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Thema: Mystery Star

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

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    Dies ist etwas älter aber bereits fertig.

    Schweigend saßen sich Beide gegenüber, das Mädchen im Sommerkleid und das Mädchen in der Schuluniform.
    „Ich werde jetzt gehen." Das Mädchen im Sommerkleid stand auf.
    „Warum?" wollte das andere Mädchen wissen.
    „Weil du mich nicht mehr brauchst." lächelte sie und schaute in den Himmel, „Wir werden uns bestimmt wieder sehen." Dann verschwand das Mädchen im Sommerkleid und lies ihre Freundin alleine.
    „Lyssa." Ein Mädchen mit der selben Schuluniform kamm auf sie zu.
    „Lin hallo." Lyssa gesellte sich zu ihr und Beide gingen dann nach Hause.


    Es war ein wunderschöner Morgen, die Sonne schien, kein Wölkchen trübte den Himmel und die Vögel zwitscherten die ersten Lieder. Dadurch wurde auch Lyssa, ein zwöfljähriges Mädchen geweckt. Mit einen Gähnen setzte sie sich auf und schaute hoch zu ihrem Fenster. „Ein schöner Tag heute." lachte sie und stand auf. Dann fiel ihr Blick auf den Wecker, welcher neben dem Futon stand und dann ging ihr Blick weiter, zu einem Kalender, der an der Wand hing. Dort war ein Tag rot eingekreist. „Oh nein, ich hab vergessen den Wecker zu stellen." erschrack sie, rannte aus ihren Zimmer, am Zimmer ihrer Schwester vorbei zum Bad. „Lyssa, ich dachte du bist schon längst wach." staunte Ran, die ältere Schwester.
    „Eben nicht, hab vergessen meinen Wecker zu stellen." Lyssa war das ziemlich peinlich. „Beeil dich kleine Schwester." meinte Ran nur noch.
    „Ja, ja" kam es schon aus dem Bad.
    Die beiden Schwestern unterschieden sich in jeder erdenkliche Weise. Während Ran ruhig und sittsam war, war Lyssa lebhaft und immer fröhlich. Aber im Aussehen ähnelten sie sich sehr, Ran hatte lange, weich fallende, blauschwarze Haare, genau wie die Haare von Lyssa, obwohl die Haare halblang waren und nicht blauschwarz, sondern richtig schwarz.

    „Ah, jetzt ist auch Lyssa aufgestanden." stellte Keichi fest. Er saß bereits am Frühstückstisch und wartete darauf, dass seine drei Kinder auch kamen.
    „Sicher hat sie ganz vergessen das heute die Schule beginnt." lächelte Sayuri, welche das Frühstück und das Bento für die Kinder zubereitete.
    Sayuri war Malerin und arbeitete zu Hause, während Keichi gute Aufstiegschancen in seinen Büro hatte.
    „Morgen." Ein kleiner Junge setzte sich an den Tisch, das war Yamamoto der jüngste Sproß der Familie.
    „Morgen." Ran gesellte sich dazu.
    „Morgen." Lyssa war wie immer, die letzte und die lauteste, sie trug die selbe Schuluniform wie ihre Schwester, nämlich einen Faltenrock, eine weiße kurzämlige Bluse, es ist Sommer, und einem gelben Pullunder.
    „Ran du gehst heute mir zur Schule?" stellte Lyssa dann fest.
    „Ja ich fühle mich sehr gut." nickte Ran, und aß ihre Misosuppe.
    „Meinst du nicht du solltest noch einen Tag da bleiben? Immerhin hattest du vorgestern einen sehr schweren Anfall." erinnerte Lyssa, denn sie wusste wie krank ihre Schwester war. „Es geht schon." lächelte Ran.
    „Schön. Ich freu mich dass wir heute zusammen in die Schule gehen können." freute sich Lyssa und stopfte ihr Essen in sich hinein.
    „Und ich freue mich auch." meldete sich Yamato.
    „Ja kleiner Mann komm wir machen uns fertig ich bring dich zur Schule." Vater Keichi legte seine Stäbchen vorschritfsmässig auf einen kleinen Teller und stand auf.
    „Gut, Papa." Yamamoto tat es seinem Vater gleich, dann gingen sie.

    Fröhlich pfeifend spazierte Lyssa neben ihrer großen Schwester, das die Beiden in die gleiche Schule gingen, kam daher, dass sich die Junior Highschool und die Highschool auf einem Gelände befanden und wer in diese Junior Highschool geht, der kommt automatisch in die Highschool, deshalb sind die Aufnahmeprüfungen in die Junior Highschool dementsprechend schwierig. Ran ging in die zweite Klasse der High School, während Lyssa die erste Klasse der Junior Highschool besuchte.
    „Hör auf zu pfeifen Lyssa, das gehört sich nicht für ein Mädchen." mahnte Ran, welche ruhig und langsam ging, wie es sich für ein gut erzogenes Mädchen schickte.
    „Ich pfeife ja nur, weil es dir so gut geht. Ich mache mir immer schrecklich viel Sorgen, wenn du einer deiner Anfälle hast." lachte Lyssa und Ran lächelte zurück, immer wenn sie mit ihrer kleinen Schwester zusammen war, bekamm sie ganz schnell gute Laune und spürte auch nicht wie krank sie war.
    „Lyssa." rief plötzlich jemand. Das kleine Mädchen drehte sich um und entdeckte ein Mädchen, mit einem kurzen Fransenschnitt.
    „Lin, hallo wie waren die Ferien?" winkte Lyssa.
    „Wundervoll, Toshi ist seit zwei Wochen wieder hier und er wird noch eine ganze Weile hier bleiben." erzählte Lin und verneigte sich leicht vor Ran, welche die Verbeugung erwiderte.
    „Toshi." wiederholte Lyssa diesen Namen eiskalt, schon wenn sie ihn hört gefror ihr das Blut..
    Denn Toshi war nicht nur, Lins 17 jähriger Bruder, sondern auch ein berühmter Sänger und das was Lyssa bis jetzt von ihm gehört hatte passte ihr irgendwie nicht.
    „Er holt mich heute von der Schule ab und da sollst du ihn kennen lernen." fiel es Lin dann noch ein.
    „Warum soll ich ihn kennen lernen? Hab überhaupt keine Lust dazu." murrte Lyssa.
    „Aber kleine Schwester Toshi-san ist sehr berühmt und es ist eine Ehre ihn kennen zu lernen." mischte sich Ran ein.
    „Auf diese Ehre kann ich verzichten, ich bin auch ohne ihn kennen gelernt zu haben glücklich." Lyssa war schon wieder fröhlich und rannte zum Schultor.
    „Ich bin wirklich mal gespannt wie Toshi auf Lyssa reagieren wird." kicherte Lin. Ran musste auch schmunzeln bei den Gedanken.

    „Komm schon." drängte Lin, die Schule war vorbei und endlich konnte sie ihrer besten Freundin Toshi vorstellen, welche aber ganz und gar nicht davon begeistert war.
    „Lass uns lieber einen anderen Weg gehen." bat Lyssa.
    „Und meinen Bruder stehen lassen? Kommt nicht in Frage." schüttelte Lin ihren Kopf und nahm Lyssa an die Hand. So kamen sie schneller vorwärts.
    „Was ist denn hier los?" rief Lyssa dann plötzlich aus, als sie auf den Schulhof kamen. Dort standen Mädchen aus allen Klassen und bummelten über den Hof. Ab und zu sah eine in Richtung Schultor, wurde etwas rot und drehte sich dann ab.
    „Mein Bruder scheint schon eine Weile da zu sein." stellte Lin trocken fest.
    „Lass uns doch anders lang gehen. Ich kann es wirklich nicht leiden, wenn man so viel Aufruhr verursacht." versuchte Lyssa ihre beste Freundin umzustimmen.
    „Nein." Lin blieb hart und zog Lyssa über den Hof zum Ausgang, wo schon ein attraktiver Junge an ein Auto gelehnt da stand.
    „Dein Bruder kann Auto fahren?" staunte Lyssa.
    „Er hat seinen Führerschein im Ausland gemacht." erklärte Lin. „Bruderherz hallo." winkte sie dann und blieb kurz vor ihm stehen. „Darf ich dir meine beste Freundin Lyssa vorstellen?"
    Toshi stellte sich richtig hin und musterte Lyssa. „Du siehst sehr hübsch aus." meinte er dann und setzte, wie er dachte, sein unwiderstehliches Lächeln auf.
    'Was grinst der so komisch?' fragte sich Lyssa. „Danke." sagte sie laut und betrachtete ihn skeptisch. Gut sah er aus, noch viel besser als auf dem Foto, aber irgendwie schien er sehr selbstsicher zu sein, zu selbstsicher für ihren Geschmack.
    „Lin hat schon viel von dir erzählt." fügte Toschi noch hinzu und lächelte weiter.
    „Lin was ist das nur für ein komisches Grinsen?" flüsterte Lyssa, damit Toshi sie nicht hören konnte.
    Lin kicherte erst mal und sagte dann: „Toshi dein unwiderstehliches Lächeln wirkt anscheinend nicht bei jeder."
    Sofort hörte er auf zu lächeln und war etwas irrtiert, gerade bei zwöfljährigen Mädchen kam er eigentlich sehr gut an, aber ihr skeptischer Blick hätte ihn schon warnen sollen. Aber irgendwie war er auch erleichtert. „Schön mal jemanden zu treffen der nicht so begeistert von mir ist." atmete er dann auf.
    „Ach findest du?" staunte Lyssa.
    „Lyssa." hörte die Drei dann plötzlich eine weitere Mädchenstimme.
    „Ran, hallo." Lyssa hatte sich umgedreht und ihre große Schwester entdeckt.
    „Belästige doch den ehrenwerte Toshi-san nicht." mahnte Ran und verneigte sich leicht vor Toshi.Toshi nickte und lächelt wieder sein berühmtes Lächeln und bei Ran hatte es die erwünschte Wirkung, sie wurde rot.
    „Ich belästige ihn doch nicht." verteidigte sich Lyssa. „Eher umgekehrt." murmelte sie. „Komm kleine Schwester, Papa und Mama warten sicherlich schon auf uns." erinnerte Ran.
    „Ja." Mit einen kurzen Sprung war Lyssa neben Ran. „Dann bis morgen Lin." verabschiedete sich Lyssa, Toshi hatte sie ganz vergessen. Doch das war plötzlich nicht mehr wichtig, denn erst fiel Rans Schultasche auf den Boden und dann kniete das Mädchen plötzlich und hielt ihre Hände an ihr Herz. „Ran." Lyssa kniete sofort bei ihr und stützte sie.
    Toshi stand starr da und wusste nicht was er tuen sollte. Dieses kleine Mädchen, war schon etwas seltsam erst war sie so fröhlich und lebhaft und nun war sie ganz verändert, so besorgt.
    „Die Anfälle gehen meistens schnell wieder vorbei." beruhigte Lin ihren Bruder.
    „Ran." Lyssa legte ihre ohnmächtige Schwester auf den Boden. „Sie muss in ein Krankenhaus." Sie sah sich um und entdeckte Toshi. „Kannst du sie hinfahren?" bat sie.
    „Natürlich." nickte Toshi, löste sich aus seiner Starre und trug die bewusstlose Ran auf die hinteren Sitze.
    „Ich gehe nach Hause und sage euren Eltern Bescheid." entschied Lin und rannte los.
    Lyssa setzte sich zu ihrer Schwester, während Toshi sich auf den Fahrersitz schwang und den Motor aufheulen lies. Unter Missachtung fast aller Verkehrsregeln erreichten sie das Krankenhaus schneller als erwartet.

    Schweigen herrschte zwischen Toshi und Lyssa. Man hatte Ran sofort auf die Intensivstation gebracht wo sie nun im Koma lag. Beide warteten auf Lyssa' s Eltern. Sie selber saß verkramft da und kämpfte mit den Tränen Toshi sollte nicht sehen wie sie weinte. Toshi selber machte sich seltsamerweise auch Sorgen um Ran warum war das so? Lag es vielleicht an Lyssa. Er sah zu dem kleinen Mädchen runter und entdeckte ihre Lippen, welche fest aufeinander gedrückt waren.
    „Es wird alles gut." meinte er.
    „Danke." murmelte Lyssa, trotzdem entspannte sie sich nicht.
    „Lyssa." Der Kopf des kleinen Mädchens schnellte hoch und entdeckte ihre Eltern. „Mama, Papa." Mit Tränen in den Augen fiel sie in die Arme von Sayuri, welche sie tröstend streichelte.
    „Ist es denn so schlimm?" fragte Keichi. Lyssa nickte. „Es ist immer schlimm, wenn Ran ihre Anfälle bekommt."
    „Ist schon gut Kleines, wir kümmern uns jetzt um Ran geh nach Hause." bat Sayuri.
    „Nein ich will hier nicht weg." weigerte sich Lyssa. Toshi war indes aufgestanden und hatte sich zu der Familie gesellt.
    „Darf ich mich vorstellen? Ich bin Toshi Yokio der Bruder von Lin."
    „Er hat Ran ins Krankenhaus gefahren." fügte Lyssa noch hinzu.
    „Haben sie vielen Dank." bedankte sich Keichi.
    „Lyssa du musst nach Hause und auf Yamamoto aufpassen, immerhin ist er jetzt ganz alleine." wandte sich Keichi dann an seine Tochter.
    „Ja. Ich gehe." nickte Lyssa, trocknete verstohlen ihre Tränen, nahm ihre Schultasche, verabschiedete sich von ihren Eltern und wollte gehen.
    „Wenn sie es erlauben bringe ich Lyssa nach Hause." bot Toshi an.
    „Haben sie vielen Dank." nahm Sayuri das Angebot erleichtert an.

    Im Auto herrschte Schweigen, Lyssa sah zum Fenster heraus und Toshi konzentrierte sich auf den Verkehr.
    „Ist Yamamoto dein Bruder?" erkundigte sich Toshi dann, er fand das Schweigen unerträglich.
    „Ja, mein kleiner Bruder, er weiß noch gar nicht wie schlimm es um Ran steht." fiel es Lyssa ein.
    „Ist es denn wirklich so schlimm?" wollte Toshi wissen.
    „Ja, sie braucht unbedingt eine Operation, aber diese können sich unsere Eltern nicht leisten." gestand Lyssa.
    „Kann sie ohne die Operation nicht leben?"
    „Nein. Die Ärzte geben ihr nur noch wenige Monate." Toshi schwieg, das Lyssa solche Probleme wälzte sah man ihr gar nicht an, wenn sie fröhlich war. Toshi hielt an einer roten Ampel und Lyssa sah weiterhin aus dem Fenster.
    „Ein Talentwettbewerb." las sie auf dem Plakat, dass genau vor ihrer Nase war. „Genau das ist es, wenn ich an diesem Talentwettbewerb teilnehme und gewinne, dann haben wir sicherlich genügend Geld für die Operation." Lyssa war ganz aufgeregt.
    Toshi sah sich das Plakat näher an. „Der Talentwettbewerb für Gesang, das Preisgeld ist wirklich ziemlich hoch, aber leider ist der Talentwettbewerb erst ab 14." erinnerte sich Toshi.
    Lyssa sah ihn an und es tat ihm sehr leid, dass er das sagen musste.
    „Tut mir wirklich leid, aber so ist das nun mal." murmelte er. Den Rest der Fahrt schwiegen alle Beide.

    „Danke dass du mich nach Hause gebracht hast." bedankte sich Lyssa einsilbig und ging in das Haus, am welchen sie hielten.
    „Yamamoto." rief Lyssa laut, nachdem sie ihre Schuhe ausgezogen hatte.
    „Schwesterchen wie geht es Ran?" Der Junge rannte Lyssa fast um.
    „Leider nicht sehr gut. Mama und Papa übernachten sicher heute im Krankenhaus." gestand Lyssa. „Yamamoto es ist inzwischen sehr spät geworden wir essen erst mal was." entschied Lyssa.
    Wenig später aßen sie schweigend Brot, was anderes konnte Lyssa nicht zustande bringen, sie blieben lange sitzen und hingen ihren Gedanken nach. Es war schon fast neun als Lyssa auf die Uhr schaute.
    „Yamamoto es ist Zeit ins Bett zu gehen." meinte sie.
    „Aber ich kann doch jetzt nicht schlafen, jetzt da es Ran so schlecht geht." widersprach Yamamoto.
    „Aber morgen ist doch wieder Schule." erinnerte Lyssa ihn ruhig.
    „Ich will nicht in die Schule ich will zu Ran."
    „Wir sollten trotzdem in die Schule gehen, kleiner Bruder das lenkt uns ab." überlegte Lyssa.
    „Aber..."
    „Kein aber, ab ins Bett." befahl Lyssa.
    „Ja." Traurig ging Yamamoto auf sein Zimmer.
    Lyssa seufzte, wie sollte es nun weiter gehen? Sie räumte das Geschirr in die Geschirrspülmaschine und begab sich dann auf ihr Zimmer.
    Sie setzte sich an das Fenster und sah hinaus. Dem schönen Morgen folgte ein wunderschöner Sternenhimmel und alles funkelte. „Ach Ran." seufzte Lyssa und entdeckte plötzlich eine Sternschnuppe.
    „Wenn du eine Sternschnuppe siehst dann wünsch dir was." hörte Lyssa die sanfte Stimme ihrer Schwester.
    „Ich wünsche mir, dass ich Ran helfen kann." flüsterte Lyssa. Plötzlich lag eine gewisse Spannung in der Luft und die Sterne funkelten intensiver als sonst, doch dann war fast alles so wie immer. Fast alles.
    „Lyssa hallo." hörte Lyssa jemanden ihren Namen rufen und dieses Mal gehörte die Stimme nicht zu ihrer Familie.
    Sie drehte sich um und entdeckte ein Mädchen, das genauso alt war wie sie. Sie war gekleidet in einen weißen Sommerkleid und hatte lange schwarze Haare.
    „Yayoi." keuchte Lyssa. „Hallo." lächelte das Mädchen.

  2. #2

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    „Yayoi was machst du hier?" wollte Lyssa wissen.
    Yayoi war ihre imaginäre Freundin, welche immer bei ihr war, bis sie Lin kennen gelernt hatte, dann war Yayoi verschwunden mit den Worten: „Du brauchst mich jetzt nicht mehr." „Du hast dir von einer Sternschnuppe etwas gewünscht und ich bin gekommen um dir diesen Wunsch zu erfüllen." antwortete Yayoi.
    „Setzt dich erst mal." bat Lyssa und ließ sich auf einer der Sitzkissen nieder, welche verstreut in ihrem Zimmer lagen.
    „Dankeschön." Eleganter als Lyssa lies sich Yayoi auf einen der Kissen nieder.
    „Du kannst Ran also helfen?" fuhr Lyssa fort.
    „Nein. Das war nicht dein Wunsch. Dein Wunsch war es deiner Schwester helfen zu können." entgegnete Yayoi.
    „Ja und wie kann ich ihr denn helfen?"
    „Ganz eifnach indem du älter wirst." lachte Yayoi.
    „Häh?" Lyssa verstand gar nichts.
    „Schließe deine Augen." befahl Yayoi. Lyssa tat es.
    Yayoi hob ihre rechte Hand und berührte die Stirn ihrer menschlichen Freundin. Lyssa fühlte wie ihr warm ums Herz wurde, und fühlte auch wie etwas in ihr wuchs. Es war kein Leuchten zu sehen oder irgendetwas anderes. Man hatte das Gefühl, dass die Zeit plötzlich stehen blieb und als sie wieder weiterlief saß, statt des zwölfjährigen Mädchen ein fast erwachsenens Mädchen.
    „Jetzt mach die Augen auf." hörte Lyssa Yayoi und öffnete ihre Augen. Verwirrt schaute sie sich um, jetzt da sie älter war, hatte sie auch einen ganz anderen Blickwinkel.
    „Wie fühlst du dich?" wollte Yayoi wissen.
    „Etwas seltsam, das alles ist so ungewohnt für mich und das dort ist das wirklich ein richtiger Busen?" wollte Lyssa wissen und deutete auf die Anschwellungen auf ihrer Brust. Und dann sah sie ihre Haare, sie waren länger und ihr Pony war der hing jetzt seitlich an ihrem Gesicht und war kürzer, als ihre restlichen Haare. Die Schuluniform war viel zu klein geworden, überall setzte sich ihre Figur ab.
    „Ja. Du bist jetzt siebzehn Jahre alt."nickte Yayoi.
    „Das muss ich mir im Spiegel ansehen." Lyssa wollte aufstehen, dachte aber nicht daran, dass ihre Beine etwas länger als sonst waren, so stolperte sie und fiel hin. „Ich muss mich noch erst daran gewöhnen." lachte Lyssa verlegen.
    „Sicher." nickte Yayoi.
    „Lyssa, ich kann nicht schlafen." murmelte Yamamoto und stand plötzlich in der Tür von Lyssa' s Zimmer.
    „Raus." rief Lyssa. Verduzt befolgte Yamamoto dem Befehl, denn er hatte nicht seine zwölfjährige Schwester gesehen sondern ein älteres Mädchen und sie war schön, obwohl sie der Länge nach auf dem Boden lag.
    „Lyssa?" Da war sie seine große Schwester zwölf Jahre alt. „Seltsam ich hätte gedacht ein älteres Mädchen auf den Fußboden gesehen zu haben." murmelte Yamamoto.
    „Du bist wohl noch nicht ganz wach. Ich bin doch erst zwölf." winkte Lyssa ab.
    „Ist ja auch egal. Lyssa ich kann nicht schlafen, weil ich so große Angst um Ran habe." gestand Yamamoto.
    „Nicht nur du. Und damit Ran schneller gesund wird müssen wir so gut wie wir können erst mal alleine zurecht kommen, denn Mama undPapa müssen bei Ran bleiben." entschied Lyssa.
    „Genau. Lyssa darf ich bei dir schlafen, ich möchte heute nicht allein schlafen. Das Haus ist plötzlich so leer." bat Yamamoto.
    „Gerne. Ich roll den Futon noch schnell auf." nickte Lyssa.

    „Mich kann niemand hören und sehen, außer dir. Und Menschen die dich sehr gern haben, aber die können auch nur für einen kurzen Moment mich wahrnehmen." erklärte Yayoi, dann als Yamamoto beim einschlafen war, inwzischen hatte sich auch Lyssa ihr Schlafzeug angezogen und den Wecker gestellt.
    „Wie kann ich wieder älter werden? Brauch ich dich dazu?" wollte Lyssa wissen.
    „Ich muss auf alle Fälle da bleiben, erst wenn ich weggehe kannst du dich nicht mehr verwandeln. Damit du wieder älter wirst musst du nur den Satz denken: Ich möchte älter werden. Zum zurückverwandeln musst du denken: Ich möchte wieder jünger werden." antwortete Yayoi.
    „Gut und jetzt gute Nacht, schlaf schön Yayoi." gähnte Lyssa und kuschelte sich in ihren Futon.
    „Lyssa?" verschlafen öffnete Yamamoto die Augen und sah ein Mädchen in einen weißen Sommerkleid, es lächelte und dann sah er nur noch das Zimmer seiner großen Schwester.
    „Gute Nacht." gähnte er dann noch und schlief neben seiner Schwester ein.

    „Mal sehen." murmelte Lyssa und überlegte, was sie noch in den Bewerbungsbogen schreien konnte, den sie gerade ausfüllte. Gleich am nächsten Tag hatte sie den Bogen angefordert und ihn zwei Tage später mit der Post bekommen.
    „Hey Lyssa was machst du da?" Lin war unbemerkt an ihren Tisch gekommen.
    „Lin hast du mich erschreckt." fuhr Lyssa ihre Freundin an. Lin sah wie Lyssa etwas unbemerkt unter den Tisch schieben wollte, daher nahm sie es einfach.
    „Lin." Dieses mal war Lyssa empört.
    „Ich bin eben neugierig und als Freundinnen sollten wir keine Geheimnisse vor einander haben." meinte Lin und las den Bewerbungsbogen. „Aikina wer ist das?"
    'Oh nein' fiel es Lyssa siedend heiß ein, sie hatte doch tatsächlich ihren Nachnahmen eingesetzt, dabei sollte ein ganz anderer rein. „Da... da... das ist meine Cousine, genau." erfand sie sofort.
    „Du hast mir nir von einer Cousine erzählt." beschwerte sich Lin. „Ich kenn sie noch nicht lange. Der Bruder von Mama hat sich mit ihr gestritten und erst vor kurzem haben sie sich wieder versöhnt. Und plötzlich hab ich eine Cousine ist da nicht toll? Und was noch toller ist, sie will an dem Talentwettbewerb teilnehmen um Ran zu helfen." redete Lyssa und staunte selber wie schnell ihr das alles einfiel.
    „Ja und wie heißt deine Cousine?"
    „Ähh." 'Mein Gott wie soll ich denn heißen?' fragte sich Lyssa und sah nach vorne zur Tafel wo plöltzlich Yayoi da stand. „Yayoi." nannte Lyssa den Namen ihrer Freundin.
    „Ein schöner Name." fand Lin.
    „Wie?" fragte Lyssa etwas irritiert. „Yayoi so heißt doch deine Cousine." entgegnete Lin und wunderte sich was mit Lyssa los war.
    „Achso ja." Lyssa nahm ihrer Freundin den Bewerbungsbogen weg und setzte den Namen Yayoi rein.
    „Der Lehrer kommt." raunte es plötzlich durch die Klasse und allgemeines Fußgetrappel, vermittelte das die Schülerinnen und Schüler zu ihren Plätzen liefen.
    „Guten Tag. Heute teile ich die Klausur aus, welche wir geschrieben haben." gab der Lehrer bekannt, allgemeines Seufzen war die Antwort. Der Lehrer ging durch die Reihen und sagte jedem etwas zu seiner Arbeit, dann kam er zu Lyssa.
    „Wie immer sehr gute Leistung und dein Lied, das dabei war fand ich auch sehr schön." Lyssa wurde knallrot. Hatte sie doch tatsächlich ein Lied das sie geschrieben hatte mit zu den Blättern gelegt.
    „Danke." murmelte sie und nahm ihre Klausur entgegen.
    „Du brauchst ein Portät- und ein Ganzkörperfoto." stellte Yayoi fest, welche sich neben Lyssa gestellt hatte um den Bewerbungsbogen, näher zu betrrachten. Lyssa warf einen Blick auf die Bewerbung und las das auch.
    „Oh je da wird mein gesamtes Taschengeld drauf gehen." seufzte Lyssa leise, aber sie machte es gern. 'Ich werd die Fotos gleich heute Nachmittag machen' nahm sie sich dann noch vor.

    „Es ist wirklich schade das ich Lin absagen musste, es macht immer sehr viel Spaß mit ihr bummeln zu gehen." meinte Lyssa.
    „Es bleibt dir nichts anderes übrig." kam es von Yayoi. Beide saßen in Ran ' s Zimmer und probierten Sachen an, welche der erwachsenen Lyssa stehen würde.
    „Das hier ist gut." fand Lyssa und stand in einen Faltenrock und einem figurbetonten T-Shirt da.
    „Verwandel dich dann werden wir ja sehen. Wie heißt du eigentlich als Erwachsene?" wollte Yayoi wissen.
    „Yayoi." grinste Lyssa und wünschte sich älter.
    „Ja die Klamotten gehen." nickte die siebzehnjährige Yayoi.
    „Gehen wir." sprach die imaginäre Freundin.
    „Okay." Yayoi lief die Treppen runter, zog Turnschuhe an, trat raus und sah Toshi, welcher gerade auf in ihre Richtung ging. „Am besten ganz normal sein, dann bemerkt er mich nicht." nahm sich Yayoi vor und ging ihm entgegen.
    Gerade als sie vorbei gelaufen war rief Toshi: „Hallo." 'Mist' Yayoi drehte sich um und sah Toshi an.
    „Ja?" fragte sie.
    „Kannst du mir sagen wie spät es ist?" erkundigte sich Toshi höflich.
    „Tut mir leid, aber ich habe keine Uhr dabei." antwortete Yayoi ebenso höflich und drehte sich wieder um.
    „Warte doch." bat Toshi, sie drehte sich wieder um und Toshi suchte verzweifelt nach Worten, die er zu ihr sagen könnte. Denn dieses Mädchen faszinierte ihn plötzlich.
    'Was will der von mir.' „Ich habe es eilig und keine Zeit. Auf Wiedersehen." Jetzt drehte sich Yayoi endgültig um und ging einfach weg.
    'Ich Idiot' verfluchte sichToshi. Da kam so ein wunderschönes Mädchen auf ihn zu, bemerkte ihn nicht und dann lies sie ihn einfach stehen. Das war ja nicht so schlimm, schlimm war dass er sie nicht aufhalten konnte. Zum ersten Mal geschah es das er in Gegenwart eines Mädchens keine Worte fand und wer war sie. Toshi wollte sie so gerne wieder sehen.

  3. #3

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    Drei Tage später saß Toshi deprimiert an seinem Schreibtisch und starrte vor sich hin. Er hatte das junge Mädchen nicht mehr gesehen.
    „Hey Toshi sei nicht so trübsinnig, heute ist noch ein ganzer Stapel mit Bewerbungen angekommen." rief Mamorou, ein Freund von Toshi.
    „Toll, wann hört das denn auf?" beschwerte sich Toshi. Da hatte er sich was aufgehalst, als er zugesagt hatte beim Talentwettbewerb mit zu wirken.
    „Das wird schon, meistens sind die doch sehr hübsch." grinste Mamorou und legte den Stapel auf den Schreibtisch. Dabei fiel eine Bewerbung runter, direkt auf den Schoß von Toshi. Er öffnete die Bewerbung und sah auf den Fotos das Mädchen, welches er vor drei Tagen getroffen hatte.
    „Das ist sie." keuchte er.
    „Wer?" Mamorou sah von seiner Bewerbung auf.
    „Das Mädchen, dass ich vor drei Tagen getroffen hab." erklärte Toshi ganz aufgeregt. „Sag bloss du warst deshalb so deprimiert, weil du das Mädchen nicht gesehen hast." erriet Mamorou.
    „Ja." Toshi sah auf die Fotos, wo Yayoi posierte und doch so natürlich wirkte.
    „Ich komm gleich wieder." fiel es ihm ein.
    „Was hast du vor Toshi?"
    „Will mir die Fotos von ihr, moment..." Er sah auf die Bewerbung: „Yayoi Aikina und als Kontaktadresse hat sie die von Lyssa angegeben. Komisch." murmelte er. Doch dann lief er zum nächsten Copy-Shop und machte eine Farbkopie von den beiden Fotos.

    Am nächsten Tag klingelte es am Nachmittag. Yamamoto machte auf, da er im Moment alleine war, Lyssa hatte heute länger Schule.
    „Ja?"
    „Kann ich Yayoi sprechen?" bat jemand. Yamamoto erkannte sofort Toshi.
    „Yayoi? Hier wohnt keine Yayoi." entgegnete Yamamoto verduzt.
    „Aber sie ist doch deine Cousine. Lin hat mir davon erzählt." Yamamoto sah Toshi irritiert an.
    „Cousine? Sag mal von was redest du da?" langsam fand Yamamoto das Toshi sich seltsam verhielt.
    „Von deiner Cousine hier, das ist sie doch oder?" Toshi zeigte das Ganzkörperfoto von Yayoi.
    Yamamoto betrachtete es eine Weile und dann fiel ihm etwas ein. Dieses Mädchen hatte er vor einiger Zeit in Lyssa' s Zimmer gesehen, also musste Lyssa ihm etwas verheimlichen. „Ach ja. Jetzt weiß ich wieder. Yayoi ist im Moment zurück nach Tokio gefahren und kommt erst morgen wieder." log er dann.
    „Schade." Irgendetwas in Toshi's Stimme lies Yamamoto aufmerken.
    „Was möchtest du von ihr?" fragte Yamamoto dann, er schützte seine Schwester aus einem Grund er wollte selber herausfinden was Lyssa sich dabei dachte.
    „Ich wollte sie sehen und ihr das hier geben." Toshi reichte Yamamoto einen Briefumschlag.
    „Ich werde ihr Beides ausrichten, wenn sie wieder da ist." versprach Yamamoto.
    „Dankeschön." Toshi drehte sich um und ging wieder. Yamamoto währenddessen setzte sich ins Wohnzimmer und wartete auf Lyssa.

    „Ich bin wieder da." rief Lyssa, zog ihre Schuhe aus und trat ins Wohnzimmer, wo sie sofort von ihrem Bruder taxiert wurde.
    „Wer ist Yayoi?" wollte Yamamoto sofort wissen.
    „Wie bitte?" tat Lyssa ahnungslos.
    „Tue nicht so ahnungslos, das hier hat Toshi gerade abgegeben und mir ein Foto von ihr gezeigt." erzählte Yamamoto.
    „Zeig her." Lyssa entriss ihrem Bruder den Brief und öffnete ihn. Sie sind zum Vorentscheidung am XX . XX . XXXX in YYYYYY eingeladen. Stand da. „Oh nein, gerade da schreiben wir eine Matheklausur." seufzte Lyssa auf.
    „Wer ist Yayoi." erinnerte Yamamoto. Lyssa sah ihn an und wusste sofort dass sie ihm nichts vorgaukeln konnte. „Ich zeige es dir." gab Lyssa nach. Sie schloss die Augen und wünschte sich älter. Als sie wieder die Augen öffnete sah sie einen sprachlosen Yamamoto vor sich.
    „Man bist du hübsch." stammelte er nur.
    „Das bin ich in fünf Jahren." murmelte Yayoi.
    „Erzähl mir alles." verlangte Yamamoto und Yayoi tat es. Danach verwandelte sie sich zurück.
    „Achso. Das ist super, so haben wir wenigstens eine Chance Ran zu helfen." freute sich Yamamoto.
    „Wir?"
    „Ja genau, denkst du ich lass dich jetzt alleine?" fuhr Yamamoto auf.
    „Ich brauche ein Kleid für den Auftritt." murmelte Lyssa und lies den Kopf hängen.
    „Was ist denn?"
    „Ich habe kein Geld mehr. Mein ganzes gespartes Taschengeld ist für die Fotos drauf gegangen." fiel es Lyssa ein.
    „Moment das haben wir gleich." Yamamoto sprang auf, lief auf sein Zimmer, holte etwas Klapperndes und setzte sich wieder zu Lyssa.
    „Das hier ist mein ganzes Geld was ich hab, das reicht sicher für ein Kleid. Außerdem hat hier heute eine Boutique eröffnet und daher Sonderangebote, da gehen wir jetzt hin." nahm sich Yamamoto vor und leerte seine Spaarbüchse aus der die Geldscheine nur so purzelten.
    „Woher hast du soviel Geld?" staunte Lyssa.
    „Geburtstage, Weihnachten, Taschengeld und ab und zu stecken unsere Großeltern mir noch was zu, da kommt schon was zusammen." zählte Yamamoto auf.
    „Du bist ja ein richtiges Schlitzohr." lachte Lyssa.
    „Verwandle dich, damit wir gehen können." befahl Yamamoto.
    „Ich zieh mich nur schnell um." meinte Lyssa.
    „Nichts da, es ist eh schon spät, du musst eben so laufen wie du bist." widersprach Yamamoto.
    Lyssa fügte sich und verwandelte sich. „Sollte ich doch nicht lieber etwas anderes anziehen?" Yayoi wollte nicht in Schuluniform raus. Yamamoto sagte nichts und zog seine große Schwester einfach mit sich.

    „Mmh." machte Toshi und betrachtete sich im Spiegel. Er wollte sich einen neuen Smoking kaufen, damit er auf dem Talentwettbewerb eine gute Figur machte.
    „Guten Tag." hörte er eine Kinderstimme. Toshi sah auf und entdeckte Yamamoto zusammen mit Yayoi in Schuluniform, aber sie schien ihr zu klein zu sein. 'Komisch.' fand er.
    „Seltsam ich dachte du kommst erst morgen." wunderte sich Toshi.
    „Ich bin doch eher gekommen, damit wir hier noch ein Kleid für mich kaufen können." erklärte Yayoi.
    „Wo ist Lyssa? Ich gehe jede Wette ein, sie würde was passendes für dich finden." meinte Toshi.
    Verlegenes Schweigen trat auf, bis Yamamoto etwas einfiel: „Lyssa hat sich hingelegt, sie fühlt sich nicht wohl."
    „Ich hoffe nichts schlimmes." erkundigte sich Toshi höflich.
    „Nein." schüttelte Yayoi den Kopf und begab sich zu den Abendkleidern.
    Dann begann die Anprobe, unter der Leitung von Yamamoto und Toshi musste Yayoi mal das Kleid anziehen, mal jenes und nie waren die Beiden zufrieden. Die Verkäufer sahen dem Trio zu und mussten ab und zu grinsen.
    „Langsam wird mir das zu bunt." beschwerte sich Yayoi.
    „Nur noch dieses Kleid." bat Toshi. Yayoi trat raus. Sie trug ein kurzes blaues Kleid ohne Ärmel, es wurde am Hals geschlossen und war kurz, es bedeckte die Hälfte der Oberschenkel. Eigentlich war es kein Abendkleid, sondern eher ein Partykleid, aber es war wie für Yayoi geschaffen.
    „Das ist es." rief Yamamoto.
    „Ehrlich ist es nicht ein wenig zu freizügig?" Yayoi drehte sich vorm Spiegel.
    „Nein überhaupt nicht, dass ist genau das richtige für dich." fand Toshi und probierte sein unwiderstehliches Lächeln.
    'Schon wieder dieses doofe Grinsen.' dachte Yayoi. „Mir gefällt es auch. Yamamoto das nehmen wir." entschied sich Yayoi, ohne das Toshi irgendein Anzeichen dafür fand, das sein Lächeln ankam.
    Wenig später traten die drei aus dem Laden. Yayoi mit ihrem Kleid in der Tasche und Toshi mit seinem Anzug.
    „Ich freue mich schon, wenn du es beim Auftritt anziehst." verabschiedete sich Toshi und sah sie irgendwie seltsam an, das fand Yamamoto jedenfalls. Yayoi wurde etwas rot, sie verstand diesen Blick.
    „Danke für deine Hilfe Toshi." meinte Yayoi und ging einfach ohne das Toshi ein weiteres Wort mit ihr wechseln konnte.
    „Ein seltsames Mädchen." murmelte Toshi.

    „Morgen ist der Vorentscheid." bemerkte Yayoi.
    „Und die Matheklausur, ich kann nicht gleichzeitig an zwei Orten sein." seufzte Lyssa und aß weiter ihr Frühstück.
    „Dir ist doch sicher etwas eingefallen." vermutete Yayoi.
    „Ja. Ich geh heute zum Arzt und lass mich krank schreiben." erklärte Lyssa.
    „Dann musst du auch sehr gut spielen können, was willst du ihnen vor machen?"
    „Das ich mich etwas schwach fühle. Ist ja kein Wunder immerhin lebe ich alleine mit Yamamoto, da kann einen schon mal die Puste ausgehen."
    „Wie geht es Ran?" wollte Yayoi wissen.
    „Unverändert sie liegt immer noch im Koma, aber ihr Zustand stabilisiert sich."
    „Morgen Lyssa." Yamamoto stürmte an den Frühstückstisch.
    „Morgen kleiner Bruder gut geschlafen?" begrüßte Lyssa ihn. „Ja hab ich, sag mal willst du beim Vorentscheid und beim Talentwettbewerb singen?" wollte Yamamoto wissen und griff sich ein Toast. Da Lyssa eher eine Niete im Kochen war, gab es nicht das traditionelle Frühtsück, welches immer Sayuri zubereitete.
    „Eyes on you." Lyssa kramte aus ihren Unterlagen ein Blatt raus und reichte es Yamamoto. Aufmerksam las Yamamoto aber alles konnte er noch nicht lesen.
    „Sing es mir vor." bat Yamamoto.
    „Heute nach der Schule." verprsprach Lyssa.
    „Was aber da muss ich ja noch so lange warten." beschwerte sich der Junge.
    „Geduld ist eine Tugend." meinte Lyssa. „Vergiss nicht abzuschließen, wenn du gehst." erinnerte sie noch und machte sich auf den Weg zur Schule.

    „Pass auf, jetzt geht es los." flüsterte Lyssa zu Yayoi, als sie Lin trafen. Beide gingen zusammen in die Schule.
    „Was ist denn heute mit dir los?" fragte Lin besorgt.
    „Weiß auch nicht, fühl mich nicht so munter." murmelte Lyssa und tat ihr bestes schwach auszusehen.
    „Meinst du kannst, heute zur Schule?"
    „Geht schon. Ich geh dann gleich zum Arzt." winkte Lyssa ab. Nun fühlte sie sich wirklich elend, denn sie mochte es gar nicht jemanden anzulügen und ganz besonders Lin nicht, da sie ja ihre beste Freundin war.
    Yayoi sah mit Staunen wie gut Lyssa war, sie selbst hätte es ihr fast abegenommen, aber nur fast.
    „Sag wie findest du deine Cousine?" wollte Lin dann wissen.
    „Wieso fragst du?" Lyssa war plötzlich hellwach.
    „Naja, weil Toshi andauernd von ihr redet. Yayoi da, Yayoi hier. Übrigens bei ihr hat sein unwiderstehliches Lächeln auch nicht gewirkt."
    „Yayoi hat mir davon erzählt, sie bezeichnete es als doofes Grinsen."
    „Das könnte genauso von dir sein." kicherte Lin.
    „Wie finde ich Yayoi? Ich finde sie einfach toll. Yayoi ist sehr lieb und so wunderschön. Wenn ich siebzehn bin möchte ich genauso sein wie sie." schwärmte Lyssa, was ja auch voll der Wahrheit entsprach.
    „Weißt du mein Bruder ist ganz vernarrt in sie, ich glaub er ist verliebt." überlegte Lin. „WAS?" rief Lyssa aus.
    „Hast du was dagegen?" Lin musste ihren Bruder verteidigen.
    „Nein, aber ich kann mir nicht vorstellen dass er sich in jemanden verliebt, der ihn links stehen lässt."
    „Ist doch logisch. Toshi muss sich zum ersten mal um ein Mädchen bemühen und er ist wirklich verliebt, du müsstest ihn nur mal erleben." kicherte Lin.
    „Kein Bedarf." gähnte Lyssa.

    „Jetzt noch der Arzt." seufzte Lyssa, sie mochte Ärzte im allgemeinen nicht und Spritzen im besonderen, aber was blieb ihr übrig.
    „Soweit ich mich erinnern kann, ist euer Hausarzt ein sehr netter und kompetenter Arzt." meinte Yayoi, welche Lyssa begleitete.
    „Ja trotzdem, die machen mir Angst." gestand Lyssa, ging um eine Ecke und rempelte jemanden an.
    „Entschuldigung." murmelte Lyssa.
    „Mach die Augen auf Kleines, sonst läufst du noch gegen einen Telefonmast." warnte der Angerempelte es war Toshi.
    „Ich werd es mir merken." gähnte Lyssa und wollte weiter.
    „Wohin gehst du denn?" wollte Toshi wissen.
    „Geht dich gar nichts an." entgegnete Lyssa und sah Toshi etwas trotzig an.
    „Stimmt, also pass auf Kleines." grinste Toshi und ging seines Weges.
    „Nenn mich nicht Kleines, ich hab einen Namen."rief Lyssa ihm hinterher, doch Toshi winkte nur. „Warum muss er auch unbedingt in Yayoi verliebt sein." Lyssa wollte sich damit einfach nicht abfinden.
    „Yayoi ist älter und sehr viel weiblicher, wetten, dass er sich in dich verlieben würde, wenn du wirklich siebzehn bist?" vermutete Yayoi.
    „Daran will ich gar nicht denken, das wäre eine Katastrophe." Lysssa schüttelte sich bei dem Gedanken. Nein Jungs waren in ihren Augen nichts weiter als Menschen mit denen man jeden Spaß machen konnte. Es gab auch doofe Jungs, wie in ihrer Klasse. „Nein mit Jungs will ich nichts anfangen." nahm sie sich vor und rannte doch tatsächlich noch gegen einen Telefonmast. „Au." verstohlen rieb sie sich die Stirn wo ein roter Fleck entstand.
    „Das wird sicher eine Beule, aber das ist ja nichts neues." grinste Yayoi. Dafür bekam sie von Lyssa einen vernichtenden Blick.
    Yamamoto saß Toshi und Lin gegenüber. Lin wollte auf Lyssa warten, wegen des Krankenscheines und Toshi wollte eigentlich zu Yayoi. Yamamoto hatte behauptet, dass sie einkaufen war und erst sehr spät wieder kam.
    Die Haustür ging auf und rein trat Lyssa: „Ich bin wieder da." rief sie munter. „Man das war wieder ein Betrieb beim Arzt." seufzte sie auf und entdeckte den Besuch.
    „Oh." entfuhr es ihr und sah Toshi an, welcher das Pflaster auf ihrer Stirn bemerkte.
    „Sag bloß du bist doch noch gegen einen Telefonmast gelaufen." grinste er. Lyssa schwieg dazu.
    „Toshi-san wollte zu Yayoi, aber sie ist heute eingekaufen gegangen." erzählte Yamamoto.
    „Ja, sie meinte sie bräuchte heute lange." murmelte Lyssa.
    „Lyssa ich wollte nur wissen ob dich der Arzt krank geschrieben hat." erkundigte sich Lin. „Ja hat er für den Rest der Woche und da wo wir gerade die Klassenarbeit schreiben." seufzte Lyssa.
    „Da musst du die eben nachschreiben. Du bist doch ein richtiges Mathegenie." meinte Lin. „Ja findest du?" Es war ungewohnt gelobt zu werden.
    „Klar doch." lachte Lin.
    „Naja, da Yayoi nicht kommt, können wir auch gehen." entschied Toshi und stand auf. „So bleibt doch noch ein wenig, ich kann Tee kochen." erinnerte sich Lyssa an ihre Pflichten als Gastgeberin.
    „Lass mal sein Kleines, du solltest dich ins Bett legen und ausruhen." meinte Toshi und sah Lyssa auch so seltsam an.
    „Lyssa deinen Krankenschein brauch ich noch." erinnerte Lin.
    „Öhm ja." Lyssa war plötzlich so verwirrt, warum hatte Toshi sie so setlsam angesehen und sie wusste genau, als Yayoi hätte sie es fest stellen können. Sie kramte einen Zettel aus ihrer Schultasche und reichte ihn Lin.

    Schweigend gingen die beiden Geschwister, Lin und Toshi nebeneinander. Sie wohnten direkt neben Lyssa und hatten es also nicht weit. Doch vor der Haustür blieb Toshi stehen. „Weißt du Lin. Ich finde Lyssa und Yayoi ähneln sich sehr." murmelte Toshi.
    „In wie fern?" Lin setzte sich auf den Treppenabsatz und Toshi folgte ihrem Beispiel.
    „Beide nennen mich nicht Toshi-san und Beide sind nicht auf mein unwiderstehliches Lächeln eingegangen." überlegte Toshi.
    „Lyssa hat mir erzählt, dass Yayoi es als doofes Grinsen bezeichnet hat." fiel es Lin ein.
    „Das hätte auch von Lyssa sein können und weißt du, wenn ich es recht überlege, ähneln sich die beiden im Charakter wie Zwillinge." behauptete Toshi.
    „Das glaub ich nicht. Das was ich bis jetzt von Yayoi gehört habe ähnelt Lyssa gar nicht." widersprach Lin.
    „Trotzdem, wenigstens kann ich Yayoi morgen beim Vorentscheid sehen." atmete Toshi auf.
    „Ich würde Yayoi gerne hören." wünschte sich Lin plöztlich.
    Nach all dem was sie von diesem Mädchen gehört hatte, musste Lin sie doch mal ansehen. „Das lässt sich einrichten, aber schreibt ihr nicht eine Matheklausur morgen?"
    „Achja, die dumme Klausur." murrte Lin.
    „Da lässt sich sicher etwas ausmachen, wir rufen mal deinen Lehrer an ob du nicht die Klausur nachschreiben kannst." nahm sichToshi vor und stand auf.
    „Ehrlich?" freute sich Lin.
    „Ja, komm das erledigen wir sofort."

    Nervös sah Lin auf ihre Uhr. Sie müsste eigentlich schon weg sein.
    „Lin, was hast du?" fragte der Mathelehrer.
    „Ach, sie wissen doch... ich muss doch..." suchte Lin nach Worten.
    „Aber die Matheklausur muss doch noch geschrieben werden." meinte der Lehrer.
    „Aber sie haben doch gestern versprochen, dass ich... ich meine." stammelte Lin. Der Lehrer brachte sie in Verlegenheit.
    „Ich weiß schon, geh. Du kannst die Matheklausur zusammen mit Lyssa nachschreiben." lächelte der Lehrer.
    „Dankeschön." artig verbeugte sich Lin vor ihm und lief dann runter, wo Toshi schon wartete.
    Versonnen blickte der Lehrer auf den Platz von Lyssa. 'Hoffentlich übernimmt sich die Kleine nicht.' dachte er.

  4. #4

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    Eine sehr schöne Geschichte mit guten Ideen.
    Kannst du gut zeichnen, oder kennst du jemanden der das kann? Dann könntest du daraus nämlich einen Manga machen. Könnte ich mir gut vorstellen.
    <span style='color:orange'>Geh lieber durch die Wand als immer durch die Tür,
    durchbreche den Verstand, dann findest Du zu Dir. </span>
    visit me at Das Labertaschenboard

  5. #5

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    oh ich habe es mir auch als manga vorgestellt und hoffe bald damit anfangen zu können hatte noch keine direkte vorstellung wie yayoi aussieht aber jetzt hab ich sie wer weiß vielleicht kommt bald einer :P

  6. #6

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    „Ich kann das nicht." jammerte Yayoi uns sah voller Angst auf die Bühne, wo gerade ihre Vorgängerin eine eher schlechte Darbietung gab.
    „Natürlich kannst du das." Ihre imaginäre Freundin war sehr zuversichtlich.
    „Aber Toshi sitzt da unten und was ist wenn er mich wieder so seltsam anguckt."
    „Denk einfach daran für wen du es machst Lyssa."
    Da stellte sich das siebzehnjährige Mädchen hin und wartete auf ihren Auftritt. Sie hatte Jeans und T-Shirt von ihrer Schwester Ran ausgeborgt, denn ihre Sachen waren zu klein. „Yayoi Aikina." rief ein alter Mann auf.
    „Ja." Festen Schrittes tratt Yayoi auf die Bühne und entdeckte Lin. &#39;Oh nein, warum muss sie hier sein?&#39; stöhnte Yayoi auf, denn sie mochte es gar nicht ihre beste Freundin zu belügen, aber es ging nicht mehr anders.
    Lin staunte nicht schlecht, vor ihr stand nun tatsächlich die Cousine von der sie so viel gehört hatte. Und Lin sah aber nicht die Cousine welche auf der Bühne stand sondern Lyssa. Ja genau so hatte sich Lin Lyssa mit siebzehn vorgestellt. Vielleicht andere Haare, aber ansonsten genauso. Toshi und Lyssa, selbst Yamamoto schien diese Ähnlichkeit nicht aufzufallen. Lin blickt zu ihren Bruder, der neben ihr saß. Toshi sah Yayoi glücklich an und schon ihre bloße Anwesenheit schien ihn zu betören.
    &#39;Tja Liebe macht blind&#39; zuckte Lin und war nun gespannt auf den Beitrag von Lyssa&#39; s Cousine.

    Aufgeregt trat Yayoi an das Mikrofon und wartete auf die Musik, welche sie bei der Anmeldung abgegeben hatte. Ihr Herz pochte wie wild und ihre Gedanken wirbelten durcheinander, sie konnte nicht einen davon fassen.
    „Denk einfach für wen du das machst." hörte Yayoi die Stimme ihrer Freundin im weißen Sommerkleid. Sie sah auf und entdeckte plöltzlich Ran vor ihr, wie sie in ihrer Schuluniform vor ihr stand und sie fröhlich ansah.
    „Lyssa", rief sie fröhlich und dann verschwand Ran wieder und sie sah das blasse Gesicht, welches im Krankenhausbett lag.
    &#39;Ich tue es für meine große Schwester&#39; Dann fing Yayoi an zu singen.
    Toshi und Lin waren gerührt von diesem Lied, es war fantastisch. Die Stimmung war perfekt traurig und schön, so etwas war noch nie da gewesen. Es war eine pefekt Harmonie zwischen Yayoi, dem Lied und der Stimmung, welche rübergebracht werden sollte und als Yayoi fertig war, musste Toshi sich daran halten nicht aufzuspringen um sie zu umarmen.
    „Sie bekommen gleich Bescheid, warten sie doch bitte." entließ der ältere Mann Yayoi. „Gut." nickte Yayoi und ging von der Bühne. Draußen atmete sie auf. „Geschafft."
    „Du warst toll." gratulierte die andere Yayoi.
    „Dankeschön." bedankte sich Yayoi und ging weiter weg von der Bühne, denn sie fühlte die Blicke von Toshi auf sich.
    Alle Teilnehmerinnen standen auf der Bühne und warteten auf die Entscheidung. Ein älterer Herr stand auf und ebenfalls Toshi. „Wir werden jetzt die 14 Finalistinnen nennen." rief Toshi laut und fing mit dem ersten Namen an. 12 waren schon genannt, zwei fehlten noch. Toshi sah zu Yayoi hoch und lächelte. „Die Nummer 13 ist Yayoi Aikina." sagte er laut.
    Yayoi atmete auf, die erste Hürde war genommen, nun folgte der Wettbewerb.
    Gerade hatte sich Yayoi etwas zu trinken geholt, als sie jemanden hinter ihrem Rücken vermutete, langsam drehte sie sich um und sah Toshi, welche sie glücklich anlächelte. Etwas schüchtern lächelte Yayoi zurück.
    „Du warst toll." lobte er.
    „Dankeschön." bedankte sich Yayoi und trank etwas, nur um nichts weiter sagen zu müssen.
    „Und wie fühslt du dich?" wollte Toshi wissen.
    „Erleichtert." fröhlich sah Yayoi Toshi an.
    &#39;Das gibt es nicht.&#39; staunte Toshi, jetzt sah er zum ersten mal die Ähnlichkeit, welche zwischen Yayoi und Lyssa bestand. Kein Zweifel Lyssa würde einmal genauso aussehen wie Yayoi. „Weißt du, deine kleine Cousine wird auch mal genauso schön wie du." fand er dann.
    Verduzt sah Yayoi ihn an. „Sehen wir uns so ähnlich?" fragte sie dann.
    „Ja, sehr ähnlich sogar."
    „Ich muss jetzt gehen. Auf Wiedersehen."wollte sich Yayoi verabschieden, aber Toshi hielt sie auf.
    „Wollen... wollen wir etwas zu Mittag essen?" bot er an und wurde vor Verlegenheit ganz rot.
    „Warum?" Yayoi verstand seine Absichten nicht ganz.
    „Um deinen Sieg zu feiern." antwortete Toshi.
    „Noch habe ich nicht gewonnen." lächelte Yayoi und ließ ihn nun stehen. &#39;Langsam wird das ziemlich eng.&#39; seufzte sie in Gedanken

    Es war ein wunderschöner Morgen und trotzdem beschlich Lyssa ein Unwohlsein, etwas stimmte nicht. Automatisch verlangsamte sie ihre Schritte und blieb dann stehen.
    „Was ist denn?" fuhr Lin auf.
    „Ich komme heute etwas später zur Schule." entschied sich Lyssa.
    „Wie?" Lin sah ihre Freundin an, als wäre sie der Teufel persönlich.
    „Ich geh nur kurz zu Ran, etwas beunruhigt mich." erklärte Lyssa.
    „Gut ich werde sagen, du fühlst dich nicht wohl und kommst erst später." versprach Lin.
    „Danke schön. Wenn alles vorbei ist lade ich dich dafür zu einem Essen ein." bedankte sich Lyssa und lief in die andere Richtung, während Lin weiter zur Schule ging.

    Die Unruhe in Lyssa, vergrößerte sich je näher sie ihrer Schwester kam und am Ende rannte sie sogar durch die Gänge des Krankenhauses, obwohl es verboten war. Sie kam zum Zimmer ihrer Schwestern und davor standen Sayuri und Keichi.
    „Lyssa." bemerkte Keichi.
    „Solltest du nicht in der Schule sein?" mahnte Sayuri, aber beide sahen sehr bestürzt aus.
    „Es ist doch etwas mit Ran, das fühle ich genau." rief Lyssa und sah die verschlossene Zimmertür von Ran. „Was ist mit Ran?" Tränen rannen über ihre Wangen.
    „Ihr Herz schlägt nicht mehr" Der Blick des Mannes ging zur geschlossenen Zimmertür und abwesend fuhr er fort, „Sie führen eine Reanimation durch."
    „Nein..." Lyssa wurde blass. „Bitte halte durch, nur noch Etwas." bat Lyssa inständig und lehnte sich an ihren Vater, welcher ihr ein Wenig Halt gab.

    „Ich fühle mich so leicht."stellte Ran fest. Zwar war es überall dunkel, aber es war angenehm. Der schwere Kampf des Lebens hielt sie nicht mehr gefangen und sie war frei. Ja endlich konnte Ran gehen, das war genau das was sie schon immer wollte, gehen und nie wieder kommen.
    „Ran." hörte sie jemand nach ihr rufen.
    „Wer ruft mich?" Ran öffnete ihre Augen und sah sich um. Vor ihr schwebte ein zwölfjähriges Mädchen in einem weißen Sommerkleid. „Wer bist du?"
    „Eine Freundin von Lyssa. Ran du darfst jetzt nicht aufgeben und einfach gehen. Nicht jetzt wo Lyssa eine Lösung gefunden hat um dir zu helfen." redete Yayoi.
    „Für mich gibt es keine Hilfe, das weiß ich."
    „Oh doch. Vertrau auf deine kleine Schwester, ich bin mir sicher sie schafft es. Außerdem wäre es sehr egoistisch gegenüber deiner Familie, welche dich sehr gern hat. Es wäre egoistisch deine Familie alleine zu lassen."
    Ran erinnerte sich an ihre Familie, an Yamamoto, an Lyssa und an ihre Eltern und sie fühlte genau wie ihnen zu Mute wäre, wenn sie jetzt einfach gehen würde. Sie vertraute Lyssa und diesem seltsamen Mädchen. „Gut." sagte sie dann. „Ich komme noch einmal zurück."
    Yayoi nickte dann und verschwand wieder.

    „Atmung setzt wieder ein, der Herzschlag ist zu hören und den Puls können wir auch wieder fühlen." klang es erleichtert aus dem Zimmer.
    „Was für ein Glück." atmete Sayuri und ging in die Knie, eines ihrer Kinder zu verlieren, wäre das schlimmste was sie sich je vorstellen und konnte. Und doch würde Ran sterben in naher Zukunft, wenn nicht ein Wunder geschieht.
    Auch Keichi war erleichtert und stützte seine Frau. Dann sah er zu seiner Tochter hinunter. „Hättest du nicht in der Schule sein müssen?" Er sah sie streng an.
    „Hätte ich, aber ich hatte ein ungutes Gefühl und wusste, dass es etwasmit Ran zu tuen hatte." murmelte Lyssa.
    „Aber jetzt geh schnell hin und sei deinem kleien Bruder ein Vorbild. Wie ich gehört habe kommt ihr sehr gut miteinander zurecht." lobte Keichi.
    Lyssa wurde etwas rot. „Es geht schon Papa. Also geh ich wieder und passt auf Ran auf." rief sie und ging dieses mal vorschriftsmässig die Gänge entlang.

    „Hey Lyssa, was machst du hier noch?"staunte Toshi, der ihr auf dem Weg zur Schule genau vor die Nase trat.
    „Ich war im Krankenhaus." antwortete Lyssa. Im Moment war ihr gar nicht zum streiten, noch zum reden zu Mute. Wenn sie den Talentwettbewerb nicht gewann, dann würde Ran wirklich sterben. Schon der Gedanke daran, dasss Ran sterben würde, trieb Lyssa die Tränen in die Augen.
    „Kleines, was ist denn los?" erschrocken sah er die Tränen in Lyssa&#39;s Augen.
    „Ran... Ran wäre beinahe gestorben." weinte sie. Ihr war es egal, dass Toshi sie so sah.
    „Komm mit." behutsam nahm er ihre Hand und führte Lyssa in ein kleines Kaffee, dort verlangte er eine Tasse Kakao für das Mädchen und einen Kaffee für sich.
    Verständnislos sah Lyssa ihn an. „Warum?" fragte sie leise.
    „Du brauchst jemanden, den du jetzt alles erzählen kannst und dann fühlst du dich besser. Versprochen." antwortete Toshi.
    So trank Lyssa ihren Kakao und erzählte ihm ihre Ängste und auch das Yayoi, ihre Cousine, den Talentwettbewerb nicht gewinnen würde. „Das schlimmste für mich wäre es, Ran zu verlieren." endete sie.
    „Deine Cousine hat gute Chancen den Wettbewerb zu gewinnen." murmelte Toshi.
    „Nein sie möchte nicht, dass man sie anders behandelt." rief Lyssa aus.
    „Verständlich. Das hab ich auch nicht gemeint. Yayoi hat eine sehr schöne Ausstrahlung und das Lied, was sie beim Vorentscheid gesungen hat, hatte es wirklich in sich. Deine Cousine besitzt eine seltene Gabe." entgegnete Toshi verträumt.
    Lyssa wurde rot, das alless bewirkte sie auf Toshi? Warum nur? „Magst du Yayoi?" entfuhr es ihr dann. &#39;Warum will ich das wissen?&#39;
    „Ja, ich mag sie sogar sehr. Es ist nicht weil sie mich andauernd stehen lässt, sondern ihre Ausstrahlung, auch wenn ich sie nicht oft gesehen habe, weiß ich genau was ich fühle. Weißt du, Lyssa, wenn ich dich so ansehe, glaube ich Yayoi als zwölfjährige zu sehen." sinnierte Toshi und betrachtete Lyssa verträumt.
    Sie verschluckte sich an ihrem Kakao.

    „Gerade die Nummer Dreizehn muss ich haben." seufzte Yayoi.
    Die andere Yayoi die jüngere zuckte mit den Schultern. „Und? Betrachte die Zahl doch als Glückszahl." meinte sie.
    „Du hast leicht reden, du musst ja nicht auf die Bühne und vor tausenden von Menschen singen." beschwerte sich die siebzehnjährige.
    „Da gibt es einen ganz einfachen Trick um das Lampenfieber zu lindern."
    „Und das wäre?"
    „Stell dir alle nackt vor."
    Vorwurfsvoll sah sie ihre imaginäre Freundin an. „Du kannst vielleicht Ratschläge geben."
    „Was ist daran so schwierig?"
    „Die Tastache, dass ich noch nie einen nackten Mann gesehen hab."
    „Benutz doch einfach deine Phantasie."
    „Hast du keinen besseren Vorschlag?"
    „Denk einfach für wen du es machst, dann wird es auch klappen." Jetzt war das kleine Mädchen ganz ernst.
    „Ich tue es für Ran und nur für sie und wenn das hier alles vorbei ist, werde ich mich nie wieder verwandeln." nahm sich Yayoi vor.
    „Dann kann ich wieder gehen." Sie klang vielleicht etwas traurig.
    „Dort wo du sonst bist, ist es denn nicht schön?" wollte Yayoi wissen.
    „Doch wunderschön, aber ich kann dich dann nicht wiedersehen."
    „Irgendwann sehen wir uns schon wieder, man muss nur lange genug warten." prophezeite Yayoi.
    Die andere schwieg nur dazu.

    Aufgeregt saß Yamamoto in der ersten Sitzreihe neben Lin, welche unbedingt ihren Bruder und Yayoi sehen wollte. Yamamoto wusste das ihre Schwester wunderschön singen konnte aber wie schön, das wusste er nicht und außerdem wollte er sie in diesem wunderschönen Kleid auftreten sehen. Die Nummer elf war fertig, jetzt kam die zwölf, dann Yayoi und als letzte die Nummer vierzehn. Dann würde Toshi einige Lieder singen und als letztes gab es dann die Siegerehrung.

    Yayoi stand am Bühneneingang, als nächstes musste sie singen und ihre Vorgängerin war nicht schlecht. „Wenn ich nur nicht so aufgeregt wäre." seufzte sie.
    „Mir geht es bei jeden Auftritt so, aber besonders schlimm war es bei meinen ersten." Toshi stand plötzlich neben ihr.
    Sie sah zu ihm hoch, was meinte er damit.
    „Ich sehe es dir an der Nasenspitze an, dass du aufgeregt bist." lächelte Toshi und dieses mal war es nicht dieses Grinsen, sondern ein liebevolles und zärtliches.
    Yayoi wurde rot. „Hoffentlich versagt meine Stimme nicht." flüsterte sie.
    „Wird schon nicht. Ich gehe jede Wette ein, wenn du erst mal draußen stehst vergisst du das Publikum und singst einfach. Bei mir jedenfalls ist es so. Es wird schon." versprach Toshi und erzählte von seinem ersten Auftritt.
    Yayoi hörte nur halb hin. Wenn sie auf der Bühne stand, würde sie einfach nur an Ran denken, für ihre große Schwester tat sie es und nicht für sich selbst, sie musste ihr Bestes geben.
    „Die nächste Sängerin hat schon beim Vorentscheid fantastisch abgeschnitten, freuen wir uns auf die Nummer dreizehn Yayoi Akina." sagte der Moderator an.
    „Viel Glück, Yayoi." wünschte Toshi und reichte ihr die Hand.
    Zögernd schlug sie an, lächelte und sagt: „Dankeschön." Dann ging sie auf die Bühne.

    Yayoi hörte Toshi zu, er sang so schön, etwas war ganz anders an ihm. Er war nicht der etwas arrogante Sänger den sie kennen gelernt hatte, sondern ein sehr einfühlsamer Mann. &#39;Toshi muss sehr sensibel sein, wenn er so schöne Lieder singt.&#39; dachte sie.
    „Und nun stelle ich ihnen ein neues Lied vor." sprach Toshi.
    Yayoi wurde hellhörig, dafür war die Zeit noch gar nicht reif, denn immer noch stand seine letzte Single auf Platz eins der Charts.
    „Als ich das erste Mal diesem Mädchen begegnet bin, welches mich von Anfang in ihren Bann zog, fielen mir diese Worte ein &#39;Mystery Star&#39;. " erzählte Toshi und fing an zu singen. Es war ein schönes Lied, es drückte ein starkes Gefühl der Zuneigung und Liebe aus.
    „Das ist für mich." flüsterte Yayoi erstaunt. Unwillkürlich fragte sie sich, wenn sie wirklich siebzehn wäre, ob sie als Lyssa genau dieselbe Wirkung auf Toshi hätte.
    „Dieser Toshi hat es ganz schön erwischt." fand das Mädchen im Sommerkleid.
    „Was mach ich denn nur?" wollte Yayoi wissen.
    „Das werden wir sehen, erst mal abwarten."
    „Abwarten?&#33; Das gefällt mir nicht." murmelte Yayoi.

    Yayoi stand mit allen anderen 13 Teilnehmern auf der Bühne und wartete auf die Siegerehrung. Toshi stand mit den Rücken zu ihr, aber sie wusste genau was er für sie empfand. Jetzt war sie sich ganz sicher, aber ob sie schon dafür bereit war? Yayoi wusste es nicht.
    „Und der Sieger des Talentwettbewerbes ist..." Der Moderator legte eine Künstlerpause ein.
    Yamamoto rutschte unruhig hin und her. Was Yayoi gesungen hatte und wie sie es gesungen hatte, war fantastisch und er war sich sicher, das sie gewinnen würde. Also sollte der Moderator nicht lange warten.
    „Yayoi Aikina."
    Yayoi fiel ein Stein vom Herzen sie hatte gewonnen, tatsächlich gewonnen und nun konnte Ran weiter leben.
    Mit einem Briefumschlag in der Hand kam Toshi auf sie zu. „Hier drin ist der Scheck." erklärte er und reichte es ihr. Doch anstatt ihr die Hand zu geben, strich er mit seiner rechten Hand über ihre Wange und zog sie langsam zu sich. Dann geschah es, vor den Augen des gesamten Publikums und jeder wusste, das sie es war für die Toshi &#39;Mystery Star&#39; geschrieben hatte. Toshi küsste Yayoi nur kurz auf die Lippen, doch das reichte um ihre Gefühle durcheinander zu bringen.
    Sie wusste nicht wie ihr geschah und als Toshi sie wieder frei gab, verbeugte sie sich und hauchte: „Dewa mata." Sie wandte sich zum Publikum, verbeugte sich abermals und sagte laut: „Arrigato&#33;"

    Sayuri und Keichi saßen vor dem Arzt ihrer Tochter. „Wenn Ran nicht innerhalb der nächsten Woche operiert wird, besteht wenig Hoffnung, dass sie bis zum Ende des Monats überleben wird."gestand der Arzt.
    „Wir können uns die Operation nicht leisten." erinnerte Keichi, während Sayuri aufschluchzte. Es hatte keinen Zweck, Ran würde sterben.
    „Wenn ihre Tochter noch einmal einen Herz-Kreislauf-Stillstand hat, hat es wenig Sinn sie noch einmal zu reanimieren." gab der Arzt zu bedenken.
    Es klopfte.
    „Ja?" rief der Arzt, er hatte doch gesagt das niemand ihn stören sollte.
    „Entschuldigen sie bitte, aber dieses junge Mädchen wollte unbedingt zu Frau und Herr Aikina." Eine Krankenschwester hatte die Tür aufgemacht.
    „Hat das denn nicht Zeit?" beschwerte sich der Arzt.
    „Nein hat es nicht, es ist sehr wichtig." Yayoi immer noch im blauen Kleid trat ein.
    Dem Arzt blieb die Spucke weg, denn noch nie hatte er so ein schönes Mädchen gesehen. Nein sie war nicht schön, sondern bezaubernd
    Yayoi wandte sich zu Keichi und Sayuri. „Ich habe hier etwas, was ich ihnen unbedingt geben möchte." sagte sie und reichte Sayuri den Briefumschlag.
    „Was ist das?" wollte Sayuri wissen.
    „Damit können sie die Operation von Ran bezahlen." antwortete Yayoi.
    „Aber das können wir doch nicht annehmen." rief Keichi.
    „Doch können sie. Lyssa wollte es so und ich habe es sehr gerne getan." entgegnete Yayoi und wollte schon wieder gehen.
    „Warten sie." hielt Sayuri das Mädchen auf.
    „Ja?" Yayoi drehte sich noch einmal um.
    „Wie heißen sie?"
    Yayoi lächelte: „Yayoi." Dann ging sie und ließ alle einfach stehen.
    Sayuri blickte ihr lange nach.
    „Wer war sie?" meldete sich der Arzt.
    „Eine Freundin meiner jüngsten Tochter, denke ich." murmelte Keichi versonnen und war glücklich, dass Ran leben konnte.

  7. #7

    Standard

    Glücklich schloss Lyssa die Haustür ab. Ran wird heute operiert und danach würde sie ganz gesund sein. „Ich könnt die ganze Welt umarmen." rief sie laut heraus.
    „Dafür bist du wohl etwas zu klein, aber wie wäre es mit mir?" Toshi stand vor ihr, er schien an der Ecke auf sie gewartet zu haben.
    „Ich weiß nicht." entgegnete Lyssa etwas schüchtern und ging einfach weiter den Weg zur Schule, Lin hatte heute Arbeitsgemeinschaft und war schon in der Schule.
    „Ich würde gerne jemanden umarmen." gestand Toshi.
    „Und wen?"
    „Yayoi." Schon wie er diesen Namen nannte, ließ darauf schließen, dass er sehr viel für Yayoi übrig hatte.
    Lyssa schwieg dazu, Yayoi war immer noch da, sie sagte es gäbe etwas was Lyssa noch erledigen müsste, bevor sie gehen konnte, aber Lyssa fiel kein Grund ein.
    „Lyssa?"
    „Mhm?" machte sie.
    „Würdest du Yayoi diesen Brief geben?" Toshi zog aus seiner Jackentasche einen Brief.
    Lyssa sah ihn an und nickte dann.
    „Danke schön." bedankte sich Toshi, streichelte ihr kurz durch das Haar und ging dann seiner Wege.
    Lyssa war zusammen mit Yayoi auf ihrem Zimmer, als sie den Brief öffnete. Yamamoto war im Krankenhaus und wartete zusammen mit ihren Eltern darauf, dass Ran wieder aufwachte.
    „Was steht drin?" drängte Yayoi.
    „Warte." murmelte Lyssa und fing an zu lesen:

    „Liebste Yayoi&#33;
    Wie gerne würde ich dich wiedersehen, wie gerne würde ich dich
    wieder küssen. Nichts wünsche ich mir sehnlicher als dich zu sehen.
    Ich frage dich ob wir uns treffen können? Wenn ja dann schreib mir
    und gib den Brief Lyssa, ich bin mir sicher sie wird ihn mir
    überreichen.
    In Liebe Toshi."

    „Das ist es." fiel es Yayoi ein.
    „Was?" Lyssa lies den Brief sinken.
    „Die Gefühle von Toshi lassen mich nicht gehen."
    „Und was soll ich machen?" Lyssa wusste weder ein noch aus.
    „Es gibt drei Möglichkeiten. Die Erste, du lässte es so wie es ist und bleibst für ihn Yayoi. Oder du sagst ihm die Wahrheit. Die dritte Möglichkeit, du sagst einfach, dass du kein Interesse hast." überlegte Yayoi.
    „Und was ist die bessere Möglichkeit?"
    „Das weiß ich nicht. Das musst du selber entscheiden. Lyssa, bist du zu so einer großen Liebe bereit? Vergiß nicht, du bist erst zwölf. Denn Toshi zu sagen, du hättest kein Interesse, wäre eine Lüge."
    Lyssa senkte den Kopf. Ja, Toshi zu sagen, sie hätte kein Interesse wäre gelogen, aber war sie wirklich für so eine große Liebe bereit? Sie konnte doch noch gar nichts mit Jungs anfangen.
    „Nein." sagte sie dann. „Ich bin noch nicht bereit für eine so große Liebe."
    „Dann sag es ihm." bat Yayoi.
    „Ja, das werde ich."

    Langsam ging das junge Paar spazieren. Über ihnen funkelten die Sterne am Firmament. Noch hatte Yayoi sich nicht dazu aufraffen können, es ihm zu sagen.
    „Es ist wunderschön hier im Park." fand Toshi und führte Yayoi auf eine Aussichtsplattform, von wo man die Stadt beobachten konnte.
    „Ja, sehr schön." nickte Yayoi und blickte zur Stadt.
    „Yayoi?"
    Gewohnheitsmäßig drehte sie sich um und sah in Toshi&#39;s Augen.
    „Du bist wunderschön." Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie. Dieses mal war es anders, dieses mal benutzte er seine Zunge und Yayoi empfand es als wunderschön, aber sie war noch nicht soweit.
    „Bitte, hör auf." bat sie.
    Toshi lies sie los. „Was hast du?"
    „Das du dich in mich verliebst, war nicht beabsichtigt." fing sie an.
    Toshi verstand gar nichts.
    „Ich hab es doch nur getan, damit Ran weiter leben kann."
    „Von was redest du? Ich versteh nicht ganz."
    Yayoi seufzte auf, das es ihr so schwer fallen würde hätte sie nicht gedacht. „Ich zeige es dir." sagte sie und wünschte sich jünger.
    Toshi glaubte seinen Augen nicht, was da geschah, denn nun stand plötzlich Lyssa vor ihm. „Was... wie? Oh man wie hast du das hingekriegt?" bestürmte er sie.
    „Ich erkläre es dir." entgegnete Lyssa und erzählte ihm alles, auch von Yayoi, dem Mädchen im Sommerkleid.
    „So wie du mich jetzt erlebt hast, bin ich erst in fünf Jahren. Ich habe es dir gestanden, weil ich im Moment noch nicht bereit bin für so eine Liebe, wie du es dir wünschst." endete Lyssa und sah traurig zu Boden.
    Toshi schwieg eine ganze Weile und überlegte. Ja, er hatte sich bei Beiden gleich wohl gefühlt, aber bei Yayoi war es anders und nur weil sie älter war. Er würde Lyssa in fünf Jahren ganz anders sehen als jetzt und wie, das wusste er auch.
    „Lyssa?"
    Sie sah auf, diese Angwohnheit gefiel ihm, immer sah sie einem direkt in die Augen. „Du weißt genau, jetzt fühle ich nichts für dich, aber das kann sich ändern. In fünf Jahren oder sogar früher. Ich weiß meine Gefühle werden sich mit jedem Jahr ändern, bis sie dann die Gefühle sind, die ich für Yayoi fühlte." sagte er dann.
    „Wie soll es weiter gehen?" wollte Lyssa wissen.
    Toshi lächelte und kramte aus seiner Jackentasche ein kleine Schatulle heraus, er reichte es Lyssa.
    „Öffne es." ermunterte er sie, als Lyssa es unschlüssig ansah.
    „Oh&#33;"
    Toshi lächelte über ihren erstaunten Ausruf, denn in diesem Kästchen befand sich ein silberner Ring. Er war einfach verarbeitet und in der Mitte befand sich ein wunderschöner, weißer Opal.
    „Ich fahre übermorgen wieder nach Tokio.Nimm diesen Ring, trage ihn bei dir und in fünf Jahren sehen wir uns wieder. Am gleichen Tag zur gleichen Zeit." erklärte er.
    Lyssa schloß das Kästchen und lächelte. „Ja, am gleichen Tag, zur gleichen Zeit. Ich verspreche es dir." sagte sie dann.
    Toshi sah auf, als er einen kleinen Windhauch bemerkte und entdeckte ein zwölfjähriges Mädchen in einen weißen Sommerkleid, welches ihm zulächelte.
    „Ich hoffe für euch Beide das Beste." wünschte sie und vermischte sich mit den Funkeln der Sterne.
    Am nächsten Tag hing der Ring an einer Kette, die Lyssa niemals abnahm.

    Fünf Jahre später:

    Lin und Lyssa, beide inzwischen siebzehn, gingen von der Schule nach Hause, es war Freitag.
    „Was hast du heute vor?" wollte Lyssa wissen, sie sah genauso aus wie Yayoi nur ihre Haare waren kürzer.
    „Ich treffe mich mit Yuichiro." Lin wurde etwas rot, das passierte ihr ständig, seit sie ein Paar waren. Und sie waren ein schönes Paar.
    „Und was hast du heute schönes geplant?" wandte sich Lin nun an ihre Freundin. Lin hatte sich auch verändert. Sie war größer geworden ihre kindlichen Züge hatte sie ganz und gar verloren, aber an die Schönheit von Lyssa kam sie nicht ran und das machte ihr nichts aus.
    Lyssa sah etwas verlegen auf ihre Füße und dann wieder auf. „Ich habe heute eine Verabredung." Ihr Herz klopfte, wenn sie an Toshi denken musste, zwar hatte sie ihn ab und zu mal in den Medien gesehen. Aber heute würde der entscheidende Tag sein.
    „Ehrlich&#33; Du hast eine Verabredung?&#33;" Lin konnte das nicht fassen. Anscheinend hatte sie endlich den Wunsch eines Jungen erhört und ging mit ihm aus. „Mit wem?" fragte sie neugierig.
    „Willst du das wirklich wissen?" hakte Lyssa nach.
    „Natürlich." nickte Lin heftig.
    „Es ist Toshi." gestand Lyssa.
    „Ich kenne keinen Toshi."
    „Kennst du."
    „Nein."
    Lyssa nickte nur.
    „Den einzigen Toshi den ich kenne, ist mein Bruder und den kannst du nicht meinen." grübelte Lin und sah ihre beste Freundin an.
    „Doch genau den."
    „Nein&#33;&#33;&#33;" rief Lin laut auf und dann beäugte sie ihre Freundin. „Weißt du was, du siehst genau wie Yayoi aus." fiel es ihr auf.
    Lyssa wurde es siedend heiß. Klar nach dem Talentwettbewerb sprach man noch öfters über die Cousine, aber weder Lyssa, noch Yamamoto, der mit seinen dreizehn Jahren schon ein Mädchenschwarm war, noch Toshi hatten je wieder diesen Namen genannt.
    „Wirklich, du siehst genau aus wie sie und du benimmst dich auch so wie sie. Immer öfters denke ich du und Yayoi seid eine Person."
    „Ach, wirklich." Lyssa ahnte furchtbares.
    „Nein." Lin bekam heute eine Überraschung nach der anderen.
    „Doch." nickte Lyssa nur.
    „Du warst Yayoi?" fragte Lin ungläubig.
    Ein weiteres Nicken kam zur Antwort.
    „Weiß es Toshi?"
    „Ja, ich habe es ihm gesagt, als ich mit ihm, vor fünf Jahren, aus war."
    „Erzähl mir alles." Lin zog Lyssa in das nächste Ice-Café. Dort erzählte Lyssa Lin alles.

    Die Sterne funkelten wie vor fünf Jahren und auch der Ausblick hatte sich nicht verändert, aber dafür hatte sich Lyssa sehr verändert. Wo blieb Toshi?
    Langsam trat Toshi auf die Plattform und sah dort ein junges Mädchen stehen. Das war Lyssa. Sie hatte sich sehr verändert, gewachsen war sie und nichts kindliches war mehr an ihr.
    Wind kam auf und wehten einige Strähnen in ihr Gesicht. Lyssa strich sie beiseite und gewahrte Toshi.
    „Schön dass du es nicht vergessen hast." lächelte sie.
    „Wie könnt ich dich je vergessen?" entgegnete Toshi und sah, das Lyssa den Ring an ihren rechten Mittelfinger.
    „Und was jetzt?" fragte Lyssa. Beide standen sich gegenüber und sahen sich in die Augen.
    „Was fühlst du?" wollte Toshi wissen.
    „Zuneigung und mein Herz klopft wild." gestand Lyssa und musste weg schauen, diese Augen machten sie ganz unsicher.
    „Meine Gefühle haben sich für dich geändert. Ich sehe dich nicht mehr als Kind, als zweite kleine Schwester." flüsterte Toshi.
    „Als was dann?"
    „Als jemanden den ich liebe mit meiner ganzen Seele, mit meinen ganzen Herzen." flüsterte Toshi und zog Lyssa gefühlvoll in seine Arme.
    Ein Glücksgefühl überkam Beide. Sie drückte sich fest an ihn, es war so schön, das zu hören. So schön das ihr tatsächlich ein paar Tränen über die Wange kullerten.
    „Was ist, warum weinst du?" fragte Toshi mit einem Lächeln im Gesicht.
    „Weiß nicht." verstohlen wischte sich Lyssa die Tränen weg.
    „Ist schon gut." Toshi strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, sah ihr in die Augen und kam immer näher. Erst küsste er sie auf die Stirn, dann auf die Nase und dann auf den Mund.
    Jetzt konnte Lyssa es genießen, jetzt hörte sie nicht vorher auf und es war so schön seine Lippen zu spüren und seine Zunge. Ja jetzt war es soweit, jetzt war sie für die große Liebe, welche ihr Toshi gab und welche auch sie empfand, bereit.


    ENDE

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