Inhalt
Die Russen bitten die NASA um Hilfe bei der Reparatur eines Kommunikationssatelliten, der droht auf die Erde zu stürzen. Das stellt zwar keine unmittelbare Gefahr dar, doch es könnte den Zusammenbruch der Telekommunikation in dem gebeutelten Land bedeuten.

Als sich herausstellt, dass das Steuerungssystem so alt ist, dass sich keiner der Ingenieure mehr damit auskennt, bittet man den längst pensionierten Dr. Corvin sich die Sache anzusehen. Der erkennt auch sofort sein eigenes Werk wieder, denn das defekte Element ist eine direkte Kopie des von ihm mitentwickelten Systems für das SkyLab.

Der knappe Zeitplan für die Mission erlaubt Corvin, die NASA unter Druck zu setzen. Der Leiter der Aktion ist Bob Gerson, mit dem Corvin noch eine alte Rechnung offen hat. Er nötigt ihn, sich und drei weitere Mitglieder eines Air Force-Teams einzusetzen, dass vor Jahren von Gerson ausgebootet wurde. Gerson willigt unter der Bedingung ein, dass die Crew die selben Fitness-Anforderungen erfüllen muss wie jedes andere NASA-Team auch.

Mit einigen Tricks schaffen die Haudegen das Programm, und kommen tatsächlich in den Weltraum. Dort will Corvin nicht nur die Frage geklärt wissen, wie ein amerikanisches Steuerungssystem in einen russischen Satelliten kommt. Interessant ist für ihn auch, warum ein Kommunikationssatellit mit Nuklearraketen bestückt ist. Gerson spielt zwar das Unschuldslamm, doch er scheint tiefer in die Sache verwickelt zu sein und hat auch Maßnahmen getroffen, um sich selbst zu schützen.

Meinung
Dieser Film ist vor allem eines, die Selbstinszenierung - audrücklich jedoch keine Selbstbeweihräucherung - von Regisseur und Hauptdarsteller Clint Eastwood. Allerdings muss man sagen, dass diese äußerst gelungen ist, denn Eastwood hatte ausreichend Klasse und Selbstbewusstsein, sich als Mitspieler die Creme de la Creme der alten Hollywood-Garde an seine Seite zu holen. Mit einer gehörigen Portion Selbstironie spielen Eastwood, Sutherland, Jones und Garner die Rentnergang im Weltall, jederzeit voll da, routiniert ohne langweilig zu sein und mit einem Charme, der die dünne Story glatt vergessen macht. In James Cromwell haben sie einen ebenbürtigen Darsteller für die undankbare Rolle des intriganten Antagonisten gefunden, der den schwachen Charakter mit dem richtigen Gefühl für Understatement spielt ohne sich von den Big Four unterbuttern zu lassen.

Etwas platt wirken nur die jungen Spunde der Astronauten-Riege, doch das liegt nicht etwa an den darstellerischen Fähigkeiten, sondern vielmehr am Drehbuch, das naturgemäß nicht allzuviel Spielraum für weitere starke Persönlichkeiten lässt. Vielmehr konzentrierte man sich auf das Spiel mit dem Generationenkonflikt, dass die Alten erartungsgemäß klar für sich entscheiden. Jedoch, das muss man fairerweise gestehen, nicht auf Kosten der Jugend, der unmissverständlich die Zukunft überlassen wird. Allerdings, so die Message der Alten, hat die Erfahrung mehr als nur eine Daseinsberechtigung in der Gegenwart.

Technisch beeindrucken die unauffälligen Spezialeffekte von ILM, die uns den Besuch im All mit einer Beiläufigkeit präsentieren, die so glaubwürdig wie schon lange nicht mehr ist, vielleicht mal abgesehen von den Innenaufnahmen in Schwerelosigkeit. In diesem Punkt ist meines Erachtens Mission to Mars absolute Referenz.

Die Musik, für die Eastwood mitverantwortlich zeichnet, fügt sich hervorragend in die Bilder ein und ist so witzig, ironisch, pompös oder dramatisch wie es die Situation erfordert.

Insgesamt ist Space Cowboys ein rundum gelungener Film, der einfach nur Spaß macht und so ganz nebenbei für das Alter an sich wirbt.

Steckbrief
Space Cowboys

USA 2000, ca. 130 Minuten, FSK 12

Regie: Clint Eastwood
Buch: Ken Kaufman, Howard Klausner

Darsteller (Rolle)
Clint Eastwood (Frank Corvin)
Tommy Lee Jones (Hawk Hawkins)
James Garner (Tank Sullivan)
Donald Sutherland (Jerry O'Neil)
James Cromwell (Bob Gerson)
Maria Gay Harden (Sara Holland)