Hate Crime



Zitat Zitat von verzaubertfilmfest.com
Seit sechs Jahren leben Robbie and Trey offen als Partner in einer gepflegten Vorortsiedlung von Dallas, Texas. Einziger Streitpunkt in ihrer ansonsten perfekten Beziehung ist die Frage, ob sie ein Kind adoptieren sollten. Mit dem neuen Nachbarn, Sohn eines fundamentalistischen Predigers, ist das Idyll jedoch dahin. Der aggressive Homohasser prophezeit dem Paar, dass es in der Hölle schmoren wird. Eine Drohung, die schnell in Erfüllung zu gehen scheint: Als Trey eines Nachts mit dem Hund Gassi geht, wird er lebensgefährlich zusammengeschlagen. Während er im Koma liegt, ermittelt die Polizei gegen den Nachbarn. Doch dessen Eltern geben ihm ein Alibi. Robbie, Treys Angehörige und Nachbarin Kathleen sind zunächst ohnmächtig vor Wut und Verzweiflung...
Meinung: (Spoiler)

Zunächst einmal erfreute mich die herrlich normale Darstellung der Beziehung der beiden, die in keiner Weise übertrieben war, sondern so wie es sich vermutlich jeder Schwule irgendwann einmal für sich wünscht. Stinknormales Vororthaus, Jobs, Hund, die Ringe sind schon ausgesucht und Kinderwunsch. Natürlich kommt in diesem Krimi dann dazu der starke Bruch, wobei sich jeder Zuschauer nur wünscht - bitte lass den Kerl überleben, was natürlich nicht geschieht. Was dann folgt ist ein Portrait der bekannten fundamentalistischen Einstellung von bestimmten christlichen Gruppierungen in den USA, deren Ursache diese "Verbrechen aus Hass" schliesslich war. Der Twist am Ende, dass der vom überlebenden Partner verdächtigte Nachbar und Sohn des Predigers selbst schwul ist und sich heimlich in Darkrooms herumtreibt und sich selbst am meisten hasst, war relativ früh vorherzusehen. Schliesslich folgt ultimativ Selbstjustiz, da die örtliche Polizei den Partner des Ermordeten für schuldig hält und der Leumund des Predigers natürlich unstreitbar ist, trotz einer Aufnahme von einer Unterhaltng des Predigers mit seinem SOhn, in der der Prediger das Verbrechen gesteht, stößt bei dem ermittelnden Detective auf taube Ohren, was ich für nicht ganz glaubwürdig halte. Natürlich ist man für eine Bestrafung des Täters, jedoch wird im Film der Hass der Zuschauer nicht genug geschürt um dessen Ende und den Plan der Mutter des Ermordeten & dessen Partner der dahin führt, gutzuheissen. Ich hatte mir immer gewünscht, dass die Polizistin die eigentlich auf der Seite des Verdächtigen steht, aber den Fall abgeben musste es irgendwie schafft den Prediger zu verhaften ohne weitere Waffengewalt. Ein wirklich guter spannender (schwuler) Krimi mit einem sehr krassen, vermutlich realerem Ende (Rache liegt eben in der Natur des Menschen) und vermutlich liegt mir darum das Ende so schwer im Magen, weil es eben nich das typische der-gute-bulle-kommt-im-letzten-moment-und-hält-den-helden-von-ner-dummheit-ab-ende ist. Aber gut.

Daten:

USA 2005, Beta SP
Länge: caa 104 min, englische OV, Deutsche Premiere
Buch & Regie: Tommy Stovall
Darsteller: Seth Peterson, Chad Donella, Bruce Davison, Giancarlo Esposito, Cindy Pickett, Lin Shaye, Brian J. Smith, Farah White, Sean Hennigan, Susan Blakely, Brandy Little, Ben Bathman, Libby Villari, Luke King

VERZAUBERT
Hate Crime - A Tommy Stovall Picture
Trailer: rechtsklick... speichern unter...