Wir werden die Mondfähren fotografieren!

[Reiner]

Wir werden die
Apollo-Landeplätze
überfliegen und die
Mondfahrzeuge
fotografieren.“

Mark Robinson,
Nasa-Wissenschaftler


Der Mond wird in den nächsten Monaten wieder Besuch von der Erde bekommen. Neben den USA planen China, Indien und Japan Mond-Missionen. Selbst deutsche Forscher hat das Mond-Fieber gepackt. Sie wollen zwei Raumsonden zum Erdtrabanten senden.

...
Bereits die für Oktober 2008 geplante amerikanische Sonde „Lunar Reconnaissance Orbiter““ (LRO) verspricht viel bessere Bilder vom Mond. Die Auflösung ihrer Kameras soll so gut sein, dass darauf sogar die Hinterlassenschaften der Apollo-Missionen zu sehen sind.

Mit diesen Fotos will die Nasa nicht nur Monderkundung betreiben, sondern auch einen Schlussstrich unter eine bizarre Diskussion in den USA ziehen. Fast 40 Jahre nach den Apollo-Missionen haben Zweifler die Frage aufgeworfen, ob damals tatsächlich Astronauten den Erdtrabanten erreichten. „Wir werden die Apollo-Landeplätze überfliegen und dabei die Landegeräte und Mondfahrzeuge auf der Oberfläche fotografieren“, kündigte Projektleiter Mark Robinson an.

Wissenschaftlich bedeutsam ist dagegen eine andere Frage, die die künftigen Mond Späher der Nasa beantworten sollen. Gibt es Eis an den Polen des Erdtrabanten? Diese Frage könnte bereits Ende des nächsten Jahres beantwortet werden.
...

c: SZ, 2007

[Reiner]

Allgemeines Ziel jedoch:

Ziel der nächsten Mond Missionen ist es, Daten für den Aufbau einer bemannten Mondstation zu sammeln. Eine zeitweise bemannte Station plant die amerikanische Nasa unter dem Projektnamen „Orion“ fürs Jahr 2019. Interessant könnte eineständig besetzte Mondbasis als Standort für Observatorien und als Ausgangspunkt für die Reise zum Mars sein.

Das Jahr 2019 hat besondere Bedeutung für das Mondprojekt, weil sich dann die erste Apollo-Landung auf dem Mond zum fünfzigsten Mal jährt. np


PS: Wie weiter unten richtig erkannt wurde, ist Orion nicht der Name der Mondstation. Obige Veröffentlichung (vollständig aber korrekt) aus SZ, 2007

[Reiner]

Die nächsten Mond-Projekte

In den nächsten Jahren planenmehrere Raumfahrtnationen unbemannte Mond-Missionen. Die Schwerpunkte dieser Programme liegen auf der geologischen Erkundung des Erdtrabanten. Die Forscher wollen vor allem Wasser und Rohstoffe suchen, die beim Bau und dem Betrieb einer Mondstation genutzt werden können.

Japan: „Selene“; Aufgabe: Untersuchung der inneren Struktur des Mondes, Mondkartierung; Start: August 2007.

China: „Chang’e-1“; Aufgabe:Rohstoffsuche, Start: September 2007.

Indien: „Chandrayaan-1“; Aufgabe: Rohstoffsuche, Suchenach Eis an den Polen; Start: Frühjahr 2008.

USA: „Lunar Reconnaissance Orbiter““ (LRO) und „„Lunar Crater Observation and Sensing Satellite“ (LCROSS); Aufgabe: detaillierte Kartierung der Mondoberfläche, Suche nach Eis an den Polen; Start: Ende 2008

Deutschland: Lunar Mission BW1, Aufgabe: Ausbildung von Studenten der Raumfahrttechnik. Es ist noch nicht geklärt, mit welcher Rakete der Satellit ins All geschossen wird. US

[Orbanaschol]

Eine zeitweise bemannte Station plant die amerikanische Nasa unter dem Projektnamen „Orion“ fürs Jahr 2019.

Äh, falsch!
ORION ist der Name des bemannten Erkundungsraumfahrzeugs CEV, das zur Zeit von der NASA entwickelt wird und von Lockheed-Martin gebaut werden soll. Die ORION soll außer für Flüge zum Mond auch für den Personaltransport zur ISS genutzt werden.
Dies ist Teil des CONSTELLATION-Programms, unter dessen Dach auch die neuen Trägerraketen ARES 1 und 5, sowie das Mondtransferfahrzeug und die Mondlandefähren entwickelt werden. Alles zusammen ist Teil des EXPLORATION-Programms, dessen Ziel es (zur Zeit) ist, im Jahr 2020(!) die Rückkehr zum Mond durchzuführen. Bei den ersten Missionen, die etwa jedes halbe Jahr gestartet werden sollen, sollen Astronauten rund eine Woche lang auf dem Mond zubringen. Dann soll die Aufenthaltsdauer schrittweise erhöht werden, bis zum Schluß jede Mannschaft als Besatzung einer Mondstation ein halbes Jahr dort bleibt und von der nächsten abgelöst wird.

[DerBademeister]

Ist die Etablierung einer Mondmission seitens der NASA innerhalb der nächsten 13 Jahre denn realistisch? Angesichts der akuten Budgetprobleme müssen doch auch viele andere Missionen immer wieder verschoben werden - zumal mit der Fertigstellung der ISS und der Erneuerung der Spaceshuttle-Flotte auch große Budgetinvestitionen verbunden sind.

[Gilgamesh]

Die Skeptiker werden auch die Fotos mit dem Equipment als Fälschung bezeichnen....

Ist wie mit den Kreationisten, für die zählen auch keine Beweiße, oder die „UFO Experten“....

[Orbanaschol]

Ist die Etablierung einer Mondmission seitens der NASA innerhalb der nächsten 13 Jahre denn realistisch? Angesichts der akuten Budgetprobleme müssen doch auch viele andere Missionen immer wieder verschoben werden - zumal mit der Fertigstellung der ISS und der Erneuerung der Spaceshuttle-Flotte auch große Budgetinvestitionen verbunden sind.

Realistisch schon. Das Budget ist allerdings ein Problem. Als der Kongress den letzten Haushalt verabschiedet hat, wurde der NASA nur halb so viel an Budgeterhöhung zugesprochen, wie sie angefordert hatte (Gesamtbudget ist rund 16,5 Mrd. Dollar). NASA-Administrator Mike Griffin hatte daraufhin angekündigt, daß die geplanten ersten Testflüge der ORION ein halbes Jahr später stattfinden werden, ebenso wie der erste Mondflug, der jetzt für 2020 vorgesehen ist.
Die Space Shuttles werden 2010 ausgemustert. Das ist fest und da geht auch kein Weg mehr dran vorbei. Die entsprechenden Verträge sind gekündigt. Weitere Aufwertungsmaßnahmen zur Lebensdauerverlängerung werden nicht mehr durchgeführt. Die Geldmittel, die bislang durch den Betrieb der Raumfährenflotte gebunden wurden (ca. 4-5 Milliarden Dollar jährlich) werden dann für die Entwicklung und den Bau der ARES 5 und das Mondtransferfahrzeug eingesetzt.

[DerBademeister]

Eine inflationsbereinigte Statistik zur Budgetentwicklung der NASA wäre mal interessant. In den 60ern zur goldenen Zeit des Apollo-Programms muss dieses ja ein zigfaches des heutigen Budgets betragen haben - selbst die Weltraumabteilung des Militärs / Air Force kommt ja mittlerweile in ähnliche Budgetregionen wie die NASA.