er aber irgendwie auch selber kommen können...
    Also besichtigte ich die Wohnung und war einverstanden mit ihr - sie ist in einem guten Zustand und es ist sogar ein hübscher, gepflegter Teppichboden drin.
    Ich ließ also meinen Mietvertrag auf diese Wohnung umschreiben und konnte nun endlich einziehen.


    Der Unfähigkeit zweiter Akt:

    Tili-Romm AG

    In meiner neuen Wohnung wollte ich schnell wieder Festnetztelephon und Internet haben.
    Also rief ich bei der Tili-Romm AG an und vereinbarte einen Monteurtermin.
    Hätte ich damals geahnt, was mir in den folgenden Wochen bevorstand, hätte ich lieber gleich einen anderen Anbieter als die Tili-Romm angerufen...

    Zum ersten Termin erschien gar nicht erst ein Monteur.
    Beim zweiten Mal erhielt ich am Tage des Termins immerhin einen Handyanruf vom bestellten Monteur – die Auftragsvergabe hatte ihm eine falsche Postleitzahl gegeben und er stand irgendwo anders in der Stadt – und das, obwohl ich mir während eines Anrufes bei der Hotline meine Adresse und Postleitzahl extra nochmal hatte vorlesen lassen, um sicherzugehen, daß sie die richtigen Daten hatten.
    Also rief ich wieder an und es wurde ein dritter Monteurtermin vereinbart, und zwar für Dienstag – diesmal erschien wieder niemand, und es kam auch keinerlei Anruf. Also saß ich zum dritten Mal einen ganzen Tag lang vergeblich zuhause herum...
    Ich rief am nächsten Tag wieder die Hotline an – und erfuhr, daß sie dort einen Termin für Freitag im Computer stehen hatten...mich über diese Terminänderung zu informieren, war offenbar nicht für nötig gehalten worden.
    Am Freitag Morgen bekam ich eine schriftliche Auftragsbestätigung – und stellte fest, daß sie mir eine falsche Telephonnummer verpasst hatten (Ich hatte zuvor ausdrücklich gewünscht, meine alte Telephonnummer wieder zu bekommen.)
    Immerhin kam aber diesmal tatsächlich der angekündigte Monteur vorbei – ein echter Fortschritt, wie ich einräumen mußte.
    Am gleichen Tag noch rief ich also wieder bei der Hotline an, um meine „richtige“ Telephonnummer wiederzubekommen. Dort sagte man mir, das wäre „kein Problem“, man würde noch am gleichen Tag die falsche Nummer abschalten und die richtige anschalten. Ich wähnte mich der Lösung des Problems nahe, nur noch ein einziger Schritt trennte mich von meinem Festnetzzugang.
    Doch mein Telephon schwieg weiterhin unerschütterlich. Die Tili-Romm AG hatte meine richtige Nummer tatsächlich angeschaltet – jedoch für die Wohnung in Berlin Lichtenberg, in der ich früher gewohnt hatte, wie mir der „Sachbearbeiter“ an der Hotline – ein deutliches Kichern unterdrückend – mitteilte.
    Mein Vorrat an Gleichmut war ein wenig erschöpft, und ich teilte ihm mit: „ Übermorgen früh, zehn Uhr, habe ich einen Beratungstermin mit dem Netzanbieter XY. Wenn bis dahin mein Telephon nicht schnurrt, sieht mich die Tili-Romm AG als Kunde nie wieder.“
    Kleinlaut gestand mir der Telefonist, daß er mir auch dazu raten würde, und daß ihm klar sei, wie „komisch“ das - ausgerechnet aus dem Munde eines Tili-Romm-Mitarbeiters - klingen mußte...

    Zwei Stunden nach diesem Anruf hatte ich wieder Telephon.

    Wenn man umzieht, am besten gleich bei der Tili-Romm-Hotline anrufen und in etwa folgendes sagen: “Guten Tag, ich ziehe zum Datum xy um, und ich würde ihnen raten, dort noch am gleichen Tag mein Telephon freizuschalten, sonst gehe ich zur Konkurrenz; vielen Dank für Ihr Verständnis.“

    Dann sollte eigentlich nix schiefgehen.

    (Anmerkung: Der Name des echten Telekommunikations-Anbieters wurde vom Autor in diesem Text durch einen Phantasienamen ersetzt; dem Leser ist es allerdings freigestellt, selbst darüber zu spekulieren, welches Unternehmen gemeint sein könnte.)

    P.S.: Nachtrag zum 1. Akt: Übrigens haust der Sanierungsfall-Mieter auch heute noch in der Wohnung, die ich ursprünglich bekommen sollte.
    Geändert von Squirrel (16.07.2006 um 15:13 Uhr)

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