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Thema: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

  1. #1
    Dauerschreiber
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    Standard ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Nachdem ENT auch hierzulande zu Ende gegangen ist und somit alle (die diese Serie noch bis zum in jeder Hinsicht bitteren Ende gesehen haben - das grenzt den Kreis hoffentlich nicht zu sehr ein) mitreden können:

    Was hat Euch an dieser Serie geärgert? Was hättet Ihr anders gemacht? Was waren die Pluspunkte?

    Ich stand (und stehe) der Grundidee, die Jahre unmittelbar vor Gründung der Föderation zu beleuchten, positiv gegenüber. Was musste passiert sein, daß die Menschen (trotz drittem Weltkrieg und dergleichen) nicht nur den Weltraum erforschten, sondern auch die Erde wieder zu einem kleinen Paradies machten und auch noch ein großes Bündnis zwischen den unterschiedlichsten interstellaren Völkern mitschmiedeten - ST8 wirft darauf ja nur ein Schlaglicht? Wie war es, die ersten zu sein, die dorthin gingen, wo ... naja, Ihr wißt schon? Die Aufbruchsstimmung, dieser offensichtliche "Entwicklung"-Handlungsbogen machte mich neugierig.

    Außerdem standen die "Helden" dieser Serie vor Problemen, die man später schon längst gelöst hatte - altbekannte Techniken wurden hier erstmalig und in einem anderen Licht gezeigt. Der Universalübersetzer sowie der Transporter sind hier sicherlich an vorderster Stelle zu nennen bzw. fehlende Techniken wie Traktorstrahl, Biofilter, Replikatoren und ähnliches. Nicht zu vergessen: Die Regularien dieser Sternenflotte waren anders als die der aus dem 24. Jahrhundert; es gibt keine "oberste Direktive" - also Möglichkeiten für Geschichten, die später nicht oder nur mit großen "Klimmzügen" erzählt werden konnten.

    Die Crew war zudem ordentlich gemischt: Die eher schüchterne Sato, Draufgänger Archer, "Landei" Tucker, der militärisch korrekte Reed, die Außerirdischen T'Pol und Phlox (wobei T'Pol als Antipathieträger dienen sollte) ... achja, und Mayweather.

    Doch was nützte das Ganze, wenn der große Handlungsbogen nicht sichtbar wird? Wenn man die Charaktere nicht weiterentwickelt, 08/15-Stories erzählt, man stattdessen schnell Waffentechnik einführt, um damit mehr Kriegsaction zeigen zu können, wenn man zu den billigsten und offensichtlichsten, aber schlecht genutzten Mitteln greift (die große Bedrohung von außen sowie die große Liebe), um Einschaltquoten zu verbessern? Wenn man offenbar nicht nicht wußte, was man mittels der einzelnen Episoden als große Geschichte erzählen wollte, sondern eine auch noch unzusammenhängende Serie (ein Widerspruch in sich) auf Seifenoper-Niveau produzierte?

    Ich hätte lieber gesehen, wenn man diesen ganzen "temporal cold war"-Kram gestrichen, stattdessen die Romulaner als Grund für die Aufregung der Klingonen eingeführt - vielleicht experimentieren diese schon mit Tarntechnologie, was die Klingonen natürlich brennend interessiert -, die Konflikte zwischen den Menschen und ihren vulkanischen "Gönnern" mehr thematisiert, die Crew eher mit List und Diplomatie ihre Gegner lahmlegt als mit eiligst eingeführter Waffentechnik, ...

    Ich habe dies sicherlich schon an der einen oder anderen Stelle geschrieben, aber jetzt, wo einige TOS "rebooten" wollen, frage ich mich, ob man nicht ENT wieder an den Start schicken sollte - TOS ist Kult, und eine Neuauflage kann da nicht gleichziehen, die ENT-Grundlage hat aber genügend Potential, was es nur auszunutzen gilt.
    Geändert von Lars (18.07.2006 um 11:52 Uhr)

  2. #2
    Dauerschreiber Avatar von Whyme
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Eigentlich hat die 4te Staffel gezeigt, wie ENT hätte sein sollen: Anspielungen auf und Verknüpfungen mit späteren Episoden, das langsame zusammenrücken der unterschiedlichen Völker auf Anregung der Menschen. Hätte man noch bekannte Ereignisse aus der Zeit gezeigt, so wäre die Serie tatsächlich ein würdiges Prequel gewesen.

    Bei den Charakteren hat mich geärgert, dass man die Figuren so ungleich behandelt hat. Archer, Trip und T'Pol bildeten die Hauptakteure, ab und zu durften nochmal Phlox und Reed eine größere Rolle spielen, Mayweather und Sato blieben jedoch bist auf wenige Ausnahmen bessere Statisten. Diese Figuren hätte man besser ausbauen können und insgesamt hätte alle Figuren besser in die Handlung integrieren können.

    Whyme
    I used to think it was awfull that life was so unfair. Then I thought wouldn't it be much worse if life were fair and all the terrible things that happen to us came because we deserve them? So now I take great comfort in the general hostility and unfairness of the universe.

  3. #3

    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Zitat Zitat von Whyme
    Eigentlich hat die 4te Staffel gezeigt, wie ENT hätte sein sollen: Anspielungen auf und Verknüpfungen mit späteren Episoden, das langsame zusammenrücken der unterschiedlichen Völker auf Anregung der Menschen. Hätte man noch bekannte Ereignisse aus der Zeit gezeigt, so wäre die Serie tatsächlich ein würdiges Prequel gewesen.

    Bei den Charakteren hat mich geärgert, dass man die Figuren so ungleich behandelt hat. Archer, Trip und T'Pol bildeten die Hauptakteure, ab und zu durften nochmal Phlox und Reed eine größere Rolle spielen, Mayweather und Sato blieben jedoch bist auf wenige Ausnahmen bessere Statisten. Diese Figuren hätte man besser ausbauen können und insgesamt hätte alle Figuren besser in die Handlung integrieren können.

    Whyme
    +++

    Obwohl ich zu Anfang, als Enterprise angekündigt wurde, nichts mit der Idee anfangen konnte, ist mir die Serie doch ans Herz gewachsen. Insgesamt hat mir Enterprise besser gefallen als Voyager, leider gabs nach der hervorragenden vierten Staffel nicht noch ne Chance.

  4. #4
    Plaudertasche
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Was mir wirklich NICHT gefallen hat war erstens diese eine Holodeck-Episode in der ersten (zweiten?) Staffel und das abrupte Ende der Spiegeluniversum-Doppelfolge in der vierten Staffel. Hätte mich schon interessiert ob am Ende evtl. noch der Schiffskoch das Enterprise-Kommando und die Oberherrschaft über das terranische Imperium beansprucht hätte

    Auch die Aufmachung mit dem neuen Titelsong und der Verzicht auf die Fanfare hat mich gestört. Am Anfang gab es noch richtige Phasenkanonen die aus dem Schiffsrumpf ausgefahren wurden. Gegen Ende waren es auch nur noch so Phaseremitter *irgendwo* auf dem Schiffsrumpf. Die Strahlen kamen da eben *überall* raus wo es grad mal gepaßt hat. Auch der eigenwillige Landevorgang der Shuttles ist leider nicht bis zum Ende beibehalten worden. Negativ aufgefallen ist mir auch, daß die üblichen Verständigungsprobleme mit anderen Spezies zum Ende der Serie hin immer weniger wurden. Auch die wundersame Tatsache, daß lediglich Erdenschiffe in der Lage sind, gezielt Antriebe und Waffen anderer Schiffe auszuschalten. Keiner anderen Spezies scheint das möglich zu sein.

    Also insgesamt gab es Inkonsistenzen und eine zunehmende "Schludrigkeit" bei der inhaltlichen Umsetzung der Spezialeffekte. Dazu zähle ich auch Phlox' herrlich breites Grinsen, das leider nur ein einziges Mal zu sehen war. Schade auch die mangelnde Charaktertiefe. Insbesondere bei Mayweather und Hoshi.

    Sieht man mal von Staffel 3 ab hatte ENT die gleiche Krankheit wie TNG und VOY: Es wird mit Warpgeschwindigkeit von Planet zu Planet gebraust. Findet man mal einen interessanten Planeten, wird der mit Sensoren abgesucht, man schickt mal ein Außenteam runter welches auf ein paar Quadratkilometern Blümchen pflückt und das wars. Es scheint unzählige raumfahrende Spezies zu geben doch die meisten beschränken sich darauf, mit Phasern und Torpedos zu kommunizieren.

    Als Zuschauer ist es unmöglich sich auf bestimmte Völker oder gar einzelne Individuen daraus zu konzentrieren. Das Star Trek Universum zieht mit Warpgeschwindigkeit an einem vorbei wie die Landschaft an einem zugfahrenden Passagier.

    Zusammenfassend kann man sagen: Eine gute Serie mit den vieldiskutierten Schwächen. Besser als ihr unmittelbarer Vorgänger aber im Vergleich zur direkten Konkurrenz zu wenig.

    To boldly go where no one has gone before - Nach fünfeinhalb Serien und 10 Filmen könnte man zu der Erkenntnis gelangen: Wir waren schon überall. Wir haben alles gesehen. Wir wurden von allen gesehen. Mit der einen Hälfte sind wir befreundet, mit der anderen verfeindet. Es gibt für uns nichts Neues mehr zu entdecken. Also betrachten wir das Selbe immer und immer wieder, von verschiedenen Standpunkten und Blickrichtungen. Inzwischen kennen wir die Zukunft besser als die Vergangenheit. Also machen wir ein Prequel nach dem anderen damit wir die Zukunft aus der Sicht der zukünftigen Vergangenheit betrachten können. Denn die Zukunft ist schon so lang her daß man sich gar nicht mehr dran erinnert. Darum kann mans ja auch noch mal ganz anders erzählen.

    Ach ja, was wäre Star Trek ohne die immer wiederkehrende Gleichnis der Ereignisse
    Geändert von Codehunter (14.07.2006 um 22:30 Uhr)
    If you need a holo-deck to make an interstellar starship on the bleeding edge of the unknown interesting, something is seriously amiss. (JMS über Star Trek Voyager)

    ... abgesehen von ein paar Prellungen und Hämatomen haben Sie einen Alkoholspiegel der weit über dem Durchschnitt liegt... (Stephen Franklin zu Garibaldi)

  5. #5
    Moderator Avatar von Amujan
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Das Problem ist nicht die 3. Staffel von Ent, denn die war für sich - wenn man das umkalmmernde Thema mal weglässt (TCW) - wirklich gut, Problem war, dass diese Art des Erzählens zu spät kam, wie sie in der 4. Staffel dann ausgefeilt wurde. Ich bin der Überzeugung, dass eine 5. Staffel bestimmt auch ihre schwächeren Episoden gehabt hätte, im Großen und Ganzen jedoch gerockt hätte.

    Der Bau der ersten großen Raumstation, der Besuch von Stratos, tieferes Eingehen auf Spezies aus TOS, die auch dort meist nur in einer Folge auftauchten, wie die Gorn und Tholianer, die eben nur kurz im Spiegeluniversum dran waren. Sehr gut vorstellen hätte ich mir auch können einen persönlichen Gegenspieler für Archer, einen Orionen z.B. der immer mal auftaucht und ähnlich wie Q das Schiff mal ärgert, aber irgendwie doch gutherzig ist in seinem Gaunertum. Tomalak <-> Picard sowas in der Richtung, Odo <-> Quark war auch so ähnlich, aber eben sowas in der Richtung irgendwie. Ja ich hab zu viel Hidden Forntier geguckt, da gibs das nämlich *g* Irgendwas mit guten Wortgefechten. Silik war eigentlich perfekt dafür, nur leider wussten die Ent-Macher mit ihrem eigenen TCW-Konzept nichts anzufangen, so dass er überflüssigerweise geopfert wurde.

    Jedenfalls wollte Coto in einer 5. Staffel ja genau das tun: Vertraute, aber zu kurz gekommene Spezies näher beleuchten.

    Wenn ich mir so die fiktiven Sternenkarten ansehe und was angeblich alles erfoscht sein soll und wie wenig wir als Konsmenten dieses Universums davon wissen... die Nyborite Allianz, die Gorn Hegemonie, das Metron Konsortium, die Tzenkethi Koalition, die Talarianische Republik etc. pp. oder gar der Erstkontakt mit den Cardassianern, deren Union ja auch einen großen Raumbereich einnimmt.

    Es hätte genug Stoff gegeben um sich jede Staffel mit einem der "großen" Alpha- und Beta-Quadrant-Völker auseinanderzusetzen und mehr über deren Motivation zu erfahren, z.B. muss es bei den Tholianern ja einen Umbruch gegeben haben, in ENT gehorchen sie einer weiteren Fraktion im TCW, in TOS sind sie auch irgendwie nich wohlgesonnen und spinnen die Enterprise ein. Dann hört man nix von ihnen bis Sisko offenbar so nen tollen Draht zum Botschafter hat und Cassidy tholianische Seide schenken kann.

    Mich hätte es auch gefreut wenn die Enterpsie noch mal auf zwei drei Völker gestossen wäre, der sie in der ersten/zweiten Staffel begegnete z.B. könnten die "Körperflüssigkeiten aussaugenden Aliens" aus Fight or Flight Breen sein (das Schiff hat jedenfalls eine verwandte Form) oder diese nicht-Humanoiden, die die Enterprise entern in diesem dreieckigen Schiff. Die später auch nie nie wieder auftauchen, was schon komisch is, wenn man bedenkt, wie früh die Enterprise auf diese Rassen trifft.

    Man hätte frühzeitig diese Geheimnisse gründlicher erforschen sollen, so vielleicht mit den Axanar, deren Heimatwelt man ja auch nur aus nem Logbuch kennenlernt, gegen die "Breen" vorgehen sollen.

    Nunja... is nich. Mehr Platz für gute Fan Fiction, die das abdeckt.

    Amu

  6. #6
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Ich möchte aber keine reine Chronik von frühen ST-Ereignissen in Serienform, kein Nachschlagewerk für Erstkontakte und Schlüsselsituationen der Föderation; in dieser Hinsicht hat Coto m.E. die vierte Staffel überfrachtet. Ich würde mir schon auch eigene Abenteuer der ersten Enterprise wünschen.

    Ich hatte am Anfang auch nach positiven Aspekten der Serie gefragt. Das erste, was mir einfällt, ist (nicht lachen) der Warp-Reaktor ... naja, während alle Ingenieure seit TNG-Zeiten nur andächtig mit Scannern vor dem Ding standen, mit irgendwelchen Fahrstühlen 'rauf- und 'runterfuhren oder wie paralysiert vor Displays verharrten, ist bei diesem Ding doch jede Menge zu tun. Steckverbindungen, jede Menge Klappen, der schöne Lavalampen-Effekt - und auf dem Ding kann man auch noch prima herumklettern ...
    Jetzt dürft Ihr lachen.

  7. #7
    Mittlerer SpacePub-Besucher Avatar von Lope de Aguirre
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Zitat Zitat von Lars
    Ich möchte aber keine reine Chronik von frühen ST-Ereignissen in Serienform, kein Nachschlagewerk für Erstkontakte und Schlüsselsituationen der Föderation; in dieser Hinsicht hat Coto m.E. die vierte Staffel überfrachtet. Ich würde mir schon auch eigene Abenteuer der ersten Enterprise wünschen.
    Naja, ich habe es sehr genossen und eigentlich sind genau dafür Prequels da!
    OK, in Season 1-3 war da fast gar nichts und in Season 4 fast immer Anspielungen - hätte schon ausgewogener sein können.

    Zitat Zitat von Lars
    Ich hatte am Anfang auch nach positiven Aspekten der Serie gefragt. Das erste, was mir einfällt, ist (nicht lachen) der Warp-Reaktor ... naja, während alle Ingenieure seit TNG-Zeiten nur andächtig mit Scannern vor dem Ding standen, mit irgendwelchen Fahrstühlen 'rauf- und 'runterfuhren oder wie paralysiert vor Displays verharrten, ist bei diesem Ding doch jede Menge zu tun. Steckverbindungen, jede Menge Klappen, der schöne Lavalampen-Effekt - und auf dem Ding kann man auch noch prima herumklettern ...
    Jetzt dürft Ihr lachen.
    Ich find das weder lustig, noch abwegig. Gut, ich habe mir über den Warpkern bei ENT noch nicht so viele Gedanken gemacht, aber ich habe da ähnliche Details.
    Bei der 3. Season (die ich eigentlich überhaupt nicht mag), hat mir sehr gefallen, dass alles so mechanisch war, mit Kabeln und Öl und alles etwas physischer und dreckiger war. Das gab's bei Trek noch gar nicht, auch bei DS9 nicht. Es ist immer alles klinisch rein.

    "...wenn ich, Aguirre, will, dass die Vögel tot von den Bäumen fallen, dann fallen die Vögel tot von den Bäumen herunter.
    Ich bin der Zorn Gottes, die Erde über die ich gehe sieht mich und bebt!"


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  8. #8
    Grad reingestolpert Avatar von paigo
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Wenn ich mal etwas generelles zu ENT sagen darf: Irgendwie hat mir die Serie von Anfang an überhaupt nicht gefallen. Ich kann weder sagen, dass mich die Schauspieler auch nur im Ansatz überzeugt haben, noch, dass ich vor Spannung aus dem Sessel geflogen bin.

    Ich finde einfach, dass das gewisse Etwas, was TNG meiner Überzeugung nach am weitaus besten rüberbringt, einfach fehlt. Da ist einfach zu viel Show mit dabei. Deshalb hab ichs auch nicht lange geguckt.:undecide:

  9. #9
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Die Absetzung von Enterprise kam gerade zur falschen Zeit - nämlich als die Serie endlich anfing, gut zu werden. Zwar fand ich den Handlungsrahmen in der 3. Staffel jetzt nicht so überragend (und die letzten 2 Folgen der STaffel habe ich immer noch nicht gesehen - zur 4. kann ich überhaupt noch nichts sagen) trotzdem hat sich dort gezeigt, dass man endlich wieder neue Geschichten gefunden hat, die sich zu erzählen lohnten. Vor allem Manny Coto hat in dieser Richtung viel bewegt und einige gute Akzente gesetzt - während die Folgen von Berman und Braga meist große Rückschläge waren.

    Ich habe all meine Gedanken udn Probleme die ich mit Enterprise hatte in meiner Kritik zur 1. Staffel eigentlich sehr schön zusammengefasst, udn will diese auch hier gleich mal posten.

    Nach dem eher ungelungenen Finale von Voyager stellten sich ST-Fans aus aller Welt die gleiche Frage: Wie geht es jetzt weiter? Mir erschien es schon immer am vielversprechendsten, den Blick nicht noch weiter in die Zukunft zu richten, sondern in die Vergangenheit zurückzukehren. Warum nicht Cpt. Robert April auf der ersten Mission der alten Enterprise begleiten? Oder Captain Sulus Abenteuer auf der Excelsior näher beleuchten? Weg vom Action-Einheitsbrei, und endlich wieder die Erforschung des Weltalls in den Mittelpunkt rücken, zum eigentlichen Thema von Star Trek ("To boldly go where no man has gone before") zurückkehren. Wie sagte Picard doch in "Insurrection" so schön: "Does anyone remember the time when we were Explorers?" Wie wahr, wie wahr...

    Dementsprechend positiv habe ich die Ankündigung der neuen Serie "Enterprise" aufgenommen. Zwar fand ich es ein wenig lächerlich, dass schon wieder ein Raumschiff diesen Namen trägt, doch schien man sich nicht nur in eine interessante Epoche der ST-Vergangenheit zu begeben, Berman & Braga versicherten auch, man wolle mit der neuen Serie zu den Wurzeln von Star Trek zurückkehren. Und so wartete ich durchaus hoffnungsfroh auf die erste Staffel von Enterprise, dass Ergebnis hat mich aber leider dann doch ziemlich enttäuscht...

    "It's been a long road..." - Gedanken zum Intro

    Beginnen wir, wie das nun mal so üblich ist, beim Anfang: Natürlich hat man auch der 5. Star Trek-Serie einen eigenen Vorspann serviert. Selten jedoch gab es über einen ST-Vorspann so viele Diskussionen wie hier. Der Grund: Berman und Braga haben entschieden, dem Jugendserien-Trend zu folgen, und à la "Dawson's Creek", "Charmed" etc. den Vorspann nicht mit einem instrumentalen Stück, sondern mit einem richtigen Lied zu unterlegen. Das Ergebnis spaltet die ST-Fangemeinde entzwei, wobei ich eindeutig zu denen gehöre, die "Faith of the Heart" eher weniger abgewinnen können. Während die Sequenz an sich von den Bildern und dem Aufbau her sicher die beste aller bisherigen ST-Serien ist, so wäre mir ein rein instrumentales Main Theme deutlich lieber gewesen. Einen Grund dafür hat vor allem die letzte Folge der ersten Staffel gezeigt: Während ein instrumentales Stück zu jeder Folge passt, egal ob lustig, tragisch, spannend..., so war der fröhlich-optimistische Titelsong von Enterprise gerade in dieser Folge höchst unpassend. Ein instrumentaler Titelsong ist eben deutlich vielseitiger einsetzbar. Doch auch sonst sagt mir das Lied einfach irgendwie weniger zu. Bezeichnend: Bei den bisherigen ST-Serien habe ich die Titelsequenz so gut wie nie übersprungen, das Intro von Enterprise habe ich mir von insgesamt 25 Folgen der ersten Staffel gerade 3-4 mal angeschaut...

    "Originelle Charaktere - verzweifelt gesucht!" - Die neuen Figuren und deren Darsteller

    Gleich mal vorweg: Die Darsteller machen ihre Sache allesamt gut. Nur schade, dass man einigen wenig bis keine Gelegenheit gibt, um zu zeigen, dass sie auch mehr als einen Gesichtsausdruck beherrschen. Doch der Reihe nach:

    Archer: Sein Charakter ist eigentlich noch der Interessanteste. Scott Bakula versteht es wirklich, eine Art Aufbruchstimmung zu vermitteln. Hin und wieder darf Archer sogar Schwächen zeigen (wobei leider die Momente, in denen er mal wieder der Klügste, Stärkste etc. ist, deutlich überwiegen). Bei aller Freude über sein Amt und die damit verbundenen Möglichkeiten vergisst er nämlich auch nicht die Gefahren und die große Verantwortung, die auf seinen Schultern lastet. Und hin und wieder kommen ihm auch Zweifel, ob die Vulkanier mit ihren Bedenken vielleicht nicht doch recht hatten. Nichtsdestotrotz ist er alles andere als ein "Weichei". Er kann durchaus auch eine gehörige Portion Sturheit an den Tag legen, vor allem, wenn es darum geht, anderen zu helfen.

    Soweit zum Positiven, denn die Wahrheit ist: Archer ähnelt in seiner Art viel zu sehr einem anderen, nicht unbekannten Enterprise-Captain: James T. Kirk. Denn mal abgesehen davon, dass Kirk's "Aufriss-Quote" deutlich höher ist (*g*), unterscheiden sich die Figuren eigentlich nur durch die hin und wieder auftretenden Selbstzweifel. Doch das reicht nicht, um Archer's Charakter von Kirk ausreichend abzugrenzen...

    T'Pol: Ganz in alter Tradition gibt's als Wissenschafts- und 1. Offizier einen Vulkanier... genauer gesagt, eine Vulkanierin! Und um die ganzen durch 7of9 zu ST-Fans mutierten notgeilen Teenies bei der Stange zu halten (Die Anspielung war jetzt nicht mal beabsichtigt! *g*), wurde ein ehemaliges Model gecastet, dass eigentlich bisher keine Schauspielerfahrung vorweisen kann. Muss ja auch nicht sein, als Vulkanierin hat man ja ohnehin nix anderes zu tun, als dauernd mit stoischer Miene herumzurennen. Das Schlimmste aber an der ganzen Sache: Die Frau KANN sogar noch halbwegs schauspielern, bekommt aber leider von den Machern nur selten bis nie Gelegenheit, dass auch zu zeigen! Und so wie alle Vulkanier in Enterprise führt sie sich leider ungewöhnlich arrogant und teilweise auch sehr respektlos gegenüber den Menschen auf. Das will zu den ansonsten gar emotionslosen Spitzohren irgendwie so überhaupt nicht passen... Wie auch immer, T'Pol ist durchaus eine interessante Figur mit einigen Facetten. Schon komisch, dass gerade die VULKANISCHE Figur diejenige ist, die sich während der 1. Staffel am meisten entwickelt...

    Trip: Auch hier muss wieder festgehalten werden: Nicht gerade sehr originell, was uns hier serviert wird. Er ist eigentlich nur ein Paris-Klon, der seinerseits bereits eine Kopie von Riker war. Einziger Unterschied: Er ist nicht GANZ so ein Draufgänger wie die Beiden, uva. seine Freundschaft mit Archer verleiht ihm zusätzliches Profil. Neben Archer der einzige Charakter, den ich wirklich vermissen würde, aber weniger aufgrund der Figur an sich, als eben wegen der Beziehung zwischen ihm und dem Captain...

    Hoshi: Hey! Endlich mal ein Charakter, der die Bezeichnung "neu" halbwegs verdient hat, wenn sie auch mit ihrer Unsicherheit ein bisschen sehr an Harry Kim erinnert. Sie kann einem zwar mit der Zeit mit ihren ewigen Selbstzweifeln schon auch mal auf die Nerven gehen, doch bringt sie mit ihren Vorbehalten und Ängsten einen gewissen Realismus in die Serie, immerhin sprechen wir hier von der ersten großen Weltraummission der Menschheit. Da ist ein bisschen (Ehr-)Furcht durchaus angebracht...

    Reed: Da sich diese Kritik wirklich nur auf die 1. Staffel bezieht, muss ganz klar gesagt werden, dass Malcolm Reed in eben dieser sehr vernachlässigt wurde. Man hat zwar in 1-2 Folgen versucht, ihn krampfhaft interessant zu machen, ist damit aber ziemlich gescheitert. Eigentlich weiß man am Ende von Staffel 1 nichts über Malcolm, außer dass er sehr auf seine Arbeit fixiert zu sein scheint, und Essen eher als notwendiges Übel denn als Genuss empfindet... wow, was für eine herausragende Charakterisierung!!!

    Phlox: Der Doktor der Enterprise war der Versuch der Macher, eine gute Neelix-Kopie zu erstellen. Gelungen ist dies meiner Ansicht nach nicht, denn für mich ist Phlox eigentlich die einzige Figur, die ich schon richtiggehend als nervend und störend empfinde. Da war mir Neelix aber tausendmal lieber...

    Mayweather: Über den guten Mayweather gibt es nichts zu sagen. Das Hervorstechendste an seinem Charakter ist der mit der Figur verbundene unfreiwilligen Humor, da er irgendwie sehr an Laredo aus "Galaxy Quest" erinnert. Doch ansonsten hat Mayweather wirklich überhaupt gar nichts zu bieten, nicht die geringsten Ecken und Kanten, nicht den kleinsten Wesenszug, der ihn von den anderen Besatzungsmitgliedern abgrenzt. Seine Figur ist so gut charakterisiert wie die zum Sterben verdammten Rothemden in TOS. Eine absolute Enttäuschung, und sicher der Charakter, den ich am wenigsten (nämlich gar nicht!) vermissen würde. Da sind selbst Nebencharaktere wie z.B. die Freundin von Phlox interessanter...

    Noch ein letzter kurzer Kommentar was die Charaktere betrifft: Bei den früheren ST-Serien, egal ob TNG, DS9 oder VOY, waren die Hauptcharaktere schon nach dem Pilotfilm eigentlich ausreichend charakterisiert, um sie unterscheiden zu können. Bei Enterprise hat es bis ungefähr Folge 20 gedauert, ehe ich die Namen den Figuren zuordnen und sie auseinanderhalten konnte. Das sagt eigentlich schon alles...

    "Science Fiction, bitte melde dich!!" - Zweifel an der Bezeichnung "SF" für Enterprise

    Ist Enterprise wirklich eine Science-Fiction Serie?? "Aber natürlich", werdet ihr jetzt sagen, "immerhin spielt sie ja im Weltraum, auf einem Raumschiff, und man macht Bekanntschaft mit neuen Planeten, Zivilisationen und so...". Tja, das stimmt natürlich... aber was ist denn ausschlaggebend? Der ORT der Handlung, oder der INHALT? Ich denke, um einen Film/eine Serie in ein Genre einzuordnen, ist eindeutig Letzteres heranzuziehen. Und jetzt schauen wir uns mal die Folgen der 1. Staffel an. Wie viele Episoden mit "SF-Inhalt" finden sich dort? Nun, wir haben den temporalen kalten Krieg... und das, liebe Leute, war es dann auch schon! Wo sowohl die früheren ST-Serien als auch die Konkurrenz mit mindestens 4-6 SF-Themen pro Staffel aufwarten konnten/kann, fristet die Science Fiction in Enterprise ein absolutes Schattendasein. Die Hauptzutat von Enterprise ist eindeutig die "Äksch'n", wirklich ernsthafte SF-Inhalte haben bei der neuesten ST-Serie leider nichts mehr zu suchen. Ja selbst die Zeitreise-Thematik dient eigentlich nur als Ausrede für zusätzliche Action! Und daher finde ich, dass sich Enterprise die Bezeichnung Science Fiction wahrlich nicht verdient hat. Abenteuerserie ja, aber SF und somit legitimer Nachfolger der bisherigen ST-Serien (wobei DS9 und Voyager an reinen SF-Themen auch schon mehr als arm waren), nein.

    "Für eine neue Star Trek-Serie suchen wir noch originelle Ideen. Zuschriften bitte an Rick Berman oder Brannon Braga." - Gute Seiten, Schlechte Seiten

    Eine Serie steht und fällt mit den Drehbüchern. Insofern ist es doppelt tragisch, dass eben hier meiner Meinung nach die größte Schwäche von Enterprise zu orten ist. Denn an originellen Ideen mangelt es in Enterprise leider völlig, und bei der einzigen in dieser Hinsicht erwähnenswerten Idee, nämlich dem temporären kalten Krieg, hat man das Gefühl, dass selbst B&B keinen Plan haben, was das ganze eigentlich soll, und wie es weitergeht. Nun gut... mangelnde Originalität ist natürlich nicht gerade eine Auszeichnung für den Nachfolger von Serien, die von eben dieser nur so gestrotzt haben, aber so lange die Folgen trotzdem interessant und spannend bleiben, könnte man das ja noch irgendwie verschmerzen. Doch genau das ist es: Der Großteil der Episoden der 1. Staffel waren nämlich leider nicht nur uninteressant, sondern noch dazu nicht spannend. Allzu oft bringt man die Hauptcharaktere in irgendwelche bedrohliche Situationen, und da man weiß, dass am Ende ohnehin alle wieder auf der Brücke stehen, um zu neuen, nicht minder langweiligen Abenteuern aufzubrechen, ist das ganze ungefähr so spannend wie die Cliffhanger der 70er-Batman-Serie. Es bleibt nur die Frage, "wie" sie dieser Bedrohung entfliehen können, das "ob" steht außer Zweifel. Wo frühere ST-Serien durch Bedrohungen für andere oder auch einfach nur einem interessanten Rätsel Spannung erzeugt haben, ist Enterprise völlig auf die doch recht billige "unser Captain ist in Gefahr"-Masche angewiesen, und eben die funktioniert einfach nicht!! Und so sind die meisten Enterprise-Folgen leider nicht nur unoriginell, sondern auch ohne jegliche Spannung und/oder Dramatik.

    "Also diese Enterprise... viel in der Birne hat sie ja nicht, aber wow... sieht die umwerfend aus..." - Design & Effekte

    Bei aller Kritik zu den ganzen "inneren Werten", muss allerdings auch eines ganz klar festgehalten werden: Am Design, der Ausstattung und den Special Effects gibt es absolut nichts auszusetzen. Meiner Ansicht nach gibt es momentan nur eine andere SF-Serie, die Enterprise in dieser Hinsicht das Wasser reichen kann, nämlich Stargate, wobei vor allem die CGI-Effekte in Enterprise noch einen Tick besser gelungen sind. Und so kann man sich wenigstens damit trösten, dass wohl noch keine SF-Serie besser ausgesehen hat, als Enterprise. Auf Dauer wird das allein jedoch zu wenig sein...

    "Paramount Pictures proudly presents: Die inoffizielle Nachfolgeserie zu Baywatch... Enterprise!" - Akte: Sex

    Ich gebe es ja offen zu: Dass die Star Trek-Macher darauf bedacht sind, die weiblichen Vorzüge der von ihnen gecasteten Schauspielerinnen ins rechte Licht zu rücken (was auch die Vermutung nahe legt, dass beim Casting nicht nur die schauspielerische Leistung ausschlaggebend war; ein Verdacht, der z.B. durch Marina Sirtis' teilweise laienhafter Darstellung nicht gerade ausgeräumt wird), ist wahrlich nichts Neues. Nicht umsonst hat man z.B. in "Das nächste Jahrhundert" die Kamerawinkel verdächtig oft so gewählt, dass Marina's wohlgeformtes Hinterteil auch immer schön zu sehen ist (diese "ass-shots" haben ja mittlerweile schon fast Kultstatus; dank an dieser Stelle an Phil Farrand, dem ich diese Erkenntnis zu verdanken habe, und dessen "Nitpicker's Guide" für die diversen Star Trek-Serien ich nur wärmstens empfehlen kann). Auch bei Voyager gab es ja einige Diskussionen, als 7of9 an Bord kam, wobei die entsprechende Kritik zumindest teilweise dadurch entkräftet wurde, dass man hier keinen reinen Pin-Up-Charakter erschaffen hatte, sondern eine wirklich interessante, originelle Figur. All dies ist Beweis genug, dass Star Trek schon immer mit einer Prise Erotik gewürzt wurde. Warum ist dies also gerade bei Enterprise so schlimm?

    Was die erotischen (?) Einlagen bei Enterprise so besonders störend macht, ist die plumpe Art, mit der diese eingebaut wurden. Schon allein die Kontaminationskammer und die Mischung aus Massage-Öl und Gleitcreme, mit dem sich Archer und Co. nach jedem Besuch auf einem fremden Planeten einschmieren müssen, wirkt einfach nur lächerlich. Hier wird keine knisternde Erotik versprüht, weil alles einfach viel zu aufgesetzt und konstruiert wirkt. Doch das ist ja nicht mal das Schlimmste: Der absolute Tiefpunkt der Staffel war eindeutig, als Archer in der Folge "Im Schatten von P'Jem" beim Befreiungsversuch "zufällig" mit seinem Gesicht auf T'Pols Brust gelandet ist. Hier setzt sich Enterprise auf eine Stufe mit "Eis am Stiel" und Konsorten, und dies als langjähriger ST-Fan miterleben zu müssen, empfinde ich als seelische Grausamkeit...

    Nochmals... wenn B&B meinen, sie müssen jetzt unbedingt Erotik-Einlagen einbauen, um den vormaligen Baywatch-Sehern ein neues zu Hause bieten zu können, bitte schön. Aber dann sollen sie es doch wenigstens nicht so plump anstellen. Warum nicht einfach Hoshi mal im Bad oder in der Dusche zeigen? Das wäre auch schon schlimm genug, würde aber längst nicht so aufgesetzt und erzwungen (und somit auch nicht so störend) wirken wie diese ewigen Gleitgel-Orgien im Darkroom, von einem "zufälligen" Verlust des Top's (wobei ich hier schon auf "Die Schockwelle - Teil 2" vorgreife) ganz zu schweigen.

    Wie man es dreht und wendet, "mehr Sex!" war ohne Zweifel die dümmste Idee, welche die Macher bei der Konzeption der neuen Star Trek-Serie hatten, und gehört ohne Zweifel zu den größten Kritikpunkten, die ich an "Enterprise" vorzubringen habe. Es ist eine Verbeugung vor den vorpupertären Babewatch-Sehern, sowie generell ans verklemmte Ami-Völkchen. Schlichter, dummer Kundenfang. Eine gute Serie hat so etwas nicht nötig, um Zuseher zu gewinnen...


    Und hier noch meine Gedanken zur 2. Staffel:
    Zuerst mal kann ich euch gleich beruhigen: Nein, das wird nicht wieder so eine seitenlange Doktorarbeit wie bei meiner abschließenden Betrachtung der 1. Staffel . Dort bin ich natürlich in erster Linie auf das dahinterliegende Konzept eingegangen, und habe einige praktisch laufend vorhandene Schwächen angeprangert. Da in der 2. Staffel im wesentlichen am Konzept der Serie festgehalten wurde, ist lediglich eine Art "Update" in bestimmten Bereichen nötig - grundsätzlich gilt aber auch weiterhin dass in meiner abschließenden Kritik zur 1. Staffel gesagte...

    Was die Figuren betrifft, hat sich an der starken Zentrierung auf Archer, Trip und T'Pol leider nichts geändert, während die anderen Charaktere in den meisten Folgen leider zu Statisten verkommen. Immerhin hat man sich den beiden bisher am wenigsten charakterisierten Figuren angenommen und ihnen je eine Episode gegönnt, um ihnen zumindest ansatzweise Profil zu verleihen. Die deutlich gelungenere Folge in dieser Hinsicht war wohl eindeutig "Minenfeld", in der man endlich mehr über Malcolm Reed erfahren hat, und einen recht guten Einblick in seine durchaus interessante Persönlichkeit erhielt. In "Horizon" durfte schließlich auch der farblose (ich werde offenbar nie müde, dieses Wortspiel anzubringen - andererseits, angesichts des heftigen Story-Recyclings von Enterprise wird man mir ja wohl die eine oder andere Wiederholung eines Witzes nicht vorwerfen können ) Mayweather endlich etwas mehr von sich preis geben - und das war nun wirklich dringend nötig. Ich erinnere mich immer noch mit Schrecken an "Die Todesstation", als mich Mayweathers Scheintod derart kalt gelassen hat... selbst Porthos' lebensbedrohliche Krankheit in der darauffolgenden Episode hat mich mehr mitgenommen! "Horizon" war zwar insgesamt relativ langweilig und weniger gelungen, zumindest aber ist es den Machern damit gelungen, Mayweather über den Status der "Rothemden" aus TOS zu erheben. Trotzdem nimmt er in der Riege der Enterprise-Crew für mich immer noch eine Statisten-Rolle ein und erscheint als die unwichtigste und überflüssigste Figur. Und auch wenn mittlerweile jedem Crewmitglied mindestens eine Folge gewidmet wurde, bleibt festzustellen, dass dies wohl die bisher schwächste Besatzung in einer ST-Serie ist. Es fehlt das unverwechselbare, die Eigenständigkeit, sowohl gegenüber früheren ST-Charakteren als auch untereinander. Ich denke, eben dies war auch der Grund, warum es bei "Enterprise" so erstaunlich lange gedauert hat, bis ich mir die Namen merken konnte: Die Figuren unterscheiden sich wenig bis gar nicht voneinander. Wo in allen bisherigen Serien jede Person eine ganz bestimmte Fähigkeit oder Charaktereigenschaft in den Mix eingebracht hat, fehlt eben dies an Bord der NX-01. Wenigstens sind einem alle Charaktere halbwegs sympathisch - was vor allem immer wieder eingestreuten witzigen Nebenhandlungen wie dem Kino-Abend in "Horizon" zu verdanken ist...

    Während bei den Charakteren der eine oder andere Kritikpunkt in der 2. Staffel ausgemerzt werden konnte, gelten die anderen bereits in meiner Betrachtung der 1. Staffel kritisierten Mängel weiterhin, oder haben sich sogar verschlimmert. Was z.B. den Punkt Erotik betrifft, ist leider anzumerken, dass die Macher in der 2. Staffel sogar noch einen Schritt weiter gegangen sind, und uns in "Kopfgeld" eine unheimlich peinliche, da zu aufdringlich und billig wirkende, Erotikeinlage gegönnt haben, wie sie meines Erachtens bei Star Trek nun aber wirklich nichts verloren hat. Auch ach-so-witzig-erotische "Eis am Stiel"-Einlagen waren wieder präsent, wie z.B. in "Die Schockwelle, Teil 2", wo ausnahmsweise mal Hoshi das Objekt der Begierde spielen und "zufällig" ihr Top verlieren durfte. Was den mangelnden SF-Gehalt betrifft, kann ich meine Kritik im Großen und Ganzen ebenfalls nur wiederholen... wobei mit "Cogenitor" zumindest EINE reinrassige SF-Geschichte ohne dämliches Actionszenario den Weg in die Staffel gefunden hat. Was jedoch bei der 2. Staffel wirklich extrem auffällt (mehr noch als bei Season 1) und für mich das Hauptproblem der Serie darstellt, ist das heftige Story-Recycling. Der neueste Star Trek-Ableger klaut immer öfter Ideen für Geschichten – sei es von sich selbst oder von anderen. Dies ist insbesondere deshalb so tragisch und störend, da die Vorgänger, insbesondere natürlich „Raumschiff Enterprise“ und „Das nächste Jahrhundert“, vornehmlich Vorreiter waren, was die Handlungen betrifft. Der Slogan „To boldly go where no one has gone before“ bezog sich nicht nur auf das Setting im Weltraum, sondern zumeist auch auf die Geschichten, die erzählt wurden. Bei „Enterprise“ ist dieses hervorstechende Merkmal von "Star Trek" zu einem nur höchst seltenen Aufflackern (wie z.B. in „Cogenitor“) verkümmert. Das mag für andere kein Problem darstellen und sie nicht weiter stören, doch zumindest ich empfinde es als Schande...

    All diese Punkte führen dazu, dass die Qualität der Folgen insgesamt noch einmal deutlich nachgelassen hat. Vor allem der Durchhänger von Folge 5 bis 14 war wirklich anstrengend, und ließ mich oft darüber grübeln, warum ich mir die Serie eigentlich noch antue. Interessanterweise kam just nach jener Folge, bei der sich Sat.1 entschlossen hat, die Ausstrahlung vorerst mal einzustellen ("Der Übergang"), der lang erhoffte Aufwärtstrend. Episoden wie "Das Urteil" oder "Cogenitor" haben mir den Glauben an die Serie zumindest teilweise wieder zurückgegeben, obwohl auch unter den letzten Folgen der Staffel einige "nur" durchschnittlich unterhaltsam waren und sich auch die eine oder andere Niete eingeschlichen hat. Letztendlich ist es aber hauptsächlich der Richtungswechsel am Ende der Staffel, der mich was die 3. Staffel betrifft doch ein wenig skeptisch werden lässt und mir einige Sorgen bereitet. Ähnlich wie bei Deep Space Nine soll es nun augenscheinlich nicht mehr um die Erkundung des Weltraums gehen, sondern um die Rettung der Menschheit. Nicht Star "Trek“ sondern Star "War(s)“ ist angesagt; Action und Kampf statt Entdeckungsreise und Pioniergeist. Damit droht der Grundgedanke von Star Trek endgültig verloren zu gehen. Sofern dies aber wenigstens bedeutet, dass uns sterbenslangweilige und klischeehafte/geklaute Geschichten sowie einige der schlechteren Ideen der Produzenten (wie die Enterprise-Peep-Show) dadurch erspart bleiben, mag ich eventuell damit leben können...

    Fazit: Gegen Ende der Staffel zeigt sich zwar ein deutlicher Aufwärtstrend, doch das reicht nicht, um die schlechte Qualität der Folgen zuvor zu kaschieren bzw. gänzlich in Vergessenheit geraten zu lassen. Auf jedes „Minenfeld“, jeden „Cogenitor“ kommen 1 katastrophale Folge wie „Morgengrauen“ und 3 unterdurchschnittlich-klischeehafte wie „Übergang“, „Kopfgeld“ und „Marodeure". Insgesamt betrachtet ist die erhoffte Steigerung also ausgeblieben, im Gegenteil, mit einem Durchschnitt von knapp über 4 stellt die 2. Staffel sogar noch einen qualitativen Rückschritt dar. Mal sehen, ob der Richtungswechsel in der 3. Staffel daran etwas ändern kann...

    Und weil wir schon dabei sind: Schamlose Eigenwerbung in eigener Sache! Auf meiner Homepage (siehe Signatur) könnt ihr euch im Serienbereich meine Reviews zu den Enterprise-Folgen 1x17 (ab da begann ich meine Reviews) bis 3x17 durchlesen (weiter bin ich noch nicht) - schonungslos subjektiv und teilweise vernichtend. War ein gutes Ventil, um den durch die schlechten Folgen aufgestauten Frust loszuwerden
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  10. #10
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Ein "cum laude" für diese Abhandlung über ENT an cornholio1980!

    Allerdings kein "summa", da ich ein paar Dinge anders sehe oder ergänzen würde. Beispielsweise könnte man Reed als Worf-Klon abtun, der T'Pol-Darstellerin würde ich nach ihren Versuchen, T'Pol aus "Nur Stirnrunzeln"-Ecke herauszuholen, erweiterte Schauspielfähigkeiten absprechen, der Titelsong ist für mich geradezu prophetisch ("it's been a long way, gettin' from there to here"), wenn man die Entwicklung ansieht, die in der vierten Staffel stattfindet - ein wahrer Quantensprung, bei Phlox bin ich gänzlich anderer Meinung ...

    Okay, einigen wir uns auf ein "cum laude" mit Sternchen, und er darf gern weiter hier schreiben.

  11. #11
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Zitat Zitat von Lars
    Okay, einigen wir uns auf ein "cum laude" mit Sternchen, und er darf gern weiter hier schreiben.
    Das is aber lieb Ernsthaft: Vielen Dank, dass du dir diese Doktorarbeit tatsächlich durchgelesen zu haben scheinst - heutzutage geben die meisten ja shcon bei Texten auf, die länger als 10 Sätze sind *g*
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  12. #12
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Auch wenn dieser Beitrag extrem spät kommt:

    Ich habe mir in den letzten zwei Wochen alle Folgen von ENT angesehen und dann recht viel darüber gelesen, wohl mit der großen Hoffnung, dass es die Serie wiederbelebt wird. Was ja nun 100 % nicht passieren wird.

    Einen der größten Beiträge habe ich dann auch hier von cornholio1980 gelesen und als dieser dann mit "cum laude" gelobt wurde, habe ich mich dann doch verpflichtet gefühlt meine Gedanken euch mitzuteilen.

    Mein Hautkritikpunkt bei der Serie ist, dass nur von Staffel zu Staffel gedacht wurde, besonders bei der Charakterentwicklung: In fast allen modernen Serien kann man erkennen, dass es ein Konzept gibt, wie es weitergehen soll. Was will man jedoch machen, wenn man immer mehr Zuschauer haben will und dies dann ständig ändert, als Beispiel die Liebe zwischen T'Pol und Trip, nicht schlecht wie ich fand, besonders da hat mir hier jedoch mal die Synchronisation gefallen, da sehr schon mit den Du/Sie gespielt wurde. Aber in den ersten beiden Staffeln kam davon nicht ein Funken vor. "Deus ex machina" was relativ häufig in der kompletten Serie passiert ist.
    Auch die Beziehung zwischen Archer und T'Pol verändert sich von Staffel zu Staffel ( sogar eigentlich von Episode zu Episode ), was auch daran liegt, dass zu viele an der Serie geschrieben haben. Hier fallen mir sogar gleich zwei (schlechte) Sprichwörter ein:

    "Zu viele Köche verderben den Brei" & "Weniger ist mehr"

    Science Fiction hat ja bekanntlich immer mehr mit der Gegenwart zu tun als mit der Zukunft (Beispiel: Der SF-Film "Das unentdeckte Land", Zerfall der Sowjetunion), daher gefiel mir dann auch, dass ab der dritten Staffel endlich ehr die Gegenwart behandelt hat. Allerdings steht für eine ganz und gar optimistische Weltanschauung und dass dann die Enterprise raubt, mordet und foltert fand ich dann nicht mehr ganz so gut. Besonders hat mich dann Archer gestört:

    In der Doppelfolge mit dem Spiegeluniversum hat man den bösen Archer gezeigt, jedoch was war der Unterschied ? So richtig konnte ich keinen sehen, ehr hatte er einfach nen verdammt schlechten Tag, sonst hat er einfach alles gemacht um sein Ziel zu erreichen.
    Der Vergleich mit Kirk ist auch nicht „das Gelbe vom Ei“. Kirk war einfach charismatisch, ein Frauenheld und der geborene Captian, der einfach eine Souveränität ausgestrahlten hatte. Archer war der erste, der durchs All flog, aber so richtig konnte er sich auf nichts festlegen, dann hat er probiert mit jeden befreundet zu sein Aber was nun seine Ideale waren und was ihn als Captian ausgemacht hat, konnte man nicht sehen.

    Im kompletten Gegensatz steht der „beste“ Charakter Trip: Man weiß zu 100%, welche Werte er hat, was ihn weh tat und was er will. Sicherlich ist es um einiges einfacher zu zeigen, warum jmd gerade der Chefingenieur ist ( er musst halt nur alles gut zusammenhalten können 9 jedoch ist er auch der am stabilsten war und sich wenigstens teilweise weiterentwickelt hat.

    Die Kritik an Reed konnte ich auch nicht so richtig nachvollziehen, er war introvertiert, recht pedantisch und flau. Positiv war besonders die Entwicklung, das Militär die Einsatzgruppe an Bord hatte.

    Mayweather und Hoshi sind eigentlich bessere Statisten.

    Wer mich noch überzeugt hat, war Dr. Phlox, was allerdings erheblich an der schauspielerischen Leistung lag.

    Da ich nicht so recht glaube, dass sich das hier noch jmd alles durchliest :o) will ich nur noch mein Abschlussgedanken verfassen:

    Letztendlich ist es okay, dass die Serie zu Ende gegangen ist, auch wenn die Folge erheblich besser sein könnte. Warum musste Trip gerade so sterben ? Sonst wurde mit Zwang immer noch ein gutes Ende hergezaubert und musste es wohl ein schlechtes sein. Und dass 2 Minuten jeder feiert ist auch nicht sehr gelungen. Dann das Ende der Liebe zwischen T’Pol und Trip, warum nach 6 Jahren mussten sich beide wieder näher kommen, so wie man Trip kennen gelernt hat, ist schwer zu glauben, dass es nicht unternommen hätte.

    Der Unterschied zwischen einen Film und einer Serie ist nun mal, dass die Entwicklung der Charakter im Vordergrund steht, deshalb behaupte ich auch, dass jede Serie eine Art Seifenoper ist ( Ausnahmen bestätigen die Regel ). Jedoch braucht man dafür ein Konzept, was sich nicht nur auf eine Staffel beschränken sollte, daher denke ich, dass auch eine fünfte Staffel nicht gebracht hätte, man hätte nur wieder viel geändert mit der Hoffnung, dass es mehr Zuschauer gibt.

    Bin gerne für andere Meinung offen !

    MfG BW

  13. #13
    Plaudertasche Avatar von Vile
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Ich finde es wirklich schade, dass ENT eingestellt wurde.
    Die Serie war für mich wirklich sehr interessant, weil man da wirklich mal was Neues zu Gesicht bekommen hatte.
    Keine Schilde. Keine Erste Direktive. Keine High Technology. Keine Sternenflotte, die einen in letzter Sekunde rettet.
    Enterprise war einfach genial!
    Sauerei, dass die Serie eingestellt wurde.
    Ich hasse Perfektion.
    Sie bietet keinen Platz für Kreation.

  14. #14
    Moderator Avatar von Amujan
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Leider is drumrum sehr viel schiefgelaufen, so dass Enterprise den Preis zahlen musste, als es wirklich ins Rollen kam. Das Hauptproblem war meines Erachtens nicht wirklich die Showrunner - obwohl die sich teilweise selbst nicht sicher waren, wohin sie mit dem Konzept und manchen Ideen wollten - sondern der Sender UPN bzw. dessen Sendekonzept. Wäre das damals schon CBS gewesen, wäre evtl. Einiges anders gelaufen. Star Trek funktionierte eben immer am Besten in Syndication und nicht auf einem Sender und seinen Affiliates allein. An den Quoten kann es nicht gelegen haben, denn die lagen - neben der ein oder anderen Reality-Show - über oder im Senderschnitt (ich glaub die hatten Pop Idol oder America's Next Top Model weiss nimmer).

    Ultimativ war denke ich auch das enorm hohe Budget schuld. Leider mussten die Showrunner nie von Anfang an lernen wirklich gut zu haushalten. Battlestar Galactica zeigt z.B. wie man mit weit weniger Geld als damals Enterprise durchgehend Qualität produzieren kann, ohne Bottle- und Caveshows von VFX-Highlights einzurahmen. Das Problem ist natürlich, dass eine Sendung die sich auf das "Entdecken" von Weltraum festlegt viel mehr Effektarbeit benötigt als eine Charaktershow wie BSG die mit ein paar wenigen wohldosierten Shots auskommt. Auch wenn das alles billiger geworden ist fraß das bei ENT den größten Bissen vom Budget. Was natürlich immer geil aussah und man vor allem in den letzten beiden Satffeln eine Qualität und Masse von Effektshots zu sehen bekam, die ihres Gleich sucht. Auch der Pilotfilm war z.B. auch in Kinoqualität. Den hätte ich wirklich gern mal auf großer Leinwand gesehen.

    Ich ertappe mich dabei, we oft ich mir wünschte bei BSG mal eine noch längere Einstellung im Weltraum zu sehen, die sind mir zu kurz und zu wenig Totale, auch wenn ich weiss, dass das genauso gut und gewollt ist ^^

  15. #15
    Grad reingestolpert
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Naja selbst von BSG wirds ja nur 4 Staffeln gegeben weil es einfach zu teuer ist ( und man die Handlung nicht überspannen will).

    Aber auch da sieht man, dass sie wissen wohin es gehen (was mit einer Vorgabe natürlich um einiges einfacher ist)....

  16. #16
    Moderator Avatar von Amujan
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Ja gut, aber BSG hatte von vornherein ein Ziel (finden der Erde) und das ist ja irgendwann mal erreicht. Bei ENT liessen sich dagegen noch einige Geschichten erzählen und es hätte ein vernünftiges Ende geschrieben werden können. Bei BSG (wie auch bei Lost) können die Macher das alles planen.

  17. #17
    Dauerschreiber Avatar von Whyme
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Naja... auch das Finden der Erde hätte man beliebig lange herauszögern können... das Buch der Pythia sieht nicht so aus als habe es nur wenige Seiten. Eine vorgefertigtes Ziel ist kein Garant für ein gutes Serien-Ende. Siehe Voyager. Da war auch die Rückkehr in den Alphaquadranten als Ende gesetzt und trotzdem ist das Serienende verhunzt.

    MfG
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  18. #18
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    einer geschichte ein klares ziel zu geben liegt in der verantwortung der kreativen köpfe, die daran arbeiten. da ist es egal, ob man in bsg die erde findet oder in enterprise die ersten schritte ins weltall macht.
    wenn allerdings der mut und das talent, so eine gut konstruierte geschichte zu erzählen, nicht vorhanden sind, wird es eben so ein stümperhaftes larifari wie bei enterprise. da haben sogar manche fanfictions mehr zu bieten.

    ich bin froh, dass die serie abgesetzt wurde. so blieb den startrek-machern gar nichts anderes übrig als zu erkennen, dass man solchen schrott heutzutage nicht mehr produzieren kann (auch weil der schrott-sektor bereits durch die stargate-serien zur genüge abgedeckt ist), nur weil man ein hohes special-effects-budget hat und sich des labels "star trek" bedienen darf. auch trek ist eben kein selbstläufer mehr, wenns nicht gut gemacht ist. siciencefiction kann heutzutage wesentlich mehr, siehe bsg und firefly.


    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  19. #19
    Moderator Avatar von Amujan
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Daher fand ich gerade gut, dass man Star Trek aus dem Namen herausgehalten hatte. Es kam nur auf Drängen des Senders doch noch dazu kam. Es ist ja schön dass SciFi heutzutage mehr kann, das rettet diese Serien auch nicht vor der Laufzeit die Enterprise hatte oder unterschreitet diese merklich, gerade Firefly. Das Problem von SciFi ist einfach nur, dass es trotz Allem was es heutzutage bieten kann, immer doch nur eine Niesche bleibt und es scheinbar nur eine bestimmte Anzahl von solchen Serien im US TV gibt/geben kann.

    Die Zeiten von klassischen Scifi Serien auf allen Sendern ist vorbei und dann sind es eben auch meist solche Serien die komplett ohne Effekte oder nur mit Wenigen auskommen können (Kyle XY, Journeyman z.B.) da sie ihren Schwerpunkt eben doch eher im Drama oder Family Aspekt der Serie haben. Ich will aber auch Weltraum haben und da gibt's nur Atlantis (...) und BSG, wenn es denn mal läuft.

    Natürlich ist das Talent der "kreativen Köpfe" auch und vor allem beim Ende einer Serie ausschlaggebend und ich finde es bis heute problematisch, dass Berman & Braga Manny Coto die letzte Folge quasi diktiert haben, hat er doch in der restlichen 4. Staffel wirklich gute Arbeit geleistet. Das Problem ist einfach dass eine Serie heute eine schlechte und quotenniedrige Staffel kaum noch überlebt (wenn überhaupt die ersten 13 Folgen), wie damals DS9 z.B., die viele gerade in den Anfängen für mies halten (was ich zwar nicht so sehe aber nichts hiermit zu tun hat). Star Trek war eben Prestigeobjekt und konnte sich viel zu lange schlechte Quoten leisten und schlechte Geschichten erzählen, denn das Studio hat den Produzenten Woche für Woche weiter Geld in den Arsch geblasen. Andererseits sind diese Entscheidungen im US TV-Markt auch oft nicht aus der Sicht des Konsumenten oder Produzenten zu verstehen, sondern nur aus dem Studio-Sender-Blickwinkel. So wird mit Serien generell nur noch wenig Geld verdient (erst als DVD Release) aber nur für DVD zu produzieren ist vielen zu risikoreich, also wir's gemacht wie hierzulande: in immer kürzeren Abständen jagt eine Realityshow die andere, Edutainment Shows werden aus dem Boden und in den selben zurückgestampft, kosten die Sender aber nur Bruchteile dessen was ein Commitment zu einer geplant langlebigen Serie bedeutet.

    Das Probelm ist, die Sender denken sie produzieren, was der Zuschauer sehen will (starke Quote), dabei weiss der Zuschauer das überhaupt nicht (die die es doch tun haben entweder keinen Fernseher oder kaufen eh nur DVDs). Nunja das war etwas sehr abschweifig...

    Jedenfalls gibt es diverse Umstände die zum Absetzen von Enterprise geführt haben (einige interne davon werden wir wohl nie erfahren) und ich hätte mir eine 5. gewünscht, vor allem nach den Aussagen von Coto, was er noch vorhatte.

  20. #20
    Grad reingestolpert
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    Standard AW: ENT - Ärgernisse/Verbesserungsvorschläge

    Ohne darauf mehr einzugehen, will ich auf jeden Fall noch den Autorenstreik erwähnen, der auch große Auswirkungen hat/hatte.

    Dann noch was generelles: Ich will mich hiermit nicht nur auf SiFi beschränken, denn jede Serie braucht "spannende Geschichten" und interessante Charaktere. Mein Beispiel: Dr. House. Eigentlich ziemlich langweilig, da der Ablauf einer jeden Serie gleich ist, wobei in jeder 15 Episode der Patient doch stirbt. Jedoch kann diese Serie mit genialem Charakter auftrumpfen. Und man hat das Gefühl, wenn man sich nun nach 3 Staffeln die erste wieder anguckte, dass die Autoren schon von der Episoden an wussten, wo es hingehen soll. Und das alles mit Traumeinschaltquoten ( was auch am "Lead-In" von American Idol liegt ).

    Was mich so nun ärgert, das Enterprise locker mithalten könnte. Warum hat man Archer nicht in der ersten und zweiten Staffel ein paar Fehler machen lassen können ( meinetwegen auch größere ( mit Einschränkung, da die er dann in der 3 Staffel gemacht hat, den Rahmen weit gesprengt haben)) ? Dann fand ich es superinteressant, dass Trip die Nummer 3 an Bord war (nur T’Pol und Archer waren ranghöher), auch daraus wurde zu wenig gemacht. (Folgendes fande ich auch noch interessant:das Ärzteaustauschprogramm, die Ehtik des Dokters im Vergleich zu den Menschen, Reed und das Militär an Board, T'Pol und Trip).
    Vielleicht ist es ja nur künstliches Aufregen, aber die Serie hatte großes Potential und es wurde schon ab der ersten Folge vieles verschwendet.

    Und dann ( wie erwähnt ) die letzte Episode, alles was man mit der letzten zu retten versucht hatte und korrigiert wurde bis auf ein Minimum reduziert (besonders: Warum mußte jeder eine Berühmtheit werden, der auf diesem Schiff gedient hat ?).

    Nun gut, ich will mit den Jammern aufhören.

    Edit: Eins will ich noch schreiben, die Behandlung vom Soundtrack und von "die Vorzüge der von ihnen [Entwickler/Produzenten von ENT] gecasteten Schauspielerinnen ins rechte Licht zu rücken" möchte ich noch lobend erwähnen.....
    Geändert von benny wianke (15.01.2008 um 23:34 Uhr)

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