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Thema: Übersetzung der Audiokommentare von JMS zu Babylon 5

  1. #1
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    Standard Übersetzung der Audiokommentare von JMS zu Babylon 5

    Hallo Leute!

    Ich persönlich finde JMS' Audiokommentare zu Babylon 5 (seien es nun jene für die Serie oder auch für die TV-Filme) immer höchst informativ - allerdings gibt es ja auch Leute die des Englischen leider nicht ganz so mächtig sind. Daher dachte ich mir,d ass es doch eine nette Idee wäre, für jene Leute die Audiokommentare zu übersetzen, und diese hier zu posten. Allerdings hätte ich dazu eine Frage: Kennt vielleicht irgend jemand eine Seite/ein Forum, wo man Transkripte von JMS' Audiokommentaren auf englisch findet? Das würde mir die Arbeit nämlich extrem erleichtern...

    Ach ja, zu den beiden Audiokommentaren der 1. Staffel wurde meines Wissens eine derartige Übersetzung schon angefertigt. Sobald ich sie wieder im Internet gefunden habe, werde ich sie gleich mal hier posten. In der Zwischenzeit bitte ich euch darum, mich bei der Suche nach "Textversionen" der Audiokommentare zu unterstützen...

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    "I believe that when we leave a place, part of it goes with us, and part of us remains. Go anywhere in this station, when it is quiet, and just listen. After a while you will hear the echos of all our conversations, every thought and word we've exchanged. Long after we're gone, our voices will linger in these walls."
    Andreas Katsulas as G'Kar - Objects in Motion / The Lost Tales-Intro


  2. #2
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    Standard AW: JMS' Audiokommentare zu Babylon 5

    So, hab die Übersetzung der Audiokommentare zu den Folgen "Visionen des Schreckens" und "Chrysalis" gerade gefunden - allerdings ist sie leider teilweise etwas lückenhaft. Werde mich daran machen, die Lücken zu füllen, und das fertige Ergebnis dann hier posten...
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  3. #3
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    Standard AW: JMS' Audiokommentare zu Babylon 5

    Ist natürlich keine schlechte Idee, aber verdammt viel Arbeit, die Du Dir da aufhalsen willst. Ich werd mal gucken, ob ich engl. Transkripte finde.

    CU Falcon

  4. #4
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    Standard AW: JMS' Audiokommentare zu Babylon 5

    Zitat Zitat von Falcon
    Ist natürlich keine schlechte Idee, aber verdammt viel Arbeit, die Du Dir da aufhalsen willst. Ich werd mal gucken, ob ich engl. Transkripte finde.
    Also wenn ich die Transkripte hätte, würde sich die Arbeit eher in Grenzen halten - übersetzen fällt mir nämlich (Gott sei Dank) an sich relativ leicht - vor allem wenn's um einen geschriebenen Text geht. Das wirklich zeitaufreibende wäre es, wenn ich mir die Audiokommentare selber anhören und davon direkt übersetzen müsste - weil dann muss man immer auf Stop, Weiter etc. gehen - das ist mühsam. Also wenn du da was finden würdest, wär's ganz toll - ansonsten könnt's nämlich schon noch eine Weile dauern, bis ich den ersten Audiokommentar hier posten kann. Schon allein das ausbessern/überprüfen ist nämlich schwer genug
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  5. #5
    Moderator Avatar von wu-chi
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    Standard AW: JMS' Audiokommentare zu Babylon 5

    Hmm, die deutsche Übersetzung der Audiokommentare der ersten Staffel habe ich hier einmal gepostet. Die hatte ich damals im usenet gefunden.
    Ob sie komplett sind weiß ich jetzt nicht mehr.

    Ich such den Thread mal raus.

    Grüße
    wu-chi

    edit: In diesem Thread waren sie versteckt: "DVD Extras (Staffel 1)"

    "Visionen des Schreckens"
    "Chrysalis"
    "Any given man sees only a tiny portion of the total truth, and very often, in fact almost perpetually, he deliberately deceives himself about that little precious fragment as well. A portion of him turns against him and acts like another person, defeating him from inside. A man inside a man. Which is no man at all."
    Philip K. Dick (A Scanner Darkly, 1977)

  6. #6
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    Standard AW: JMS' Audiokommentare zu Babylon 5

    So, den ersten habe ich gerade überarbeitet, und wenn du nichts dagegen hast, würde ich ihn gerne auch hier noch einmal in voller Länge posten, damit wir dann möglichst alle Audiokommentare komplett und an einem Ort haben.

    Bei den Texten in [solchen Klammern] handelt es sich um persönliche Anmerkung von mir - entweder was die Übersetzung betrifft, oder ich habe ein paar Worte hinzugefügt, die JMS eigentlich nicht gesagt hat, um zu verdeutlichen, was er meint.

    Das ganze ist ziemlich lang und der eine oder andere Tipp- Zeichen oder Abstand-Fehler wird sich darin sicher noch befinden, also habt Nachsicht. Ansonsten viel Spaß

    Edit: Für all jene, welche Babylon 5 noch nicht komplett kennen, möchte ich hier noch eine Spoiler-Warnung hinzufügen! JMS verrät einiges über den weiteren Verlauf der Serie, und ich kann eigentlich nur empfehlen, sich den Audiokommentar erst anzuhören/durchzulesen, sobald jemand die ganze Serie gesehen hat.

    Nun aber los...

    Visionen des Schreckens (Signs and Portents)
    Hallo, mein Name ist Joe Straczynski, ich bin ausführender Produzent, Schöpfer und Hauptschreiber für Babylon 5, und Sie sehen "Visionen des Schreckens". Dies ist eine unserer Haupt-Recycling-Aufnahmen, von denen wir einige auf einmal gemacht haben und dann in unterschiedlichen Zusammenstellungen endlos wiederbenutzt und wiederverwertet haben.

    Ich habe mir mit dem Aufstehen in der Früh immer schwer getan. Ich hasse den Morgen so intensiv, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. So ist also das was sie nun zu hören bekommt wie für mich gemacht. Ich hasse Morgen, und Ivanova, als ein Teil meiner selbst, musste diesen Charakterzug zum Ausdruck bringen. Und hassen Sie solche Weckrufe nicht?

    Ich habe das Genervte in Claudias Stimme, das hier sehr stark durchkommt, immer gemocht. Es hat viel Spaß gemacht mit ihr zu arbeiten. Sie ist ein Morgenmensch, was ich nie verstanden habe. Ich stelle mir vor, sie ist eine andere Lebensform.

    C & C war die erste Kulisse die für Babylon 5 gebaut wurde, weil wir die als erstes einzusetzen hatten. Im Endeffekt war es eine Abhetzerei während des Drehs des Pilotfilms die Kulissen zu bauen. Diese macht im Lauf der Zeit einige kleine Änderungen mit, aber sie war immer die Hauptkulisse für die Serie.

    Und da ist die russische Einstellung von Hoffnungslosigkeit und "wir werden alle sterben, wird sind alle verloren", die ebenfalls grossen Anteil an Ivanovas Charakter hat. Ich schöpfe da aus meinem eigenen Hintergrund, der ich selber Russe bin, und ich habe immer versucht, Wege zu finden, sie zu ärgern und sie ganz allgemein ein schweres Leben haben zu lassen.

    Ich habe keine Ahnung mehr, wer dieser Schauspieler ist. Das ist echt schade.

    Die Starfurys wurden für die Arbeit im Weltraum entworfen, mit Düsen vorne und hinten, und wenn Sie sich die Explosion da ansehen, dann stellen Sie fest, dass er absprengt, und auch für dieses Feature gibt es einen Entwurf: der Vorderteil des Dings wird abgetrennt, und dann ist die Person in einer gesicherten Umgebung.

    Jedes Jahr von Babylon 5 setzte ich mich hin und entwarf die Titelsequenz, die Sie gerade sehen. Wie haben sie jedes Jahr geändert, weil jedes Jahr eine eigene Geschichte aus dem Buch Babylon 5 war, und daher musste jede Geschichte einen eigenen Umschlag haben, wenn Sie so wollen. Die Erzählung und den Schnitt im ersten Jahr habe ich selbst gemacht, und John Copland war auch dabei, und sie wurde entworfen um eine Stimmung für die Staffel zu erzeugen, und ein Gefühl dafür zu vermitteln, worum es sich bei der Serie handelte. Im ersten Jahr ganz besonders, weil wir da eine Serie etablieren mussten, eine neue Serie, und sie sollte die Voraussetzungen festlegen, die Hauptcharaktere, Michael O'Hare und andere, und wofür die Station entworfen worden war, ehe wir zu Chris Frankes umwerfender Musik loslegen.

    Wie man es auch nimmt, Chris Frankes Musik ist wahrscheinlich mindestens so sehr ein Teil der Serie bzw. für ihren Ton verantwortlich wie ich oder irgendeiner der Schauspieler. Chris hat der Musik eine einzigartige Sensibilität gegeben, wie ich es noch kaum bei anderen Fernsehkomponisten erlebt habe, die dazu neigen, sehr oft Dauergeräusche zu verwenden, oder nicht so weit gehen wie sie könnten, aber seine hatte einen orchesterhaften Schwung, und eine Größe und einen Umfang, die die Serie umfing und ihr diese Art opernhafte Qualität gab, nach der ich mit dieser Serie immer gestrebt hatte. Es ist Oper - nicht italienische, meine Entschuldigung an unsere Opernfreunde da draußen, aber das spreche ich nicht sonderlich gut - tatsächlich überhaupt nicht, ich habe gelogen. Aber das gilt nur für mich, ihm ist sowas nie passiert.

    "Zeichen und Wunder" war der Titel für die gesamte erste Serie - unsere erste Staffel meine ich - und wieder hat jedes Kapitel seine eigene Überschrift. Und da, natürlich, die Ankunft unseres Freundes Mr. Morden. Diese Kulisse war nur etwa drei Meter lang, alles übrige ist CGI. Als ich Ed Wasser für diese Rolle nahm, da mochte ich ihn weil er mich spontan an ein Arschloch vom Typ Rod Sirling erinnerte. Er hat diese Haltung, die Stimme, das Gesicht, tolles Haar, ich hasse ihn fürchterlich!

    Man liebt es, dieses selbstgefällige Grinsen zu hassen. Und hier führen wir die Frage ein, dass er am äußersten Rand gewesen ist, was er dort gesucht hat - und wenn man an Z'ha'dum denkt, dass natürlich, wie wir später herausfinden, irgendwo da draußen am Rand liegt, zählt man zwei und zwei zusammen.

    Die Plünderer [Raiders] waren eine oft benutzte Nicht-Bedrohung in der Serie. Im Wissen dass wir einigen Bedarf an Action hatten, sagte ich immer dort, wo ich gerade nicht wusste was ich sonst machen sollte, und wenn weder die Narn noch die Centauri beteiligt waren: "Lasst uns diese Plünderer einbauen, weil die gerade irgendwo rumsitzen auf ein Bier, also zerren wir sie hervor und haben ein Problem mit ihnen."

    "Zeichen und Wunder" [Anm. des Übersetzers: Wörtliche Übersetzung des Episodentitels] ist ein Zitat aus der Bibel, und es gibt eine Menge biblische Strukturen im Verlauf der Serie. Es gibt auch Mythen und Literatur aus anderen Gebieten, aber ich finde, die Bibel ist eine gute Quelle für Material zum Erzählen von Geschichten, und deswegen wollte ich das mit der ganz ersten Staffel "Zeichen und Wunder" einbringen, und habe auch später in anderen Staffeln bei einigen Zitaten auf die Bibel zurückgreifen.

    Michael brachte einen „harter Kerl“-Aspekt in der Figur in den Vordergrund, Die Figur wurde von Jesuiten ausgebildet und von Jesuiten unterrichtet, und er besaß diese gewisse philosophische Reserviertheit, die jeder kommandierende Offizier mitbringen muss. Und die Beziehung zwischen ihm und Jerry Doyle gestaltete sich immer extrem gut, sie kamen vor der Kamera blendend miteinander aus.

    Und [da haben wir] natürlich Londo. Die Haare waren bei Londo fast ... vielleicht sollte ich es so ausdrücken: Das war ein Unfall. Die Zeichnungen die wir für ihn hatten waren ursprünglich so ausgelegt, dass er einen kurzgeschnittenen Kranz Haare haben sollte, und er kam mit ungekürztem Haar heraus, so wie dieses, und sagte: "Nun, was haltest du davon?" Nun, ich als ein höflicher und seine Schauspieler ernst nehmender Produzent dachte: 'Tja, er muss es so wohl wirklich mögen.' Also sagte ich: "Nun, gut, so können wir arbeiten." Er lachte, ich lachte, ich wusste nicht dass er nur spaßte. Konsequenterweise hab ich das ewig nicht herausgefunden, und er hatte Angst es mir zu sagen, weil er dachte *ich* würde es so mögen. Daher kam am Ende diese Fontäne von Haaren dabei heraus, die das erste Jahr über nie wirklich stimmig aussah. Bei denen die sich das gerade zu Hause ansehen entschuldige ich mich zutiefst. Es ist als ob eine Katze auf seinem Scheitel gestorben wäre. Wir versuchten das hin zu bekommen, aber es kam nie was rechtes dabei heraus. Wir mussten dem Haar Schicht um Schicht um Schicht hinzufügen bis es schließlich zu dieser Kreatur wurde mit der man hätte töten können.

    Aber die schauspielerische Leistung unter dem Haar ließ die Figur immer durchscheinen, als jemanden der sich wirklich danach sehnte das Reich wieder zu errichten, wobei natürlich dieses Artefakt das er bekommt ein Teil dieses Reiches ist. Er sah in die Vergangenheit, und das Problem war, dass sein Blick so weit rückwärts in die Vergangenheit gerichtet war und nicht voran in die Zukunft oder in die Gegenwart, dass er sich in der Gegenwart verlor und seine Zukunft dadurch opferte, dass er sich auf die Vergangenheit konzentrierte.

    Es ist recht billig zusammengestoppelt, sah nicht sehr gut aus, aber er war davon bewegt, das ist was zählt. Oh, Mr. Morden schon wieder. Er ist immer überall zugegen. Dieses selbstgefällige Grinsen. Man möchte ihn so richtig verprügeln, oder?

    Nun, diese Szene... ich bin ein ziemlich kranker Kerl, fürchte ich, und der bloße Gedanke an einen Menschen, gefangen zwischen G'Kar und Londo, die sich gerade streiten bis zu dem Punkt an dem wir alle die Probleme erkennen die sie immer haben werden, und zu guter Letzt sehen wir, dass kommt was kommen musste: sie geben einander gegenseitig die Schuld anstatt ihre eigenen Probleme zu erkennen. Es ist sinnbildhaft und symbolisch für ihre Beziehung über die ganze Serie hinweg - einander die Schuld geben.

    Der Typ will da nicht sein, will irgendwo hin auf eine Pizza, Ich höre den Streit, der Narn riecht komisch, kann ich bitte irgendwo anders sein.

    Und los geht's, die Anschuldigungen beginnen.

    Die Narn und die Centauri sind einander manchmal tatsächlich ähnlicher als sie wahrhaben wollen. Sie sind beides sehr starke, sehr besitzergreifende, sehr emotionale Wesen, und in Augenblicken wie diesem schieben sie sich wieder gegenseitig die Schuld zu. Sie kommen mit ihren eigenen Problemen nicht selbst zurande.

    Ich habe Andreas als G'Kar sehr gemocht. Er hat der Rolle Stärke gegeben, und sobald er in der Maske zu G'Kar geworden war blieb er den ganzen Tag über G'Kar. Er legte nie die Maske ab. Er war hinter dem Haus eine paffen, und ein Narn mit einer Fluppe ist ein sehr seltsamer Anblick mitten an einem heißen Tag in Sun Valley. Und man sah ihn an, und er war: G'Kar. Und er sah wirklich seltsam aus mit seinen roten Augen, er schlüpfte nie aus der Figur, hörte den ganzen Tag über, den er da war, nie auf G'Kar zu sein. Während andere Schauspieler aus der Rolle schlüpfen und herumalbern konnten, war er immer G'Kar.

    Die erste Staffel dreht sich auch um die Einführung von Geheimnissen und Verschwörungen, und wer wen wovon abhält. Der Entwurf sah vor, dass wir all die Teilchen in Position brachten, mit denen wir im späteren Verlauf der Serie spielen wollten.

    Es gibt ein Spiel namens "sine-non"-Spiel, bei dem jemandem eine Frage stellt. Man darf sich nicht wiederholen, nie zweimal die selbe Antwort geben. Wer bist du, was willst du, und das fragt man wieder und wieder, bis man zum wahren Kern kommt. Wenn ich zu Ihnen sage: "Wer ich bin? Oh, wieso, ich bin Autor" - "Aber wer sind Sie?" - "Ich bin Produzent." - "Aber wer sind Sie?" - "Ich bin aus New Jersey.", schlussendlich kommt man zur Wahrheit, so ist also "Was wollen Sie?", vielfach wiederholt, ein Versuch, durch das Gekünstelte zu dringen. Wieder haben wir die Kunstfrage, die gekünstelte Antwort, die oberflächliche Antwort. Er will ausweichen, ducken, das ist das offensichtliche Verhalten, aber Morden lässt nicht locker. 'Wenn es das ist was Sie wollen, dann werde ich gehen' - und jetzt die Wahrheit.

    Tja, wie weit wird man gehen? Was Morden sucht ist jemand, der sehr weit gehen wird, um zu sehen, was er [Morden] zu bieten hat. Wo liegen die langfristigen Ambitionen? G'Kar geht es um Rache, ihre Gesellschaft zu zerstören, quitt werden, aber wenn es um größere Ziele geht, die zu den Absichten der Schatten passen, hat er nicht wirklich was zu bieten. Er hat nicht so weit voraus gedacht, und wird daher für die Schatten nutzlos.

    Damit diese Besprechung, [bzw.] die ganze Serie stimmig ist, musste ich mich hinsetzen und die Dynamik der Figuren ausarbeiten, und auch die Dynamik der beteiligten Welten. Ausführlich für etwa tausend Jahre in beide Richtungen, in groben Umrissen eine Million Jahre in beide Richtungen. Gleichermaßen die Mythen, die Hintergründe und all die Geschichten, und woher diese Reiche all kamen, damit, wenn wir loslegen würden, ab der ersten Folge alles Sinn ergab, und alles zusammenpasst.

    Wenn es übrigens unter allen Centauri die wir in der Serie hatten einen gab, dessen Haar noch übler aussah als das Londos, dann war es dieses Freundchen hier.

    Hier sehen wir wieder die religiöse Seite der Centauri, sie sind monotheistisch [?!?!], sie glauben an Wahrsagerei, an Telepathie, und sie haben Seher, die als Berater des Imperators tätig sind, wie diese hier eine ist. Die Art der Vision die sie hier sieht werden wir tatsächlich im weiteren Verlauf im fünften Jahr von Babylon 5 sehen.

    Was ich in Babylon 5 versucht habe war, eine realistische Gesellschaft zu erschaffen, eine realistische Version der Zukunft, sodass die Babylon 5 Station nicht mit magischer Schwerkraft funktioniert -> Sie rotiert um die Schwerkraft zu erzeugen. Und die Starfurys wurden dafür entworfen in einer schwerelosen Umgebung zu operieren, sie können vorwärts fliegen während sie nach hinten feuern, sie können wenden und sich um sich selbst drehen, weil der Antrieb in der Mitte der Achse sitzt und man dadurch Beschleunigungskräfte reduziert. Das Interessante daran ist, dass wir die Entwürfe so gründlich durchdacht hatten, dass etwa zwei Jahre nach Start der Serie Ingenieure der NASA bei uns anriefen, die sagten: "Hören Sie, wir haben versucht einen Entwurf für etwas zu finden, das im Wesentlichen ein Gabelstapler für eine Raumstation werden soll, und von allen Entwürfen auf die wir gestoßen sind ist Ihre Starfury derjenige der für uns am ehesten Sinn macht. Können wir Ihr Modell ausleihen?" und ich sagte: "Sicher, Sie haben freien Zugriff darauf.", die sagten: " Es wird uns jahrelange Arbeit kosten." Und ich sagte: "Geht in Ordnung. Aber wenn Sie je diesen Entwurf verwenden, dann müssen Sie sie Starfury nennen. Das ist mein Teil an dem Geschäft." Also möchte ich wenn ich 70 bin in den Weltraum hochsehen und Starfurys im Orbit über der Erde sehen.

    Die bei der NASA mochten das wirklich sehr, und sie kamen zu vielen Führungen. Wir hatten Astronauten die sie Serie besuchten, und NASA Ingenieure die vorbeischauten, weil wir versuchten es krankhaft genau zu machen, die unterschiedlichen Umgebungen, die unterschiedlichen Atmosphären, und die Plünderer wiederum sind durch ihre Technik beschränkt und durch die Tatsache, dass ihre Schiffe so entworfen sind, dass sie sowohl in der Luft als auch im Raum operieren können, was aber in mancher Weise ihre Brauchbarkeit wieder beschränkte, wo wiederum Starfurys die besseren Schiffe sind, weil sie auf die Operation im Raum spezialisiert sind.

    Und hier haben wir wieder die Frage, wie sie Delenn gestellt wird: "Was wollen Sie?", und als eine aus der religiösen Kaste will Delenn eher von gar nichts wirklich etwas. Sie will dienen. Und wir wissen durch das was sich später in der Serie zuträgt, dass die Minbari gegen die Schatten gekämpft haben. Und sie sind sehr sensitiv ihnen und ihrer Anwesenheit gegenüber, und sie ist Mitglied des Grauen Rates, und das Symbol das auf ihrer Stirn erscheint ist eines des Grauen Rates, und eingepflanzt um ihnen anzuzeigen, wenn jemand unter Schatteneinfluss in der Nähe ist. Und als sie Morden ansieht, da sehen wir ihn mit ihren Augen und bemerken, dass etwas los ist. Und es war immer diese Frage im Raum, vom Pilotfilm ausgehend: Kommen die Schatten tatsächlich zurück, oder ist ihre Wiederkehr nur ein Gerücht? Und diese ihre Begegnung ist die allererste echte Bestätigung die sie hat, dass sie wirklich zurück sind, und dass die Dinge sehr bald sehr schlimm werden.

    Sie hat die Bestätigung. Und wir wissen, dass Dukath sie gewarnt hatte dass sie kommen würden; wir sehen das im zweistündigen Film "Der erste Schritt", nach einer Stunde Spielzeit; und nun wissen wir, dass Dukath recht hatte, sie kommen in der Tat.

    Londo ist eine faszinierende Figur, denn wenn überhaupt, dann ist die Geschichte von Babylon 5 die Geschichte des Londo Mollari. Er beginnt als Botschafter, ein unwichtiger Bursche, sein Amt ist ein Witz, er ist ein Witz, er ist ein Säufer, er kleidet sich zu schrill in einen lila Umhang, niemand nimmt ihn ernst. Und er arbeitet innerhalb dieses Rahmens, aber voller Ablehnung, wie wir im Pilotfilm sehen, wenn er sagt „Wir wurden auf eine Touristenattraktion reduziert, geöffnet von 9 bis 17 Uhr, Erdzeit.“ Und nichts fördert Ehrgeiz so sehr wie Ablehnung, und die Serie folgt seiner Entwicklung wie er mit der Zeit vom Kasperl zur ernst zu nehmenden Figur wird, bis er schließlich sein Ziel der Imperatorschaft erreicht. Aber zu einem hohen Preis für seine Heimatwelt. Er ist ein Patriot alter Schule, und unglücklicherweise bedeutet das manchmal, Dinge zu tun die man nicht tun sollte, weil man glaubt man müsse sie tun. In dieser Serie ging es um Entscheidungen, [deren] Folgen und Verantwortung. Und er trifft hier manche sehr unglückselige Wahl. Gleichermaßen in dieser Angelegenheit wie auch später wenn Morden wieder auftaucht.

    Alles dreht sich um Familie und Häuser und Stolz und Ansehen. Alle höherrangigen Centauri Diplomaten haben Familie und Ehren die Jahrhunderte und in manchen Fällen Jahrtausende zurück gehen, und sie sind Sklaven dieses Stolzes, und daran sind sie selbst Schuld.

    Als mir zum ersten Mal die Idee zu Babylon 5 kam gab es damals eigentlich zwei miteinander ringende Ideen in meinem Kopf. Die eine war dieses riesige Großbudget-Weltraumdrama, das Aufstieg und Fall von Reichen und ausgedehnte Schlachten und Kriege beinhalten sollte. Das andere war eine Geschichte, die auf einer Raumstation spielen und von den Lügen derjenigen handeln sollte, die da in einer Konservendose steckten, und eines Tages, wortwörtlich unter der Dusche, dachte ich an beide und merkte: Nein, die sind beide die selbe Geschichte. Und dass man eine Raumstation und ihre Figuren als das verkleinerte große Universum verwenden sollte. Also veranschaulicht man dieses gesamte Reich indem man Londo sieht, und ihn zum Sinnbild der Centauri macht. G'Kar wird zum Sinnbild all der Handlungen der Narn. Und so extrapoliert man von da wo man auf der Station ist nach außen, und ich erkannte, dass es sich um die selbe Geschichte handelte. Der gesamte fünfjährige Spannungsbogen stürzte mit einem Mal in meinen Kopf zusammen, ich sah in diesem Moment die gesamte Geschichte in gewaltiger Klarheit, und raste aus der Dusche, schrieb es mit Stift und Papier auf, weil ich mich nicht hinter die Tastatur setzen wollte da ich klatschnass war - ich schrieb alles auf, und das wurde die Grundlage des fünfjährigen Spannungsbogens. Alle Figuren waren von Anfang an da, und auch, wohin sie gehen würden. Und wir hielten uns so ziemlich daran. Es gab ein paar kleinere Abweichungen hier und da - Figuren kamen und gingen, und SchauspielerInnen verließen die Serie oder stießen dazu, oder es tauchten andere Probleme auf - aber es gab Falltüren [Anm: könnte man auch mit „Notausgänge“ übersetzen] für jede der Figuren während wir uns voran bewegten, und etwa 90%, 85% der Geschichte die ich erzählen wollte fand sich am Bildschirm wieder. Und das Tolle ist, dass wir ab der zweiten Folge der zweiten Staffel nie auch nur eine Notiz von Warner Brothers bekamen. Das Resultat davon war, dass es einer Person die Gelegenheit gab, eine Serie von einem Ende zum anderen zu schreiben, zu machen bzw. zu überwachen, und die Geschichte so zu erzählen die er sie erzählen wollte. Und diese Chance gibt es im Fernsehen nur ganz selten – insbesondere wenn es von einem Komitee geführt wird.

    Ich liebe die Startsequenz. Die Leute fragten, wie das denn funktionieren soll, aber da sich die Raumstation um sich selbst dreht, reicht die Anfangskraft durch diese Drehung aus, damit sich die Fähren und die Starfurys von der Station wegbewegen. Wir malten sogar noch extra den Vektor auf wie sie herauskommen würden. Und einige Leute meinten: Oh nein, das ist nicht korrekt, die kämen in einem anderen Winkel raus. Und wir holten die NASA Typen dazu und sagten „Liegen wir richtig oder falsch?“ und sie sagten, wir hätten recht, und wir glaubten den NASA Typen - weil die sich mit der Mathematik auskennen.

    Und wieder sind die Plünderer eine Platzhalter-Bedrohung, die unseren Figuren Ärger machen sollen, gerade genug um den Kelomat am kochen zu halten.

    Das Vorlonenschiff war ein organischer Entwurf von Ron Thornton. Ich sagte, dass ich Vorlonen bei ihrem ersten Auftritt mysteriös haben wolle, sie sollten organische Technologie haben, die Schwingen öffnen und schließen sich als Wärmeradiatoren, und ihr Aussehen erinnert an nichts das man bisher gesehen hat. Und selbstredend kommen die Vorlonen und die Schatten nicht all zu gut miteinander klar, und Morden will nicht, dass sie mitbekommen dass sie zurück und am werken sind. Daher versucht er sich zu verkrümeln, sobald Kosh auftaucht.

    Für mich sah das Teil bei Kosh immer wie eine Klobrille aus, die rund um seinen Kopf geht. Bloß eine echt arg große Klobrille, mit Stutzen dran, die ich nie benützen würde, weil es gar zu beängstigend wäre.

    Er denkt sich: „Ich steh’ nur 3 Meter von dir entfernt und du kannst ihn nicht fühlen. Warum ist das so, Kosh? Vorlonen Obermufti, mach schon, leg los, du bist der Angesagte.“

    Die Sprungtore: wir versuchten einen Weg zu finden, wie wir das Problem vermeiden konnten, wie man sich schneller als Licht bewegt, und so arbeiteten wir die Idee des Hyperraums aus, der Entfernungen eher umgeht als sie durchquert. Sprungtore zu erschaffen musste demnach um realistisch zu bleiben eine angemessen hohe Stufe der Technologie sein. Daher konnte ein kleines Schiff wie eine Starfury nicht von sich aus in den Hyperraum gelangen. Ein großes Schlachtschiff wie die Agamemnon mit genug Energie kann aus eigenem Antrieb durchstoßen, aber eine Starfury nicht. Wenn man daher hinter einem Sprungtor ist, und es sich schließt oder zerstört wird, ist man geliefert. Man muss bis in alle Ewigkeit da bleiben, solange bis einen jemand rausholt.

    Londo ist wieder gefangen in der Routine seines Jobs, Befehle befolgend. Und er muss jemanden hofieren, den er echt nicht leiden kann. Und das ist die beste Zeit für Morden an ihn heranzutreten, weil er da abgelenkt ist, und nicht versucht jemand zu sein der er nicht ist, sondern so ehrlich wie er nur sein kann. Da hält er den Schlüssel in der Hand zum Centauri Königtum, jemand ganz großes zu sein. Er muss ihn jemand anderem aushändigen, und das nagt an ihm. Als Morden zu ihm kommt, nervend wie er nun mal ist, nagt das noch mehr an ihm. Und sein Ehrgeiz und seine Ablehnung und seine Sehnsüchte liegen knapper an der Oberfläche. Er ist also in einer geeigneteren Lage für Mordens Sticheleien um an die Wahrheit zu kommen.

    Der nächste Teil, in dem er Morden schließlich gesteht was er wirklich will, ist womöglich eines meiner Arbeiten auf die ich am meisten stolz bin, weil es einfängt wer und was Londo ist, seine Ziele und eigentlich seinen ganzen Spannungsbogen in der Serie. Wenn man ihn im nächsten Augenblick sagen hört was er will, dann ist das bei Gott das was er kriegt! Aber die Geschichte von Babylon 5 handelt davon dass das was man will und das was man kriegt nicht immer genau das selbe sein müssen. Oft legen wir die Karten auf den Tisch, indem wir zeigen was passieren wird, aber nicht wie es dazu kommt.

    Und in diesem Moment bricht er auf. Und lässt die Wahrheit raus.

    Und, natürlich, etwas später haben wir einen Technomagier, der eine Hand erwähnt die nach den Sternen greift, mit Millionen von Opfern, und in diesem Moment wird Londo zu dieser Hand, von der er [der Technomagier] spricht.

    Das war unbeabsichtigtes Prophezeien in einer Serie über Prophezeiungen.

    Jemand hat mich mal gefragt, das die Serie vorantreibt: Die Figuren oder die Geschichte? Ich meine, das ist beides das selbe. Ich komme durch die Figuren zur Geschichte. Für mich bedeutet eine Geschichte herauszufinden wer die Figuren sind, wie weit sie gehen werden, was sie wollen, wie weit sie dafür gehen würden, und wie weit jemand anderes gehen würde beim Versuch sie aufzuhalten. Daher wird Londos Geschichte davon diktiert wer und was er ist. Wenn er ein Durchschnittstyp wäre, ohne höhere Ziele oder Ehrgeiz, würde es nicht klappen. Insofern ist alles Nachfolgende in der Geschichte von Babylon 5 ein Ergebnis der Figuren. Ich bin ein starker Figurenschreiber, es ist das wozu ich üblicherweise tendiere, einfach weil es die Art zu Schreiben ist die mir am meisten Spaß macht.

    Hier ist er wieder im Angesicht einer Waffe und da lügt er, ist möglicherweise bereit für seine Republik zu sterben. Londo ist irgendwo ein Mann von Mut und Ehre, nur dass er das falsch einsetzt.

    Der Schlüssel zu Babylon 5 war, eine fortgeführte Geschichte zu machen, bei der man aber an jedem Punkt einsteigen konnte, was eine ziemlich knifflige Sache ist. Darum tendiert man dazu, eine ausgewogene Geschichte haben, in der die A-Geschichte innerhalb der Folge aufgelöst wird, so wie wir hier in dieser Folge die Geschichte rund um die Plünderer auflösen; aber zugleich bringt man auch die Stückchen in Stellung, die später dann die Gesamtgeschichte ergeben werden. Nun, ich bemerkte zu meinem Verdruss, dass die erste Staffel etwa zur Hälfte aus in sich geschlossene Folgen und zur Hälfte aus Spannungsbogenfolgen bestand, und dazwischen eine Menge Fäden die wir im weiteren Verlauf aufnahmen. In späteren Staffeln wurde das Netz immer dichter, immer komplexer, bis schließlich alles so verwoben war, dass man nicht mehr einfach irgendwo einsteigen konnte, weswegen wir manchmal diese überladenen Einführungen hatten, nach dem Motto: 'und wisst ihr noch, damals machten wir das?', weil das dem neuen Publikum sagen sollte wo man war und in was man da einstieg. Der Gedanke eines fünfjährigen Spannungsbogens war etwas das noch nie zuvor jemand in den USA versucht hatte. In England war es gemacht worden, mit Dr. Who und anderen solchen Serien, und auch Black Seven, aber noch nie hatte jemand versucht, einen Fünfjahresbogen für das amerikanische Fernsehen versucht, weil die Meinung herrschte, wie mir wiederholt gesagt wurde, dass es dafür nicht die Geduld gäbe. Dass die Zuschauer wollten, dass alles innerhalb einer Stunde aufgelöst und dann der Reset-Knopf gedrückt wird. Ich glaube nicht daran. Ich glaube an die Intelligenz der Zuseher. Das Resultat daraus ist, dass es in der ersten Staffel Dinge zu sehen gibt, die erst drei, vier oder gar fünf Jahre später aufgelöst werden. Weil das eine einzige lange Geschichte ist. Es ist wie ein Roman angelegt. Wenn man die Romanstruktur kennt, bedeutet das Einführung, Spannungsanstieg, Konflikt, Höhepunkt und Spannungslösung. Jedes davon verweist auf eine Staffel. Das ist unsere Einführungsphase für Babylon 5. Wer sind die Figuren, wie sind die Regeln, wie sieht das Universum aus.

    Sogar die Schiffe sind bei den Centauri lila, sogar das ist ausgeschmückt und übertrieben. Man muss die Centauri einfach lieben, sie sind einfach verrückt.

    Als wir erstmals mit der Idee eine gewaltige Raumserie zu produzieren an Warner Brothers herantraten, hieß es man könne sich nicht leisten, das zu machen. Und CGI kam damals gerade erst auf, war noch nie für das Fernsehen eingesetzt worden. Nichts von dem was uns vorschwebte gab es, und wir meinten, wir können das mit CGI Wirklichkeit werden lassen. Bei der Endpräsentation für P10 und Warner Brothers nahmen wir 30 Sekunden CGI mit rein um ihnen zu zeigen, dass wir es drauf hatten, es großartig aussehen lassen konnten, und Farbe und lebendige CGI Effekte in Schlachtszenen bringen konnten wie noch nie. Und wir bewiesen es, und wir waren die erste derartige Fernsehserie die CGI in diesem Maßstab verwendete. Und natürlich sagten zum Beispiel die Leute von Star Trek „Wir werden nie CGI einsetzen, es sieht schrecklich aus, wir werden uns immer auf Modelle verlassen“. Und dann, etwa drei Jahre später, nahmen sie unsere Leute für ihre Spezialeffekte. Das ist schon irgendwie befriedigend, denke ich.

    Wir versuchten die Liveaufnahmen mit der CGI zu kombinieren wann immer das möglich war, was bedeutet eine Menge Überblendungen und eine Menge virtuelle Kulissen zu verwenden. Wir haben am Thema 'Schall im Weltraum' rumgekaut. Eine Menge Leute haben danach gefragt, wie wir das rechtfertigen können, dass es im Weltraum kracht wenn Dinge hochgehen. Und ich habe tatsächlich mit ein paar Wissenschaftlern darüber gesprochen. Er sagte: „Nun, es sieht folgendermaßen aus: man braucht Luft um Schall zu übertragen. Und wenn ein Schiff, das Luft enthält, explodiert, wird man innerhalb der Blase der austretenden Luft Schall haben. Das ist eine naturgemäße Tatsache. Und konsequenterweise wird man, wenn man ein Mikrophon dort anbringt wo man das Schiff hat, wenn dieses explodiert an der Stelle Schall im Weltraum haben.“ Und ich war sehr zufrieden die Bestätigung zu haben, und diejenigen, die sagten dass es immer noch nicht hinkäme sollten doch ein Mikro in den Weltraum stellen und eine Kanone daneben losgehen lassen und sehen was davon tatsächlich übertragen würde, und wer so seine Hausaufgaben gemacht hat wird meine Geschichte überprüfen können. Was die Hörbarkeit der Kanonen betrifft, mussten wir es manchmal weniger genau nehmen. Ich meine, wir sehen in einem Film einen Wagen um die Kurve wetzen, und der macht einen Höllenquietscher, ihr wisst schon, unweigerlich macht er dieses Geräusch, Leute, das gehört zur Dramatik. Und weil wir gerade bei Dramatik sind, das Aufeinandertreffen des Boten der Schatten mit dem Vorlonen. Und wir wissen dass Kosh dabei verletzt wird, wegen dem was wir später in der Serie erfahren, dass wo Morden ist die Schatten dabei sind. Man kann sie nicht sehen, aber sie sind da. Wenn er also sagt: 'Weg!' meint er nicht Morden, sondern die Typen dahinter. Sie machen das Licht aus und haben ein bisschen Spaß.

    Ich hab das zum ersten Mal bei einem Konvent im Mittelwesten gezeigt, im Laufe der Babylon 5 Ausstrahlung. Und die Szene da, da gibt es mindestens 60 Aufnahmen in diesem einen Stück Action, was ein im Fernsehen nie zuvor gekanntes Ausmaß war. Und sie waren davon sehr erstaunt davon, da dies dort zum ersten Malin Einem gezeigt wurde. Das ist, nun ja, Teil der ehrgeizigsten Folge die bis dahin je für das Fernsehen gemacht worden war. Beide Seiten zusammen hatten etwa 40 Schiffe und die Kanonen und alles. Einfach riesig!

    Joshua Cox, der vom „nur 1 Auftritt“-Schauspieler in der Serie zu einer richtigen Figur wurde, die sich später sogar mal in Kommandantin Lochley verknallt hatte.

    Und dann sehen wir auch die Anwendung von Taktik. Es ist nicht einfach nur ein Geballere. Sie treiben sie absichtlich in ein bestimmtes Gebiet - was man aus taktischer Sicht machen wollen würde - und ziehen die Schlinge um ihren Hals zu. Sie liegen unter Feuer von vorne und hinten, und dazu noch die Kanonen von der Seite. Die meisten Science Fiction Serien, man sieht sie meist mit einem Typen auf der Brücke, der: 'Eröffnet das Feuer!' sagt, und das war's dann mit der Szene. Jetzt sehen wir Sinclairs Verstand, wie er arbeitet. Er arbeitet sehr geordnet, sehr diszipliniert. Er baut eine Falle für sie auf, zieht die Schlinge zu, und die Stelle wo sie durch müssen ist die Todeszone, und niemand überlebt solch eine Todeszone. Du kriegst es von vorne, hinten und seitlich, und kannst nirgends hin.

    Zum Thema dass wir im 23sten Jahrhundert immer noch leuchtend grüne Grafik haben werden: Dass liegt daran, dass wir uns zu der Zeit einfach nichts anderes leisten konnten, es ist alles drinwas wir hatten. Wir hatten diese alten Atari, glaube ich, hauptsächlich. Wir verwendeten das erste Jahr von Babylon 5 hindurch Lightwave. Und unsere Effekte wurden von Typen gemacht, die buchstäblich daheim Kaninchen hielten und mittels Internet ihre Maschinen zusammengestöpselt hatten, die hatten sie die ganze Nacht durchlaufen um fünf Einzelbilder zu bekommen. Aber sie haben es hingekriegt!

    Niemand konnte das Sitzen in den Starfuries leiden. Alle Schauspieler haben es enorm gehasst, wegen der engen Konstruktion und man konnte nirgends hin, und die Helme waren geradewegs, tja, nicht luftfreundlich.

    Sogar die Vorlonen halten die Tatsache geheim, dass die Schatten zurück sind, daher gab Kosh nicht zu, warum oder wie er [sein Schutzanzug] beschädigt worden war.

    Sinclair trägt die Last für die, die unter ihm arbeiten, und er wird die Verständigung übernehmen wollen. Er ist eine Figur mit einer großen Last auf den Schultern, und zum Teil deswegen ist er manchmal eher ein mürrischer Typ. Ich will keinen sorglos frohsinnigen Liedchen trällernden Kommandanten. Dies ist ein Typ mit Gewissen, der wahrhaftig den Schmerz fühlt, wenn einer seiner Leute stirbt.

    Was ich gerne mache ist das Publikum überraschen. Jetzt, wenn man die fernsehtypische Struktur kennt, haben wir die Auflösung gesehen, wir haben das Entkommen gesehen, und jetzt sind wir mehr oder weniger zufrieden bei dem Gedanken dass die Geschichte vorüber ist. Ich hab es genossen mit dem Publikum zu spielen, sodass es sich so fühlt, weil ich immer einen Schalk im Nacken sitzen habe. Und hier kommt der Verrat, wir glauben dass er gefangen genommen und ausgeliefert wird. Und etwas geht schief, und wir sehen etwas, das wir noch nie zuvor in einer Serie gesehen haben: ein Schiff das aus dem Nichts auftaucht, enorm mächtig, und Leute haben mir erzählt, dass sie, als sie die Serie zum ersten Mal gesehen hatten wären sie aus dem Sessel gefahren, erstaunt was zum Kuckuck das denn wäre, weil es nicht zu dem gehört was eine Fernsehserie normalerweise macht. Und ich habe wo auch immer es möglich war versucht, es möglichst anders zu machen als bei der durchschnittlichen Science Fiction Serie, indem ich es ernst genommen habe. Es wurde nicht aus reiner Effekthascherei gemacht, nicht nur für ein Abenteuer – es diente alles dazu, eine Saga zu erzählen. Ich bin damit aufgewachsen Sagas wie Der Wüstenplanet und die Linsbin Bücher und die Foundation-Reihe zu lesen, und ich dachte, wir müssten etwas auf dieser Ebene machen. Und ich wollte es von allem Übrigen abgrenzen, indem ich daraus ein Charakterdrama machte, bei dem die Geschichten wie in einem Polizeirevier hereinkamen. Und es wirklich auf den Fünfjahresbogen zu konzentrieren, was, wie zuvor schon gesagt, niemand je zuvor versucht hatte. Und diese Folge, so unscheinbar sie in mancher Hinsicht wirken mag - Plünderer die etwas überfallen - wird durch die nächsten zehn Sekunden zu einer wichtigen Arc-Folge: das allererste Auftreten der Schatten. Und diese unglaubliche Kraft die sie haben. Wir wissen dass diese Typen Macht bedeuten. Wer auch immer sie sind, sie nahmen das Schiff das wir da sehen gnadenlos auseinander. Und: diese Typen bedeuten Ärger! Außerdem wird bestätigt, dass Prophezeien und Telepathie in diesem Universum Realität sind. Denn man hat gerade gesehen ... oder war nur der Kaffee verdorben?

    Leute ohne Takt fragten mich sehr oft: "Wie sehen Sie ihre Serie im Vergleich zu Star Trek?", und ich denke mir: warum? Vergleicht man etwa Hillstreet Blues mit Homicide? Vergleicht man NYPD Blue mit Cagney und Lacey? Sobald man eine Serie zum Musterexemplar hochstilisiert, an dem alle anderen gemessen werden müssen, kann man nur verlieren. Wir machten eine ganz andere Show, eine ganz andere Serie. Es bringt nichts, Vergleiche zu ziehen, ebenso wie zu glauben, Vergleiche ziehen zu *müssen*. Dies ist eine eigenständige Geschichte. Eine Zeit lang konnte man einen Glaubenskrieg beobachten, und die Anhänger sagten, man könne nicht beide zugleich mögen, oder beide zugleich ansehen. Ich stimme dem nicht zu. Man kann beide Serien ansehen, an beiden Vergnügen finden, weil sie unterschiedlich sind, aber man soll sie nicht gegeneinander ausspielen. Ähnlich verglichen Leute, als Enterprise kam, es mit Babylon 5, und fanden es bliebe dahinter zurück, oder andere Serien. Ich sage: tut es nicht! Nehmt die Serie für sich, so wie ihr Babylon 5 für sich genommen habt, und nicht wolltet, dass es mit etwas anderem verglichen würde.

    Hier haben wir Londo, wie er bekommt was er will. Er will das Auge zurück, will jemand wichtiges sein. Und das ist der erste Schritt einer langen Allianz. So wie wir zum ersten Mal ein Schattenschiff enthüllt sehen, sehen wir erstmals die Absichten der Schatten enthüllt, nämlich dass sie Leuten geben was diese wollen, um damit das Chaos zu fördern und ihm dienlich zu sein. Und Londo wird von diesen Typen gefunden werden, und er wird es schließlich bedauern, diese alte Kugel bekommen zu haben.

    Das ist eine Sache bei der wir die Ersten im Science Fiction Fernsehen waren, nämlich die Herrentoilette zu zeigen. Nicht viel los, und es gibt all diese Infrarotreiniger da. Und hier sieht man das zum allerersten Mal in einer Science Fiction Serie. Natürlich ließ der Regisseur hier die falsche Person den Flur runtergehen, weil man sieht dass die Person an der sie vorbeikommen eine junge Frau auf dem Weg zur Herrentoilette ist. Ich weiß von nichts, ich habe nicht gefragt, ich war bloß da.

    Und hier beginnt das Ende eine Lüge und einer Verschwörung: wir wissen dass er auf der Liste der Anwärter auf den Job nicht erster war, wer also hat ihn ausgesucht? Es waren die Minbari. Worin also besteht die Verbindung zwischen ihm und den Minbari, und den fehlenden 24 Stunden? Wie sieht das Ende der Lüge und des Geheimnisses für die erste Staffel der Serie? Ich habe versucht, eine zwiebelartige Struktur aufzubauen, sodass wenn man eine Schale abzieht, darunter eine neue zum Vorschein kommt. Und die Frage, was in den fehlenden 24 Stunden passiert ist und seine Verbindung zu den Minbari wird ein wichtiger Teil davon. Sie beobachten ihn, sie werfen ein Auge auf ihn haben, um zu sehen ob er wirklich ist wofür sie ihn halten, nämlich irgendwie der wiedererstandene Valen. Und schließlich wird sein Schicksal ihn zu einer Auflösung hiervon treiben.

    Eines der ersten Dinge die ich hatte, als die Geschichte von Babylon 5 in meinem Kopf Gestalt annahm, war das Ende. Ich wusste, am Ende stünde die Zerstörung von Babylon 5, aber wie in der ersten Folge von B5, wo wir Londo darüber reden hören wie er seinen eigenen Tod sieht, wie er und G'Kar zusammen sterben, jeder vom jeweils anderen erwürgt. Also ließen wir das so stehen, und das war es von dem wir wussten dass es passieren würde, aber der Zusammenhang: wie geschah es, wie kam es dazu? Hier sehen wir die Prophezeiung durch die Augen Sinclairs, Babylon 5 wird zerstört. So wir wissen also, dass dies wahr ist und eines Tages passieren wird, aber die Frage ist: in welchem Zusammenhang? Und für mich als Autor ist Zusammenhang alles. Es könnte also ein Krieg sein, könnte etwas Schreckliches sein, es könnte so gewesen sein wenn die Babylon 4 Geschichte daneben gegangen wäre, aber hier handelt es sich tatsächlich um eine Schreckensvision dessen was kommen wird.

    Jedes Jahr ist ein schwieriges Jahr, wenn man an einer solchen Serie arbeitet. Es war hart, weil niemand wirklich verstand was ich damit zu tun versuchte. Ich sagte: 'Es ist eine Fünfjahresgeschichte, ein fünfjähriger Spannungsbogen.' Sie sagten: 'Du bekommst vielleicht nicht mal eine Staffel, warum planst du für fünf?' Ich sagte: 'Ich bin im Auftrag des Herrn unterwegs, daher werde ich fünf Jahre da herausholen.' Und den Menschen das begreiflich zu machen war schwer, aber wir haben es geschafft.

    Gut, das war Visionen des Schreckens, wahrscheinlich eine der ersten wirklich wichtigen Geschichten der ersten Staffel von Babylon 5. Die zweite der wichtigsten Geschichten ist Chrysalis, zu welcher ich gleich wieder hier bei Ihnen sein werde, um darüber zu sprechen. Ich hoffe, Sie haben die Folge genossen. Es ist eine meiner liebsten, und auch von vielen Fans, und sie bedeutet mir viel, und hoffentlich auch Ihnen. Bis bald.
    Geändert von cornholio1980 (23.04.2005 um 00:34 Uhr)
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  7. #7
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    Standard AW: JMS' Audiokommentare zu Babylon 5

    @Cornholio: Hieß der Typ nicht "Morden" statt "Morgen"?

  8. #8
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    Standard AW: JMS' Audiokommentare zu Babylon 5

    Zitat Zitat von Codehunter
    @Cornholio: Hieß der Typ nicht "Morden" statt "Morgen"?
    Da hast du natürlich recht, ja... (Ghettomaster, ich vermisse den Klatsch-Smiley *g*). Ich werd's gleich korrigieren...

    Edit: Ha! Doch kein Fehler! Es geht nicht um den Herrn Morden, sondern um den Morgen! In der früh, aufstehen, Wecker und sowas...
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  9. #9
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    Standard AW: JMS' Audiokommentare zu Babylon 5

    Ich würd sagen die Übersetzung müßte nochmal "nachvertont" werden. Das liest sich doch etwas schräg und da kommen dann solche Mißverständnisse bei raus

  10. #10
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    Standard AW: JMS' Audiokommentare zu Babylon 5

    Geb dir grundsätzlich recht, aber MEINE Stimme stelle ich dafür nicht zur Verfügung *g*. Du kannst den Audiokommentar aber gern selber nochmal aufnehmen

    Was das holprige Lesen betrifft: Ja, da hast du teilweise schon recht. Es ist halt immer die Frage: Mache ich eine möglichst wortgetreue Übersetzung, oder orientiere ich mich hauptsächlich daran, den Sinn korrekt (und möglichst gut leserlich) wiederzugeben. In diesem Fall, wo's um JMS' Worte zu B5 geht, habe ich mich eher an ersteres gehalten - was jedoch teilweise für den Lesefluss nicht ideal ist. Ich werde jedoch eh auch weiterhin immer wieder mal kürzere Passagen durchlesen, und sollte mir noch etwas auffallen, dass man besser formulieren könnte, werde ich es halt einfach noch editieren...
    Geändert von cornholio1980 (22.04.2005 um 08:46 Uhr)
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  11. #11
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    Standard AW: JMS' Audiokommentare zu Babylon 5

    Ich hab jetzt noch nicht alles gelesen, aber mal überflogen und an viele "kritischen" Stellen hast du ja schon Anmerkungen gemacht und sie somit verständlciher gemacht. Sehr gut. Aufgefallen ist mir noch folgendes:

    "Visionen des Schreckens" war der Titel für die gesamte erste Serie - unsere erste Staffel meine ich - und wieder hat jedes Kapitel seine eigene Überschrift.
    Das ist aufgrund der abweichenden Titelgebung in der dt. Fassung ja nicht ganz richtig. Würde da noch dazuschreiben, dass der Staffelname "Zeichen und Wunder" ist und dieser an den originalen Episoden- und Staffeltitel angelehnt (übersetzt) ist, im Gegenstaz zum dt. Titel der Episode.

    Transcripte zu den Kommenatren konnte ich bisher leider keine finden.

    CU Falcon

  12. #12
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    Standard AW: JMS' Audiokommentare zu Babylon 5

    Zitat Zitat von Falcon
    Aufgefallen ist mir noch folgendes:
    Du hast natürlich vollkommen recht, ja. Es ist absolut inkonsequent, das 1x auszubessern und beim anderen Mal stehen zu lassen - war ein Versehen und wird sofort korrigiert.

    Zitat Zitat von Falcon
    Transcripte zu den Kommenatren konnte ich bisher leider keine finden.
    Ich hatte es fast befürchtet, ja *seufz*. Na ja, dann wird die Übersetzung der Audiokommentare halt langsamer von statten gehen, als ich das gehofft hatte (so einer pro Monat, eventuell). Aber immer noch besser als gar nichts
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  13. #13
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    Standard AW: JMS' Audiokommentare zu Babylon 5

    Nach einer längeren Pause habe ich mich seit Montag wieder hinter die Audiokommentare gesetzt, und bin soeben mit der Verbesserung der Übersetzung zu "Chrysalis" fertig geworden. Hier also nun die von mir korrigierte Fassung:

    Chrysalis (Chrysalis)
    Hier ist wieder Joe Straczynski mit Chrysalis. Achten Sie auf das Datum, den 30. Dezember 2258. Als wir Babylon 5 strukturierten, sagten wir dass jedes Jahr in der Geschichte einem Jahr in Echtzeit entsprechen soll. Daher spielt Folge eins im ersten Teil des Jahres, und die letzte Folge, Folge Nummer 22, spielt im letzten Teil des Jahres. Hier machen wir diesen Zeitrahmen also nun deutlich.

    Hier sehen wir auch den gesamten Rat versammelt. Wir waren zu der Zeit nicht sicher, wer im Rat sitzen sollte, also waren da nicht nur die Botschafter sondern hinter ihnen sitzend auch ihre Assistenten, weswegen der Tisch ziemlich bevölkert aussieht, weil er nicht dafür gedacht war, so viele Leute aufzunehmen.

    Ich wollte, dass diese Serie weit genug in der Zukunft liegt, dass sie die Technologie beherbergen konnte, die ich brauchte, aber nicht so weit, dass die Technik wie Magie wirkt. Die Technologie sollte realistisch sein, dachte ich, und sollte eine Erweiterung dessen sein, was wir heute haben, ähnlich der Entwicklung der vergangenen Jahrhunderte bis zur heutigen Gegenwart.

    Und Chrysalis war die eine Folge, die ich von Anfang an im Kopf hatte, als ich die erste Staffel schrieb, um die Dramatik wieder hoch zu treiben. Von Anfang an herrscht so ein Gefühl, dass etwas überhaupt nicht stimmt, mit den Figuren, mit der Umwelt, und dass die Verschwörung ein Stückchen aufgedeckt wird. Das war wahrscheinlich die dichteste Folge der ersten Staffel.

    Und solch ein Teaser ist natürlich dazu da, um den Leuten zu sagen „Bleibt noch ein bisschen hier“, denn indem man sagt dass jemand getötet werden wird, ohne zu sagen wer es sein wird, stellt sich das Publikum die Frage was hier wohl passieren wird, und ob sie [die handelnden Figuren] es aufhalten können oder nicht. Die typische Fernsehlogik lautet: Sie werden immer einen Weg finden, das Problem zu lösen – sei es ein Attentat, ein Bombenanschlag, was auch immer. Unsere Figuren werden es überstehen und sich schließlich des Problems annehmen. Im Babylon 5 Universum verlaufen die Dinge nicht immer so.

    Vielleicht fällt Ihnen im Verlauf des Vorspanns auf, dass es im Vergleich zu den ersten paar Folgen eine Veränderung in der Qualität der Erzählstimme gibt. Dass liegt daran dass dieser Teil ursprünglich von Michael am Set aufgenommen wurde, wo er in eine Kabine hatte gehen müssen – und die Stimmqualität war nicht so wie er oder ich das gerne gehabt hätten. Aber wir mussten es [Anm: Gemeint sind wohl die ersten Folgen bzw. die Einleitung generell] rausschicken, und ca. nach der Hälfte der Folgen haben wir seinem Off-Kommentar noch einmal neu aufgenommen.

    Und Babylon 5, darauf bezug nehmend dass es eine Fünfjahresgeschichte ist, fünf Staffeln, und wo natürlich der Name der Station bedeutet dass es die fünfte in Folge war, wobei die ersten vier entweder auf eigenartige Weise verschwunden oder durch Sabotage zerstört worden waren, war dann natürlich die Billigvariante. Babylon 4 war die wirklich coole Version, wie Sie, die die Serie bis hierhin verfolgt haben, wohl schon festgestellt haben. B5 war das was noch übrig geblieben war, um daraus eine Raumstation zu bauen.

    Ich wählte Babylon für die Station, weil eine Menge der Handlung in der Babylon 5-Geschichte aus dem babylonischen Schöpfungsmythos stammt, der besagt dass das Universum aus dem Widerstreit zwischen Ordnung und Chaos geboren wurde. In unserem Fall stehen natürlich die Vorlonen für Ordnung und die Schatten für Chaos. Daher war es mein Bestreben, indem ich die Serie „Babylon 5“ nannte in diese Richtung zu deuten, sodass diejenigen die mit dem babylonischen Schöpfungsmythos vertraut oder daran interessiert sind, diesbezüglich nachforschen konnten und sagen: 'aha, die Vorlonen und die Schatten waren schon vor langer Zeit hier!'

    Garibaldi ist ein echter Wadlbeißer. Wenn ihm ein Geheimnis wie dieses in den Schoß fällt, wird er nicht aufhören oder loslassen bis er es gelöst hat, bis er herausfindet, was tatsächlich los ist. Und wir wissen, dass es um den Präsidenten gehen könnte, weil das nächste Bild das wir sehen dieses Schiff ist, was eine Art Vorausahnung für das ist, was später noch kommt.

    Und das ist Doug Netter, der bei Babylon 5 mein Partner war, für viele Jahre. Und die erste Gelegenheit, die ich bekam, ihn umzubringen, habe ich auch gleich genutzt.

    Die Beziehung zwischen Catherine Sakai und Sinclair sollte auch sehr realistisch sein. Er war nicht wie der durchschnittliche Raumschiffkapitän, der alles flachlegte was ihm über den Weg lief. Er hatte eine dauerhafte Beziehung mit dieser Frau, die die Leidenschaft seines Lebens war. Wo er nüchtern oder still oder zurückgezogen ist, ist sie feurig und leidenschaftlich, und diese Beziehung war eine der Stärken der Serie.

    Auf der vorigen DVD erwähnte ich, wie ich auf die Geschichte mit Babylon 5 kam, aber die Geschichte zu erfinden und sie zu verkaufen waren zwei ganz verschiede Dinge. Nachdem ich sie [die Geschichte] ausgearbeitet hatte ging ich zu Doug und meinte: 'Laß uns gemeinsam daran arbeiten, das verkauft zu bekommen.' Ich nahm an, dass es nicht so schwer werden würde, es zu verkaufen. Ich hatte bis dahin an vielen Serien gearbeitet und mir einen gewissen Ruf aufgebaut, aber es kostete uns fünf Jahre in denen wir versucht haben, die Serie zu verkaufen, ehe wir einen Platz dafür fanden.

    Manche Manager dachten die Show würde zu teuer werden, andere dass die einzige Science Fiction Serie die erfolgreich laufen könne „Star Trek“ sei und für eine andere Science Fiction Serie kein Platz wäre. Und an diejenigen die gesagt haben, „Star Trek“ hätte uns den Weg geebnet: ganz im Gegenteil. Es war für uns jahrelang ein Stolperstein beim Versuch, die Serie zu verkaufen. Und wir verkauften sie trotz dieses drohenden Schattens. Aber wir gingen zu jedem existierenden Sender, jeder Produktionsfirma, und alle winkten ab, weil sie das Konzept einer fünfjährigen Geschichte oder die verwendete Technologie nicht begreifen konnten. Wir fertigten sogar Zeichnungen und Diagramme der B5 Station an, weil wenn wir von einer Raumstation sprachen dachten sie an die „MIR“, eine Raumstation, die womöglich keine 70 Meter lang ist unmöglich mehr als zehn Leute beherbergen könnte. Also mussten wir nette freundliche Zeichnungen anfertigen, um ihnen Dinge zu erklären, und selbst das hat nicht immer funktioniert.

    Das ist mein anderer Lieblingszug an Londos Charakter, wie er versucht menschliche Begriffe auf die Reihe zu kriegen, und wie viele Götter sie haben die er persönlich beleidigt hat. Wir haben alle schon solche Tage gehabt, sei es Londo oder sonst jemand, so Tage wo man dasitzt und denkt: 'warum hackt das Universum ausgerechnet auf MIR rum?' und Londo hat definitiv einen solchen Tag. Wie jeder in dieser Folge, wenn man genauer darüber nachdenkt. Von „Katzen“ zu Tode geknabbert zu werden ist aus irgendeinem bizarren Grund eine Lieblingszeile unter Fans. Ich glaube es gibt eine Menge Katzenliebhaber unter den Fans.

    Ich glaube stark an Komödie und Drama im Wechselspiel, sodass man von einem Moment auf den anderen nicht sicher sein kann, womit man als nächstes rechnen muss. Für mich sind die besten Shows jene bei der man im einen Moment hysterisch lacht und im nächsten schockiert/entsetzt ist. Und überall während Babylon 5 gibt es eine Menge ziemlich abartigen Humors, was der Tatsache zu verdanken ist, dass ich kein guter Mensch bin. Und das sieht man hier bei dieser Katzen-Geschichte. Von Katzen zu Tode geknabbert. Ich kenne jede Dialogzeile aller 5 Jahre dieser Serie auswendig, das ist ziemlich beängstigend.

    Stephen Furst war ein hervorragender Schauspieler, der zu uns kam, und sein Haar ist sogar schlimmer als Londos, was man bei einem Assistenten ja auch erwarten würde. Wenn es nicht übel wäre, würde er dafür sorgen, dass es im Vergleich zu dem seines Chefs übel aussähe. Und als er zum ersten Mal auftauchte sagten viele Fans „Ach du lieber Gott, Flounder im Weltraum“ [Anm: Flounder war Stephen Furst’s Rolle in der Komödie „Animal House“, welche in den USA als Kult verehrt wird], aber dann sahen sie wozu Stephen fähig ist. Er ist ein großartiger Schauspieler, und er brachte ein Mitgefühl in die Rolle, als Gegengewicht zu Londo. Londo würde fast alles tun um seine Ziele voran zu treiben, aber Vir hat ein Gewissen, er sorgt sich darum was er tut und wem er es antut, und man sieht wie das in sein Wachsen als Figur hineinspielt, aus der schließlich eine sehr wichtige Person wird.

    Er arbeitet an einem Laptop auf dem Nebentisch, was nicht gerade einen Beruf mit hohem Ansehen, hohen Anforderungen, bedeutet, aber es stellt sich die Frage [im weiteren Verlauf], ob er eines Tages jemand sehr wichtiges wie etwa Imperator wird. Man würde nicht meinen, dass so etwas möglich wäre, nicht wahr, aber es passiert!

    Hier haben wir das Chrysalis wie es gebaut wird, und das Spaßige daran war, ich habe den Designern gesagt, sie sollten mir das Gerät entwickeln, und man sieht es über den gesamten Verlauf der Staffel. Wenn Sie also alle Ihre DVD’s durchgehen und darauf achten, werden sie im Verlauf vieler Folgen Delenn in ihrem Quartier das Ding bauen sehen, Zoll für Zoll, und denken: 'Ist das ein Schachspiel, ist es, nun, Kunst, was ist das?', aber wir haben unsere Puzzleteile von der ersten Folge an in Stellung gebracht, und alles führt zu diesem einen Moment. Er [Lennier] weiß was es ist, und weiß, dass es nicht leicht werden wird.

    Die untere Ebene hebt Babylon 5 ebenfalls von anderen Serien ab. Es gibt eine Klassenstruktur, es gibt Leute, die haben Geld und Macht, und diejenigen, die, nun, auf die Station kamen auf der Suche nach einem besseren Leben, und nie wieder weg kamen. Sie hatten gerade genug Geld um hin zu kommen, und wie viele Einwanderer hofften sie, genug Geld zu machen um weiter zur nächsten Station oder Reise zu kommen, und nun stecken sie fest und wandern ab in die industriellen Gebiete der Station und sie schlagen ihr Lager auf und hoffen eines Tages wieder wegzukommen. Das ist wiederum ein Teil der Realitätsnähe von Babylon 5, dass soziale Probleme vorkommen. Armut ist nicht überwunden. Verbrechen ist nicht überwunden. Wir sind keine perfekten Leute. Und gleich sehen wir hinter dem Vorhang diese Person, die wir später im weiteren Verlauf als Teil der Telepathenuntergrundbewegung wiedersehen werden. Wir positionieren ihn also als einen Typen, der über eine Menge Dinge auf dem Laufenden gehalten wird, und er ist wichtiger als wir denken dass er wäre.

    Ich habe mit jeder Abteilung in der Serie zusammengearbeitet, damit die Serie so herauskäme wie ich sie in meinem Kopf sah, so dass die Uniformen nicht so enge, hautenge, Latex- oder PVC- oder Nylonanzüge sein würden. Es waren Anzüge zum Tragen. Es gab eine Jacke mit Taschen, Hosen mit Taschen, Hemden mit Taschen, weil sie praktisch sein sollten. Andere Serien haben diese hautengen Garnituren mit denen man nichts anfangen kann. Ich sagte: 'das muss praktisch sein’. Wie auch immer das Aussehen, ob es die Aufzüge sind, die Uniformen, die Schusswaffen, alles muss Sinn machen. Man sieht es, und glaubt daran, dass es eine Uniform ist, oder dass es eine Schusswaffe ist. Es muss für mich als solches erkennbar sein, weil uns gewisse Tatsachen in den Weltraum folgen. Ich meine, wenn man eine heiße Uniform trägt, und es ein heißer Tag ist, dann will man eine Schicht ablegen, damit man sich entspannen kann. Daher haben wir die Uniformen in gewisser Weise auf den deutschen Militäruniformen aus etwa den Fünfziger Jahren basieren lassen aber auch mit gewissen Einflüssen der Bürgerkriegsuniformen, damit dieses Gefühl von Authentizität entsteht.

    Das ist der Gartenbereich, der Irrgarten. Der Bau dieser Kulisse hat sich im Endeffekt als sehr kompliziert herausgestellt hat. Wir haben sie nie wieder benutzt, wenn es sich vermeiden ließ. Sie war einfach zu groß. Bei der ersten Ausstrahlung gab es einen Fehler bei der Ausstrahlung. Sie verwendeten die falsche Version der Folge, bei der die CGI Hintergründe nicht fertiggestellt waren. Da sieht man Londo auf ein „Ausgang“-Schild an der Bühnenwand zugehen, anstatt dass er durch den Garten spaziert. Die Fans sagten: 'Warum gibt es auf einer Raumstation ein „Ausgang“-Schild, gäbe es nicht eine Dekompression wenn er die Tür aufmacht?' Nein, das war ein Versehen. Und da draußen gibt es immer noch ein paar Exemplare dieser Version, die die Leute auf Band haben, und mir ist das jedes Mal peinlich wenn ich es sehe.

    Eins der Probleme mit dieser Kulisse war auch, dass so viel echtes Grünzeug darin vorkommt, mit dem Fliegen und andere Insekten herein kamen die wirklich nerven können, insbesondere bei einer so langen Szene.

    Und das ist wieder der Schlüssel zu Londos Wesen: „Was man im Spiegel sieht ist alles was man je sein wird.“ Und das ist es was ihn antreibt, das womit er nicht länger leben kann, und ihn perfekt für Morden macht.

    Glücklicherweise, eines der wertvollsten Dinge daran, dass man eine Raumstation als Hauptkulisse verwendet ist, dass sich die Form nach dem Zweck richtet. Die Kulissen und die Wände werden von einer Stelle zur anderen großteils gleich aussehen, sodass man die Kulissen endlos wiederverwenden kann. Alle unsere Kulissen sind zwei-, drei-, viermal als andere Kulissen eingesetzt worden. Das war einfach die logischste Vorgehensweise, und sie hat uns über den Lauf der Serie eine Menge Geld erspart.

    Und hier kommt die eigentliche Handel, worauf wir die ganze Zeit gewartet haben, als Morden anbietet, sich des Problems anzunehmen, dessen Londo sich annehmen wollte bzw. unter dem er leidet, für die Gegenleistung eines Versprechens. Es ist beinahe wie die alte Mafia-Sache: ich werde dir einen Gefallen tun, und eines Tages werde ich dich um einen Gefallen bitten. Und dieser Gefallen wird ein hart zu erweisender sein. Es ist immer eine Frage des Preises. Und so beginnt der rutschige Absturz von Londo Mollari. An jedem Punkt des Weges hätte Londo seine Meinung ändern und einen anderen Weg einschlagen können. Die Serie handelt, wie schon erwähnt, von Wahlmöglichkeiten, Folgen und Verantwortung. Dass wir alle Entscheidungen treffen müssen. Wir können unser Leben verändern, und die Welt um uns herum – dass wir etwas bewirken können. Es gibt jene, die einem erklären, dass man z.B. gegen die Stadtverwaltung nicht ankommt, dass man die Welt nicht ändern kann. Doch das kann man! Wenn ein Mann mit einer Kugel in Dallas oder Memphis das Schicksal oder die Zukunft der Welt verändern kann, um wie viel mehr kann eine Person mit einer Idee die Welt verändern? Und wir haben Wahlmöglichkeiten. Wir treffen Entscheidungen, und wir müssen erkennen, dass wir uns um die Folgen unserer Entscheidungen zu kümmern haben, und dass wir die Verantwortung dafür zu tragen haben.

    Hier haben wir zum ersten Mal einen Vorlonen der sich offenbart, Delenn gegenüber, in all seiner Majestät, damit sie mit Sicherheit weiß, dass die Prophezeiung das bedeutet was sie dachte, dass sie bedeutet. Und jetztweiß sie auch, was sie zu tun hat: eine Brücke zwischen Menschen und Minbari zu werden. Zuerst dachte das Publikum, was zum Teufel geht da vor? Natürlich ist die Wahrnehmung eines Vorlonen von Person zu Person unterschiedlich. Was man sieht hängt davon ab, was man in sich trägt - was der Grund dafür ist, dass Londo später gar nichts sieht.

    Hier wieder der 31. Dezember, das Ende des Jahres, das Ende der Folge, ein
    Fingerzeig ins neue Jahr und eine Menge Veränderungen im Anmarsch. Das war der
    Dark Star (Dunkler Stern) Nachtklub. Das Dark Star, nach einem gleichnamigen
    Film benannt, als Würdigung. Und all die Requisiten die wir hier benutzten,
    benutzten wir danach nie wieder, weil wir den Platz für andere Kulissen
    brauchten. Wir haben das halbiert, und haben die Stiege und das Rad im Hintergrund rausgenommen und das Ganze auf etwa die halbe Größe zurechtgestutzt.

    Die Geschichte selbst erfuhr über die fünf Jahre hinweg einige kleine Abweichungen hier und da, weil wie immer das Leben hereinspielte, aber es gab immer Meilensteine am Weg die ich erreichen wollte und die wir, wie ich dachte, einhalten mussten, wenn wir mit der Geschichte auf dem richtigen Weg bleiben wollten. Und die haben wir auch alle eingehalten. Bei all den Änderungen die wir durchgemacht haben mit Schauspielern, der Besetzung und ähnlichem, war die Geschichte die wir erzählt haben so ziemlich die Geschichte, die ich erzählen wollte.

    Es wurde [für mich] ein ziemlich schwerer Job, die Serie zu machen, denn als Chefproduzent, Autor, Schöpfer, Obermacker, musste ich mich mit jedem Aspekt der Serie von Grund auf befassen, um sicher zu stellen, dass es richtig gemacht wurde. Also war ich früh am Morgen am Set zum Drehen, schrieb in meinem Büro, tauchte immer wieder mal auf um den Schauspielern bei der Arbeit zuzusehen, etwa drei Meter von meinem Büro entfernt, auf Bühne eins, zwei oder drei. Dann ging ich nach Hause, nahm ein Brötchen, begann mit Schreiben, schrieb bis etwa drei, vier Uhr morgens, schlief etwa drei oder vier Stunden, und am nächsten Tag das selbe wieder. Und so ging das fünf Jahre lang, weshalb ich mich für diejenigen, die ein Bild von mir gesehen haben – und sie haben dafür mein Mitgefühl –zwischen dem ersten und dem fünften Jahr vom Aussehen her sehr verändert habe. Aber niemals, unter keinen Umständen, würde ich es nicht wieder tun. Das ist womöglich der Zenit meiner Karriere, und ich bin sehr froh darüber.

    Und hier sehen wir jenen Zug von G'Kars Persönlichkeit, wo er so ein teuflisch sorgloser Charakter ist. Er mag Frauen jeglicher Form, Größe und Spezies. Ich liebe die Performance hier: „Nun, ich muss los. Tschüss!“ [lacht] Das ist, tja... G'Kar kommt ganz schön rum. Und natürlich, als ich schrieb: 'er kommt in einem Nachthemd heraus', hatte ich vergessen daran zu denken, dass wir es offen tragen ließen, was bedeutete dass wir ein Bruststück anfertigen und die Armstücke ein schönes Stück verlängern mussten. Ich hörte, dass es Stunden gedauert habe, das Bruststück anzubringen, und dass, als es wieder abgenommen wurde, die Schreie eineinhalb Blocks die Straße runter zu hören waren.

    Andreas hat oftmals angemerkt, dass er sich selber nie als wirklich gutaussehend oder attraktiv empfunden hätte, sich aber als G'Kar schnittig und schlank und attraktiv und sehr sexy gefühlt hätte. Was Andreas sexy findet weiß ich nicht, und ich würde nicht darüber spekulieren wollen, aber ich finde es, nun ja, faszinierend, dass er die Figur faszinierender fand als er sich in dieser Hinsicht selbst sah.

    Die Narn sind sexuell anders gebaut, in dem Sinne dass die Männer die Jungen
    in einem Beutel tragen. Die Frauen gebären es, und dann kommt das Narn Baby
    von der Frau in den Beutel des Mannes, worin es die ersten acht oder neun
    Monate ausgetragen wird, und dann kommt es heraus. Deswegen hören wir in Babylon 5 öfters wie jemand als Beutling [Original: pouchling] verspottet wird. Das ist einer der zu schwächlich ist, draußen in der richtigen Welt zu leben, und der sich für eine Zeit lang verkriecht.

    Und wieder sehen wir die Ruhe vor dem Sturm. Ich mag es zwischen Szenen mit bedeutungsschwangerer Atmosphäre und Szenen in denen offenbar alles glatt geht hin und her zu springen. Sehr viel von der Stimmung der Serie ist in dieser Folge natürlich vom Attentat auf John F. Kennedy geprägt, und dem Gefühl dass soeben etwas ganz furchtbar schief gelaufen ist. Und um das rüber zu bringen muss man zuerst zeigen, wie das Leben normal verläuft – die Leute amüsieren sind, essen gemeinsam zu Abend - und dann, wenn es passiert, ändert sich das alles. Ich glaube, es gibt für jeden..., jeder hat ein 'es' in seinem Leben, und es gibt das Leben vor und das Leben nach diesem 'es'. 'Es' kann sein, dass man erfährt dass man Krebs hat, oder eine Scheidung, der Tod einer geliebten Person, was auch immer das dramatische Ereignis im Leben sein mag das einem widerfuhr, es gibt das Leben davor, und das danach. Und Chrysalis ist so ein 'es' für unsere Figuren.

    Und wir sehen Garibaldis durch Humor verdeckte Geringschätzung seiner selbst. Er glaubt sich von seinen ersten Tagen an verdammt. Er ist unglücklich mit sich selbst als Charakter, als Person. Er denkt er wird eines Tages mit dem Gesicht nach unten in Sektor Braun enden. Aber er ist jene Figur die letzten Endes das geregeltste Leben von allen führen wird, und nach einiger Zeit sein Glück finden wird.

    Was eigenartig ist, ist dass alle Figuren in Babylon 5 ein Teil von mir sind. Ich habe, um jede Figur realistisch zu machen, quasi eine Scheibe von mir abgeschnitten. Etwas von mir steckt in Ivanova, etwas in Garibaldi, etwas in Sinclair, G'Kar, sogar Londo, denn um diese Figuren schreiben zu können habe ich einen Teil von mir in sie eingebracht. Eine Nebenwirkung hiervon ist, dass sogar jetzt während ich dies lese und diesen Kommentar mache, etwa sieben Jahre nachdem wir diese Folge gemacht haben, und drei Jahre nachdem Babylon 5 endete, soweit es die Hauptserie betrifft, diese Figuren immer noch in meinem Kopf sind. Manchmal führe ich, während ich herum spaziere, ein Gespräch mit Londo oder G'Kar in meinem Kopf, und sie gehen nicht weg, weil irgendwie im Lauf der Serie sie und ich miteinander verschmolzen sind, und sie sind immer noch bei mir.

    Und dies ist der neueste Auftritt der Schatten, und da ist die enorme Stärke dieser Figuren. Man kann das daran sehen, dass sie es mit einer ganzen Flotte aufnehmen und einfach Hackfleisch daraus machen, wie dieses eine gerade die Station in Stücke schneidet. Das Bewusstsein das ich hiermit schaffen wollte, ist dass die Menschen nicht die mächtigsten Rassen in der Galaxis sind, dass es da draußen Völker gibt die sehr viel länger da gewesen sind als wir. Und auch das ist wieder ein Unterschied zu den meisten anderen Science Fiction Serien, in denen die Menschen an der Spitze stehen und alles andere unterhalb rangiert. Wir stehen irgendwo im unteren Drittel, was die technische Entwicklungsstufe im Vergleich zu anderen Rassen angeht. Und die Art in der die Schatten mit den Narn umgehen zeigt einem von Anfang an, dass dies sehr mächtige Leute sind, und dass sie ... es gibt einen Bereich außerhalb der menschlichen Vorstellungskraft, und von dort her kommen sie.

    Und Garibaldis Stellvertreter, wiederum, hatten wir die ganze Staffel über gezeigt. Ich hatte ihn immer als denjenigen vorgesehen, der auf Garibaldi schießt, am Ende der ersten Staffel, jedoch ohne ihm das je zu sagen. Ich wollte dass die Entwicklung gespielt wird, nicht das Endergebnis. Wenn er zu früh davon gewusst hätte, dass er der Verräter sein würde, hätte man es in seinen Augen sehen können. Ich wollte nie, dass er es weiß, also hab ich es aus den Drehbüchern herausgelassen. Er wusste es nicht, bis das Skript an diesem Tag ankam, das von der Produktionsfirma herausgegeben wurde, und er sah wer er in Wirklichkeit war, denn er war natürlich schon für längere Zeit dort eingeschleust. Wenn ich an der Stelle einer Gruppe wie dieser wäre, die so etwas durchziehen will, hätte ich jemanden an wichtiger Stelle um die Dinge beeinflussen zu können.

    Und wir sehen Garibaldi das Puzzle zusammenfügen, und er ist ein... Garibaldis Charakter, er ist wirklich ein guter Detektiv. Er ist sehr gerissen und von hat einen sehr scharfen Verstand, ihm entgeht nicht viel. Andere würden das nicht zusammenbekommen, aber er schon. Und das ist sein Problem, er ist schlauer als gut für ihn ist.

    Und hier beginnt die Uhr zu ticken. Garibaldi hat herausgefunden dass etwas vorgeht, und in den meisten Fernsehserien, würde er nun, nachdem er herausgefunden hat, dass der Präsident in Gefahr ist, losziehen und das verhindern und dem Präsidenten das Leben retten. Aber dies ist nicht irgendeine Serie. Und Vizepräsident Santiago [Anm. des Übersetzers: Hier hat JMS wohl seine Figuren etwas durcheinandergebracht, gemeint ist natürlich Vizepräsident Clark] ist eine wichtige Figur, die in Position gebracht werden muss, weil er in der Hand der Schatten ist. Er arbeitet für sie, und seine Pläne werden alles was danach kommt, wie die Home-Guard und das Anwachsen des Faschismus, vorantreiben. In vielerlei Hinsicht ist Babylon 5 ein politisches Drama. Es ist weniger ein Actiondrama, es ist eine politische Geschichte, eine charakterbezogene Geschichte, über die Politik der Veränderung. Wie Londo sich ändert, wie G'Kar sich ändert, und wie die Erde sich verändert. Festzustellen, dass wir nicht immun gegen Diktatur sind. Diese Dinge können auch hier passieren, und der Verrat der hier geschieht ist ein sehr menschlicher Moment. Und für eine Menge Fans auch ein sehr schockierender Augenblick.

    In vielen anderer Serien wie Star Trek oder vielen anderen, wobei ich keine Vergleiche ziehen, sondern es [Star Trek] lediglich als einen Bezugspunkt heranziehe, bekommt man nie einen Eindruck davon, was zu Hause auf der Erde passiert. Das ist immer ein Platz irgendwo da drüben, es gibt keine Konzerne - Hier haben wir Konzerne, wir haben Politiker, wir haben Verrat, wir haben Verschwörungen zu Hause. Es ist eine realistische Regierung, und man bekommt einen Eindruck davon, wie es zu dieser Zeit auf der Erde ist, im Gegensatz zum Spiel im luftleeren Raum. Und hier muss Garibaldi nun den Preis für einen Teil dieser Politik zahlen.

    Ich habe einen Science Fiction Rahmen gewählt um die Geschichte zu erzählen, obwohl eine Menge alltägliche Elemente darin vorkommen, weil Science Fiction einem erlaubt, Fragen zu stellen die man in einer anderen Art Serie nicht stellen kann. Es gibt eine Folge namens „Seelenjäger“ in diesem Set, welche die Frage aufwirft nach der Natur der Seele und der Veranlagung der Seele, und das sind Fragen die man in alltäglichen Fernsehserien nicht behandeln kann. Und ich möchte die wirklich großen Fragen erforschen. Für mich sind das die, die es zu stellen lohnt, die wirklich großen Fragen des 'Wer sind wir?', 'Woher kommen wir?', 'Wohin gehen wir?'. Science Fiction hat die Pflicht in die Zukunft zu weisen, hinter den Horizont zu weisen, zu sagen: 'Hierhin gehen wir, was halten Sie davon?', und Babylon 5 hat ersucht diese Art wichtige Fragen anzusprechen, weil das für mich das ist worüber es sich zu schreiben lohnt. Ob sie die Bombe rechtzeitig entschärfen, grüner Draht, blauer Draht, die Geschichte kennen wir alle, aber William Faulkner sagte: 'das worüber zu schreiben sich lohnt ist die menschliche Seele im Streit mit sich selbst'. Das ist für mich eine Geschichte die es wert ist, erzählt zu werden.

    Und hier haben wir Delenn wie sie schließlich einwilligt, Sinclair alles zu erzählen, und sie sagt: 'Warten Sie nicht zu lange'. Und wieder würde er in einer üblichen Serie rechtzeitig da sein um die Geschichte zu hören. Hier schafft er es nicht.

    Vor einigen Jahren wurde ich überfallen, von einer Straßengang vermöbelt und
    liegen gelassen. Und das habe ich beim Schreiben dieser Szene benutzt, so
    dass man fühlt wie er versucht aus der Sache heraus zu kriechen. Er ist die Art
    Person, der sich an den Fingernägeln aus der Hölle ziehen würde, wenn es sein
    müsste, um zu tun was er tun muss. Er erledigt seinen Job auf diese oder
    jene Art. Und es war schwer, die Szene zu schreiben, eben aufgrund dessen [der Überfall], aber es informierte... hier ist die lange Schwenkaufnahme. Wir bewegen uns Zentimeter für Zentimeter, und dann wird diese Entfernung so groß wie eine Galaxie.

    Science Fiction ist oft die Kunst der Andeutung. Wenn sie also zu ihm [G’Kar] sagt 'unsere Leute wurden ausgelöscht', und es steckt eine unmögliche Kraft dahinter, fühlt man die Anwesenheit der Schatten, dann spürt man, dass da etwas vorgeht. Und man spürt das Ausmaß dessen. Wenn er sagt, dass da draußen noch jemand ist, läuft einem ein Schauer über den Rücken während man merkt, dass die Sache viel größer geworden ist als sie vor einem Augenblick noch war.

    Bezüglich G'Kar, der in dieser Geschichte als der typische Bösewicht begonnen hat – genau so wollte ich ihn aufbauen, so dass man später dann wenn man über die Figur nachdenkt eine Wende bemerkt. Man sieht es auch in 'Mit allen Mitteln', dass er nicht einfach der Schurke ist, dass er ein Gewissen hat, Gefühle hat. Er ist ein religiöser Führer, und das sind die stärksten Typen in der Gegend, und wie Londo, durchlebt G'Kar eine große Wandlung, vom zweidimensionalen Schurken am Anfang der Serie wird er zur Respektsperson, und einer religiösen Identifikationsfigur in der Heimat, bis zu dem Punkt an dem er vor seinem eigenen Ruhm fliehen muss, um eine religiöse Figur zu werden. Dieser Handlungsstrang verläuft parallel zu dem Londos, und seltsamerweise enden sie beide am selben Punkt. Die beiden sind wie siamesische Zwillinge, Londo und G'Kar, und ihre Schicksale formen sich gegenseitig, und verleihen der Serie ein großes, fast mystisches Gefühl.

    Und eine lange Reise für Garibaldi.

    Ich habe Silvester für diese Szene ausgewählt, weil Silvester immer das Gefühl von Veränderung umgibt, dass das neue Jahr anders sein wird als das alte war. Und indem ein Attentat in der Serie vorkommt, spürt man gerade da eine Veränderung. So unterstreicht eins das andere, dass das Attentat dem neuen Jahr Bedeutung verleiht, und der Umschwung ins neue Jahr dem Geschehen größere Bedeutung verleiht. Wir sind von Natur aus darauf trainiert zu merken dass eine Veränderung kommt. Das ist also eine Art Trick, ein psychologischer Trick, um beim Publikum ein Gefühl einer kommenden Veränderung auszulösen. Und die letzten Teile des Chrysalis, das man die ganze Staffel
    über gesehen hat – jetzt ist es beinahe vollständig.

    Sogar Mira hat nicht gewusst was sie bastelt. Sie sagte öfters: 'warum baue ich dieses Plastikteil?`, und ich sagte: 'vertrau mir, das wird großartig'. Ich versuche also, die Schauspieler nicht mehr wissen zu lassen als nötig, weil sie sonst, wie bereits erwähnt, anfangen würden mehr das Ergebnis als den Weg dorthin zu spielen. Das machen sie einfach.

    Bei dieser Art Geschichte ist es nicht einfach zu entscheiden wie viel man offenbaren soll und wie viel nicht. Man muss sich da auf sein Gefühl verlassen. Wie lange kann ich so weiter machen ehe es zu viel wird? Wie weit kann ich mein Publikum reizen? Und was sich herausstellt ist: die Leute haben ziemlich viel Geduld bei solchen Sachen. Wenn es sich auszahlen wird, und wenn man weiß, dass es nicht unter den Tisch gekehrt wird, werden sie lange warten. Und in dieser Staffel kommt etwas vor, das er 4 Jahre später weitergesponnen wird. Ich habe also herausgefunden dass man dem Publikum zutrauen kann, dass sie lange Zeit bei der Stange bleiben. Daher hatte ich es mir zur Regel gemacht, in jeder Staffel kleine Rätsel zu konstruieren die in dieser Staffel gelöst werden, aber auch Handlungsfäden, die in die nächste Staffel hinein spielen, was etwa die Hälfte davon waren, und die andere Hälfte setzte sich in die dritte Staffel hinein fort, und so weiter und so fort, also wie eine Perlenschnur die sich in der Ferne verliert.

    Richard Biggs als Franklin war eine große Stütze für uns. Er war sehr glaubwürdig in seiner Rolle, und er beherrschte all die Dialoge, in die sehr oft sehr komplizierte wissenschaftliche Passagen gepackt waren. Er hatte die Zugänglichkeit die diese Figur irgendwie verlangt. Es war eine Freude mit ihm zu arbeiten, er konnte immer seinen Text, es gab die ganzen fünf Jahre nie ein Problem mit ihm, ein großartiger Schauspieler.

    Hier bekommen wir wieder dieses Gefühl, dass alles auseinander fällt, die Intensität steigt, man versucht mit Io Kontakt aufzunehmen. Ich schreibe gern in einem Guss, ohne anzuhalten, und etwa ab der Hälfte der Folge... Ich schrieb diese Folge soweit ich mich erinnern kann in etwa zwei Tagen, weil das alles in meinem Kopf dermaßen präsent war, und je höher das [erzählerische] Tempo von etwas ist desto schneller wird es meist auch geschrieben. Diese Szene und alles davor ab dem Schuss [auf Garibaldi] bis hin zum Dreh wurde alles auf einmal geschrieben, weil ich einfach nicht davon ablassen konnte. Und man muss ... damit man diese Intensität in den Kasten kriegt muss man sie auch hinter der Tastatur haben. Und so, als das Schiff hochging, wie gerade eben, habe ich empfunden - und mir war klar, dass diese Intensität auch für das Publikum spürbar da sein musste - ein magenkrampfendes Gefühl des 'oh mein Gott, der Präsident wurde ermordet!', was man hier auch in den Gesichtern sieht. Da ich den Tod von John F. Kennedy miterlebt habe, wollte ich versuchen hier die selben Empfindungen zu schaffen, dass soeben etwas schrecklich schief gelaufen ist. Und es fährt allen dermaßen in die Glieder, bis zu dem Punkt an dem man nicht mehr hinsehen kann. An dem Punkt kann man nicht mehr damit umgehen und muss sich abwenden.
    In einer gewissen Weise ist die erste Szene, der erste Teil des letzten Akts, die erste Szene der nächsten Staffel. Die Fäden werden in Position gebracht, der Spannungsbogen wird auf eine Weise fortgeführt, dass er in das nächste Jahr hineinreicht. Das ist auch das Letzte was wir von Sinclair im Verlauf der Serie sehen werden, weil wir zu bemerken begannen, dass er in den Minbari-Strang derart [stark] eingebunden war, dass ihn in den Schatten-Strang einzubinden, welcher der Hauptteil des zweiten und dritten Jahres werden sollte, sehr schwierig wäre. Und er wollte etwas Theater spielen, ich wollte einige Dinge anders machen... Ich sagte: 'schau, können wir eine Pause machen und später dann wieder zusammenkommen? Die Figur zu einem späteren Zeitpunkt wieder bringen?' und wir waren beide einverstanden damit. Und die Serie drehte sich um Veränderung. Ich meinte: 'lasst uns eine große Veränderung vornehmen', ihr wisst schon, die Dinge gewaltig verändern, und auf lange Sicht hat es sich für die Geschichte ausgezahlt.

    Hier wieder, wie bei jedem grauenvollen Ereignis, redet am nächsten Tag jedermann darüber. So ist die Wirklichkeit. Wir spielen wieder die Wirklichkeit. Man wird über die Verschwörung reden, über ihre Probleme zu Hause, man wird über die schrecklichen Ereignisse reden, die eben vorgefallen sind, 'Sie haben mein Mitgefühl'. Und wieder ist G'Kar eine sehr mitfühlende Figur, und nicht bloß der Schurke.

    Ich wünschte die CGI im Hintergrund wäre besser. Die Fernaufnahmen sind ganz gut, aber die Nahaufnahmen, wo sie durch die Stationen fahren, sehen für mich künstlich aus. Dabei haben wir sehr lange daran gearbeitet, aber es sah einfach nie richtig metallisch aus, weshalb wir es nach einiger Zeit einfach so gelassen haben. Es gibt ein altes Sprichwort, demzufolge Kunst nie fertig ist, nur aufgegeben, und in dieser Sache mussten wir eben an einem gewissen Punkt aufgeben. Sogar die Action... [unterbricht sich] Ah, genau da! Ach, ich hasse das. Ich entschuldige mich bei Ihnen zu Hause dafür...

    Wenn ich auf Babylon 5 zurückblicke bin ich wohl am meisten darauf stolz, dass wir den fünfjährigen Spannungsbogen hinbekommen haben, obwohl alle sagten, es wäre nicht möglich. Stolz auf die [schauspielerischen] Leistungen, auch manches vom Geschriebenen ist, denke ich, ganz nett. Und es war ein gutes Team! Alle kamen mit einander aus. Es waren nicht viele Dilettanten an der Serie beteiligt, und als literarische Arbeit ist es, denke ich, herausragend. Das ist nicht bloß eine Fernsehserie, sondern man könnte einen Roman oder eine Romanserie daraus machen, und es würde funktionieren.

    Das Gefühl eines beinahe faustischen Geschäfts, dass er [Londo bzw. Morden] hier abschließt, gibt der Serie ein Gefühl von Mythos und Geschichte. Ich denke, als jemand der mit Science Fiction-Fernsehserien aufgewachsen ist hat es mich immer gestört, dass deren Logik [deren = der Produzenten dieser Serien] zur Folge diese Serien immer auf Kinder ausgerichtet wurden, und auf sozial gestörte Misantrophe. [Ich sagte daher:] Lasst uns eine Science Fiction Serie machen, die so bedeutungsvoll, ernst und tiefschürfend
    ist wie jede andere Alltagsserie. Gibt es Punkte wo ich übers Ziel geschossen habe? Ich denke im Großen und Ganzen haben wir das Ziel öfter erreicht als verfehlt.

    Als wir mit der Produktion von Babylon 5 anfingen, begann ich das Gespräch mit den Fans über die Herstellung der Serie, weil ich dachte, dass es eine Menge Fehlinformationen darüber gibt, wie Fernsehen gemacht wird, und warum Fernsehen gemacht wird. Und der Theorie nach, derzufolge man nicht bekommen kann was man will solange man es nicht in Worte fassen und verstehen kann wonach man verlangt, möchte ich das Gespräch mit den Fans, um zu erklären wie die Serie gemacht wird. Also stellten sie tagein, tagaus Fragen und ich antwortete. Sie finden das auf der Seite jmsnews.com. Während der fünf Jahre die die Serie in Produktion und auf Sendung war habe ich etwa 16.000 Beiträge als Antworten auf Fragen der Fans zur Serie ins Internet gestellt. Wenn man nachrechnet, bei angenommen durchschnittlich hundert Wörtern pro Beitrag, ergeben sich in etwa 50 Romane, die über die Herstellung der Serie geschrieben wurden. Aber eben aufgrund dessen [dem Kontakt mit den Fans] wurde eine starke Bindung geschaffen, die Fangemeinde sah dass sie ernst genommen wurde, nicht als Konsumvieh behandelt, sondern dass wir für sie Respekt hatten. Und das, denke ich, schuf eine wirklich starke Beziehung zu ihnen die bis heute andauert. Es gibt immer noch Babylon 5 Foren da draußen, und es gibt immer noch Menge Fragen und ich beantworte sie. Ich bin selbst auch Science Fiction Fan, und ich wollte eine Serie, die sie mit dem Respekt behandelte den ich mir bei anderen Serien gewünscht hätte.

    Die Einstellung die wir gerade sehen wir gerade sehen ist eine Variation auf Lyndon Johnsons Vereidigungssequenz an Bord der Airforce One, bis hin zum rosa Kleid und dem Hut, der jenem von JFKs Witwe entspricht. Das haben wir als Vorbild genommen. Und der Tag an dem wir diese Szene gedreht haben war, seltsam genug, der Jahrestag des Tages von Lyndon Johnsons Amtsübernahme als Präsident, einer der vielen Zufälle bei Babylon 5. Und es war an diesem Tag sehr ruhig am Drehort, sehr ruhig.

    Und hier haben wir die Szene, an die sich jeder, jeder Fan, erinnert, wie [Kosh] sagt: 'Sie haben etwas vergessen'. Und natürlich meint er dass in all dem Chaos das rundherum ausgebrochen ist er [Sinclair] auf Delenn vergessen hat, denn wenn [solch] eine Tragödie passiert vergisst man solche Dinge. Und natürlich hat er auch 24 Stunden vergessen, also passt das zum ganzen Thema der Serie: Sie haben etwas vergessen. Und sie [= die Dinge, die Sinclair vergessen hat] haben alle mit den Minbari zu tun.

    Es gab Wetten unter den Crewmitgliedern was wohl aus der Chrysalis, dem Kokon, schlussendlich herauskommen würde: würde sie Flügel haben oder nicht. Ich sagte: 'nein nein'. Ich wollte ihnen jedoch nichts [genaueres] erzählen.

    Wenn Fans oder Crewmitglieder fragten was passieren würde, sagte ich: 'das kann man nicht sagen, weil das das Ende vorwegnimmt, und die ganze Überraschung ist weg'. Das Ironische ist, dass ich die ganzen fünf Jahre auf “3x5“-Kärtchen [Anm.: Dabei handelt es sich um 3 x 5 Zoll (= 7,6 x 12,7 cm) große Kärtchen bzw. Notizzettel, ideal für Hemdtaschen etc.] aufgeschrieben hatte, sowie in einer Datei in meinem Computer, dreifach verschlüsselt. Ich erzählte von der Datei in meinem Computer, aber nie von den „3x5“-Kärtchen. Und es gab einen schwarzen Ordner in meinem Büro, mit einer Reihe kleiner Taschen drin, worin jedes Kärtchen für jede Folge für fünf Jahre waren. Jeder der gewollt hätte, hätte zu dem Ordner gehen, ihn herunter nehmen und die ganze Geschichte von Babylon 5 vom ersten Jahr an lesen können. Es war ganz offen versteckt. Und später offenbarte ich wo es war, und alle machten 'Aaaah, warum hast du uns das nicht früher gesagt? '. Aber es war alles da. Ich habe diesen Ordner und die Kärtchen immer noch. Eines Tages werden sie auf E-Bay landen, da bin ich sicher. Wenn ich einmal nicht mehr bin.

    Wieder mal das 'geheimnisvolle Dinge geschehen' Spiel. Wenn man jemanden weggehen lässt und ihn für jemandem eine Nachricht hinterlassen lässt, schafft das ein Gefühl geheimnisvoller Veränderung. Alles in diesem Abschnitt handelt von Veränderung, vom Abgehen davon was man von der Serie gewohnt war, das Gefühl dass sich alles verändert hat, von G'Kars Ankündigung er käme nicht zurück, bis zum erstmaligen Auftauchen der Schatten, Londos Handel. Alles in der Serie dreht sich um getroffene Entscheidungen und deren unwiderrufliche Folgen. Wie in unserem eigenen Leben können bestimmte Dinge nicht ungeschehen, bestimmte Worte nicht ungesagt gemacht werden.

    Londo und Garibaldi sind fast Spiegelbilder von einander. Beide waren schon mal am Boden, sind in Sackgassen geraden, und beide sind dadurch gewachsen, und jeder der beiden sieht eine Reflexion von sich selbst im jeweils anderen.

    Das ist unser allererstes Bild von den Schatten, und obwohl wir wussten dass wir nur ein kleines bisschen von ihnen zu sehen kriegen würden, mussten wir detailliert ausarbeiten wie sie aussehen. Und ich wollte das Publikum einfach wieder ein wenig reizen, dass es sie gibt, die Empfänglichkeit dafür dass sie da sind, dass sie die ganze Zeit über da gewesen waren, und wir es nicht gewusst hatten, und dass Morden für sie spricht, und er nicht der Herr seines Schicksals ist. Und ein großer Plan ins Rollen gekommen ist. Und wieder dreht sich die Serie darum wie das Rad sich weiter gedreht hat, was G'Kar in der ersten Folge sagt: 'Das Rad dreht sich, nicht wahr, Botschafter?' Hier hat sich das Rad wieder gedreht, daher Sinclairs Zeile. {Sinclair: 'Nichts ist mehr wie es war.'} Denn genau so ist es.

    Und es liegen noch Rätsel und Enthüllungen vor uns, wie: was kommt aus dem Kokon? Wer sind die Spinnentypen? Für wen arbeitet Morden? Man will das Publikum für die nächste Staffel zurückbringen, und legt die Saat aus, und macht sie echt hungrig darauf wissen zu wollen was vorgeht. Und das Geheimnis hinter jenem Gesicht im Kokon war das Größte.

    Und damit endet die erste Staffel von Babylon 5. Hier ist Joe Straczynski, und wenn sie so lang dran geblieben sind, danke ich Ihnen. Es war ein Jahr großer Möglichkeiten für uns, und großer Risiken die wir eingingen, bei denen wir nicht sicher waren ob es klappen würde oder nicht, aber ich glaube wir mussten es versuchen und diese Risiken eingehen getreu der Theorie dass Versagen ein wesentlicher Teil der Gleichung ist. Man muss sich bis zu dem Punkt fordern an dem man versagt um zu wissen, wo die Grenzen verlaufen. Man versagt bei ein paar Sachen in der ersten Staffel, und hat bei ein paar anderen Erfolg, aber wir haben gelernt und sind gewachsen, und schlussendlich wird diese Serie, so denke ich, als etwas von Wert und als eine gute Geschichte die Zeit überdauern. Und wenn man Autor ist, dann ist es das worauf man hofft: eine gute Geschichte erzählen und abgehen. Danke sehr.
    Geändert von cornholio1980 (24.01.2009 um 22:20 Uhr)
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    "I believe that when we leave a place, part of it goes with us, and part of us remains. Go anywhere in this station, when it is quiet, and just listen. After a while you will hear the echos of all our conversations, every thought and word we've exchanged. Long after we're gone, our voices will linger in these walls."
    Andreas Katsulas as G'Kar - Objects in Motion / The Lost Tales-Intro


  14. #14
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    Cool AW: JMS' Audiokommentare zu Babylon 5

    @cornholio1980 wer toll wenn du das machst =]
    "Da hast DU mein Klagen in Tanzen verwandelt hast mir das Trauergewand ausgezogen und mich mit Freude umgürtet." Psalm 30,12

    "Die Zeit, GOTT zu suchen, ist dieses Leben, / die Zeit, GOTT zu finden, ist der Tod, / die Zeit, GOTT zu besitzen, ist die Ewigkeit." (Franz von Sales)

    "Nein, die Überforderung aus Prinzip verhindert die Banalisierung des Christentums. Was erfüllbar ist, ist banal. Der menschliche Geist erlahmt, wenn er sich nicht unerfüllbare Ziele setzt. " (Martin Mosebach)

    "Was der heutigen Welt trotz allen äußeren Glanzes, ihrer Erfindungen und Wirtschaftswunder fehlt, ist jenes Mindestmaß an Güte, Mütterlichkeit, Erbarmen, Takt und Zartgefühl, welches der Welt des Mannes durch die Frau zugeordnet ist." (Gertrud von Le Fort)

    "Ich bin katholisch, und das ist auch gut so. Ich habe mir die Sache nicht ausgesucht. Sie ist mir in mein Gemüt gelegt, von Kindheit an, so sehr, dass sie mir vorkommt wie angeboren...Tief in mir verwurzelt." (Matthias Matussek)



  15. #15
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    Standard AW: JMS' Audiokommentare zu Babylon 5

    Aus aktuellem Anlass, sozusagen, ist als nächstes übrigens nicht der Audiokommentar der weiteren B5-Episoden dran, sondern jeder von JMS zur Crusade-Episode "Der Friedhof der Schiffe". Hoffe, damit Ende nächster Woche fertig zu werden...

    Edit: Ende nächster Woche *lol*. Momentan geplanter Fertigstellungstermin: Ende November.

    Wenn alles läuft wie geplant, sollte danach alle 1-2 Monate eine weitere Übersetzung vorliegen. Mir tut das doch recht gemächliche Tempo wirklich leid, aber wir sprechen hier von der Übersetzung von 42 Minuten bzw. 20-30 Word-Seiten, wobei ich leider kein englisches Transcript vorliegen habe und die Übersetzung somit in 2 Phasen verläuft: Anhören was JMS sagt, und dieses übersetzen. Und da ich dabei so sorgfältig wie nur irgend möglich vorgehe, dauert das halt seine Zeit...
    Geändert von cornholio1980 (02.11.2005 um 18:36 Uhr)
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    "I believe that when we leave a place, part of it goes with us, and part of us remains. Go anywhere in this station, when it is quiet, and just listen. After a while you will hear the echos of all our conversations, every thought and word we've exchanged. Long after we're gone, our voices will linger in these walls."
    Andreas Katsulas as G'Kar - Objects in Motion / The Lost Tales-Intro


  16. #16
    Wiederholungstäter Avatar von MacGuffin
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    Standard AW: Übersetzung der Audiokommentare von JMS zu Babylon 5

    Bei dem unverständlichen Satz zu Beginn des Audiokommentars von "Chrysalis" handelt es sich vermutlich um

    "This sets our precedent in place"

    Frei übersetzt soll das wohl soviel bedeuten, wie dass sie damit den Zeitrahmen festgelegt haben, sozusagen einen Präzedenzfall kreiiert haben, an den sie sich im Folgenden halten werden.
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  17. #17
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    Standard AW: Übersetzung der Audiokommentare von JMS zu Babylon 5

    Ich sehe grade, dass ich mich noch gar nicht für den Hinweis bedankt habe! Schande über mich!!

    In diesem Sinne: Danke! . Werde es gleich sinngemäß so einfügen.
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