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Thema: Ijon Tichy | Miniserie | ZDF

  1. #1
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Cool Ijon Tichy | Miniserie | ZDF

    Ab kommenden Montag, dem 26.03.07 startet auf dem ZDF die ScienceFiction-Miniserie "Ijon Tichy: Raumpilot"!

    Hier die Ausstrahlungs-Termine:
    IJON TICHY: RAUMPILOT geht auf Sendung im ZDF (in allen Galaxien zu empfangen):

    Mo 26.03.2007 23:55 Folge 1 „Kosmische Kollegen“ und direkt im Anschluss das Making of !

    Mo 02.04.2007 00:10 Folge 2 „Planet der Reserven“

    Mo 16.04.2007 00:10
    Folge 3 „Relativistische Effekte“

    Mo 23.04.2007 23:55 Folge 4 „Der futurologische Kongress“

    Mo 30.04.2007 23:50 Folge 5 „Sabotage”

    Mo 07.05.2007 00:05 Folge 6 „Die innere Stimme“

    Quelle: ZDF

    Wir wollen euch hier im Verlauf der Serie Previews und Reviews verschiedener fictionBOX-Autoren dazu anbieten.

    Den Start macht Markus Wolf (Khaanara) mit seinem Preview:
    "Ijon Tichy: Raumpilot"
    An der Zielgruppe vorbeiproduziert ?

    von Markus Wolf

    Ijon Tichy, der etwas chaotische Raumpilot, der auch ein enger Verwandter des für seine wahren Geschichten bekannten Baron von Münchhausen sein könnte, ist eine Figur aus den „Sternentagebüchern“ des im letzten Jahr verstorbenen polnischen Autors und Philosphen Stanislaw Lem (1921-2006). Nach dem schon zweimal verfilmten „Solaris“ des Autors, findet jetzt auch Ijon Tichy sein Weg vom geschriebenen Wort zur visuellen Ausstrahlung im Fernsehen.

    Gerade vom deutschen Fernsehen ist man in den letzten Jahren nicht mehr gewohnt, daß die Macher sich einmal an eine Science Fiction-Serie herantrauen, die sogar eine Literaturvorlage aufweisen kann und nicht eine Kopie bekannter amerikanischer Serien ist, sondern mit eigenen Idee kommt. Aber gerade in der Reihe „Das kleine Fernsehspiel“ des ZDF, in dessen Rahmen jetzt auch die Serie „Ijon Tichy: Raumpilot“ ausgestrahlt wird, konnte vor einigen Jahrzehnten mit einigen Klassikern der phantastischen Serien aufwarten, wie zum Beispiel Rainer Erlers Serie „Das blaue Palais“ oder seine Filme „Operation Ganymed“ und „Fleisch“, die auch gerade in der Szene hoch anerkannt waren. Allerdings scheint das ZDF wohl selbst nicht ganz von dem Erfolg der neuen Serie überzeugt zu sein oder warum legt der Sender die sechs 15 minütigen Episoden auf einem Montagmorgen kurz nach Mitternacht, bei dem der arbeitende Zuschauer im Regelfall was Besseres vorhat, als Fernsehen zu gucken? Das ist auch dem Produzenten Karsten Aurich wohl negativ aufgefallen, wie man in einem Interviewgespräch so nebenbei erfährt, als er nach der Zukunft der Serie gefragt wird. Zitat: „Außerdem wurde angemerkt, dass die Prozytianer eine bessere Über*tragungs*zeit wünschen und das die erste Staffel “Ijon Tichy: Raumpilot” erst in 478 Galaxien zu empfangen ist. Da geht doch noch was.“

    Nun, nach den ersten beidenTrailer zur Serie war ich doch recht skeptisch, ob die Serie ihr Zielgruppe findet, wobei ich mich dann fragte, wer die Zielgruppe für die Serie sein könnte: Sind es die SF- und Stanislaw Lem-Fans, die Fans der Comedy oder ist die Serie auf jemand ganz anderem ausgerichtet.
    In der Vorschau fliegt Ijon Tichy (Oliver Jahn) mit seiner Drei-Zimmer-Rakete durch das All, dessen seine einzige Begleitung das selbstgebaute Hologramm „Analoge Halluzinelle“ (Nora Tschirner) ist, eine Figur, die in Lems Version nicht vorkam und eigens für die Serie hinzuerfunden wurde und erlebt viele skurrile Abenteuer mit noch skurrileren Wesen.
    Das die Innereien des Schiffes einem Drei-Zimmer-Single-Haushalt heutigen Datums sehr ähneln liegt daran, dass hierbei in der Berliner Altbauwohnung von Oliver Jahn selbst gedreht wurde, bzw. die Idee aus den beiden Studentenfilme des Regisseurtrios Oliver Jahn, Dennis Jacobsen und Randa Chahoud von 1998 mit übernommen wurde. Die Tricks und Sets wurden absichtlich billig gehalten um wohl die Lügengeschichten des Ijon Tichy zu untermauern. Warum aber Oliver Jahn dem Charakter dabei unbedingt einem „osteuropäischen“ Dialekt noch verpassen musste, war mir unverständlich und versprach mir aus der Vorschau ein Holzhammerhumor der modernen Comedysendungen.
    Das würde meiner Meinung nach den Lem-Fans wohl nicht ganz so gefallen, jungen Fans von Science Fiction-Serien würde wohl das Design abschrecken und dem normalen ZDF-Zuschauer wäre wohl alles ein wenig abgedreht. Nora Tschirners Charakter wirkt ein wenig wie die attraktive Kopie zu dem Hologramm „Andromeda“ (Lexa Doig) aus der gleichnamigen US-Serie. Und im Allgemeinen überkam mich bei dem betrachten der Trailer das Gefühl, als würde hier versucht eine schlechtere, deutsche Kopie der BBC-Serie „Hitchhikers Guide to the Galaxy“ ins Programm zu bringen.

    Aber vielleicht liege ich auch ganz falsch und die Serie ist wider erwarten doch recht amüsant, erfolgreich und findet seine Fans. Allerdings wird wohl meiner Meinung nach die Sendezeit dafür sorgen, dass es wohl mehr ein Insider wird und bei den restlichen Zuschauern doch recht untergeht.
    Eigentlich finde ich es schade, dass sich das deutsche Fernsehen nicht mal wieder traut, eine gute, intelligente und anspruchsvolle Phantastik-Verfilmung zu bringen, sich wieder auf Experimente einzulassen, als auf immer die gleichen Inhalte zu setzen und ausländische Sachen zu kopieren. Gerade die öffentlich-rechtlichen zeigten damals sehr gute Phantastik-Verfilmungen, wie zum Beispiel „Das Millionenspiel“, „Welt am Draht“, „Die Hamburger Krankheit“ und die schon vorher angesprochenen Rainer Erler-Filme. Vorlagen aus dem Bereich der Literatur gibt es ja genug und das nicht nur aus dem amerikanischen Raum.

    Aber zurück zum Thema: Ich konnte heute die erste Episode der Serie mit dem Titel „Kosmische Kollegen“ in der ZDF-Mediathek begutachten, welche die Folgen kostenlos schon eine Woche vorher als Streambeitrag bringt, bevor sie im Fernsehen gesendet werden (also eine Alternative für den Otto-Normalarbeiter mit Internetanschluss und guter Verbindung !) und bestätigte nicht ganz so meine oben beschriebenen Bedenken. Die Abenteuer des Raumpiloten mit seinem Haushaltsroboter und den gefräßigen Kulupen war doch stellenweise recht amüsant und hatte seinen Charme. Allerdings konnte ich mich immer noch nicht mit dem gekünstelten Dialekt von Oliver Jahn als Tichy anfreunden. Aber die Serie ist schon echt sehr schräg und ich werde sie noch im Auge behalten, allerdings wohl mehr für einen sehr kleinen Kreis der Zuschauer des Senders wohl weiterhin interessant. Aber wer weiß...
    Bei entsprechendem Erfolg der Reihe haben die Macher der Serie laut deren Aussage in Interviews noch einige Ideen für weitere Folgen parat:

    >>Zum ZDF-Interview


    Bewertung:
    Geändert von Dr.BrainFister (25.03.2007 um 14:33 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  2. #2
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    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Mein erster Eindruck, kurzgefasst:
    Ein äußerst gelungene Optik, Kostüme und Aufbauten sind mit ungeheuer viel Liebe und Kreativität erdacht und gemacht worden - das ist in meinen Augen nicht "trashig", das gehört zum Flair der Serie. Die Absturzszene hatte etwas von Augsburger Puppenkiste (witzigerweise benutzte jemand im später folgenden "Making of" den selben Vergleich). Schöne neue Welt.

    Was bislang noch - sagen wir - wenig Eindruck hinterlässt, ist das Drehbuch: Es hatte den Anschein, als wolle es komisch sein, aber so recht war mir dabei nicht zum Lachen zumute, die "action"-orientierte Zweithandlung kam etwas gepresst daher (aufgrund des Zeitmangels) - auch wenn das Schicksal des armen Kuluppen mich doch anrührte.

    Zum vieldiskutierten Dialekt von Ijon Tichy: Etwas gewöhnungsbedürftig, aber doch nicht störend - m.E. auf jeden Fall kein Aufspringen auf die Comedy-Schiene. Der Mann ist halt nicht "von hier"; und wer weiß schon, wie sich die deutsche Sprache in Zukunft entwickeln wird? Nur ein Denkanstoß ...
    Hat sich damals jemand über den Akzent von Pavel Chekov aufgeregt?

    P.S.: Ich habe noch einen alten Staubsauger und etwas Elektroschrott zuhause. Kann mir jemand daraus einen Halluzinellen-Generator zusammenbauen (oder zumindest die Bauanleitung zuschicken)?

  3. #3
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    Beitrag AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Die Ijon Tichy Miniserie gibt es ab 10. Mai auf DVD.
    Link zu Amazon.de

  4. #4
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Pfeil AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Im Rahmen unseres Specials präsentieren wir euch heute:
    Das fictionBOX-Doppelreview zur 1. Folge von "Ijon Tichy: Raumpilot"!

    Review
    Ijon Tichy, Folge 1 "Kosmische Kollegen"

    Scheuklappen ablegen und durchstarten!

    von Martin Wenzel


    Am 26.03.07 startete auf dem ZDF die 1. Folge von "Ijon Tichy: Weltraumpilot". Die ScienceFiction-Miniserie legt die "Sterntagebücher" von Stanislaw Lem (1921-2006, "Solaris") sehr frei aus und bedient sich konsequent trashig-schräger Stilmittel wie man sie sonst eher aus kleinen Independentfilmen diverser Festivals kennt. Dabei nimmt sie sich selbst so ganz und gar nicht ernst, ist deshalb sehr undeutsch und für diejenigen, die eher konventionelle ScienceFiction-Kost gewöhnt sind, zunächst befremdlich. Entsprechend skeptisch und sogar ablehnend waren die ersten Reaktionen auf die Bilder und Trailer, die das ZDF vorab herausgab. Dass "Ijon Tichy" beim genaueren, unvoreingenommenen Hinschauen aber eine erfrischende Abwechslung sowohl für Fernsehdeutschland als auch für das ScienceFiction-Genre ist, zeigte bereits die 1. Folge "Kosmische Kollegen".

    Ijon Tichy tritt in der Miniserie nicht als ein vor spektakulärer CGI-Kulisse strahlender Held im maßgeschneiderten Hightech-Raumanzug auf. Nein, er trägt ganz lässig seine Alltags-Klamotten, stilsicher aufgepeppt durch sein weißes Feinripp-Hemd, kombiniert mit einem alten Mopedfahrerhelm für Außeneinsätze. Sein Raumschiff ist eine gemütliche 3-Zimmerwohnung, ausgestattet mit allem, was der ordentliche deutsche Raumpiloten-Hausmann braucht: Geschirrspüler zum Ideen-Herstellen (z.B. zum Haluzinellen-Basteln), Staubsauger zum Raumschiff-Inspizieren, eine Bratpfanne zum Bruzzeln eines galaktischen Omelette... Warum das so ist? "Billiger Trash!" mag mancher denken, der sich beim Anblick dieser Szenerie lieber in die schicken Hochglanz-Kulissen amerikanischer Produktionen wie "I: Robot" oder "Star Wars" zurücksehnt. Aber: Worum ging es eigentlich in den "Sterntagebüchern"? Wäre es wirklich adäquat gewesen, sie wie den x-ten ScienceFiction-Blockbuster umzusetzen oder sind die Macher von "Ijon Tichy: Raumpilot" vielleicht sogar näher an Lems Vision? In seinen Büchern wird der Raumpilot nämlich als eine art Seemanns- bzw. Raumpilotengarn spinnender, nicht wirklich ernstzunehmender "Münchhausen der Milchstraße" beschrieben. Genau das greift man in der ZDF-Miniserie auf: Tichy stellt sich mit den Worten "Bin ich Ijon Tichy - Raumpilot, galaktisches Diplomat, Entdecker, Held von Kosmos." vor. Die Wohnkulisse mit den trashigen Haushalts- Raketensteuerelementen bildet die Fantasiewelten, in die er sich nach dem Konsumieren von Kino- und Fernseh-SciFi hineinträumt, ab. Seine Wohnung wird zum Weltraumabenteuerspielplatz, der Bewohner zum Helden. Dieses sehr ursprüngliche Ausleben fantastischer Ideen erinnert an eine Zeit, in der uns noch nicht vom Computer-frisierten US-Blockbuster-Standard die Kinobrille verkleistert wurde, sondern als wir noch Lust auf´s Ideen-Spinnen hatten. Lust auf schräge Geschichten, zu denen uns selbst ganz alltägliche Begebenheiten inspirieren konnten: Das Brummen eines Geschirrspülers, die Form eines sonderbaren technischen Gerätes, ein Insekt in Nahaufnahme... Stellen wir uns vor, wir würden all das betrachten, indem wir unseren abgeklärten Alltags-Trott ausblenden. Der Geschirrspüler ist dann nicht mehr ein langweiliges Hausgerät, sondern spuckt mit seinem geheimnisvoll brummenden Innenleben und dem heißen Dampf, der ausströmt, wenn man ihn öffnet, bizarre Fantasiewesen aus. Ein Dimensionstor, eine Erfindermaschine, ein Traumgenerator! Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt -außer unsere eigenen! Genau das machte mir "Ijon Tichy: Raumpilot" so klar wie lange kein ScienceFiction-Kost mehr: Wie vielfältig eigentlich unsere eigene Fantasie und die Auslegung der fantasischen Ideen anderer (wie Stanislaw Lem) sein kann, aber wie sehr sie inzwischen vom TV- und Kino-Einheitsbrei in eine gleichförmige Norm gepresst wurde. Nun fällt "Ijon Tichy" genau aus unserem urdeutschen DIN-Normenverständnis heraus und stellt den OttonormalSciFiKonsumenten vor eine ungewöhnliche Herausforderung: Scheuklappen ablegen, Spaß haben!

    Was soll also der Vorwurf, "Ijon Tichy" sei wegen seiner witzigen Puppen-Aliens ein Sesamstraßen-Abklatsch? Überhaupt, dieses motzige Gerede über Puppen in der ScienceFiction ist ein derart alter Hut, dass man sich doch wundert, wie gerne ihn sich sogenannte Kritiker immer wieder aufsetzen. Bestes Beispiel dafür ist sicherlich "Farscape", eine der bislang wohl mutigsten und originellsten Science-Fiction-Serien. Ja, "Farscape" verwendete Puppen (nicht nur in kleinen Nebenszenen, sondern sogar für einen der Hauptcharaktere, den Hynerianer "Rygel") und teils ziemlich überdrehte Masken. Das war einigen ScienceFiction-Fundamentalisten anscheinend schon zu viel. Nur weil die Jim-Henson-Company ("Legend", "Muppet Show", "Sesamstraße", "Per Anhalter durch die Galaxis"...) für die Gestaltung der Puppen und Masken zuständig war, stempelte man die Serie als "Muppets in Space" ab. Wer sich "Farscape" mal genauer anschaut (wobei hier auch der Hinweis "Scheuklappen ablegen" zu berücksichtigen ist), wird sich fragen, wie sich dieser unsachliche Vorwurf so lange halten konnte.
    Anscheinend haben manche Leuten die Angewohnheit, wenn etwas nicht 1:1 ihrem persönlichen Geschmacks-Dogma entspricht, aus der Luft gegriffene Kritikpunkte bis zum gehtnichtmehr aufzublasen und sich dann permanent daran hochzuziehen. So entsteht lediglich ein verzerrtes, sehr monotones Kritikbild, das keinerlei Grundlage für Interessierte bietet, herauszufinden, ob das kritisierte Werk nun für sie geeignet ist oder nicht. Damit ist lediglich dem Frust-Ventil des Kritikers genüge getan. Die Leserinnen und Leser hingegen haben rein gar nichts davon!

    Zugegeben: Die Kulupen, die Tichy in der 1. Folge aufspürt, erinnern schon sehr an Zottelbär Samson aus der Sesamstraße. Aber vielleicht stammen Samsons Vorfahren ja gar nicht von der Erde sondern vom fernen Kulupenplaneten, sind bei uns gestrandet und Samson ist einer ihrer weiterentwickelten Nachfahren? Schließlich ist es ebensowenig plausibel, dass Samson ein Bär sein soll. Erstens: Welcher Bär sieht schon so aus? Zweitens: Wäre er ein Bär, so zeigt uns das Schicksal von Braunbär Bruno, dass er es höchstwahrscheinlich gar nicht bis in die Sesamstraße geschafft hätte! Vorher wäre er (zumindest, wenn sein Weg ihn durchs schöne Bayernland geführt hätte) wohl einem Gewehr begegnet... und wie das ausgeht, wissen wir ja.

    So ganz realitätsfern sind die trashigen Puppen aus "Ijon Tichy: Raumpilot" übrigens nicht: Vor einigen Tagen saß ich in der U-Bahn einem Mann gegenüber, der mich stark an einen Kulupen erinnerte! Er trug zwar keinen zotteligen Pelz, hatte aber immerhin dicke Kottletten, einen fusselig-wuchernden Bartwuchs und die kulupentypische globig-bullige Körperform. Doch vor allem der Ausdruck seiner Augen entsprach fast 100%ig dem eines der pelzigen Außerirdischen. Sein Verhalten wirkte ebenfalls wie nicht von dieser Welt: Er versuchte mindestens 15 Minuten lang, die sporadischen Colareste aus seinem fast leeren BurgerKing-Trinkbecher herauszusaugen (wobei "saugen" noch untertrieben ist). Dabei stocherte er so wild zwischen den Eiswürfeln herum und bearbeitete den Strohhalm derartig leidenschaftlich mit seiner Saugmaul, dass ich glaubte, er würde den Becher sogleich mundgerecht zusammenfalten und verschlingen. In einem Rutsch, so wie es Tichy´s Inspektionsroboter passierte... Ebenfalls sehr kulupentypisch! Das geschah aber nicht. Stattdessen kuschelte er sich nach getaner Ausschlürf-Arbeit in seine Sitzecke und starrte mit sehnsüchtigem Teddybärblick ins Leere; als ob er sich auf einen fernen Planeten sehnte, mit anderen Wesen wie ihm, voll von colabefüllten Trinkbechern mit robusten Trinkhalmen und extradicken Eiswürfeln.

    Also, wie ihr seht: Nur weil "Ijon Tichy" an die Sesamstraße erinnert, macht es nicht weniger Spaß! Schließlich werden bestimmte Unterhaltungselemente nicht schlechter sobald man das 14. Lebensjahr überschreitet! Dieses engstirnige Schubladendenken konnte ich sowieso nie nachvollziehen. Ein am PC berechnetes CGI-Monster muss nicht zwangsläufig interessanter anzuschauen sein als eine handgemachte Puppe. Letztere wirkt nicht selten lebendiger und charmanter, selbst wenn ihr Look weniger perfekt daherkommt. Bitte nicht falsch verstehen: Ich will hier nicht 2 Fronten bilden: Auf der einen Seite Puppentechnik, auf der anderen CGI. Nein, es geht lediglich darum, gegenüber beidem aufgeschlossen zu sein und nicht eine Schablone im Kopf zu haben, die eine Variante generell ausschließt.

    Freunde computergenerierter Effekte werden bei "Ijon Tichy" übrigens nicht völlig vernachlässigt: Die an einen Tee-Aufbereiter erinnernde Rakete düst im sauberen CGI-Gewand effektvoll durchs Weltall und die von Multitalent Nora Tschirner perfekt verkörperte Haluzinelle steht Herrn Tichy bei seinen Abenteuern als nahtlos in die Szenerie eingearbeitetes, flirrendes Hologram zur Seite.


    Unterm Strich war der Start von "Ijon Tichy: Raumpilot" auf dem ZDF also erfolgreich! Das belegen auch die Zuschauerzahlen, wie die Redaktion von Quotenmeter feststellte:
    Um 23.55 Uhr startete die neue sechsteilige Science-Fiction-Serie «Ijon Tichy: Raumpilot». Die ersten Abenteuer des Raumpiloten Ijon Tichy wollten 1,03 Millionen Bundesbürger sehen, der Marktanteil lag bei 11,4 Prozent. Das Format konnte auch 0,52 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren überzeugen, sodass beim "jungen" Publikum noch einmal 11,8 Prozent Marktanteil erzielt wurden.
    Auch Peter Luley von Spiegel-Online hatte seinen Spaß an "Ijon Tichy: Raumpilot". In seiner sehr positiv ausfallenden TV-Kritik freut er sich bereits auf die kommenden Folgen:
    Wer sieht, mit welchem Einfallsreichtum auch in den kommenden kurzweiligen Folgen klassische Science-Fiction-Topoi wie Alterungsprozesse und Zeitschleifen, aber auch Themen wie Weihnachten im Weltraum, Roboterwettbewerbe und Marsmasern aufbereitet werden und mit welcher Kreativität aus Haushaltsgegenständen Sets gestaltet wurden, der kann nur wünschen, dass Tichys Abenteuer noch viele Fortsetzungen erfahren.
    In diesem Sinne:
    Scheuklappen-Ablegen und viel Spaß beim Durchstarten in die galaktisch-chaotischen Raumpiloten-Abenteuer des unvergleichlichen Ijon Tichy!


    Review
    Ijon Tichy, Folge 1 "Kosmische Kollegen"

    Wie man Kulupen fängt...

    von Christian Spließ


    Ijon Tichys Weltraumtagebücher, in denen Stanislaw Lem (1921-2006, "Solaris") die Erzählungen des Barons Münchhausen modernisierte und die üblichen Geschichten von Weltraumforschern ironisierte – ernstnehmen kann und soll man diese Erzählungen nicht so ganz – sind unter SF-Lesern schon etwas, was mit dem Namen Kultstatus versehen werden kann. Insofern war die Ankündigung des ZDF, man würde die Sterntagebücher als Serie verfilmen durchaus eine Meldung, die die Fans elektrisierte. Nachdem allerdings bekannt wurde, dass die Miniserie nur 6 Folgen zu je 15 Minuten lang sein würde und dass das ZDF sie im Rahmen des „Kleinen Fernsehspiels“ ausstrahlen würde, war die Skepsis groß – die auch nicht kleiner wurde nach dem Veröffentlichen des ersten Trailers. Und als bekannt wurde, dass Nora Tschirner als Halluzinelle als neue, nicht in Lems Büchern vorkommende Figur hinzugefügt wurde, runzelten sich die Stirns der Fans mehr und mehr, zudem die Folgen nur „frei nach Lem“ erzählt werden würden. Ist die Skepsis nach den ersten 15 Minuten der ersten Folge berechtigt?

    Natürlich ist die Tatsache, dass das ZDF sich auf das Gebiet der ScienceFiction (SF) wagt und „Ijon Tichy: Raumpilot“ seit längerem mal wieder ein eigenständiger deutscher Fernsehbeitrag zum Thema ist, etwas, das man anerkennen muss! Auch wenn es "nur" im Rahmen des „Kleinen Fernsehspiels“ und somit unter ferner liefen ausgestrahlt wird (die Folgen laufen spät in der Nacht). Dass ein öffentlich-rechtlicher Sender nun für eine solche Produktion nicht unbedingt das Budget aufbringt, ist nachvollziehbar. Allerdings ist die Produktion offenbar absichtlich auf einem Niveau produziert worden, dass das von Trash-Produkten „LEXX - The Dark Zone“ noch weit untergräbt! Wer bisher dachte, die klassischen Doctor-Who-Folgen wären schlechtproduziertes Fernsehen, jedenfalls von den Kulissen und den Requisiten her, der wird dieses Urteil nach „Tichy“ revidieren müssen: Was einem dort auf dem Bildschirm auf die Augen schlägt, ist etwas, das zunächst sprachlos macht: Auf der einen Seite ist es natürlich ab und an witzig altvertraute Alltagsgegenstände als SF-Technik wiederzuentdecken. Das macht sicherlich auch den Charme der alten Raumpatroullie-Orion-Folgen aus, wenn dort Bügeleisen oder Bad-Armaturen ins Bild kommen. Andererseits ist dieser Effekt auch einer, der einen eingefleischten SF-Fan entweder einnimmt oder abstößt. Nach einigen Minuten kann man sich an diese Umgebung gewöhnen und einige Einfälle sind auch recht spaßig, wie zum Beispiel die Fixierung der Raumschiffsteuerung durch einen Besen oder der Inspektionsroboter, der eigentlich ein Staubsauger ist. Das Problem ist aber: Diese Einfälle sind rar und der Rest tendiert dann doch eher an den Rand der „Nervigkeit“. So auch der russische bzw. polnische Akzent von Hauptdarsteller Oliver Jahn, dessen gebrochenes Deutsch an die Kanak-Sprack von „Erkan und Stefan“ erinnert – etwas, das mich schon bei diesen beiden Comedyfiguren genervt hat. Wie kommt man auf die Idee, den bei Lem durchaus anständig sprechenden Tichy mit einer solchen gebrochenen Version des Deutschen auszustatten? Und warum die Halluzinelle, die von Tichy in der ersten Folge erfunden wird, dann ein komplett reines Deutsch spricht, ist wohl ein Wunder der Technik – logisch ist das ja nicht unbedingt...

    Zugegeben: Oliver Jahn füllt die Rolle des Tichy mit Verve und Elan aus, Nora Tschirner ist auch eine recht ansehnliche Halluzinelle, obwohl sie in der ersten Folge nicht unbedingt im Vordergrund steht – ironischerweise, dreht sich die erste Folge doch eigentlich um sie, da muss man noch abwarten, was sie aus ihrer Rolle macht. Für eine neuerfundene Figur jedenfalls fügt sie sich ohne Probleme in die Handlung ein, fällt jedoch auch nicht besonders auf.
    Das Erscheinen der Kulupen lässt einen natürlich fragen, inwieweit die Macher der Serie Jim-Henson-Fans sind, diese erinnern sehr offensichtlich an die Monster aus der Sesamstraße oder den Muppets. Davon abgesehen gibt es sehr wenige computergenerierte Effekte, die auch nicht besonders hochtechnisiert aussehen. Sie erfüllen ihren Zweck, sicher, aber betrachtet man sich mal die Explosionen oder die Flammen, die aus Tichys Rakete hervorkommen so hat man sicherlich schon bessere SFX in seinem Leben gesehen – sie passen in das relativ trashig gehaltene Setting, das ohne Frage.

    „Ijon Tichy: Raumpilot“ wird die Fans sicherlich spalten: Die Einen werden es lieben, die Anderen werden es hassen. Ich vermute dabei, dass die zweite Fraktion sicherlich die Überzahl haben wird – angesichts des Settings, der SFX und der Halluzinelle auch durchaus verständlich. Mir hat die erste Folge nicht so gut gefallen, dass ich jetzt den dringenden Drang hätte, die DVD zu kaufen oder weitere Folgen anzuschauen, andererseits war sie auch nicht so schlecht wie ich zu Beginn gefürchtet habe. Es bleibt abzuwarten wie die Vorlagen in den weiteren Folgen umgesetzt werden... Immerhin, es ist deutschproduzierte ScienceFiction im Fernsehen – immerhin!

    .
    Geändert von Dr.BrainFister (03.04.2007 um 11:50 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  5. #5

    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Kleine Korrektur am Rande: "I, Robot" basiert auf einem Werk von Asimov, nicht Lem. Wenn nach einer Hollywood-Adaption eines Lem-Werkes gesucht wird, bietet sich "Solaris" an.

  6. #6
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Zitat Zitat von Hmpf Beitrag anzeigen
    Kleine Korrektur am Rande: "I, Robot" basiert auf einem Werk von Asimov, nicht Lem. Wenn nach einer Hollywood-Adaption eines Lem-Werkes gesucht wird, bietet sich "Solaris" an.
    ahja, danke für den hinweis! ich verwechsle die beiden immer...
    schon korrigiert!


    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  7. #7
    Flinker Finger Avatar von Reddi
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    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Wie kann man die beiden verwechseln der eine ist Russe der andere Pole
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  8. #8

    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    So, endlich habe ich auch mal die beiden ersten Folgen geguckt. Muß sagen, die 'trashige' Aufmachung ist für mich der größte Reiz bisher. Tichys Welt hat ein ganz eigenes Flair dadurch. Der Akzent nervt mich aber immer noch, auch wenn es Momente gibt, wo mir bestimmte Wortschöpfungen Spaß machen. Werde weitergucken, online natürlich, da ich keinen Fernseher habe. :-)

    Die zweite Folge fand ich übrigens sehr viel witziger als die erste, und die Aliens und der Planet waren klasse.

  9. #9
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    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Hat Lem wirklich dies auch nur in Ansätzen erdacht? Ein Planet, auf dem alles und vor allem jeder immer wieder ersetzt wird? Dazu noch die herrliche Gleichgültigkeit der Bewohner zu diesem Thema, einige nur allzu irdisch vorkommende Verhaltensweisen (der Verkäufer könnte auch direkt hier beim ... anfangen), der Plot "schnelle, vorzeitige Alterung" und dessen Umkehrung gleich in einem, die ungemein "hilfsbereite" Halluzinelle (ihr Fotoalbum spricht Bände), die Erfindungsgabe der Maskenbildner und Kulissenbauer, die diesmal wohl Überstunden leisten mussten ... und wieder ein explodierendes Alien.

    Gibt es eigentlich schon weitergehende Versuche einer Zweitdeutung? Tichy selbst weist im Abspann immer darauf hin, daß ihn einige für einen Säufer und seine Erzählungen für Hirngespinste halten. Das würde auch das Auftauchen vieler uns bekannten Gegenstände erklären - im Delirium bastelt sich das Gehirn aus bekannten Dingen eine neue Geschichte zusammen. Quasi LOM in Berlin(?) mittels Alk (also SIB - Sturzbesoffen in Berlin).

    Und allmählich dürfte auch klarwerden, warum diese Serie nicht früher gezeigt werden darf: Wenn "die lieben Kleinen" (vulgo Kinder) sehen, was man aus Kaffeekanne & Co. alles Tolles machen kann, ist der heimische Haushalt doch nicht mehr sicher.

  10. #10

    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Zitat Zitat von Lars Beitrag anzeigen
    Hat Lem wirklich dies auch nur in Ansätzen erdacht? s
    Sehr vieles basiert schon ziemlich direkt auf Lem, ja. Die Haluzinelle nicht, aber der Planet mit den 'Reserven' definitiv (inklusive "Viel Spaß beim Saugen" und "Möchten sie leuchten?"-Dialog). Im Original hausen die Kulupen übrigens auf demselben Planeten.

  11. #11
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    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Ich mag die Serie.
    Zum einen mag ich die Abwechslung zu den gängigen SF-Ausehen/Abläufen und zum anderen kann man auch ein bischen über diese gänigen Klischees nachdenken (Warum sollte eine Rakete im inneren net wie eine Wohnung aussehen? Schliesslich wohnt der Pilot ja da drin ) Und lustig ist es auch noch

    Den osteuropäischen Akzent mag ich. Ich glaube den haben sie gewählt aus 2 Gründen:
    Zum einen weil Lem Osteuropäer ist und als Abwechslung zu den Amerikanisierten Sachen ansonsten in SF-Filmen.
    Zum anderen erinnert er mich an den braven Soldaten Schwejk und ich glaub das ist Absicht. Ich denke damit soll der Charakter des Ijon Tichy dargestellt werden (auf eine sehr zeitsparende Art) als einen etwas trotteligen, aber gutmütigen Menschen.

  12. #12
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    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Gestern lief die dritte Folge ... und irgendwie ist mein Sinn für mein Humor kurz vor Sendebeginn eingeschlafen. Oder sollte das eine ernsthaftere Folge sein? Obwohl der letzte Streit zwischen den Tichys Mittwoch, Donnerstag und Freitag mich doch zum Schmunzeln brachte, zündete bzw. unterhielt der Rest der Folge doch nicht so sehr wie "Planet der Reserven". Mag sein, daß man sich zum Teil schon an den Humor der Serie gewöhnt hat (nach zwei Folgen?), mag sein, daß es mir etwas widerstrebt, an ein lenkbares Raumschiff zu glauben, bei dem die Steuerung ausgefallen ist - vielleicht war es für mich auch einfach nur zu spät.

  13. #13
    Kleiner SpacePub-Besucher
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    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Dein Eindruck war schon richtig, die gestrige Folge war nicht ganz so stark. Die Idee war zwar ganz nett, ist aber zu langatmig ausgeführt worden (und das soll schon was heißen bei einer 15-Minuten-Sendung ). Deshalb kam auch nicht so recht Spaß auf.

  14. #14
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    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Ui, und schon wieder eine Folge, bei welcher der Unterhaltungswert fragwürdig ist (in meinen Augen). Außer einer völlig deplaziert wirkenden mittelmäßigen Parodie auf "2001" und einer wenig lustigen Erklärung für das Wesen des Menschen hat die Folge nicht viel zu bieten. Aber wenigstens gab es wieder viele Außerirdische zu bestaunen.

    Ach, neben der "2001"-Parodie soll noch ein Seitenhieb auf eine andere SF-Serie vorhanden gewesen sein; so hieß im anderen Thread für diese Serie. Die muss ich verschlafen haben - was war gemeint?

  15. #15
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    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Also ich habe gestern zufaellig reingeschaltet, zwar nur die Haelfte gesehen, aber dennoch war ich recht angetan. Nachdem ich den Schock ueber den herben Dialekt des Hauptdarsteller und der Aliens verwunden hatte, sowie das merkwuerdige Design gefiel es mir.

    Zitat Zitat von Lars Beitrag anzeigen
    Ach, neben der "2001"-Parodie soll noch ein Seitenhieb auf eine andere SF-Serie vorhanden gewesen sein; so hieß im anderen Thread für diese Serie. Die muss ich verschlafen haben - was war gemeint?
    Hm, die Versammlung hat mich etwas an die Star Trek Folge mit Q und Picard entwickelt.
    Das Design des Umweltverschmutzer erinnerte an Robot Rumpus. (Das ich nur aus der MST Serie kenne)
    Nun und die Idee des Abfalls schwankte zwischen dem Kult des Spaghetti Monster und der Erklaerung im Anhalter.
    Die Knet Szene hatte etwas von Happiness of the Katakuris und vielleicht war das mit dem Alkohol eine Referenz an Garibaldi?

  16. #16
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    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Wenn Du auf die Pilotfolge von TNG anspielst (Picard verteidigt die Menschheit vor "Richter" Q), so finde ich das etwas weithergeholt.

    Der Rest der von Dir entdeckten Referenzen sagt mir garnichts.

  17. #17
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    Ich denke das es zwei Folgen mit dem Gericht gab, einmal der Pilot und später eine bei der Q die Frage stellt ob die vermeintlichen versprechen gehalten wurden. Wobei natürlich weniger von den Figuren Picard und Q, als in Bezug auf das beachtlich, gemischte Publikum.

    Die restlichen Referenzen:
    Robot Rumpus / Mystery Science Theater
    -> Das Design des Roboters der die Menschheit entlastet erinnerte mich stark an diese Roboter. Vielleicht auch nur weil beides recht, uhm billig aussah.
    Das fliegende Spaghettimonster
    -> http://de.wikipedia.org/wiki/Fliegen...aghettimonster eine Parodie auf Religion. Irgendwie ist die Idee das sich leben aus Gulasch entwickelt auf einer Stufe mit dem Monster, bei Spaghetti ist ja auch ne Soße dabei ^^;
    Per Anhalter durch die Galaxies
    -> Im Anhalter ist die Menschheit auch dadurch entstanden das hier wer etwas entsorgt hat
    Happiness of the Katakuris
    -> es gibt eine Knetsequenz (gut ist nicht viel, aber ich mußte dran denken)
    Babylon 5 / Garibaldi
    -> Tichy hat ein Alkoholproblem, Garibaldi ebenfalls
    Ansonsten hat mich diese Schneeszene irritert, sollte die eine Anspielung sein?


    Ist die Geschichte eigentlich tatsächlich im groben die selbe wie jene welche Lem geschrieben hat? Nunja, an sich fand ich sie auch ohne Referenzen nicht schlecht. Erinnert etwas an die Roboter Märchen.

  18. #18
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    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Irgendwie ist mir ziemlich egal, was für Anspielungen und obs überhaupt welche gab. Eigentlich ein absolut überflüssige Diskussion, was von welcher TV-Serie geklaut ist <schulterzuck>.

    Die Hauptsache ist, dass ich mich bei jeder Folge über die teils absolut wahnwitzigen Einfälle kringele. Selten so über SF gelacht. Aber es soll ja auch Leute geben, die zum Lachen in den Keller gehen und hinter jedem Gag gleich den tieferen Sinn suchen müssen. Sorry, wenn ich das mal so ausdrücken darf...

  19. #19
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
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    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Zitat Zitat von Starcadet Beitrag anzeigen
    Irgendwie ist mir ziemlich egal, was für Anspielungen und obs überhaupt welche gab. Eigentlich ein absolut überflüssige Diskussion, was von welcher TV-Serie geklaut ist <schulterzuck>.
    Arf, nicht so ernst nehmen.
    Nüchtern gesehen ist es von Lem und der hat vor den ganzen Fernsehserien geschrieben. Nun und das meiste meinte ich eher scherzhaft ^^
    Ich fand es auch ganz nett, nur der Schnee - der hat mich verwirrt. Nun und die Zeit ist etwas Elend, also wann es ausgestrahlt wird.

  20. #20
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    Standard AW: Ijon Tichy | Miniserie - Montags - mitternacht - ZDF

    Muss auch mal was zu der Serie sagen:
    Ich mag den Akzent. Ich mag den Trash. Ich mag vieles von der Situationskomik. Es wäre herrlicher deutscher SciFi-Klamauk...

    Nur warum, gottverdammt, muss man daraus eine Ijon Tichy-Serie machen? Das zwingt dazu, sie an den Sterntagebüchern zu messen und da fällt sie mit Pauken und Trompeten durch.
    Wie gekonnt da alle subtile Komik und philosophische Tiefe aus Lems Erzählung getilgt wird, ist kaum erträglich.

    Planet der Reserven: In Lems Vorlage ist die Enthüllung mit dem Klon ein Schock für Tichy und er verlässt überstürzt den Planeten. Das Ende der Geschichte ist unterschwelliges Grauen und eine philosophische Fragestellung nach der Seele und dem Leben an sich. (Als ich es gelesen hatte, war ich wirklich erst mal Baff)
    In der Serie wird daraus Dampfhammer-Klamauk.

    Der futurologische Kongress: Eine der feinsten Geschichten von Lem, in der der Menschheit über viele Buchseiten ein Spiegel vorgehalten wird und sie als eine Bande von kadaverfressenden Muttermördern entlarvt wird. Eine einzige Anklage an das grauenhafte Verhältnis der Menschen zu Tier und Natur.
    In der Serie wird daraus Dampfhammer-Klamauk.

    Mit den anderen Geschichten sieht es ähnlich aus. Es wird alle großartige Tiefe aus Lems Erzählungen entfernt und seichte Komik daraus gemacht.

    Tut euch einen Gefallen und lest Lem, wenn ihr ihn noch nicht kennt. Lest ihn und findet heraus, was er wirklich sagen wollte.

    Ich könnte diese Serie lieben...
    ... wenn es keine Serie über Ijon Tichy und die Sterntagebücher wäre.

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