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Thema: Die dunkle Seite ...

  1. #1
    Dauerschreiber
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    ... der Macht. Da schleppte Luke also seinen Vater durch den Todesstern und auf Endor, wo ein paar Teddybären das mächtige Imperium besiegt hatten, gestand Leia Han ihre Liebe und es fehlte nur noch das „und so lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende.“

    Man fand ich das damals beruhigend. Heute ist auch diese Illusion, wie eigentlich alle anderen auch, geplatzt.

    Na, ist so eine Beziehung nicht herrlich? Und irgendwie kann man nichts tun um sie zu verhindern. Wie sagt man so schön „... wo die Liebe hinfällt ...“ Wisst ihr was, schneller als man denkt ist sie aber auch manchmal verschwunden. Das Problem ist bloß man merkt es nicht. Nein, das ist so nicht richtig. Man will es nicht merken.

    Irgendwann muss es einen Zeitpunkt geben wo dieses Konstrukt Liebe verschwindet und ganz langsam etwas anderes seinen Platz einnimmt, die Gewohnheit. Dinge auf die man sich früher noch gefreut hat gehören zum Alltag. Früher ist man z. B. noch gerne zusammen Einkaufen gegangen. Na wer kennt sie nicht die Einkauforgien von Frauen? Mit den Armen voll Klamotten schreiten sie in die Umkleidekabine, und wenn sie rauskommen haben sie sich kaum verändert. Früher habe ich das gerne mitgemacht. Ich durfte meine Witze über meine Mitbürger machen und wenn sie rauskam hab ich wie alle Männer nur gesagt: „Sieht toll aus.“ Nach der Androhung körperlicher Gewalt habe ich dann doch noch meinen unqualifizierten Kommentar abgegeben, der eh nichts an ihrer Kaufentscheidung geändert hätte. Aber irgendwann ist der Spaß vorbei gewesen. Ich habe mich nicht mehr über meine Mitbürger lustig gemacht, sie war nicht davon begeistert das ich mit meinen Gedanken woanders war und sie hat mir meine Lügen geglaubt, aber eigentlich wollte ich nur weg.

    Mit der Freiheit ist das auch so ne Sache. Anfangs umnebelt die Liebe ja noch den Verstand und man schränkt sich gerne ein. Irgendwann lichtet sich aber der Schleier. Ohne es zu bemerken hat man es getan, ohne Zwang, aus freien Stücken, man hat sein Leben geändert, nur um ihr zu gefallen.

    Kurz vor dem Schlussakt passiert das grausamste. Man redet nur noch wenig. Im Laufe der Zeit hat sich deswegen so viel Frust angestaut das man liebsten schreien würde. Aber man tut es nicht. Tief in einem drin ist nämlich noch das Gefühl das es besser werden kann, diese Illusion ist der einzige Grund warum man sich das alles noch antut. Ständig muss man an die guten alten Zeiten zurückdenken, ohne zu merken das man damit jede Chance vergibt die Beziehung noch zu retten.

    Irgendwann hat der Spuk dann ein Ende, und was zurückbleibt ist die Frage: Wann? Einige behaupten ja das man so intensiv liebt das man sich gegenseitig verbrennt. Nach einiger Zeit bleibt dann halt nur noch ein Haufen Asche zurück, der ist dann nicht mehr interessant. Ich dachte lange Zeit das es daran nicht liegen kann, das man sich halt verändert und auseinander lebt. Heut bitte ich mir da nicht mehr so sicher.

    Aber war es das alles wert? Ja, meistens zumindest.

    Was das hier soll? Weiß ich nicht, war mir gerade nach. Nennt es Machtmissbrauch oder was auch immer.
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  2. #2
    Flinker Finger Avatar von Mouse
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    Hmmm, der "Gewöhnungseffekt" ist glaube ich relativ normal, ich habe mit meiner besseren hälfte nun 4 Jahre eine Beziehung. Ist schon richtig, viel gibt es nicht mehr was man erzählen kann, man kennt den anderen halt doch irgendwie zu gut, und vieles ist schon gesagt.
    Was vor einiger Zeit auch mal zu einer Krise geführt hat. Aber iegendwo haben wir die Kurve gekratzt. Ich kanns dir auch nicht erklären, das gab halt mal nen dicken Krawall mit Türenschlagen und fetz fetz und so...
    Danach wars aber dann gut. Wir haben auch jetzt nicht den riesen Berg zu erzählen, aber das ist auch ok. Man redet über die Sachen die da kommen und was einem auf dem Herzen liegt. Alles andere würde irgendwie erzwungen wirken, das ist unschön und führtin letzter Konsequenz zu dem zuletzt erwähnten. Aber jeder muss da seinen eigenen Weg finden, das ist keine pauschale Formel würd ich mal so frech sein zu sagen.
    Niemand kann halt wirklich erklären was "Liebe" ist. Gut am Anfang kann man wirklich nur über "Verliebt sein" sprechen, was in meinen Augen was völlig anderes ist. So erzählte mir glatt neulich jemand er habe "Die Liebe seines Lebens" gefunden, das aber irgendwie nach einer Woche Beziehung... das halte ich dann doch für eher desillusioniert. Ob und wie das ganze hält kann man nunmal leider nicht nach einer Woche oder einem Monat beurteilen.
    Mein Standpunkt zu der Geschichte.


    Jaja, widerstehen ich weiss...

    skypeID: reprozessor2

  3. #3
    Wühlmaus Avatar von Nager
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    Wenn man sich gar nichts mehr zu sagen hat, man sich zu gefühlen zwingen muss, sich ständig dabei ertappt, wie man heuchelt und dem partner (und sich selbst&#33 dinge vormacht, die keine grundlage mehr haben, bringt es nichts mehr und man sollte das ganze nicht, so wie viele es tun, noch jahrelang durchziehen, die probleme unausgesprochen vor sich herschieben, weil das farblose zusammensein bereits zu sehr zur gewohnheit geworden ist. So war es z.b. bei meinen eltern, die uns kindern zu liebe sich noch jahrelang gegenseitig auf den senkel gegangen sind und sich vor einander versteckt haben, jeder in die eigenen heimlichen ausflüchte aus dem eintönigen alltag. Bis sie endlich den sprung zum aus heutiger sicht eigenen vorteil geschafft und sich getrennt haben. Heute können sie wieder ehrlich miteinander reden und es ist nicht zu übersehen, wie sich beide weiterentwickelt haben. Ich kann die einstellung konservativer kirchen nicht verstehen, die den "bund fürs leben" wörtlich nehmen und es nicht tolerieren, wenn zwei menschen irgendwann wieder getrennter wege gehen wollen, weil keine gemeinsame basis für eine beziehung mehr da ist. Krass finde ich in dem zusammenhang auch, dass die leute diesen bund fürs leben immer früher schliessen und es deswegen immer mehr trennungen gibt.

    Ich denke, dass die reife für den schritt zur heirat erst gegeben ist, wenn man sich schon eine ganze weile (ich denke da an jahre und nicht an monate oder wochen) auf den nerv gefallen ist, alle sprichwörtlichen höhen und tiefen durch hat und immer noch willens ist, mit dem anderen zusammenzuleben. Alle anderen voreiligen entscheidungen im sturm der gefühle halte ich für naiv..

    Ich glaube fest daran, dass es nicht immer so gehen muss, dass beziehungen irgendwann farblos und eintönig werden. Ich kenne viele leute, die auch nach jahren noch absolut glücklich zusammenleben. Die basis dafür ist gegenseitige offenheit und die möglichkeit, über wirklich alles jederzeit zu reden. Auch der monotonste alltag bietet immer noch unmengen an problemen, die gemeinsam bewältigt werden müssen und ist nicht arm an aussergewöhnlichen momenten, die aus der der eintönigkeit herausragen.
    Ein wenig zoff ab und an gehört dazu - wenn er fehlt ist es viel schlimmer, denn dann wird heile welt gespielt, dann gibt es zwangsläufig heuchlerei und unehrlichkeit.
    Ich bewundere leute, die sich auch nach vielen jahren noch so viel zu sagen haben, weil sie selbst auf einer ebene liegen und sich aufeinander eingeschossen haben.

    Wenn man ein stück seiner selbst für den anderen aufgibt, ohne es zu vermissen, ist das wohl ein gutes zeichen..

    Falls meine sichtweise etwas naiv daherkommt, mag das daran liegen, dass ich selbst noch nicht in die erfahrung einer längerfristigen beziehung gekommen bin.

    Gruss, Nager.

  4. #4
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    Ja, die dunkle Seite gibt es wohl. Und Gewohnheit ist ein ziemlicher Teufel. Auf jeden Fall sollte man sich darüber im Klaren sein, daß sie früher oder später einkehren wird. Das muß aber nicht bedeuten, daß sie die Liebe ersetzt.
    Ich stimme Nager zu, daß man eine absolut lange Beziehung (sprich: Ehe) nur eingehen sollte, wenn man mit seinem Partner schon eine nicht unbedeutende Zeit zusammengelebt und das Alltagsleben kennengelernt hat (für jemanden, der noch keine Langzeitbeziehung hatte, hast du ganz vernünftige Ansichten ). Ich bin seit diesem Jahr verheiratet (ja, ich habe es getan&#33, nachdem wir über acht Jahre zusammen waren und drei davon eine Wohnung geteilt haben. Ich stelle einfach mal die Behauptung auf, daß das ausreichend für ein wirklich umfassendes Kennenlernen ist. Und Streit gibt auch öfters mal. Auch so richtig mit Türen knallen, Dinge an die Wand werfen und so. Das ist dann zwar in dem Moment nicht sonderlich angenehm, aber insgesamt gesehen sicher ganz heilsam.

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