Ergebnis 1 bis 4 von 4

Thema: Wenn Wünsche manchmal weh tuen

  1. #1

    Standard Wenn Wünsche manchmal weh tuen

    Der Morgen begann seine Reise mit dem Licht der Sonne und glitt über das Land mit dem versprechen das es heute ein wunderschöner Tag werden würde. Die Sonnenstrahlen kitzelten Bären in ihren Höhlen, die nach dem langen Schlaf, mit dem sie die kalte Jahreszeit überdauerten, immer noch leicht verschlafen waren an den Nasen und flüsterte leise ins Ohr: ‚Aufwachen. Gevatter Bär. Die Zeit des Erwachens und Blühens ist herangebrochen.’ Und nachdem sich Meister Petz nach draußen begeben hatte, wanderte das Sonnenlicht des Morgens weiter hinauf zu den Bäumen, in dessen Kronen die Vögel in ihren Nestern wohnten. Diese waren bereits wach und begrüßten den Morgen und seine hellen Begleiter fröhlich. Und so weckten die Vögel die menschlichen Bewohner des Landes, das unter diesen Rainora genannt wurde und auch jedes andere Wesen so das als bald kein Schläfer mehr zu finden ward. Guter Laune glitt der Morgen dahin und genoss die besondere Stimmung, welche immer zwischen Nacht und Tag war, denn da ist die Welt meistens noch in Ordnung, all die großen und kleinen Probleme des Lebens kommen erst auf einem zu und haben die Menschen noch nicht erreicht. Weiter ging es den jungen vorwitzigen Sonnenstrahlen hinterher durch das Land, bis er auf die Burg traf. Nun waren Burgen in Rainora nichts ungewöhnliches, ein fast jeder Fürst hatte eine Burg von dem er aus seine Untertanen regieren konnte. Aber diese Burg war die oberste Burg, diejenige von wo aus all die Fürsten regiert wurden, von dieser Burg aus regiert der König klug und weise über das Land. Der Morgen hielt inne, als er einen Schatten auf dem höchsten Turme der Königsburg sah und blickte genauer hin, darauf hin gewahrte er rotes Haar im sanften Wind wehen. Diese Haare gehörten zu einem Mädchen, das so schön war, wie es der Morgen nur selten zu sehen bekam. Immer, wenn ihre türkisfarbenen Augen aufblickten, sah man Weisheit die gar nicht zu ihrem Alter zu passen schienen. Neben ihr stand ein junger Mann, dessen rabenschwarzes Haar zu einem Zopf gebunden war, und beide schienen in ein Gespräch vertieft zu sein. Gelegentlich blickten sich die Beiden in die Augen und so kam der Morgen nicht umhin ein gewisses Schimmern in deren Augen zu sehen. Das gewisse Schimmern, das seinen Gefährten Tag und Abend bekannter war und selbst die Nacht kannte jenes Schimmern und wusste darüber wesentlich mehr zu berichten, als die anderen Drei, doch Nacht war recht schweigsam und lies sich nur selten zum Reden verleiten, doch diese Schweigsamkeit war gut, denn die Nacht bewahrte manche Geheimnisse die niemals an den Tag kommen sollten. Und eben jenes Schimmern veranlasste den Morgen inne zu halten und dem Gespräch der Beiden zu lauschen.

    „Und was werdet ihr euch wünschen Majestät?“

    Sprach das Mädchen und spielte auf das morgige Fest zum Jahreswechsel an, welches immer genau eine Woche nachdem die Zeit des Erwachens und Erblühens angebrochen ist, gefeiert wird. Bei diesem Fest wurde der Göttin Anima, ihrem Ehemann Mortus und derer Kinder gedankt, die nach dem Glauben der Menschen Rainora zu dem machten was heute noch ist und für immer bleiben wird. Ein Land in dem nicht alles perfekt ist, in dem Streit und Machtkämpfe ebenso alltäglich sind wie Frieden und Einträchtigkeit. Ein Land in dem sich Mann und Frau nicht gegenseitig nieder machen, sondern sich einander ergänzen. Und man gab einen Wunsch ab, der im folgenden Jahr Erfüllung finden sollte. Oft waren es ganz alltäglich Wünsche, wie das, das Wetter den Bauern hold sei oder das es einem oder einen anderen gut ergehen möge, das einem ein Kind geboren würde, das man den Vater, die Mutter nicht enttäusche. Es gab viele Wünsche, so viele wie es Menschen in Rainora gab.

    „Wie jedes Jahr, das ich meinem Volk ein guter und gerechter König bin.“ Das Mädchen blickt zu dem Mann hoch und in ihren Augen war ein wenig Unwillen zu erkennen, doch das schien er nicht zu bemerken, da der junge König über die Brüstung hinaus auf das Land schaute.

    „Dazu benötigt ihr keinen Wunsch zu vergeuden. Ihr seid es auch ohne.“ Eine Weile herrschte Schweigen zwischen Beiden und der Morgen gab dem Rotschopf recht, denn der König hatte von seinem Vater viel gelernt und viel gutes übernommen. Von Anfang an war er ein König, nicht durch Erziehung und Geburt, sondern auch vom Wesen her. „Sagt. Hoheit.“ Hob sie wieder an zu sprechen. „Hattet ihr je einen egoistischen Wunsch? Einen Wunsch der euch wirklich am Herzen lag?“ Der König umfasste die Brüstung fester, so das man die Knöchel seiner Finger deutlich sehen konnte, es war eines sehr persönliche Frage und er könnte jetzt einfach gehen und etwas sagen, was in etwas so klang, das es ihr nicht erlaubt sei derartige Fragen zu stellen, doch er tat es nicht, aus welchem Grund auch immer.

    „Ja.“

    „Würdet ihn mir nennen?“ Es dauerte abermals eine Weile, bis das Gespräch weiter ging. Und der Morgen konnte erkennen wie schwer es dem Mann fiel darauf zu antworten.

    „Es war vor 2 Jahren.“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, festigte sich dann aber alsbald. „Da als mein Vater verstarb um meiner Mutter zu folgen. Damals hatte ich mir nichts sehnlicher gewünscht als das mein Vater glücklich würde.“ Ja der alte König, erinnerte sich der Morgen, der alte König hatte seine Ehefrau und Königin verloren, als diese nach langer und schwächender Krankheit starb. Untröstlich wäre er ihr am liebsten gefolgt, doch wollte er seinen Sohn nicht allein lassen, der seiner Hilfe bedurfte wie es schien. Doch dem war nicht so, sein Sohn war selbständig und hatte von seinem Vater genug gelernt um das Land zu regieren und doch konnte sich der alte König nicht entschließen zu gehen und so dümpelte er zwischen Leben und Tot hin und her, bis er letzten Endes mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen verstarb.

    „Als euer Vater starb...“ das Mädchen lehnte nun mit dem Rücken an der Brüstung und heftet ihren Blick zur Luke und der Leiter, welche von der Aussichtsplattform nach unten führte. „Als er starb, ward ihr da sehr traurig?“

    „Nein. Warum auch?“

    „Ich wäre es, auch wenn mein Vater glücklich wäre, ich wäre traurig.“ Ihre Stimme klang nach unterdrückten Tränen und sie musste wohl daran denken wie es sich anfühlte, wenn ihr Vater, wenn auch nicht leiblicher, sterben würde.

    „Ich habe es mir gewünscht. Ich habe meinen Wunsch Anima vor getragen und sie hat ihn auf ihre Art und Weise erfüllt, warum sollte ich deswegen traurig sein? Wenn mein Vater glücklich geworden ist?“

    „Weil.“ Das Mädchen ging einige Schritte auf die Luke zu und drehte sich dann zu dem König um. „Weil auch Wünsche die in Erfüllung gehen weh tun können.“ Danach verließ sie den Turm und hinterließ einen äußerst verwirrten jungen König zurück.

    Der Morgen hatte bereits viel zu lange hier verweilt, sicher wunderte man sich woanders bereits über seinen Verbleib und so machte er sich auf den Weg, der restlichen Welt den Morgen zu bringen und einen wunderschönen Tag anzukündigen. Er überließ dem Schicksal sich um das Mädchen und den König zu kümmern.

    ENDE

  2. #2
    Moderator Avatar von Last_Gunslinger
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    1.734

    Standard AW: Wenn Wünsche manchmal weh tuen

    Liest sich sehr nett, aber mal eine dumme Frage. Sie fragt Ihn ja ob er auch mal einen egoistischen Wunsch hatte. Aber seine Antwort passt so gar nicht dazu oder?

    Hattet ihr je einen egoistischen Wunsch? Einen Wunsch der euch wirklich am Herzen lag
    Der zweite Teil passt schon. Aber den ersten Teil würde ich weglassen.

    Das wars aber auch schon an negativer Kritik. Eine sehr schöne Geschichte, die viel vermittelt und zum denken anregt. Danke schön.

  3. #3
    Grad reingestolpert
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    6

    Standard AW: Wenn Wünsche manchmal weh tuen

    Mir gefällt vor allem der reichtum an adjektiven und die charkterisierung von dingen wie.
    jungen vorwitzigen Sonnenstrahlen
    und auch die idee die tageszeiten als personen zu beschreiben fand ich klasse.
    Du solltest jedoch darauf achten, nicht zuviele wortwiederholungen in einem satz zu verwenden wie in
    Aber diese Burg war die oberste Burg, diejenige von wo aus all die Fürsten regiert wurden, von dieser Burg aus regiert der König klug und weise über das Land
    alternativen zum wort Burg wären zum beispiel festung, schloss, kastell usw.
    Auch solltest du deine sätze nicht so extrem verschachteln wie hier
    Der König umfasste die Brüstung fester, so das man die Knöchel seiner Finger deutlich sehen konnte, es war eines sehr persönliche Frage und er könnte jetzt einfach gehen und etwas sagen, was in etwas so klang, das es ihr nicht erlaubt sei derartige Fragen zu stellen, doch er tat es nicht, aus welchem Grund auch immer.
    (wobei die meisten kommas wahrscheinlich ein punkt sein sollten )
    und
    Das gewisse Schimmern, das seinen Gefährten Tag und Abend bekannter war und selbst die Nacht kannte jenes Schimmern und wusste darüber wesentlich mehr zu berichten, als die anderen Drei, doch Nacht war recht schweigsam und lies sich nur selten zum Reden verleiten, doch diese Schweigsamkeit war gut, denn die Nacht bewahrte manche Geheimnisse die niemals an den Tag kommen sollten.
    Was mir jedoch auch sehr positiv auffiel war, wie du die stimmungen und emotionen der beiden Charktere rüber gebracht hast, sodass man richtig mit den beiden mitfühlen kann. durch deine große fantasie machst du die kleinen formfehler auf jeden fall wieder wett

  4. #4

    Standard AW: Wenn Wünsche manchmal weh tuen

    ja, ja meine schachtelsätze. ich erinnere mich an meinen englischlehrer. da mussten wir mal einen satz übersetzten der im englisch schon verschachtelt und meiner einer hat ihn ebenso verschachtelt übersetzt und den sinn behalten. da meinte der lehrer es ist nicht empfehlenswert soetwas zu machen, denn nur wenige können es. ich nehme an ich gehörte zu den wenigen .

    wortwiederholungen hoffe ich inzwischen zu vermeiden, da ich endlich ein synonymwörterbuch erstanden habe.

    und meine sätze, das teil ist schon etwas älter, daher wird es eh noch mal bearbeitet und versucht die schachtelsätze zu trennen.

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