Grundsätzlich geb ich euch da recht, meinen Serienkonsum decke ich jetzt
bereits zu über 50% nicht übers Free-TV und ganz sicher werde ich den nicht
übers Fee-TV decken. In einem anderen Forum schrieb jemand schon ganz passend
das RTL & Co. jetzt ihren Beitrag leisten wollen um das Bildungsniveau
(Stichwort: PISA) in Deutschland zu heben. Was wäre da besser geeignet als ein
freiwilliger Ausschluss von der Öffentlichkeit. Durch die veränderten
Marktbedingungen wären die ÖR dann hoffentlich auch bereit ihr Programm
anzupassen und nicht nur die Leute über 60+ Grundzuversorgen. Das ZDF könnte
sich ja ein Beispiel am ORF1 nehmen...

... und wo wir schon beim Thema sind:

Österreich/Schweiz: RTL und MTV werden voraussichtlich auch hier über Satellit verschlüsselt
Nach Bekanntgabe der Verschlüsselungspläne von RTL und MTV über Satellit (siehe
Meldung oben) entdeckten viele aufmerksame Sat-Zuschauer sofort ein mögliches
Schlupfloch: ein Ausweichen auf die österreichischen oder schweizerischen
Werbefenster der Sender. Allerdings werden die Zuschauer wahrscheinlich
enttäuscht: denn die Sendergruppen arbeiten Branchenkreisen zufolge längst auch
an einer Möglichkeit, die Signale in den deutschen Nachbarstaaten zu kodieren.
Laut österreichischen Tageszeitungen könnten die Sendergruppen in der
Alpenrepublik auf die in Cryptoworks verschlüsselte ORS-Plattform aufspringen
und somit zusammen mit ORF 1, ORF 2 und dem Privatsender ATV in einem Paket
senden. Bislang konnten Österreicher das verschlüsselte Satellitenfernsehen
kostenlos empfangen, es ist aber wahrscheinlich, dass sie zumindest für die
deutschen Privatsender ebenfalls künftig eine monatliche Pauschale zahlen
müssen.
...
Quelle: Satnews.de

... das fände ich gut. Dann könnte ich weiterhin ab und zu VOX, ProSieben und
Kabel1 schauen. Aber psssst!
In diesem Szenario könnte ich glaube gut leben. Was mich an der ganzen Sache
halt stört sind die vorgeschobenen Argumente für diese Plattform. So eine
Monokultur wurde schon einmal versucht, hieß damals DF1 (dbox). Und das ging
nach hinten los. Wenn man das denn durchziehen möchte, dann doch bitte mit
einer offenen Struktur, so das der Kunde weiterhin die Möglichkeit einer Wahl
hat. Denn realisieren lässt sich das heute mit dem CI Standard auch schon, da
brauch ich keine Box die Dolphin, Arena, Premiere oder sonstwas zertifiziert
ist. Meine Empfangsequipment ist mehr als ausreichend und ich will mir von
denen auch nicht vorschreiben lassen was ich noch aufzeichnen darf und was
nicht.

Durch das Kartellamt wird das ganze wohl kaum gestopt, da werden die höchstens
nachbessern müssen:

Dolphin: Kartellamt will zügig über Astra-Plattform entscheiden
Das Bundeskartellamt will zügig, voraussichtlich noch in diesem Jahr, über die
neue Satellitenplattform von SES Astra (Projektname Dolphin) entscheiden.
Hoffnungen der Zuschauer, die Behörde könne die seit gestern beschlossene
Verschlüsselung mehrerer Privatsendergruppen rückgängig machen, wurden aber
bereits im Frühjahr getrübt: das Kartellamt hatte signalisiert, dass man keine
grundsätzlichen Einwände gegen eine Verschlüsselung und die Einführung einer
Zuschauergebühr im Satelliten-TV habe. Eine solche Gebühr sei kein
kartellrechtliches Problem, hatte Behördenchef Ulf Böge gesagt. Vielmehr gehe
es um etwaige Marktabsprachen zwischen dem Satellitenbetreiber SES Astra und
den Sendergruppen RTL und ProSiebenSat.1.

Brancheninsider rechnen unterdessen nicht mehr mit einer Entscheidung der
Kartellbehörde in den nächsten Wochen. Grund:
...
Quelle: Satnews.de

Dann schon eher so, wenn den Zuschauern was am Programm der Sender liegt:

Astra-Verschlüsselung: Die Rechnung zahlt der Zuschauer
...

Dem Zuschauer bleibt der Trost, dass eine unverschlüsselte Parallelverbreitung
der fraglichen Programme für einen Übergangszeitraum angedacht ist. Wie lange
der dauert, entscheiden die Sender. Indirekt entscheidet der Zuschauer mit.
Wenn er den kostspieligen "Dolphin"-Plänen die rote Karte zeigt und auf die
Anschaffung von neuem Receiver samt Smartcard verzichtet, könnte das Projekt
doch noch kippen - denn 16 Millionen Satellitenzuschauer sind auch für die
Werbeeinnahmen ein Pfund, mit dem es zu wuchern gilt.

Die Privaten und Astra werden es dazu aber nicht kommen lassen. Mit zunächst
kostenlosen Bonuskanälen als Opium fürs Volk könnte man in Zukunft auch den
letzten Zweifler mürbe machen.
Quelle: Sat+Kabel.de

Bei Sat+Kabel.de gibt es noch einen weiteren Artikel, der allerdings nicht so viel neues bringt:
[4. Update] Sat-Verschlüsselung: Medienhüter fordern mehr Transparenz