Star by star. Mit ziemlicher Sicherheit das längste (dickste, umfangreichste, wie auch immer man es nennen will) Buch des Expanded Universe. Das Hardcover alleine hat schon 606 Seiten, wie das Taschenbuch aussehen wird will ich mir lieber gar nicht erst vorstellen. Sollte der Roman irgendwann mal in deutscher Fassung erscheinen (also so um 2020 rum) wird Blanvalet vermutlich eine Trilogie daraus machen

Aber ok, das Buch kann natürlich nichts für Troy Dennings Schreibwut, deshalb verliere ich keine weiteren Worte über die Seitenanzahl. Na gut, den noch schnell: Wisst ihr ob man einen Waffenschein für die Hardcoverausgabe braucht? Eine saftige Gehirnerschütterung bekommt man damit spielend leicht zustande. Allerdings nur mit schlagen, nicht mit lesen

Jetzt aber zum Buch…also zum Inhalt…der Geschichte…ja, genau, da wollte ich hin.

Wie jeder weiß (naja, der eine mehr, der andere weniger) ist die NJO um einiges blutiger, verlustreicher, emotionsgeladener, spannender und was-weiß-ich-was-nicht-noch-alles als das zum Großteil zum „Bösewicht-der-Woche“ verkommene Post Endor EU.
Und all die Eigenschaften die ich gerade aufgezählt habe (besonders das „was-weiß-ich-was-nicht-noch-alles“) wird in diesem Buch noch mehr gesteigert. Weder wurden in einem bisherigen NJO Roman die Kämpfe so detailliert beschrieben, noch hat man, egal was die Yuuzhan Vong bei ihrer Invasion schon so alles zerstört und getötet haben, die Narbengesichter so gehasst (böses Wort, ich weiß, nach Belieben mit „verachtet“ oder „für nicht sympathisch befunden“ ersetzen) wie nach diesem Roman. Zumindest ging es mir so. Natürlich gibt es auch andere Leser die Dennings stil für lahm, das Buch für zu lang und die Story für zu unrealistisch halten. Mir allerdings hat es gefallen, von dem her stört mich deren Meinung nicht sonderlich.

Blöderweise liegt zwischen Leseende des Romans und Review- Schreibbeginn schon wieder einige Zeit (genauer gesagt die Zeit um zwei weitere Romane lesen zu können), aber ich versuche mal so gut es geht, die Geschichte näher zu beleuchten. Ich meine, ich werde die Geschichte näher beleuchten, immerhin gibt es ja kein Versuchen

(Vorsicht, schwerwiegende Spoiler voraus&#33<font class='spoiler'>Alles fing vor einigen (oder einem) Buch an, als die Yuuzhan Vong von einem Tier Wind bekommen, das mit Hilfe der Macht jagt. Den Vornskrs. (zum Glück muss ich das nur schreiben und nicht aussprechen). Da diese putzigen Kreaturen nur auf einer Welt ihr Unwesen treiben wird prompt ein Shaper (wie heißen die eigentlich in der deutschen Version? Former? Gestalter?) nach Myrkr (gleiches wie bei den Vornskrs) entsandt, um die Viecherchen zu studieren. Was dabei herauskommt, wenn man einen Yuuzhan Vong Shaper auf eine machtsensitiver Tierart loslässt, können wir jetzt in Star by star erleben.

Genannt werden sie Voxyn und ihre Lieblingsspeise sind unbeugsame Ungläubige, die mit metallenen Abscheulichkeiten und ihren Zaubertricks erbärmlichen Widerstand gegen die heilige Mission der Yuuzhan Vong zu leisten versuchen. Kurz gesagt: Jeedai

Eine der ersten Opfer unter den Jedi ist die Schwester von Alema Rar, Numa. Doch sie sollte nicht die einzige bleiben und die ohnehin schon dezimierten Jedi müssen noch weitere Verluste beklagen. Unter ihnen auch die aus dem Kristallstern und der Young Jedi Knights-Reihe bekannte Lusa, die eine enge Freundin der Solo Zwillinge war. (Dass Denning sie geopfert hat, werde ich ihm für lange Zeit nicht verzeihen können. Es hätte genug andere Kandidaten gegeben. Kyp zum Beispiel *gg*)

Doch auf Eclipse, der Zufluchtsstätte der Jedi, laufen Cilghals Nachforschungen bereits auf Hochtouren, um mehr über die neuen Geschöpfe der Yuuzhan Vong in Erfahrung zu bringen. Schließlich entdeckt man (in einer der wenigen Szenen, die mir nicht so wirklich zusagen konnte) dass die Voxyn allesamt Klone sind und nur ein Original, eine Königin existiert. Der Plan zur Vernichtung der Königin ist schnell gefasst, nur die Wahl der Mitglieder dieser Selbstmord-Mission ist schwerer als gedacht, wollen schließlich alle Solo-Kinder daran teilnehmen, um ihre Freundin Lusa zu „rächen“ (ja, ich weiß, Rache nehmen ist bööse. Aber irgendwas in der Art wurde im Buch gesagt und mir ist gerade nichts besseres eingefallen)
Jaina, Tahiri, Tenel Ka, Alema Rar, Zekk, Tekli, Ganner, Lowbacca, Raynar Thul, Jacen, Anakin,(alle weiteren Jedi würden, wenn das hier Star Trek wäre, rote Fähnrichs-Uniformen tragen) Eryl Besa, Jovan Drark, Ulaha Kore, Krasov Hara, Bela Hara und Tesa Sabatyne (die drei Barabel mit dem lustigen Sprachfehler bilden das Schlusslicht)…sie bilden das Strike Team der Jedi, das nach Myrkyr aufbrechen und die Voxyn Königin töten soll. Und die Verluste werden nicht gerade gering ausfallen. Begleitet werden die Jedi von zwei YVH-Droiden…die einfach eine ungeheure Coolness ausstrahlen (und das nicht nur weil sie aus Metall sind)…und von Lando entwickelt wurden. Schon auf der Reise nach Myrkr geht so einiges schief und das Strike-Team muss erste Verletzungen hinnehmen. Aber dies war noch gar nichts, verglichen mit dem, was ihnen auf dem Weltenschiff der Yuuzhan Vong noch bevorsteht.

In gewisser Weise erinnerten mich die Passagen mit dem Strike-Team an den Klonkriegsroman Shatterpoint, in dem Matthew Stover die Schrecken des Krieges aufzeigen wollte. (was ihm, meiner Meinung nach, auch sehr gut gelungen ist) Würde entweder Shatterpoint oder Star by star verfilmt werden, so würde wohl ein wirklich guter Anti-Kriegsfilm entstehen (sofern nicht irgendein Action-süchtiger Regisseur am Werke ist). Aber ich schweife wohl langsam ab…

Wichtig ist auf jeden Fall, dass Anakin im weiteren Verlauf der Mission immer mehr mit sich und seiner Entscheidung, den Jedi Trupp zu leiten, hadert. Und mit jedem weiteren Jedi den er verliert werden seine Selbstzweifel größer. Gerade für ihn, den Jedi, der von allen Lichtschwertschwingern vermutlich am Meisten Vong zu ihren Göttern zurück geschickt hat, wäre dieser Roman vermutlich so etwas wie ein Wendepunkt geworden. Bis zu diesem Buch war ihm alles gelungen, was er begonnen hatte. (abgesehen von Chewbaccas Rettung und der Sache auf Centerpoint, bei der ja allerdings Jacen der „Schuldige“ war) Von allen wurde er gewarnt, dass er nicht immer jedes Risiko eingehen sollte, aber offensichtlich hatten die Skywalker-Gene bei ihm die Oberhand gewonnen. Diese Mission hätte ihn vermutlich umdenken lassen, hätte aus ihm vielleicht einen etwas ruhigeren und vorsichtigeren Anakin gemacht, der dann eine schöne Mischung aus Kyp „Bam Bam“ Durron und Meister Sleepwalker sein hätte können. Blöd nur, dass er diese Mission nicht überlebt hat.

Ich wusste schon seit längerem, dass Anakin die NJO, bzw. Star by star nicht überlebt und als ich den betreffenden Spoiler zum ersten Mal gelesen hatte war es mir ehrlich gesagt komplett egal. Damals las ich mich gerade durch die „Corellia-Trilogie“ und zumindest mir ging Klein-Ani dort mächtig auf die Nerven. Aber ich muss zugeben dass er sich im Laufe der NJO gebessert hat und bis zu Star by star zu einem meiner Favoriten wurde, wobei seine Beziehung zu Tahiri einiges dazu beigetragen hat.

Aber wieder zurück zum Buch, immerhin gab es ja noch andere bedeutsame Ereignisse, die in dem Roman vorkamen. Allen voran und natürlich das Gesprächsthema Nummer 1 in der Galaxis:

Die pöse Armprothese des Warmasters, die einfach nicht richtig anwachsen will

Und fast ebenso wichtig ist selbstverständlich die Besetzung Coruscants durch die Yuuzhan Vong. Ganz ehrlich, ich freue mich schon auf das, was die Vong mit diesem Betonklotz anstellen. In den Filmen mag er noch ganz nett ausgesehen haben, aber seit dem in einigen Büchern beschrieben wurde, wie es in den unteren Regionen des Stadtplaneten zugeht, wünsche ich mir irgendetwas oder jemanden, der dort mal gehörig aufräumt.

Ebenfalls erwähnenswert, besonders in Hinblick auf den nächsten Roman (Dark Journey) ist Jainas Art, mit Anakins Tod und Jacens Verschwinden unzugehen. Blöderweise kenne ich mittlerweile Dark Journey schon (und eigentlich auch die zwei darauf folgenden Bücher…frell, mit meinen Reviews hinke ich gewaltig hinterher), weswegen mir hier jetzt nicht wirklich viel einfällt, was ich zu Jaina schreiben soll, da ich ja schon weiß, was passiert. Das gibt es dann später, im Dark Journey- Review. </font>

Tja, somit bleibt mir dann wohl nicht anderes mehr, als mein bisher längstes Review zum bisher längsten Roman zu beenden. (und mit gleich an die Dark Journey-Rezension zu machen)