Der wilde Schlag meines Herzens
(De battre mon coeur s'est arrêté)



Zitat Zitat von kino.de
Für seinen Vater, einen kriminellen Immobilienspekulanten, treibt der 28-jährige Tom (Romain Duris) Schulden ein, zur Not auch mit roher Gewalt. Wenn es um den Rauswurf unliebsamer Mieter geht, zeigt er sich ebenfalls wenig zimperlich. Nervöse Unruhe und eine kurze Geduldsspanne sind in diesem Job eher Vorteile, etwaige Unsicherheit wird mit dröhnender Techno-Musik betäubt. Nicht gerade ein Typ, in dem man einen feinsinnigen Konzertpianisten vermuten würde, dieser Tom. Aber genau das ist sein Ziel.
Wer L'auberge Espagnole gesehen hat, wird Romain Duris kaum wiedererkennen, aus dem unauffälligen, freundlichen Studenten wird ein skrupelloser Immobilienhai, der auch vor Gewalt nicht zurückschreckt, aber am Ende dem Leben, das er für seinen ater lebt doch noch entfliehen kann. Denn er entdeckt seine Leidenschaft zur Musik neu. 10 Jahre nach dem Tod seiner Mutter - und damit seiner musischen Seite - fängt er an sich von dem Gebahren seiner "Kollegen" zu entfernen und nimmt bei einer neuzugezogenen Chinesin Klavierstunden.

Eine wilde Fahrt durch eine französische Stadt - man erfährt nie ob es Paris ist - es ist auch nicht wichtig. Mit Sex, Drugs & Elektropop unterbrochen vom scharfen Kontrast eines Klavierstücks von Bach, an dem Tom versucht ein neues Leben, wie es hätte sein können aufzubauen.

Dabei bleibt der Film "typisch" französisch. Keiner nimmt ein Blatt vor den Mund und geliebt wird heftig und schnell. Anfangs hatte ich Probleme mit dem Film weil man nicht weiß was er von einem will, für meinen Geschmack zu viele ungewöhnliche Kameraeinstellungen, die eben auch nicht immer funktionieren.

Aber der Film ist roh und glaubwürdig besetzt und umgesetzt. Wer sich nicht zu schade ist, viel Musik zu hören - extrem langsame Momente - abgewechselt von schnellen brutalen Szenen, dem sei der Film empfohlen.

Von mir bekommt der Film 3 von 5 Punkten weil er mich nicht wirklich gefesselt hat. Dieses franz. Remake eines US-Films mit Harvey Keitel kann mich nicht so begeistern wie ein anderer "Klavierfilm": Shine, zu schizophren ist der Hauptcharakter mit seinen beiden extremen Seiten.

Daten:
Drama - Frankreich 2005
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Länge: 107 Min.
Verleih: Concorde
seit 22.09.2005 im Kino

Amu