Im Katastrophenfilm (mit oder ohne außerirdische Mitwirkung) läßt Hollywood die Welt wieder und wieder untergehen - gerade mal wieder zu bewundern unter der Regie von Steven Spielberg. Douglas Adams läßt seinen Anhalter mit einem Weltuntergang beginnen, und Battlestar Galactica (alt wie neu) tut es ihm gleich. In Terminator und Matrix übernehmen nach dem obligatorischen Atomkrieg Maschinen die Macht über die Restmenschheit. Ray Bradburys SF-Klassiker Fahrenheit 451 endet mit einem Atomkrieg, und in japanischen SF-Animes geht die Welt regelmäßig in atomarem Feuer auf. Der Doctor (aus Doctor Who) und John Crichton (aus Farscape) sind beide auf ihre Weise Auslöser von (Beinahe-)Apokalypsen. Und in unzähligen SF-Romanen ertrinkt die Welt, wird von Außerirdischen erobert, von Seuchen heimgesucht, durch Kometeneinschlag oder Krieg unbewohnbar gemacht, oder ganz einfach verdampft.

Und, gebt es zu, Leute - wir sehen es immer wieder gerne.

Und dahinter steckt vielleicht nicht nur die allgemeine Faszination mit schick aussehenden großen Explosionen, sondern etwas, das tiefer geht.

Also: Was geht da vor in uns? Wieso diese Faszination von Weltuntergangsszenarien? Woher dieser wohlige Schauer, wenn wir den (CGI-)Atompilz aufsteigen sehen? Wenn eine Figur, die uns nahe ging, auf dem Bildschirm oder der Buchseite das Zeitliche segnet, vergießen wir mitunter Tränen - doch wenn unseren Planet (oder, wie in Battlestar Galactica, vergleichbare Planeten) das gleiche Schicksal ereilt, gruseln wir uns allzu wohlig... dabei gibt es ja wohl eigentlich kaum eine schlimmere Vorstellung.

Was meint Ihr? Denkt auch Ihr, daß die Battlestar Galactica-Miniserie eigentlich erst so richtig gut wird, als die Zerstörung von Caprica beginnt? Wart auch ihr fasziniert von der gnadenlosen Aussichtslosigkeit der Situation in War of the Worlds (habe ich noch nicht gesehen, aber Nager hat mir viel erzählt *g*)? Habt Ihr auch dieses komische, aber nicht wirklich unangenehme Gefühl in der Magengrube, wenn der Doctor und Rose am Fenster stehen und auf eine in der expandierenden Sonne verglühte Erde hinausblicken?

Eins steht fest, Weltuntergänge sind ein uraltes Faszinationsobjekt - sonst hätten wir nicht so viele Mythen darüber aus so vielen Kulturen. Und sicherlich hat die Faszination sehr, sehr viel mit Angst zu tun, und in unserer Zeit haben wir ja vielleicht mehr Grund, einen realen Weltuntergang zu befürchten, als irgendeine Generation vor uns. Also: Wandeln wir unsere Angst in Lust um?