Ach herrje. Ich habe ja ewig nichts mehr hier gepostet! Und mein Job geht dem Ende zu...

Okay, dann wollen wir mal sehen, was habe ich seit dem letzten Posting neu auf meiner Liste?

Cyann, Bd. 1-3 von Francois Bourgeon:

Ziemlich großartige Science Fiction-Serie - tolle Zeichnungen und sehr lebendige, wenn auch nicht immer unbedingt sympathische Charaktere, dazu eine wirklich fremde Welt, die offensichtlich bis ins Detail durchdacht ist.

A.L.I.E.E.N. von Lewis Trondheim:

Seeeeehr seltsam. Wie sich das für einen Comic von Aliens gehört. ;-)

Gefährten der Dämmerung, Bd. 1-3, von Francois Bourgeon:

Mittelalter-Fantasy; sehr mittelalterlich, teilweise authentisch bis zur Unverständlichkeit. Wie immer bei Bourgeon sehr schön gezeichnet.

Run, Bongu, Run von Byung-Joon Byun:

Seltsamer Titel für einen schönen, unspektakulären Comic über einen kleinen Jungen in einer großen Stadt. (Gerannt wird kaum.) Sehr schöne Aquarell-Zeichnungen.

Die Katze des Rabbiners, Bd. 1-4, von Joann Sfar:

Nordafrikanisches jüdisches Leben aus der Sicht einer Katze geschildert, mit bizarren, aber atmosphärischen Zeichnungen und subtilem Humor.

Der lachende Vampir von Suehiro Maruo:

Nicht mein Fall. Maruo ist wohl einer der ganz großen in der japanischen Underground-Comicszene, aber mir sagten weder der Zeichenstil noch die Geschichte besonders zu. Was Genaueres kann ich schon gar nicht mehr sagen, weil es schon zu lange her ist, daß ich den Comic gelesen habe.

Shenzhen von Guy Delisle:

Eine Art "Lost in Translation" in Comicform. Ein Frankokanadier in der chinesischen Stadt Shenzhen, und die kulturellen Beobachtungen und Befremdungsmomente die sich daraus ergeben. Amüsant und aufschlußreich.

Sommerblond von Adrian Tomine:

Auch das war nicht so mein Fall, obwohl Tomine ebenfalls einer der großen Namen ist, diesmal nicht der japanischen, sondern der amerikanischen Independent-Szene. Stories über den Alltag diverser mehr oder minder trauriger junger Leute - einfach nicht mein Thema, schätze ich.

The Walking Dead, Bd. 1-2, von Robert Kirkman:

Guter Zombie-Comic. Bzw. eigentlich eher ein End-of-Civilisation-Comic als ein Zombie-Comic im engeren Sinne, denn es geht um das Überleben und die zwischenmenschliche Dynamik nach der Katastrophe, also nach dem Verlust der Zivilisation.

Blacksad, Bd. 1-3, von Juan Diaz Canales und Juanjo Guarnido:

Schöne, atmosphärische Krimiserie, die sich an Vorbildern aus den 40ern und 50ern orientiert - allerdings mit einem großen schwarzen Kater statt Marlowe und Sam Spade und co., und auch die anderen Protagonisten sind antropomorphe Tiere. Sehr schön gezeichnet.

Corto Maltese: Südseeballade von Hugo Pratt:

Wie's aussieht einer der großen Klassiker des Genres, der mich allerdings auch nicht so umgehauen hat, wie er es vielleicht sollte. Möglicherweise bin ich mit der Figur des Corto Maltese noch nicht vertraut genug - über ihn erfährt man in diesem Band nämlich kaum etwas, und es wäre schon nett gewesen, ihn *etwas* besser einschätzen zu können. Vielleicht sollte ich es nochmal mit ein paar mehr Bänden der Serie versuchen.

Spirit of Wonder, Bd. 1-3, von Kenji Tsuruta:

Sehr schön gezeichnet und prinzipiell ein nettes steampunkartiges Szenario - allerdings für meinen Geschmack zu viele lüsterne alte Männer, die den weiblichen Figuren andauernd an Busen und Po fassen - soll wohl eine Art running gag sein, ist aber irgendwie nicht wirklich witzig. Und, auch wenn das möglicherweise mehr mit meiner Dummheit als mit dem Comic zu tun hat: ich habe bei ca. der Hälfte der Geschichten nicht wirklich verstanden, worum es ging. Es gab da mehrere Zeitreise-u.ä.-Geschichten, die sich mir einfach nicht so recht erschließen wollten. Und das, obwohl ich Zeitreisen u.ä. *mag*.

Queen & Country, Bd. 1-4, von Greg Rucka:

Sehr gute Agentenserie aus dem britischen Geheimdienstmilieu mit einer wirklich interessanten und sympathischen weiblichen Hauptfigur. Ich frage mich, ob der Name von Starbuck im neuen Battlestar Galactica, Kara Thrace, eine versteckte Hommage an Tara Chace ist...

Die Metabarone, Bd. 1-3, von Alejandro Jodorowsky:

Der erste Comic, über den ich mich *wirklich* geärgert habe. Eindruck nach drei Bänden: Faschistoide, sadistische gequirlte Scheiße. Sorry. Mag sein, daß sich der Eindruck mit späteren Bänden relativiert hätte, aber nach drei Bänden reichte es mir.

100 Bullets, Bd.1-8, von Brian Azzarello:

Ohne Zweifel ein ziemlich guter Comic - eine raffiniert verschlungene Weltverschwörungs- und organisiertes-Verbrechen-Geschichte. Überdies sehr gut gezeichnet. (Witzigerweise ist das Team Azzarello und Eduardo Risso bei Hellblazer für die mir am wenigsten gefallende Periode verantwortlich, aber bei 100 Bullets leisten sie beide wirklich gute Arbeit.) Letztlich allerdings trotz allem vermutlich kein Titel, an dem ich dranbleiben werde, da mich die Milieus, in denen die Story spielt, nicht so sehr interessieren und mich noch keine der Figuren wirklich gepackt hat.

Eagle, Bd. 1-11, von Kaiji Kawaguchi:

Netter Politkrimi (mehr oder weniger) über die Präsidentschaftswahlkampagne eines japanischstämmigen Amerikaners. Für mein Gefühl nicht so kontrovers, wie es von mancher Seite dargestellt wird.

Die Reise ans Ende der Welt von Pierre Makyo:

Nochmal französische, mittelalterlich getönte Fantasy, wie immer schön gezeichnet, leider aber im Endeffekt relativ platt.

xxxholic, Bd. 1-6, von CLAMP:

Nun habe ich also auch mal was von CLAMP gelesen. Hm. Die Zeichnungen sind ja in ihrer Jugendstilhaftigkeit (der Jugendstil war von japanischen Drucken beeinflußt; es ist interessant, zu sehen, was passiert, wenn japanische Künstler sich nun umgekehrt wieder vom Jugendstil inspirieren lassen) sehr ansprechend, aber die Charaktere, Geschichten und Dialoge sind alles andere als überzeugend und teilweise wirklich extrem nervig. Ich schätze, daß soll alles lustig sein (z.B. der hysterische Held), aber irgendwie funktioniert der Humor bei mir nicht.