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Thema: Kanzleramt

  1. #1
    Forum-Aktivist Avatar von Prospero
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    Leider habe ich die erste Folge verpasst, die Blogosphäre hat eher ein negatives Echo, daher frage ich hier einfach mal frech: Wie ist die deutsche "West Wing"-Variante? Die Macher haben ja eindeutig eingestanden, dass sie "West Wing" als Vorbild hatten. Nächste Woche werde ich wohl zum Gucken kommen, aber danach wohl eher nicht - Mittwoch abends bin ich stets verplant...
    Ad Astra

  2. #2
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    hast du sonst keine infos zu der serie? deinem text lässt sich weder entnehmen, wo sie kommt, wann genau sie kommt, wer mitspielt, wer sie macht usw....
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  3. #3
    Dauerschreiber Avatar von TheEnvoy
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    Kanzleramt, Mittwochs 20:15, ZDF

    Hab es selbst nicht gesehen, war auch nicht sonderlin interessiert und zudem bin
    ich Mittwochs auch schon zu sehr verplant...

    Hier noch was zum lesen:

    ZDF-SERIE "DAS KANZLERAMT"

    Ein Schröder zum Knuddeln

    Von Lutz Kinkel

    Wirtschaft am Abgrund? Koalition paralysiert? Nicht im ZDF. Dort mendelt sich
    der brutale Berliner Politikbetrieb zur Idylle, in der ein Kanzler noch Mensch
    sein darf und Probleme beherrschbar sind. Das macht die zwölfteilige Serie "Das
    Kanzleramt" nicht eben glaubwürdig - aber unterhaltsam.

    Der Forschungsminister (Vadim Glowna) pfeift sich die falschen Pillen rein und
    ist deswegen ein bisschen gaga: Tagsüber pöbelt er vor laufenden Kameras über
    die Koalition, abends verprügelt er unschuldige Passanten. Irgendjemand muss
    den Mann stoppen. Kanzler Andreas Weyer (Klaus J. Behrendt) kommt jedoch gerade
    erst aus Asien zurück und hat selber Probleme mit der Gesundheit. Auf dem
    Rückflug hat ein Wirbelsturm seine Maschine so durchgeschüttelt, dass er sich
    die Rippen schwer geprellt hat. Endlich im Berliner Kanzleramt angekommen,
    trifft der smarte Mittvierziger seinen Leibarzt. "Verzichten Sie sechs Wochen
    auf Sex und Rock'n'Roll, dann wird das schon", sagt der Arzt lässig, während
    sich Weyer mit schmerzverzerrtem Gesicht einen Stützverband über den lädierten
    Oberkörper zieht.

    "Glaubst Du, dass der Leibarzt von Konrad Adenauer in solch' einem Ton über den
    Kanzler geredet hätte?" fragt Weyer seinen engsten Mitarbeiter, den Chef des
    Bundeskanzleramtes Norbert Kraft (Robert Atzorn). "Kaum", sagt Kraft. "Und
    warum suche ich mir keinen neuen Arzt?", fragt Meyer. "Noch ein Schmeichler im
    Kanzleramt und wir können den Laden dicht machen", antwortet Kraft.

    Dieser Dialog ist typisch für "Das Kanzleramt": schnell, amüsant und mit einer
    Spitze auf den realen Politikbetrieb gewürzt. Das hört und sieht man gerne,
    auch weil hier nicht irgendwelche Soap-Darsteller dilettieren, sondern ein A-
    Team deutscher Darsteller antritt: Neben Behrendt und Atzorn sind unter anderem
    Herbert Knaup als Regierungssprecher und Heikko Deutschmann als verknautschter
    Redenschreiber mit von der Partie.

    Zwölf Folgen lang bevölkern sie im ZDF "Das Kanzleramt", immer mittwochs zur
    Primetime um 20.15 Uhr. Dass noch in diesem Jahr eine Fortsetzung gedreht wird,
    gilt aufgrund der erfolgreichen Screenings vor Redakteuren und Journalisten als
    sehr wahrscheinlich: Autor Martin E. Süskind und Regisseur Hans-Christoph
    Blumenberg stecken bereits in den Vorbereitungen. Sollte ihnen das Quotenglück
    hold sein, könnte sich "Das Kanzleramt" sogar zur TV-Institution verfestigen -
    das US-Vorbild "West Wing" läuft seit 1999 ohne Unterbrechung.

    Und an Stoff mangelt es naturgemäß nicht: In der ersten Folge zum Beispiel geht
    es nicht nur um desaströse Pressekonferenzen und geprellte Rippen, sondern auch
    um die Entführung einer deutschen Touristengruppe in Lateinamerika. In dieser
    Sache ermittelt die neue Abteilungsleiterin Außenpolitik (Claudia Michelsen),
    eine schöne Intelligenzbestie, der es im Handumdrehen gelingt, den Chef der
    Entführer festzusetzen. Schließlich hält sich der Bösewicht - was für ein
    glücklicher Zufall! - gerade in Berlin auf. Auf dem Bildschirm gibt es eben
    nicht nur Probleme, sondern auch jede Menge toller Lösungen.

    Über den Realitätsgehalt der Serie haben sich bereits einige Experten
    ausgelassen. Horst Teltschik, ehemals Helmut Kohls außenpolitischer Berater,
    sagte der "Hörzu", im realen Kanzleramt gehe es wesentlich "härter und
    hektischer" zu: "Es wäre ja positiv, wenn es einen Kanzler gäbe, der sich nach
    dem neugeborenen Kind seines Mitarbeiters erkundigt. Andererseits weiß ich,
    dass man für so etwas keinen Kopf hat bei 20 bis 30 Terminen am Tag."

    Ähnlich äußerte sich Wolfgang Nowak, zwischen 1999 und 2002 Planungschef im
    Bundeskanzleramt, im "Stern". Bei der Entführung deutscher Touristen würde
    normalerweise ein Krisenstab eingesetzt, so Nowak, dass in der Serie die
    Abteilungsleiterin eine "Bella Block"-Nummer hinlege, sei schlichtweg "Quatsch".
    Auch der fürsorgliche Umgang des TV-Kanzlers mit seinem durchgedrehten Minister
    sei unrealistisch: "Alles wird gut, will uns das Fernsehen sagen. Politik aber
    ist grausam, vor allem zu ihren Repräsentanten. Sie lässt Freundschaft nicht zu."

    Die Filmemacher, mit solchen Vorwürfen konfrontiert, nehmen für sich ihren
    künstlerischen Spielraum in Anspruch. Es könne nicht darum gehen, die "heute-
    Nachrichten mit anderen Mitteln weiterzuerzählen", meint Produzent Ulrich Lenze
    von der Cinemedia. Und Martin E. Süskind, Ex-Chefredakteur der "Berliner
    Zeitung" und Autor von fünf Serienfolgen, sagt: "In der Serie ticken die Uhren
    natürlich anders. Politische Probleme werden in einem Bruchteil der Zeit, die
    normalerweise notwendig wäre, gelöst. Alles ist stark verdichtet, verkürzt,
    sicher auch vereinfacht. Aber das ist eben Fiktion. Wir machen keine
    Dokumentation über Politik in Deutschland."

    Und genau dafür sollte sich die Regierung Schröder beim ZDF bedanken. Eine
    Dokumentation über die Berliner Machtmaschine würde die Zuschauer
    wahrscheinlich schockieren, die Serie hingegen unterhält und versöhnt. Denn der
    Zuschauer lernt mit jeder Folge: "Die da oben" sind auch nur Menschen und sie
    wollen eigentlich nur unser Bestes. Und die Probleme, herrje, die bekommt man
    schon in den Griff, wenn man nur die Ärmel hochkrempelt. "Schön wär's" sollte
    auf dem Abspann stehen - in fetten, großen Lettern.
    Quelle: Spiegel.de

    Die Seite zur Serie beim ZDF: Link
    "Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary
    Safety, deserve neither Liberty nor Safety."
    -- Benjamin Franklin

    Now There's A lesson To Learn,
    Respect's not Given,
    It's Earned.
    --

  4. #4
    Forum-Aktivist Avatar von Prospero
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    08.04.2003
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    Heute kann ich mir mal eine Folge ansehen, normalerweise bin ich Mittwochs auch verplant um die Zeit. Schaun wer mal.
    Alles wissenswerte hat ja schon mein Vorposter übernommen - ZDF produziert die Serie, 13 Folgen sinds wohl a 45 Minuten. Klaus J. Behrend spielt den Kanzler und die Macher haben ausdrücklich "West Wing" als Vorbild genannt beim Verfassen der Drehbücher.
    Ad Astra

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