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Thema: Farscape-Fanfiction: "Nach(t)leben"

  1. #1

    Standard Farscape-Fanfiction: "Nach(t)leben"

    Eine Übersetzung meiner ersten Farscape-Story aus ferner Vergangenheit... (2001, glaub' ich).*g*



    Nach(t)leben

    Eine Farscape-Story von Hmpf MacSlow
    Übersetzt aus dem Englischen von Hmpf MacSlow

    Disclaimer: Farscape und die damit verbundenen Ideen und Figuren, insbesondere John und Jack Crichton sowie DK gehören mir nicht. Es besteht vermutlich auch keine Gefahr, daß mir jemals jemand Geld für das hier bieten wird. ;-)

    Dank: an meine Betaleserin Birgitt.




    Seltsam, daß ich mir so sicher bin. Ich habe mich nie für hellseherisch begabt gehalten, und trotzdem bin ich völlig - und völlig jenseits aller Vernunft - sicher, daß John lebt. 'Jenseits aller Vernunft' trifft den Nagel vermutlich auf den Kopf. Ingenieure sind der Definition nach rational. Ich sollte nicht alle Beweise in den Wind schlagen und an das Unmögliche glauben.

    Es ist so spät, daß man auch sagen könnte, es sei früh. Ich bin im Labor, das dunkel ist, abgesehen vom Monitorschein und dem kleinen, hellen Lichtkreis meiner Schreibtischlampe. Es ist still - Nachtstille, jene Art, die man in Gebäuden findet, in denen tagsüber viel los ist. Mein Kaffee ist schon seit Stunden alle, aber ich könnte selbst dann nicht einschlafen, wenn ich es wollte. Ich habe seit Monaten keine Nacht durchgeschlafen.

    Ich muß die Gleichungen prüfen. Ich habe sie bereits geprüft - Hunderte von Malen, um ehrlich zu sein. Es ist unwahrscheinlich, daß ich etwas Neues entdecken werde. Trotzdem suche ich weiter. Muß ich weitersuchen. Ich muß den Fehler finden, der -

    Es ist lächerlich. Es ist jetzt Monate her, und ich kann es immer noch nicht laut aussprechen, nicht einmal mir selbst gegenüber: "Den Fehler, der John das Leben kostete."

    Aber es ist nur natürlich, daß ich es nicht aussprechen will. Ich kann es nicht aussprechen, weil er nicht tot ist. John ist nicht tot, und ich will verdammt sein, wenn ich wüßte, woher ich das weiß. Es ist mir egal, woher; das ist bedeutungslos. Das Einzige, was von Bedeutung ist, ist, daß er dort draußen ist, irgendwo im Universum: am Leben.

    Vielleicht verbringe ich so viele Nächte im Labor, weil ich ihn hier manchmal beinahe spüren kann. Gelegentlich, wenn ich sehr erschöpft bin, stelle ich mir vor, daß er wirklich tot ist, und daß es sein Geist ist, den ich im Labor fühle, wie er den Ort heimsucht, an dem wir das Farscape-Modul entwickelten; den Ort, wo wir diskutierten, stritten, miteinander rangelten und zahllose Nächte damit verbrachten, unsere Theorien zu testen, zu besprechen und anzupassen, umgeben von Thermoskannen voll starken Kaffees und kalter Pizza in fettigen Pappschachteln. Dann nehme ich mich zusammen, die Vernunft setzt wieder ein und ich sage mir, daß es keine Gespenster gibt. Doch wie vernünftig ich auch zu sein versuche, ich kann die Überzeugung nicht abschütteln, daß er irgendwo ist - wo auch immer, wie auch immer - und wenn er kein Geist ist, dann muß das heißen, daß er lebt, oder etwa nicht?

    Ich spreche mit niemandem darüber. Sie würden mir raten, mir frei zu nehmen, und sagen, daß ich zu hart arbeite. Sie würden mit mir über den Trauerprozeß reden. Über das Leugnen. Verdammt, ich leugne nichts. Wir haben nichts gefunden, oder? Keine Spur des Farscape-1-Moduls, keinen einzigen Metallsplitter. Keinen Hinweis auf eine Explosion. Nur diese seltsame magnetische Störung, und dann etwas, das unsere Wissenschaftler seither als ein mögliches Wurmloch interpretieren. Und dann war er weg, einfach so, ohne Vorwarnung. Ließ uns hilflos zurück an unseren Bildschirmen. Mit der plötzlichen Stille in unseren Ohren und einem fußballgroßen Bleiklumpen in meinem Magen.

    Nach einer unendlichen Schrecksekunde brach Panik aus, aber es gab nichts, das wir tun konnten. Wir konnten nicht herausfinden, was passiert war. Wir konnten nicht herausfinden, wohin John verschwunden war. Wo auch immer er war, jeder wußte, daß das Farscape-Modul nur Sauerstoff für drei Tage mit sich führte.

    Die nächsten drei Tage hindurch war jeder im Geiste dort oben bei John - verloren in dieser winzigen Kapsel voll Luft in der Leere des Alls. Ich bin sicher, daß jeder sich vorstellte, wie es für ihn sein mußte: allein mit der Unendlichkeit und dem Wissen, daß seine Zeit mit seinem Sauerstoffvorrat zur Neige ging. Ich versuchte, nicht daran zu denken, während ich verzweifelt darum rang, zu verstehen, was geschehen war, doch die Klaustrophobie lauerte unerwartet hinter Ecken meines überaktiven Geistes, und immer wieder fand ich mich plötzlich atemlos, in einer Art stellvertretendem Todeskampf. Einmal verlor ich kurz das Bewußtsein, nur für einen Moment, aber glücklicherweise war niemand in der Nähe, der es hätte merken können, denn sonst hätten sie mich sofort von dem Projekt abgezogen.

    Zweiundsiebzig Stunden nach dem Start versammelten wir uns alle im Kontrollzentrum. Alle waren dort: die Wissenschaftler, die Ingenieure, die Astronauten - inklusive vieler der großen Namen der Vergangenheit. Vielleicht meinten sie, es Jack zu schulden. Oder vielleicht glaubten sie, sie schuldeten es John. Alle, die mal dort oben waren, sind ja irgendwie Mitglieder der Großen Inoffiziellen Bruderschaft Derer, Die Die Erde Aus Dem All Gesehen Haben.

    Ich glaube, darum habe ich ihn immer beneidet.

    Niemand sprach. Debbie, die Bürohilfe, die, wie alle wußten, in John verknallt war, schluchzte still in einer Ecke vor sich hin. Tammy Williams, eine Ingenieurin, die mit uns an der Konstruktion des Moduls gearbeitet hatte, zog sie in eine tröstende Umarmung und ihre Augen suchten für einen Moment über Debbies Kopf hinweg die meinen. Ich fühlte mich wie betäubt.

    Jack Crichton war bis in die Haarwurzeln das Bild der Disziplin, das er immer gewesen war. Ich wußte, daß er nicht vor all diesen Leuten weinen würde. Ich konnte nur raten, was in seinem Kopf vorging. Sah er seinen Sohn sterben? John mußte jetzt bewußtslos sein, mußte schon eine ganze Weile bewußtlos gewesen sein. Er litt nicht, nicht mehr. Ich schloß die Augen und schluckte die Galle, die mir im Hals hochkam.

    Wir blieben den ganzen Tag im Kontrollzentrum, bis weit in die Nacht hinein, in einer improvisierten Totenwache für den ersten Menschen, der so weit draußen im All verschollen war. Irgendwann brach jemand das Schweigen und begann, über John zu sprechen, und dann begannen alle, ihre Erinnerungen zu teilen, jene, die ihn gut gekannt hatten, ebenso wie jene, die nur gelegentlich mit ihm zusammengearbeitet hatten. Wir hatten alle seit Jahren am Farscape-Projekt gearbeitet, und eine Menge Freundschaften waren in dieser Zeit entstanden. Einige Leute brachen schließlich weinend zusammen - sogar solche, die John kaum gekannt hatten. Vermutlich hat der Tod durch Ersticken im Weltraum etwas universell Erschreckendes, das es Fremden leicht macht, mitzufühlen.

    Ich saß inmitten der Trauer-Party und konnte nicht sprechen. Fühlte mich unwirklich. Wie ein Pappkamerad, kein echter Mensch.

    In der nächsten Nacht hatte ich den Traum zum ersten Mal. Ich konnte nicht länger als drei Stunden geschlafen haben, allerhöchstens, aber ich erwachte mit einem deutlichen Bild einer Weltraumschlacht in meinem Kopf. Dutzende kleiner, agiler Kampfjets, die ein großes, tropfenförmiges Schiff angriffen.

    John war dort. Ich hatte sein Modul unter all diesen verrückten, außerirdischen Schiffen gesehen.

    Ich saß im Bett, schweißgebadet, und sagte mir, daß ich wirklich zu viel Sci-Fi gesehen hätte, wenn mein Unterbewußtes auf Johns Verlust mit einer Privatvorstellung von Star Wars reagierte.

    Doch irgendwie fühlte es sich nicht wie ein Traum an.

    Ich stand auf und sah mir mit einer Tasse Kaffee in der Hand den Sonnenaufgang an. Als die rosige Morgendämmerung langsam den Himmel hinaufsickerte, fühlte ich zum ersten Mal seit des Verschwindens der Farscape-1 von unseren Bildschirmen mit ganzer Macht Johns Abwesenheit. Wo auch immer John war, er sah nicht dieselbe Sonne wie ich. Wahrscheinlich würde er sie nie mehr sehen. Das Weltall ist ein verdammt großer Ort, um darin verloren zu gehen. Wie man es auch betrachtete, John war vermutlich ein für alle Mal verschwunden. Ich hatte Schwierigkeiten, mir das vorzustellen. Er war beinahe so lange, wie ich zurückdenken konnte, eine Konstante in meinem Leben gewesen.

    Der Himmel hellte sich langsam auf, und der Verlust schien mit jedem Zentimeter, den die Sonne stieg, spürbarer zu werden. Aber dennoch, irgendwie war ich sicher, daß John dort draußen am Leben war, auch wenn es keinen rationalen Grund für diese Annahme gab. Keinen Grund außer eines verrückten Traumes, der wahrscheinlich nichts war als das Resultat einer lebenslangen Beschäftigung mit Science Fiction.

    Meine Vorgesetzten hatten mich praktisch gezwungen, die Tage nach Johns vermutlichem Tod freizunehmen, und ich verbrachte meine Zeit damit, in meiner Wohnung auf und ab zu gehen und zu versuchen, mir jedes Detail des Traumes in Erinnerung zu rufen. Ich ging so weit, die Schiffe, die ich gesehen hatte, am Computer zu rekonstruieren, mit Hilfe des CAD-Programms, mit dem ich meine ersten Zeichnungen der Farscape-1 gemacht hatte. Ich wußte nicht, ob ich etwas Unglaublichem auf der Spur war oder bloß den Verstand verlor, und es kümmerte mich auch nicht besonders. Ich druckte die Rekonstruktionen aus einem Dutzend verschiedener Blickwinkel aus und pinnte sie an die Wand. Dann saß ich da und starrte sie eine lange, lange Zeit an.

    Als ich das nächste Mal träumte, sah ich John, nicht das Modul. Er folgte einem kleinen, gelben Roboterding durch einen langen, sich windenden, gerippten Gang. Seine Augen waren weit aufgerissen vor Staunen und, vielleicht, Angst. Er sah aus wie ein Junge im Bann eines Traumes, der wahr geworden war und sich jeden Moment zum Alptraum wandeln konnte. Nicht wie ein Wissenschaftler, nicht wie ein Astronaut, verdammt, nicht mal wie ein erwachsener Mann. Nur überwältigt und... verloren.

    Seither habe ich nicht aufgehört zu träumen.

    Ich schlafe schlecht, bekomme selten mehr als ein paar Stunden Schlaf am Stück und wenn ich aufwache, sitzt mir die Erschöpfung in allen Knochen. Manchmal habe ich das Gefühl, als hätte ich überhaupt nicht geschlafen, sondern die ganze Nacht in einer weit, weit entfernten Galaxis verbracht. Ich nahm Schlaftabletten, anfangs, aber ich konnte mich am Morgen nicht an meine Träume erinnern, also ließ ich es wieder bleiben.

    Ich erinnere mich nie an genug, um wirklich zu verstehen, was vor sich geht. Die Träume hinterlassen Eindrücke einer Welt, die ich niemals ganz begreifen werde. Ich sehe Wesen, bizarre außerirdische Kreaturen, in allen Größen, Farben und Formen. Manche von ihnen sehe ich andauernd. Den Großen mit den Tentakeln. Den kleinen Schneckenartigen. Die blaue Frau und das weiße Mädchen. Den mit den vielen Armen - der muß gigantisch sein. Und das erstaunlichste Alien von allen: jene schöne, schwarzhaarige, allzu menschlich aussehende Frau.

    Und ich sehe John. John in einer Stadt, die aussieht wie Ridley Scotts L.A., nur ohne den Regen. John, wie er eine Pistole hält und fast so viel Angst vor der Waffe zu haben scheint wie vor demjenigen, auf den er sie richtet. John, wie er einem Insekt, groß wie ein Fußhocker, gegenübersteht. John, wie er eine Blondine küßt; John, wie er durch einen Wald mit blaublättrigen Bäumen läuft. John, wie er durch Reihen von Marktständen schlendert und anhält, um einen zweiköpfigen Vogel zu betrachten, mit der selbstvergessenen Faszination eines Hinterwäldlers, der zum ersten Mal in der Stadt ist. Ich sehe ihn mit seinen außerirdischen Begleitern: Wie er den Großen mit den Tentakeln anschreit; wie er den Schneckentyp von seinem Schwebeschlitten zerrt; wie er seinen Kopf an den der blauen Frau lehnt und mit viel Nachdruck mit dem weißen Mädchen spricht; wie er fast beiläufig von der Schwarzhaarigen K.O. geschlagen wird. Letzteres scheint häufig vorzukommen, denn ich sehe es immer wieder, mit leichten Variationen. Eines ist klar: Diese Frau sollte man nicht verärgern.

    Tagsüber, wenn ich nicht gerade an unserem neuen Projekt arbeite oder mir den Kopf darüber zerbreche, wie wir herausfinden könnten, wo John ist, und wie wir ein Schiff dorthin schicken könnten oder wenigstens eine Sonde - tagsüber also versuche ich, all dem einen Sinn zu geben. Während Zahlenkolonnen über den Bildschirm laufen, verwandele ich meine Träume in eine perfekte Weltraumoper, gebe John die Rolle des Helden und verteile die Rollen der Guten und Bösen unter den Außerirdischen, wie es mir einfällt.

    Ich habe meinen Job nicht verloren. Noch nicht. Alle können sehen, daß ich "eine schwere Zeit durchmache". Sie seufzen, tauschen bedeutungsvolle Blicke und prüfen die Ergebnisse meiner Arbeit hinter meinem Rücken doppelt und dreifach. Im Moment ist der Rest meines Teams vermutlich das Einzige, was zwischen mir und der Kündigung steht. Ich weiß, daß insbesondere Tamara meine Fehler deckt. Doch um ehrlich zu sein, fühle ich tagsüber fast nichts. Der Tag ist nur ein formloser Zeitabschnitt zwischen Träumen, mehr nicht.

    Eine Weile schien John in diesen... Visionen in Ordnung zu sein. Verwirrt und oft befremdet, natürlich, aber er schien zurechtzukommen. Er schien sich sogar mit den Aliens anzufreunden. Ich sah ihn bei Mahlzeiten mit ihnen, essend und lachend, und ich sah, wie er mit dem Tentakeltypen an der fremdartigen Technik ihres Schiffes arbeitete. Ich sah ihn in intensive Diskussionen mit der Blauen vertieft, und sah ihn der Schwarzhaarigen bei ihren Kampfsportübungen zuschauen, und sogar, wie eben diese Frau ihm beibrachte, ein kleines Shuttle zu fliegen. Ich sah, wie er sie küßte.

    Manchmal, wenn er nicht gerade feuerspuckenden Fröschen begegnete oder von schwarzgekleideten Soldaten mit Lasergewehren verfolgt wurde, sah er fast glücklich aus.

    Doch in letzter Zeit sind die Träume mit einer scharfen Kurve ins Land der Alpträume abgebogen.

    Wie üblich erinnere ich mich nur an Bruchstücke, doch das Wenige, das mir im Gedächtnis bleibt, ist alarmierend genug. John verändert sich, und die Veränderung macht mir Angst. Ich verliere ihn, den alten Freund, mit dem ich so oft zusammen war, daß es mir scheint, als hätte ich mein ganzes Leben mit ihm verbracht; den Freund, den ich seit der vierten Klasse kenne - er verschwindet zum zweiten Mal. Manchmal liegt eine Distanz in seinen Augen und eine Härte in seinen Zügen, die ihn fast unkenntlich machen. Er hat aufgehört, die Kleidung, die er von der Erde mitbrachte, zu tragen. Meistens trägt er nun schwarze Lederhosen und eine Lederweste. Er beginnt wie jemand auszusehen, dem ich, wenn ich ihn nicht so gut kennen würde, nicht in einer dunklen Gasse begegnen wollte. Es gibt Momente, in denen würde ich ihm lieber nicht begegnen, und das, obwohl ich ihn so gut kenne. Ich sehe, daß er nun eine Pistole trägt, obwohl er noch vor wenigen Monaten immer der Einzige war, der Neuankömmlingen auf dem Schiff unbewaffnet entgegen trat. Sogar sein Haar steht ihm jetzt in Igelstacheln vom Kopf ab, als wolle es dem Universum sagen: "Bleib mir vom Leib".

    Was er gesehen und erlebt hat, wäre allerdings auch genug, um jedermann das Haar zu Berge stehen zu lassen. Wenn all das nur in meiner Phantasie existiert, dann ist mein Geist verdammt krank. Wenn es real ist, steckt John tief in der Scheiße.

    Vielleicht sollte ich wirklich zum Psychiater gehen. Aber wenn ich zu einem Arzt gehe, wenn mich irgendjemand irgendwie überzeugt, daß meine Träume nichts sind als Träume, dann wird John wirklich tot sein. Das kann ich nicht zulassen. Oder?

    ***

    Ich wache auf, weil jemand sanft meine Schulter schüttelt. Ich bin mit meinem Kopf auf dem Schreibtisch eingeschlafen, mit der rechten Schläfe auf einem Stapel Computerausdrucke. Das Labor ist immer noch dunkel, aber die Vögel singen schon, und den Himmel draußen vor den großen Fenstern erhellt schon der erste Schimmer der Morgendämmerung. Neben meinem Kopf, genau in meinem Blickfeld, liegt meine Hand, geisterhaft blau im Lichtschein des Monitors. Ich blinzele mit brennenden Augen, setze mich auf und drehe mich um. Es ist Tamara. Ihr Haar ist kurz, und sie schwenkt keine Waffe, aber plötzlich sieht sie aus wie Johns bildschöne Freundin. Vielleicht liegt es an der Dunkelheit.

    "Tammy", murmele ich. "Was machst du denn hier um...", ich schaue auf meine Uhr, "fünf Uhr morgens?"

    "Hatte gestern Abend eine Idee und konnt's nicht erwarten, eine Simulation zu starten", sagt sie ruhig. "Ich könnte dich dasselbe fragen, aber das wäre ziemlich überflüssig. 'Farscape-1' steht dir ins Gesicht geschrieben." Ihre Augen sind verschattet, doch dann lächelt sie. "Das meine ich wörtlich." Sie hebt eine Hand und berührt mein Gesicht, reibt einen Fleck auf meinem Wangenknochen: "Dort."

    Ich drehe mich zum Schreibtisch zurück, schaue auf die Ausdrucke und sehe den verräterischen Fleck, wo die Tinte von Tränen verlaufen ist. Ihre Hand liegt wieder auf meiner Schulter.

    "Geh nach Hause." Ihre Stimme ist sanft, und sie verbirgt ihre Sorge kaum. "Versuch ein wenig zu schlafen, DK."

  2. #2

    Standard AW: Farscape-Fanfiction: "Nach(t)leben"

    Eine schöne Vorstellung, dass wenigstens DK es schafft, eine Art Verbindung zu John und seinem neuen Leben zu finden. Unheimlich traurig, aber trotzdem melancholisch schön.
    Ich frage mich gerade, was passiert wäre, wenn John jemanden bei sich gehabt hätte, der ihm vertraut war, ein zweiter Mensch, DK z.B.? Seltsam, dieser Gedanke ist mir noch nie gekommen, vielleicht weil die Storyline so lückenlos gut war in den ersten Folgen...

    Wie auch immer, ich kannte die Story noch nicht (*hust* ja, ich weiß, schwaches Bild) und mag die Übersetzung.
    ~-o~o~o-~
    I don't go out so much. So I read.
    (Pilot)
    Friends help you to move, real friends help you to move bodies. (John Crichton)

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