Jesus, RDM und Co. haben wirklich das Talent, noch eins draufzusetzen, wenn man dachte, es ging bereits an die Grenze. Leider ist das der Qualität nicht immer zuträglich.
Von vorn: Dass der Pegasus-Arc in dieser Folge noch nicht abgeschlossen würde, war klar. Doch dass "Resurrection Ship, Part 1" in einem nicht minder dramatischen Cliffhanger endet, hätte ich kaum für möglich gehalten. Überhaupt dürften der schieren Intensität der Episode wieder einmal meine Fingerkuppen zum Opfer gefallen sein.
Das war schon harter Stoff, der uns auch dieses Mal geboten wurde. Das beginnt mit der krassen, fast unglaublichen Enthüllung über die Hinrichtung und das Zurücklassen von wehrlosen Zivilisten. Erschreckend, dass die Crew offenbar dem gegenüber so gleichgültig gewesen muss.
Denn das "Monster" ist ja nicht nur Cain - falls sie eines ist - sondern diese organisierte Unmenschlichkeit der gesamten Besatzung. Aber die wurzelt wohl auch schon in der Zeit vor der großen Zylonenattacke. Als Cain der misshandelten Six gegenübertritt, lassen einen die fiesen Autoren förmlich wünschen, die "gute" Komplizin der verrückten Terroristen möge der "bösen" Anführerin der fast ausgelöschten Menschheit an die Kehle gehen.
Sowas nimmt mit, da komme ich ins Grübeln. Die Grenzen werden verwischt - für wen kann man da noch sein?
Überraschend entwickelt sich Cain ein wenig zum Besseren und entwickelt eine seltsame Beziehung zu Starbuck, die sich in einer genauso schwierigen Lage befindet wie alle anderen. Das verleiht dem Charakter der Admiralin nötige Tiefe, nimmt ihm aber auch etwas von bedrohlichen enigmatischen Aura in "Pegasus".
Einmal mehr eine starke Performance liefert Mary McDonnell. Wirklich fesselnd, wie sie Adama zu einem Attentat überredet. Nachdem sie in der letzten Episode sauer lächelnd unter die Räder zu kommen schien, ist sie nun wieder der Boss. Welch tragischer Segen und Fluch zugleich ist doch dieser Krebs - er bringt so viel Drama. Und doch würde es mir das Herz brechen, die beste Schauspielerin, den besten Charakter und einen würdigen Adama-Widerpart zu verlieren.
Als größten Schwachpunkt der Episode sehe ich das titelgebende Schiff selbst. Irgendetwas mit den humanoiden Zylonen war ja zu erwarten. Und diese Konstruktion schaut auch ziemlich cool aus. Aber wirklich Sinn machen das Design und das Interieur nicht. Befinden sich die inaktiven Körper etwa direkt an irgendwelchen Verstrebungen? Und warum können Basestars nicht resurrecten? RDM, das war mir ein bisschen zu trashig, um ehrlich zu sein.
Fazit: Guter bis sehr guter Auftakt der zweiten Staffelhälfte, ein veritabler Cliffhanger mit intensiven Szenen und schockierenden Momenten. Doch wie so oft wird die Auflösung dem eigentlichen ersten Teil nicht ganz gerecht.
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