50 Ways of Saying Fabulous



Zitat Zitat von verzaubertfilmfest.com
Stewart Main (DESPERATE REMEDIES) überrascht mit einem ebenso ironischen wie schonungslosen Coming-of-Age Drama im ländlichen Neuseeland der 70er. Die Story dreht sich um den jungen Billy, dessen Faible für TV-Heroinen und weibliches Styling ihn schnell als "poofter" outet und zur Zielscheibe der üblichen Schulgängeleien erwählt. Auch seine beste Freundin Lou hat als Tomboy wenig zu lachen. Doch anders als Billy weiß sie sich wenigstens zu wehren. Der neue Mitschüler Roy (auf der Beliebtheitsskala noch unter Billy rangierend), mit dem er bald geheime Masturbationsspielchen teilt, sowie der maskuline Farmarbeiter Jamie, in den sich Billy – und leider auch Lou – Hals über Kopf verliebt, schleudert die Hormone der Jugendlichen schließlich endgültig aus der Bahn. Getrieben von Eifersucht und Geltungsbedürfnis, driften die harmlosen Späße zusehends in echte Grausamkeit und freundschaftlichen Verrat... Großartig fotografiert und stets etwas over-the-top thematisiert Main mit einer fast radikalen Offenheit das sexuelle Erwachen eines Zwölfjährigen.
Meinung: (Spoiler)

Den Film muss man gesehen haben, ich habe die ganze Zeit über nur aufm Boden gelegen. Die Zusammenfassung des Inhaltes gibt einen finde ich etwas falschen Eindruck vom Film wieder, so habe ich eine Coming-Out/Erwachsenwerden Geschichte erwartet, die schon in gewisser Weise Sommersturm ähnelt. Was sich mir darbot, war jedoch Slapstick der besonderen Sorte. Natürlich kamen die Elemente "ich bin anders als die anderen", "erstes gemeinsames wixen" und "ich verlieb mich in den süßesten neuen eigentlich zu alten Kerl der auf der Farm meiner Familie arbeitet" im Film vor, sind jedoch nie dramatisiert worden. Ein moppeliger Junge der davon träum eine wunderschöne Prinzessin zu sein, einnoch freakigerer Neuankömmling, der sich in eben diesen verliebt und eine eher burschikose beste Freundin die in der staubigen und rauhen (wunderschönen) Landschaft Neuseelands ihre Kindheit verleben. Dabei erfährt der Zuschauer wie auch der Hauptcharakter über Umwege was das Wort Poofter (brit. engl. für Homo) bedeutet und allerlei nette Umschreibungen, besonders von Seiten der Tante deren Kleider sich unser Moppel gerne mal überstreift. Natürlich stellt sich der Schwarm des Jungen als blöder Hetero heraus, der sich an die nächstbeste Dorfmatratze ranmacht und in Zeiten der Not natürlich nur feige ist und davon rennt (ein Feuer bricht aus und der verschmähte Freund dreht am Ende wegen der Zurückweisung durch unseren Helden etwas durch. Am Ende steht die Erkenntnis, dass die Jugend vorbeigeht und damit auch all ihre die Dinge die noch groß und wichtig erscheinen - "One day I'll go to the university". Mir word sich übrigens nie erschliessen was Briten und Australier/Neuseeländr an Rugby so toll finden - dies war natürlich in der Schulmannschft ein wichtiges Thema, schliesslich wurde die beste Spielerin - die Freundin des Helden - vom Spiel ausgeschlossen, da sie ein Mädchen ist und die beiden "Freaks" müssen antreten.

Unterbrochen wird das Ganze Vergnügen durch spacige Einlagen, Tagträumereien des Helden, die auf einer Fernsehserie basieren, die unser Held zusammen mit seiner kleinen Schwester und seiner besten Freundin immer nachspielen. Wobei dort natürlich unser Held mit pferdeschwanzbehafteter Kappe und seine Freundin mit strengem Jungs-Haarschnitt in quasi vertauschten Rollen auftreten.

Well, what is there more to say? Oh wait, of course - it's FABULOUS!

Daten:

Neuseeland 2005, 35mm
Länge: ca. 90 min, englische OV, Europapremiere
Buch & Regie: Stewart Main, basierend auf dem Roman von Graeme Aitken
Darsteller: Andrew Paterson, Harriet Beattie, Jay Collins, Michael Dorman, Georgia McNeil, Rima Te Wiata

VERZAUBERT
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