Inhalt
Gallien hat schwer unter diversen Eroberungsversuchen zu leiden. Das in kleineren und größeren Stämmen organisierte Volk spaltet sich bald in zwei politische Lager. Aus Angst sich wieder einem tyrannischen Herrscher auszusetzen, lehnen die einen die Wiedereinführung der Monarchie kategorisch ab und setzen auf die Hilfe der Römer. Die anderen dagegen sehen in den Römern die größere Gefahr und befürchten, dass diese die Situation ausnutzen und das Land kampflos ausgeliefert bekommen.

Der Häuptling Cellitus will, unterstützt von den Druiden, erneut einen gallischen Oberbefehlshaber und König etablieren. Auf einer Versammlung der Kriegsherren können sich seine Gegner durchsetzen und Cellitus wird getötet. Sein Sohn Vercingetorix spürt den Verrat hinter der Aktion und schwört Rache. Der Ober-Druide Guttuart nimmt den Jungen auf und bildet ihn aus. Jahre später versucht Vercingetorix die Vision seines Vaters zu verwirklichen und gleichzeitig Vergeltung für dessen Ermordung zu üben. Alte Verbündete sind schnell an seiner Seite und bald sieht der Gallier seinem größten Gegner ins Auge, dem Römischen Konsul in Gallien, Gaius Julius Caesar.

Meinung
Oh Mann, welch ein Potential. Leider ist die Umsetzung nicht nur langweilig, schlimmer, sie wirkt gelangweilt. Von Christopher Lambert ist man minimalistisches Schauspiel ja gewohnt, doch in Druids wirken alle so, als wüssten sie nicht so richtig, warum sie eigentlich mitmachen.

Das kann natürlich am dürftigen Drehbuch liegen, das wichtige Ereignisse quasi im Nebensatz abhandelt, während Randerscheinungen aufgebauscht werden, wie beispielsweise das barbusige Ablenken des Römischen Heeres vor den Mauern der Stadt. Und die Schlachtszenen wirken wie die Bemühungen der Laiendarsteller auf einem Ritterfest. Die Charaktere sind farblos, ausgenommen vielleicht der von Klaus-Maria Brandauer dargestellte Julius Caesar. Der Soundtrack passt sich der Gesamtbeschaffenheit an, stört zwar nicht, kann aber auch nichts mehr rausreißen.

Dabei bietet der historische Vercingetorix wirklich alle Möglichkeiten für einen spannenden Film. Zwar unterliegt auch er am Ende den Römischen Besatzern, doch er ist wirklich weit gekommen und war der einzige nennenswerte Gegener, den die Römer in Gallien hatten. Noch heute wird Vercingetorix in Frankreich als Volksheld betrachtet, manche Gruppierungen sehen ihn sogar als Urvater der französischen Nation. Einen solchen Stoff zu verfilmen bedarf einer Verantwortung für die Historie, die der Regisseur und Mit-Autor hier schmerzlich vermissen lässt.

Für wen soll der Film nun eigentlich sein? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Jemand, der sich für die Geschichte interessiert, wird hier nichts entdecken, was er nicht in einem Lexikon unter dem Stichwort "Vercingetorix" nachlesen könnte. Filmfans die auf eine Art Euro-"Gladiator" oder französischen "Braveheart" gehofft haben (dazu zählte auch ich) werden vermutlich enttäuscht sein.

Fakten
Druids
(Vercingetorix)

Frankreich 2001, ca. 120 Minuten
Regie: Jacques Dorfmann
Buch: Jacques Dorfmann, Rospo Pallenberg

Darsteller (Rolle)
Christopher Lambert (Vercingetorix)
Klaus Maria Brandauer (Gaius Julius Caesar)
Max von Sydow (Guttuart)
Inés Sastre (Epona)

Die DVD
Splendid
Distributor: Warner Home Video
Bild: 16:9, 1:1,78
Ton: Deutsch und englisch, jeweils Dolby digital 5.1

Abgesehen von einigen Werbe-Trailern anderer Filme und den Filmographien der Hauptdarsteller sucht man vergebens nach Bonusmaterial. Die Bildqualität ist okay, der Ton entspricht den heutigen Qualitätsansprüchen an DD 5.1. Damit reiht sich die Aufmachung der DVD nahtlos in das Gesamtbild des Films ein.

Internet
http://german.imdb.com/Title?0199481 (IMDB, engl.)
http://www.movieline.de/frontend/ml_filme_...fo.php?ID=56354 (Movieline, dt.)
http://www.goetter-und-mythen.de/ks6.htm (Historischer Hintergrund, dt.)