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Thema: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

  1. #21
    Forum-Aktivist Avatar von Prospero
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    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    Ah, sieht auch besser aus.
    Ad Astra

  2. #22
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    ausgabe 3 ist draußen! diesmal berichtet kollege prospero (christian spliess) über sein leben im geekdom:
    A GEEKs LiFE #3: Listen to the Universe
    SF-Treff im RADOM


    Bevor man die ersten Schritte in den eindrucksvollen, gigantischen Raum vollführen darf, muss man erst mal abwarten bis die Stahltür hinter einem zu ist nachdem man zuvor eine Klappe geöffnet hatte.

    Erst wenn die Tür im Rücken richtig ins Schloss gefallen ist darf man erneut eine Klappe öffnen, ein unangenehmes Gefühl legt sich auf die Ohren wie beim Start eines Flugzeugs oder beim Eintauchen eines Zuges in den Tunnel - kein Wunder, denn hier ist Überdruck im Spiel - und erst dann ist man im RADOM willkommen.

    Was nun nicht heißen soll dass die Sternwarte in Bochum nicht gastfreundlich ist, ganz im Gegenteil, bot sie doch im Dezember letzten Jahres das perfekte Ambiente für die erste Lesung des SF-Stammtisches Ruhrgebiet, der sich nach einer längeren Ruhepause wieder gesammelt hatte und mit neuen Kräften durchstartete. Ursprünglich gegründet von Achim Hiltrop, der sich darüber wunderte dass im Ruhrgebiet offenbar kein Stammtisch existierte. Verständlich wenn man darüber nachdenkt dass das Ruhrgebiet einen Vorteil hat: Den der kurzen Wege. Mit Bus und Bahn ist man schnell mal in einer anderen Stadt. Warum also nicht diese Vorteile nutzen und einen allgemeinen, genreübergreifenden Stammtisch gründen, der von Stadt zu Stadt wandern sollte? Im Nachhinein betrachtet war die Idee zwar recht gut, aber das mit dem Wechseln der Städte klappte nicht so recht - so dass man schließlich übereinkam erstmal eine Pause einzulegen und einen Neustart zu wagen.

    Der Impuls für einen neuen Start kam dann von Mike Hillenbrand. Der Macher des Corona-Magazins hatte vor etliche Jahren das RADOM bei einer privaten Feier kennengelernt und die riesige Antenne, die noch heute im Gebrauch ist und schon die Tonsignale der ersten Mondlandung übertrug, faszinierte ihn. Und an dieser Stelle komme dann ich ins Spiel: Schließlich fragte mich Mike, da das Ganze ja eine Lesung werden sollte ob ich bereit dazu wäre die Tonmitschnitte zu machen, das Ganze hinterher zu schneiden und für einen weiteren, bisher noch nicht verwirklichten aber angedachten Gebrauch verwenden wollte? Konnte ich da Nein sagen? Natürlich nicht.

    Das RADOM der Sternwarte in Bochum, diese gigantische Kuppel die sich über der Antenne hüllt damit sie den Witterungseinflüssen nicht ausgesetzt ist - Wind, Regen, Taubendreck - widmet sich der Umweltforschung, dem Klimawechsel, dem Weltraum an sich und ist eine Weiterbildungsanstalt. Schulklassen können hier genauso etwas über den Aufbau des Sonnensystems, über den Mond, über das All an sich erfahren wie auch der normale Bürger. Noch heute werden wissenschaftliche Forschungen unter anderem über den Klimawechsel an diesem Ort betrieben. Die Frage, was mit dem Raumschiff Erde passiert ist eine, die hier in allen Details erforscht wird. Die große, runde Kuppel wird dominiert von der gigantischen Antenne - die wirklich faszinierend und eindrucksvoll ist - daneben gibts überdimensionale Satellitenphotos unserer Erde, ein kleines Diorama erzählt von der Mondlandung - ein Nachbau des Mondautos steht dort übrigens. Ein ausgezeichneter Rahmen also, der zum Thema SF gut passte. Dazu kam noch dass das Team der Sternwarte wirklich sehr nett und hilfsbereit war und überhaupt keine Berührungsängste hatte.

    Schließlich denkt man ja in der Regel bei dem Begriff SF zuerst an Fernsehserien - und erst in zweiter Linie an Autoren. Aber die SF in Deutschland war durch Autoren an diesem Abend vertreten: Uwe Post und Frank Hebben, Niklas Peinke, Thorsten Küper, natürlich Mike Hillenbrandt mit seinem Buch über das Star-Trek-Jubiläum und last but not least Achim Hiltrop. Aber bevor all die Lesenden nach und nach eintrafen galt es ja erstmal zu gucken, was die Technik hergab - immerhin eine Menge. Das einzige Manko des Abends: Da es mittlerweile doch saukalt geworden war, hatte man die Tische und Stühle in den beheizbaren Teil des RADOMS verlegt. Beheizbar war dieser Teil zwar, aber die Heizung kannte nur zwei Zustände: An und Aus. Und so musste hin und wieder mal "ein Brikett nachgelegt" werden.

    Es sollten um die fünfzig Gäste werden, sogar jemand aus Berlin war eingetroffen um Mike Hillenbrand zu hören - und natürlich die anderen Autoren auch. Wer bisher weder Frank Hebben noch Uwe Post noch Achim Hiltrop noch Niklas Peinke noch einen der anderen Autoren kannte wird an diesem Abend sicherlich so einigen Nachholbedarf entwickelt haben - denn das breite Spektrum zeigte, welche Qualität die literarische deutsche SF zu bieten hat. Zwischen den Lesungsblöcken gab es immer Zeit und Gelegenheit zum Essen, zum sich Unterhalten - so ging man der Frage nach ob der Cyberpunk jetzt tatsächlich ein totes Genre ist oder doch eher nicht aber natürlich wurde auch über Gott und die Welt geredet.

    Frank Hebbens "Fromme Küchengeräte" eröffneten den Abend - eine humorige Kurzgeschichte über die Folgen eines Virus in der Zukunft, wenn alle Geräte mit Chips und Stimme und Intelligenz versehen sind. Und der Wohnungsbesitzer auf einmal als "Gebieter" und "Gott" angesprochen wird. Humoristisch wurde dann die Lesung fortgesetzt, Frank und Uwe Post versetzten sich in die Rollen zweier Ruhrgebietkumpels, von denen einer dank seines neuen Schlittens auf einmal "bei den Neanderthals" feststeckt - eine Dialog-Geschichte mit verteilten Rollen erzählt und vorgelesen, dazu mit Soundeinlage - hervorragend, machte Spaß. Zumal "Boah ey, dat wird teuer" wirklich recht hybsche Anklänge an den Ruhrgebietsslang erwies. Ernster wurde es dann als Uwe Post alleine das Pult betrat - seine Geschichte "Edead.com" wurde noch vor kurzem mit dem William-Voltz-Preis ausgezeichnet und erzählt eine tragische Liebesgeschichte aus der Perspektive eines Verstorbenen, der auf dem Server einer US-Firma als digitales Backup landet - also nach seinem Tod. Nachdem schon einmal die Möglichkeiten der Technik genutzt wurden - nämlich für den Trailer zum Thunderbolt-Video "Dystopia X", dass sich wie ich erfahren durfte doch noch leicht in dieses Jahr verschiebt, im Grunde aber schon fertig sei - konnte man während Thorsten Küper einen Teil seiner Geschichte "Neum" las im Hintergrund zeitgleich den Anflug miterleben, den der Polizist in der Geschichte tat. Dies blieb zwar die einzige richtige Einbindung von Multimedia-Inhalten an diesem Abend, aber die an die Seitenwände projezierten Weltraumbilder verliehen auch dem Rest der Texte einen stimmungsvollen Rahmen. Eine heitere Note schlug dann Newcomer Niklas Peinke ein, der in "Ding und das Tankmädchen" reichlich genußvoll den Betrieb an einer Universität auf die Schippe nahm - da habe, so gestand er mir, durchaus die ein oder andere persönliche Erfahrung mitreingespielt, er lehrt und forscht schließlich auf dem Gebiet der Mathematik. Mike Hillenbrand kam dann im Anschluss zu Wort - eigentlich natürlich war er die ganze Zeit als Moderator präsent, aber jetzt war "Dies sind die Abenteuer: 40 Jahre Star-Trek" an der Reihe vorgestellt zu werden. Drei Auszüge aus dem Buch las Mike vor, beantwortete Fragen und signierte natürlich auch - nicht ohne zu betonen dass die an diesem Abend vorhandenen Exemplare vermutlich die letzten ihrer Art seien. Über eine Neuauflage des Buches werde momentan mit dem Heel-Verlag verhandelt, aber die erste Auflage wäre komplett verlagsvergriffen. Natürlich hatte ich das Buch schon längst im Schrank stehen und ich muss gestehen, dass ich immer noch davon überzeugt bin dass Mike Hillenbrand zusammen mit Thomas Höhl hier ein faszinierendes, logisches - ähem - ich meine spannendes Buch zu allen Star-Trek-Serien geschrieben hat, diese Fan-Faszination kam an dem Abend auch perfekt rüber. Schließlich geht man auf so eine Veranstaltung teilweise selbst als Fanboy... Zuletzt gab es eine Premiere der besonderen Art: Aus seinem noch nicht erschienem Rettungskreuzer-Ikarus-Roman - eine SF-Serie beim Atlantis-Verlag, mittlerweile knapp an die 30 Bände sind dort erschienen und nach einem vorzeitigem Ende sieht es nicht aus - las Achim Hiltrop zwei Szenen, in denen es um Chirurgie, eine außerirdische Lebensform in Baumgestalt namens Thorpa und um das ging, was jeder Mediziner gerne im Kreis der Kollegen macht: Klatschen. Und Lästern. Und das hemmungslos. Jedenfalls wenn man Achim Glauben schenken mag... Zum Schluss gab es dann noch richtige Wissenschaft, das Team des RADOMS erklärte anhand dreier kurzer Vorträge, was eigentlich das RADOM macht - durchaus faszinierend, allerdings ging es schon auf Mitternacht zu. Vielleicht sollte das nächste Mal ein ausführlicher Vortrag das Ganze einleiten, aber Mike Hillenbrand ist schon beim Feintuning momentan. Denn dass das nicht die einzige Veranstaltung gewesen ist, war schon recht bald nach dem Ende klar. Frühjahr 2007 solls soweit sein, ich bin gespannt. Dann ist es natürlich auch etwas wärmer...

    Warum besucht man als Fan eigentlich solch eine Veranstaltung? Der Standardsatz wenn man jemanden fragt ob dieser aufgrund des Programms da wäre lautet ja bekanntlich bei größeren Conventions: "Programm? Welches Programm?" Und wer länger in der Szene unterwegs ist wird das sicherlich kennen: Natürlich ist es nett, wenn man Fan einer Serie ist - sagen wir Perry Rhodan, Zamorra, Star-Trek oder was es so gibt - Panels mit den Schauspielern zu besuchen oder einfach nur Leuten zuzuhören, die etwas von ihrer Sache verstehen. Und klar, der SF-Stammtisch hatte keine großen, bekannten Namen - wobei das natürlich auf die Sichtweise ankommt, Thorsten Küper oder Uwe Post sind Namen, denen man im literarischen Fandom durchaus öfters über den Weg läuft und die auch allesamt in Story-Anthologie-Zines wie NOVA oder sogar der CT veröffentlicht haben. Der Grund, warum man diese Art von Veranstaltung besucht und sich damit als Geek entpuppt, der immerhin ein Leben hat, ist eher die Freude darüber mal mit anderen Leuten zusammenzutreffen, die genau das selbe Hobby haben, die man länger nicht gesehen hat, die man vielleicht auch schon längst mal treffen wollte und überhaupt - für einen Abend mal Urlaub vom Alltag zu nehmen, Geschichten zuzuhören, angeregte Diskussionen zu führen ist ja sicherlich auch eine Sache, die nachvollziehbar ist. Schließlich machen, wenn man sich das genauer bedenkt, Fans anderer Stilrichtungen - Fußball, Musik, Aquarellmaler - auch nichts anderes. Uniformen trägt schließlich jeder Fußballfan, die heißen dann nur Kutten...

    Auf jeden Fall freue ich mich darüber das RADOM mal wiederzusehen, diese Antenne IST verfrellt nochmal eindrucksvoll und überhaupt ist das schon cool durch diese Schleuse zu gehen. Auf das nächste Mal dann, vielleicht sieht man sich ja mal von Fan zu Fan - oder liebevoll gemeint natürlich - als Geek zu Geek...


    Den Artikel mit allen Bildern findet ihr unter:
    http://www.fictionbox.de/index.php?o...=3014&Itemid=1

    danke prospi! geiler und schön langer bericht!
    Geändert von Dr.BrainFister (25.02.2007 um 23:40 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  3. #23
    Forum-Aktivist Avatar von Prospero
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    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    Das ist nur ein sehr, sehr kleiner und sehr, sehr junger Aspekt meines Lebens im Geekdome. ;-)
    Ad Astra

  4. #24
    Lokaler SciFi-Gutsherr Avatar von Starcadet
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    Lächeln AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    Zitat Zitat von Starcadet
    Ich hätte da generell so ein paar Ideen. Besonders der Bereich "Conventions, Veranstaltungen usw.", und hier ganz besonders die Hinweise auf phantastische Events (jeglicher Art, gerade aus der fannishen Ecke), ist ja noch sehr ausbaufähig. Du weisst ja, dass ich mehr der Basisarbeiter denn der Online-Fan bin.
    Ich muss mich mal selbst zitieren, da das irgendwie nicht beantwortet wurde. Ich dachte an etwas mehr, als nur "Gastautor"... ;-)

    @Dr.BrainFister
    Diesbezüglich hast Du ja jetzt Post. :-)

  5. #25
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    Zitat Zitat von Starcadet
    Ich muss mich mal selbst zitieren, da das irgendwie nicht beantwortet wurde. Ich dachte an etwas mehr, als nur "Gastautor"... ;-)

    @Dr.BrainFister
    Diesbezüglich hast Du ja jetzt Post. :-)
    mehr als nur gastautor? ich bin begeistert! ...und werde dir so bald wie möglich schreiben. bezüglich der "post" weiß ich schon bescheid.

    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  6. #26
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Daumen hoch AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    unser kollege tommi brem von houdinination hat die 4. ausgabe zu unserer fictionBOX-fandomkolumne "A GEEKs LiFE" beigesteuert:
    A GEEKs LiFE #4: Sammlungsreisender
    Von der Sucht nach ScienceFiction-Literatur


    Ich gebe es zu: Ich sammle Science-Fiction-Literatur. Man könnte annehmen, ich sei quasi unbewusst vom Leser zum Sammler avanciert, gerade so wie William S. Burroughs den Werdegang eines Drogenabhängigen beschreibt: Man beschließe nicht, süchtig zu werden, so schreibt er in "Junkie", sondern man wache eines Tages auf, fühle sich hundsmiserabel und sei süchtig. Ich hingegen habe mich ganz bewusst für das Sammeln entschieden. Sucht? Dazu später. Zum Zeitpunkt der Entscheidung war ich 28 Jahre alt und mein Bestand an Science-Fiction Büchern umfasste vielleicht 20 Exemplare. Dass im Keller meiner Eltern an die 400 Ausgaben Perry Rhodan lagerten, fiel mir erst ein Jahr später wieder ein.
    Ich las Science-Fiction und stöberte gerne in Buchläden, sah mir die Buchumschläge an und kaufte mir schlimme Sci-Fi B-Movies auf DVD. Aus heiterem Himmel kam mir die Idee: Und jetzt sammle ich Science-Fiction Bücher.

    Aber warum Science-Fiction? Warum nicht Biografien, die ich mindestens eben so gerne lese? Oder Bücher über Musik? Oder gar Überraschungseierfiguren? Ich kann es nicht sagen. Vielleicht, weil man als bekennender Science-Fiction Leser meist für wunderlich gehalten wird. Man gilt als Geek, als Nerd, als komischer Kauz. Ich mochte es schon immer, wenn andere Leute mich für komisch hielten.

    E-Bay sei Dank erstand ich in kürzester Zeit für wenig Geld kisten- und kiloweise antiquarische Science-Fiction Literatur. Ich las gemächlich und beschloss weiterhin, alle gelesenen Bücher zu katalogisieren. Ich bin kein ordentlicher Mensch, im Gegenteil, aber Bücher in Listen einzutragen bereitete mir ebenso viel Freude, wie Schallplatten zu sortieren. Nach Interpret, Erscheinungsjahr oder Kaufdatum. Nicht unbedingt logisch aber ungemein erfüllend.

    Im September 2004 beschloss ich dann, mein kleines Science-Fiction Archiv so aufzubereiten, dass ich es online anbieten konnte. Im November des gleichen Jahres erblickte Houdini Nation das Licht der virtuellen Welt. Gleichzeitig begann ich erstmals, mich im Internet nach anderen Science-Fiction Portalen umzusehen. Und stellte bald fest: Selbst in dieser Gruppe angeblicher Sonderlinge falle ich einigermaßen auf. An Jules Verne erinnere meine Website, sagte ein Besucher. Auch dafür hatte ich mich bewusst entschieden.

    Ich mochte und mag es nicht, dass Science-Fiction immer mit Maschinen, Technik und Metall zu tun hat. Immer ist alles so düster auf den üblichen Websites. Mein Interesse gilt nicht so sehr der technischen Machbarkeit von Zeitreisen oder das Aussehen der Zeitmaschinen, sondern viel mehr die Frage: Wie würde das die Menschheit beeinflussen? Und deshalb gestaltete ich meine Website als Zeitung in Verne-esquer Optik: Nachrichten aus Houdini Nation.

    Heute, zwei Jahre später, umfasst meine Sammlung knapp 800 Bücher, davon habe ich 200 Stück gelesen. Ich habe viele englische Originale, sowie einige Ausreißer: "Von der Erde zum Mond" von Verne auf Italienisch, der "Krieg der Welten" auf Finnisch. In jedem fremdsprachigen Land, das ich besuche, kaufe ich mir ein Science-Fiction Buch, deshalb "Sammlungsreisender". Nicht die Quantität ist mir wichtig, sondern dass ich alle Bücher in Houdini Nation auch gelesen habe: Ich will nicht nur besitzen, ich will auch belesen sein. Und scheue dabei „Star Trek“ und „Star Wars“ wie der Teufel das Weihwasser. Wieder so ein Spleen.

    Um auf die Sucht zurück zu kommen: Ich verspüre keine. Das letzte Buch habe ich, Stand heute, am fünften Januar gekauft. Und ich habe hunderte, die ich noch lesen muss. Ich kann aber auch auf das Lesen verzichten, wenn ich gerade keine Lust habe. So wie gestern Abend.

    Ich katalogisiere, ich vergleiche und ich recherchiere. 2006 besuchte ich Andrew Sawyer in Liverpool, Bibliothekar der Science-Fiction Foundation Collection mit über 40.000 Titeln und Dozent für Science-Fiction Studies an der University of Liverpool. Im Dezember 2006 besuchte ich Eyke Volkmer, einen Illustrator, der in den 60ern für Goldmann gearbeitet hat. Ich durfte schon mit Michael Marrak sprechen, habe einige Macher von Perry Rhodan kennen gelernt und ich werde mich in Liverpool für den Science-Fiction Studiengang bewerben. Ich piekse also mal hier rein, hebe dort einen Teppich an, aber ich mag mich nicht in Details verbeißen. Ich bin kein Science-Fiction Spezialist, werde vermutlich keiner werden. Kontakt zu anderen Sammlern habe ich eigentlich auch nicht. Schon der Gedanke macht mir irgendwie Angst; das ist, als würde man in eine Art geistigen Spiegel schauen.

    Lieber dümple ich weiterhin in Antiquariaten herum, blättere in Büchern, die doppelt so alt riechen wie sie sind, freue mich über 100 Jahre alte Geschichten, deren Grundideen bis heute ebenso relevant wie utopisch sind und plane weiter mein Museum der Science-Fiction Literatur. Aber das, liebe Leser, ist eine andere Geschichte.

    Tommi Brem
    Februar 2007


    Tommi Brem ist Sammler von Science-Fiction Büchern, die er seit 2004 auf der Website www.houdinination.de archiviert. Brem plant die Eröffnung eines Museums für Science-Fiction Literatur im Jahr 2030. Wir von fictionBOX danken Tommi, dass er unser Team als Gastautor bereichert!

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    Kannst du dir auch vorstellen, etwas für unsere Kolumnenreihen zu schreiben oder hast du Ideen für passende Themen?
    Wieviel und was Du schreibst, steht Dir völlig frei!
    Wir freuen uns auch, wenn du unsere Kolumnen an Leute weiterempfiehlst, die ebenfalls im Fandom aktiv sind und eventuell auch eine interessante Geschichte zu erzählen haben!
    Schicke Dein Material oder Deine Vorschläge doch einfach an:

    info@fictionbox.de


    wirklich interessant, was du über deine "sammlersucht" zu berichten hast!
    danke tommi!

    .
    Geändert von Dr.BrainFister (02.04.2007 um 19:59 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  7. #27
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    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    Zitat Zitat von Starcadet
    Ich hätte da generell so ein paar Ideen. Besonders der Bereich "Conventions, Veranstaltungen usw.", und hier ganz besonders die Hinweise auf phantastische Events (jeglicher Art, gerade aus der fannishen Ecke), ist ja noch sehr ausbaufähig. Du weisst ja, dass ich mehr der Basisarbeiter denn der Online-Fan bin.
    Roger Murmann (alias "Starcadet") verstärkt mittlerweile unser news-team und kümmert sich dort vor allem um die rubrik "Fandom & Conventions". außerdem werden wir auch in unseren kolumnenreihen mehr über ihn erfahren.

    .
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  8. #28
    Forum-Aktivist Avatar von Prospero
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    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    Bin momentan dran den Artikel nochmals nachzusehen - er kommt in dieser Woche, keine Bange. ;-)
    Ad Astra

  9. #29
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    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister
    Roger Murmann (alias "Starcadet") verstärkt mittlerweile unser news-team und kümmert sich dort vor allem um die rubrik "Fandom & Conventions". außerdem werden wir auch in unseren kolumnenreihen mehr über ihn erfahren.

    .
    Stimmt...ich muss da ja auch noch einen Artikel schreiben. Ok, eigentlich existiert er ja schon, muss nur noch etwas erweitert werden. Stay tuned, würd ich sagen...

  10. #30
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    Zitat Zitat von Starcadet
    Stimmt...ich muss da ja auch noch einen Artikel schreiben. Ok, eigentlich existiert er ja schon, muss nur noch etwas erweitert werden. Stay tuned, würd ich sagen...
    so ist das! du hast da sozusagen schon was vorbereitet... wie ein guter fernsehkoch!

    @prospi
    super, dass auch bei dir das feintuning in der mache ist! aber, hab ich dich hier jetzt irgendwo drauf angesprochen (was mir gar nicht aufgefallen ist) oder hat nur dein gewissen laut getippt?

    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  11. #31
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    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    Lol...freu Dich mal net zu früh. Ausser ein paar Würstchen warm zu machen, ist mir noch nichts besonderes gelungen...

    Ich lasse aber Prospero mal den Vortritt...

  12. #32
    Forum-Aktivist Avatar von Prospero
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    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    Na ja, ich mag zwar auch gelegentlich das schöne whooschige Geräusch mit denen Dead-Lines an einen vorbeiflitzen wie Herr Adams das so formulierte - und letzte Woche ist es mir tatsächlich so ergangen, ich hoffe die nehmen den UNIT-Artikel jetzt OHNE einleitende Worte und verstehen den, hüstel - aber im Allgemeinen halte ich mich an Termine.
    Es sei denn Orkane toben, die nächste Sündflut kommt oder ich einen unglaublichen Vorschuss für eines meiner Romanwerke bekomme...
    Ad Astra

  13. #33
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    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    So...meine GEEKs LiFE-Kolumne nähert sich der Vollendung. Ist zwar jetzt keine literarische Meisterleistung, aber was solls ? Wir sind ja nicht bei der FAZ...lol.

  14. #34
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    Zitat Zitat von Starcadet Beitrag anzeigen
    So...meine GEEKs LiFE-Kolumne nähert sich der Vollendung. Ist zwar jetzt keine literarische Meisterleistung, aber was solls ? Wir sind ja nicht bei der FAZ...lol.
    seit wann bringt die FAZ literarische meisterleistungen?
    schön, dass du bald fertig bist.
    wann ungefähr kannst du sie denn rausgeben?

    .
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  15. #35
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    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    Aber Brainy, Herr Dath hat schon recht anspruchvolle Artikel da veröffentlicht... Über Farscape, Eliza Dusku und Buffy und so.
    Ad Astra

  16. #36
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    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    wann ungefähr kannst du sie denn rausgeben?
    .
    Heute abend...ich schick Dir den Text dann als PN, dann hab ich wenigstens die gewissheit, dass der auch ordentlich formatiert erscheint. Ich hab heute leider keine Zeit mehr, das selbst auszuprobieren...und morgen bin ich schon irgendwo in der Hauptstadt unterwegs...

  17. #37
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Reden AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    "A GEEKs LiFE" ist mit der 5. Ausgabe nach kurzer Pause wieder zurück!
    Diesmal gewährt unser Kollege Roger Murmann (Starcadet) Einblick in sein Leben als "Fandom Aktivist":

    A GEEKs LiFE #5: Fandom-Aktivist

    Ich stelle einfach mal folgende These auf: das Fandom ist groß und vielfältig, nur weiß niemand etwas davon. Bekannt ist nur das, was mit viel teils marktschreierischem Werbeaufwand bekannt gemacht wird. Das nennt man dann Mainstream und trifft meistens auf den Media-Bereich der Phantastik zu. Auf andere Bereiche des täglichen Lebens übertragen, könnte man sagen, es gibt nur noch Aldi und Lidl. Aber weit gefehlt: seit man hierzulande von so etwas wie einem Fandom sprechen kann (und das ist bekanntlich schon recht lange der Fall), gibt es jenseits der etablierten Fanaktivitäten schon immer eine ganze Reihe Nischen, aus denen gerade in letzter Zeit dank der Möglichkeiten des Internets immer mehr Fans mit kleinen und mittlere Unternehmungen an die Öffentlichkeit treten. Einer dieser Fans bin ich...

    Genau genommen hat alles bereits im Jahr 1994 angefangen und schuld daran waren Captain Kirk und Co. Damals wurde das Land von sogenannten Trekdinnern geradezu überrollt und Star Trek war als einzige SF-Serie so megaangesagt, wie heutzutage Tokio Hotel. Selbstverständlich blieb auch die südhessische Metropole Darmstadt nicht davon verschont und ich rief mit zwei Bekannten, welche ich kurz zuvor beim Club "Star Trek Central Europe" kennen gelernt hatte, den "Star Trek Treff Darmstadt" ins Leben, dessen Erfolgsgeschichte über alle Höhen und Tiefen bis heute anhält. Vielleicht kommt das auch daher, weil "Weltraum" in Darmstadt seit eh und je dank des Europäischen Raumfahrt- Kontrollzentrums ESOC ein großes Thema ist. Wer weiß...

    Viel hat sich seit dem geändert, der Name ebenso wie die Interessen der Besucher in Bezug aufs phantastische Genre. Bemerkenswert ist auch, dass entgegen dem Trend zum Nichtlesen bei uns seit längerer Zeit vermehrt zur Literatur gegriffen wird. Es ist schön zu sehen, dass Bücher nicht nur als "selbstextrahierende Readme-Dateien" definiert werden, spielt sich doch die meiste Phantastik hierzulande immer noch zwischen zwei Buchdeckeln ab. Spätestens seit der Jahrtausendwende verstehen wir uns auch nicht mehr als Trekdinner, sondern als "SciFi-Stammtisch" und symbolisieren damit auch nach außen hin Offenheit gegenüber allen Arten der Phantastik. Ebenso haben sich natürlich die Aktivitäten verändert. Beschränkte man sich früher ausschließlich aufs sture Konsumieren dessen, was das Mainstream-Mediafandom bot, so haben wir uns spätestens mit den ersten "Spacedays" im Jahr 2000 auf die Organisation eigener Events verlegt (zur Erläuterung: die "Spacedays" -www.spacedays.de- sind die einzige reine Modellausstellung für SF, Fantasy und Raumfahrt in Deutschland). Außerdem spielten die Darmstädter Stammtischler eine immer größere Rolle im Helfer- und Orgateam, des bis dato schon seit Mitte der 80iger existierenden "BuchmesseCons" (-www.buchmessecon.info- ...und noch mal zur Erläuterung: der "BuCon", wie sich das Event nennt, ist das unabhängige Treffen der phantastischen Literaturszene am Buchmesse-Wochenende).

    Ja nun...und was hat das alles mit mir zu tun ? Ok, andere fahren Rad, spielen Fußball oder sitzen mit der Familie am Wochenende im Schrebergarten. Ich sorge mit meinen Leuten eben dafür, dass Fans auch jenseits des kommerziellen Event-Fandoms die Möglichkeit haben, ihren Interessen nachzugehen. Auch eine Art Hobby, bei mir wegen des zeitlichen Aufwands aber das weit und breit einzige, welches ich als solches bezeichnen kann.
    Meine Hauptaktivität besteht erst einmal in der Organisation und im Bekannt machen des monatlichen "Science Fiction Treffs Darmstadt" (www.sftd-online.de), der auch in Zeiten sterbender und schrumpfender SciFi- und Trektreffpunkte durch sein bewusst universal und öffentlich gehaltenes Konzept immer noch mit bis zu 40 Besuchern zählen kann. Wobei viele ehemals einfach nur Neugierige mittlerweile Teil eines schlagkräftigen Helferteams sind, für das ich meine Hände ins Feuer legen würde. Nebeneffekt: gemeinsame Aktionen schweißen zusammen, bringen mehr persönliche Befriedigung, als einfach nur einmal monatlich beim Stammtisch herumzusitzen. Außerdem steuern wir damit dem zunehmenden Trend zum anonymen Online-Fandom entgegen. Ich bin der Ansicht, das schönste am Fandom ist, Leute mit gleichen Interessen persönlich kennen zu lernen. Es klingt vielleicht etwas überheblich, aber: der echte Fan verkriecht sich nicht im stillen Kämmerlein vor flimmerndem Bildschirm und DVD-Player, der echte Fan geht raus und ist bestrebt, seine Mitfans live und in Farbe kennen zu lernen. Und um auf ein Gespräch auf dem letzten DortCon Bezug zu nehmen: ja, wir kennen uns selbstverständlich alle beim Realnamen.
    Vielleicht hat auch schon jemand irgendwo mal einen Flyer von mir in die Hand gedrückt bekommen, was gut möglich ist, da ich immer eine gewisse Auswahl davon in der Tasche habe. Manche meinen, ich sei geradezu berüchtigt dafür.

    Seit September 2001 erreichen wir potentielle Fans außer auf dem Papier- und virtuellen Weg noch über ein weiteres Medium. Einmal pro Monat berichtet beim Lokalradio "Radio Darmstadt" unser Magazin "Area 64" (64 bezeichnet die ersten beiden Zahlen der Darmstädter Postleitzahl) aus der Szene. Wobei wir uns allerdings nicht an die von den etablierten Medien vorgegebene Drei-Minuten-Grenze pro Beitrag halten, sondern unsere Hörer genüsslich auch schon einmal mit einer halbstündigen Kurzgeschichte oder einem Hörspiel aus den 50iger Jahren (selbstverständlich auf Englisch) beschallen. Nach unserem Selbstverständnis wollen wir mit unserer Sendung nur eines: unterhalten, unterhalten und nochmals unterhalten. Egal ob da nun in breitem hessisch über den letzte Con parliert wird oder gar "Drogen im Herrn der Ringe" thematisiert werden...was solls. SciFi soll Spaß machen und dieser Spaß kommt unserer Meinung am besten im lockeren Boulevard-Stil zum Tragen. Oder habt Ihr schon mal irgendwo eine Reportage aus dem Souvenirshop der Europäischen Raumfahrt-Behörde gehört... ?

    Da Zeit und die damit verbundenen Möglichkeiten des Einzelnen heutzutage limitiert sind, beschränke ich meine Hauptaktivitäten weitgehend auf dem Ballungsraum Rhein-Main. Einzige überregionale Tätigkeit im Fandom ist der Posten des Beirats im Vorstand des Science Fiction Club Deutschlands e.V., des mit über 50 Jahren des Bestehens ältesten SF-Clubs hierzulande. Auch wenn das manchem vielleicht etwas zu dick aufgetragen erscheint: wir organisieren weite Teile der Phantastik-Szene des Rhein-Main-Gebietes. Und im Unterschied zu manch anderem gehen wir mit unseren Events an die breite Öffentlichkeit. Erreicht wird diese durch eine langjährige Kooperation mit der regionalen Presse, die auch immer recht gut und sachlich berichtet. Wir haben keine Angst vor Journalisten, man muss nur wissen, wie man mit ihnen umgeht. Das kann schon mal bedeuten, das man zum Beispiel bei Pressefotografen ein Auge darauf hat, was die Damen und Herren ablichten. Die Außenwirkung eines Fotos ist nämlich nicht zu unterschätzen und im Nu steckt man wieder in der Freak-Schublade. Hier ist es natürlich von Vorteil, wenn man die richtigen Leute bereits durch seine berufliche Tätigkeit kennt. Ich arbeite zwar bei einer (der einzigen) Darmstädter Tageszeitung, was jedoch nicht bedeutet, dass man jetzt alle Narrenfreiheiten hätte. Aber hat man den zuständigen Redakteuren erst einmal klar gemacht, dass wir keine Ansammlung spitzohriger Freaks sind, dann ist vieles einfacher. Mit Hilfe der Presse haben wir über die Jahre schon manchen Fan außerhalb der Szene darauf aufmerksam gemacht, dass es uns überhaupt gibt. Und ich denke, gerade dieses Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft, regional wie bundesweit. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es da draußen immer noch genügend Leute gibt, für die der Begriff "Fandom" eine große Unbekannte ist. Gerade das jüngste Darmstädter "Kind" nämlich "Starport Darmstadt - Phantastische Welten" (www.starport-darmstadt.de) hat bewiesen, dass auch kleine Events ein bundesweites Publikum anziehen können. Offensichtlich geht der Trend generell vermehrt dahin, eher kleine gemütliche Veranstaltungen abseits der fannischen Rummelplätze zu besuchen. Sofern man natürlich ein richtiges Programm bietet, und nicht nur die so beliebte, aber ebenso überstrapazierte Kombination "Quiz - Podiumsdiskussion - Gemütliches Beisammensein". Damit hat man schon manch gutgemeinte Idee ins Nirwana befördert.

    Sagte ich vorhin "klein" ? Wie vieles, so ist auch dieser Begriff natürlich Auslegungssache: "Starport" hatte aus dem Stand bei der Premiere 130 begeisterte Besucher, unsere weiteren Events "BuchmesseCon" und "Spacedays" haben zirka 150-200, beziehungsweise 320 Besucher. Auf der Hitparade der besucherstärksten Szeneveranstaltungen 2006 kommen die "Spacedays" nach RingCon und FedCon übrigens gleich an dritter Stelle (lässt man mal diverse Rollenspielcons aussen vor) und noch vor dem "ColoniaCon". Alle unsere Events haben gemeinsam, dass sie strikt nichtkommerziell ausgerichtet sind und sehr gut ohne teuer bezahlte Prominenz auskommen. Gut, eine gewisse Prominenz gibt es schon, nur sind das bekannte und beliebte Leute aus dem Fandom, wie Robert Vogel oder Mike Hillenbrand. Dieses Konzept funktioniert sehr gut...und es könnte natürlich noch besser klappen und mehr Besucher anziehen, wenn diese nur davon wüssten. Womit wir wieder bei den Möglichkeiten des Internets wären. Wir haben nun mal keine großen Sponsoren, die uns einen riesigen Werbeetat mit Hochglanzflyern und ähnlichem ermöglichen. Daher sind wir zwangsläufig auf Veröffentlichungen in den bekannten Newslettern und Postings in den einschlägigen Foren angewiesen (auch wenn das nicht jedem Webmaster schmeckt). Das bedeutet also vor jedem Event eine mehrstündige Ochsentour durch virtuelle Welten. Der Erfolg der Aktion gibt uns allerdings regelmäßig recht.

    Positiv ist zu bewerten, dass gerade fictionBox meine Idee aufgegriffen hat, verstärkt auch auf Fandomsaktivitäten einzugehen. Deshalb werdet Ihr, liebe Leser, in Zukunft des öfteren hier auch News von der schon erwähnten Fanbasis finden. Glaubt bitte nicht "Das interessiert eh keinen...". Sicher werden sich nicht unbedingt Fanmassen von München durchs halbe Land Richtung Hamburg bewegen, nur um die Grillparty des dortigen SF-Stammtischs zu stürmen. Doch zumindest als Inspiration für eigene Aktivitäten kann das eine oder andere Projekt dienen. FictionBox möchte allen Aktivisten im Fandom, egal ob Con, Lesung, Buchveröffentlichung, Ausstellung, etc. daher das Forum bieten, eine breitere Öffentlichkeit anzusprechen. Natürlich wird man hier aber nur dann etwas finden, wenn es uns auch mitgeteilt wird. Eine einfache Mail an den Verfasser dieses Textes ( sftreffda@gmx.deDiese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Du musst Javascript aktivieren, damit du es sehen kannst ) oder die Presseabteilung von FictionBox genügt. Und wer weiß, vielleicht freut Ihr Euch demnächst über neue Freunde und Bekannte in den unendlichen Weiten des phantastischen Fandoms.

    Roger Murmann
    März 2007



    Zusammenfassung aller Links zum Thema:

    Science Fiction Treff Darmstadt
    http://www.sftd-online.de

    Darmstadt Spacedays
    http://www.spacedays.de

    Starport Darmstadt -- Phantastische Welten
    http://www.starport-darmstadt.de

    BuchmesseCon
    http://www.buchmessecon.info

    Radio Darmstadt
    http://www.radiodarmstadt.de



    ---------------------------------------------------------------------------

    Kannst du dir auch vorstellen, etwas für unsere Kolumnenreihen zu schreiben oder hast du Ideen für passende Themen?
    Wieviel und was Du schreibst, steht Dir völlig frei!
    Wir freuen uns auch, wenn du unsere Kolumnen an Leute weiterempfiehlst, die ebenfalls im Fandom aktiv sind und eine interessante Geschichte zu erzählen haben!
    Schicke Dein Material oder Deine Vorschläge doch einfach an:

    info@fictionbox.de

    .
    Geändert von Dr.BrainFister (02.04.2007 um 20:02 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  18. #38
    Forum-Aktivist Avatar von Prospero
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    08.04.2003
    Beiträge
    2.406

    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    Na ja, dass man alle mehr oder weniger mit Realnamen kennt könnte daran liegen, dass die wirklich aktiven Fans einen recht überschaubaren Kreis bilden - jedenfalls was das anbelangt was eben NICHT einmal im Jahr zur FedCon oder ähnlichen größeren Veranstaltungen pflegt sondern ein weiteres Verständnis des Hobbys hat, aus der literarischen Ecke kommt - "Heftromane!" - oder halt eben vielfältige Interessen hat. So groß ist dieser Kreis ja nicht.
    Ad Astra

  19. #39
    Lokaler SciFi-Gutsherr Avatar von Starcadet
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    Ort
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    Beiträge
    872

    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    Ich finde es halt blöd, wenn sich auf Forentreffen o.ä. nur noch mit dem Usernamen angesprochen wird. Wozu sind wir eigentlich alle irgendwann mal mit einem Realnamen versehen worden ? Das finde ich viel persönlicher und irgendwie sollte man Real- und Online-Leben doch trennen. Usernamen haben gefälligst dort zu bleiben, wo sie hingehören, nämlich im virtuellen Raum des WWW.

  20. #40

    Standard AW: A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery

    Zitat Zitat von Starcadet Beitrag anzeigen
    Ich finde es halt blöd, wenn sich auf Forentreffen o.ä. nur noch mit dem Usernamen angesprochen wird. Wozu sind wir eigentlich alle irgendwann mal mit einem Realnamen versehen worden ? Das finde ich viel persönlicher und irgendwie sollte man Real- und Online-Leben doch trennen. Usernamen haben gefälligst dort zu bleiben, wo sie hingehören, nämlich im virtuellen Raum des WWW.

    Hmm. Was ist persönlicher? Ein Name, den ich mir selbst ausgesucht habe, weil ich finde, daß er etwas mit mir zu tun hat, oder ein Name, der mir aufgrund eines Zufalls der Geburt gegeben wurde, z.B. weil irgendein Vorfahr so hieß?

    Und was ist mit Spitznamen, die nicht aus dem Internet stammen? Sind die okay, oder sollte man die auch vermeiden? ;-)

    (Ja, ich habe Freunde, die mich Hmpf nennen. Abgesehen davon, daß man es schlecht rufen kann, mangels Vokalen, hat das unsere Freundschaft eigentlich nicht negativ beeinflußt. Ich finde es auch höchst seltsam, wenn ich jemanden nach sagen wir mal fünf Jahren Online-Bekanntschaft zum ersten Mal real treffe, dann plötzlich auf Teufel komm raus einen Namen benutzen zu müssen, den ich mit dem Betreffenden gar nicht verbinde.)

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