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Thema: Fahren, bis der Henker kommt

  1. #1
    Mittlerer SpacePub-Besucher
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    Da meine Arbeitsstätte 50 km von meinem Wohnort entfernt ist, muss ich jeden Tag die Autobahn benutzen.
    Ich übertreibe nicht,wenn ich sage, dass ich einige male ganz knapp einer Katastrophe entkommen bin.
    Manche Leute, die sonst ganz normal sind, scheinen beim Autofahren ihr Gehirn völlig auszuschalten. Anscheinend hat man nur noch ein Ziel: so schnell wie möglich ankommen. Was im Weg ist, wird weggedrängt.
    Heute z.B. hatte sich hinter mir ein Fahrzeug bis auf einen Meter an die Stoßstänge gedrängt. Und das bei Tempo 150! Toll ist auch, wenn mich Laster, die ohne Verwarnung überholen, zu Vollbremsungen zwingen. Ein Kollege von mir hatte deswegen schon einen schweren Unfall.
    Auf der Autobahn aber auch im Straßenverkehr gilt das Recht des Stärkeren. Bloß nicht den anderen vorbeilassen, bloß ihm nicht mal die Vorfahrt gewähren.
    Ich erlebe tagtäglich, wie manche verängstigte Autofahrer über die Piste gejagt werden und dabei so unsicher werden, dass sie Fehler begehen.
    Geschwindigkeitsbeschränkungen werden einfach ignoriert. Da wird auch bei Baustellen keine Rücksicht genommen.
    Es gilt nur ein Motto: jetzt komme ich, die anderen haben zu schauen, wo sie bleiben.
    Ein typisch deutsches Problem? Ich meine ja.

  2. #2
    Dauerschreiber Avatar von Mara
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    was mich als (noch-) Fußgänger und Radfahrer am meisten stört, ist dass für viele offenbar das Recht des stärkeren gilt. Da wird an Zebrastreifen unbeirrt durchgefahren (wobei sich vor allem Radfahrer nicht mal vom durchbrausen abhalten lassen, wenn man schon mitten auf der Straße ist). Da bekommt man dann schon manchmal Lust, einen von denen "versehentlich" vom Rad zu treten oder mal einen Fuß auf den Zebrastreifen zu setzen und den Autofahrer so richtig schön in die Eisen steigen zu lassen.
    Problem Nummer zwei sind Kreisverkehre. Bei uns gibts einen mit einem Fußgängerüberweg direkt nach der Kreiselausfahrt (schön mit Verkehrsinsel in der Mitte). Wenn die Fahrer jetzt nicht blinken und dann trotzdem mit vollem Schwung an dieser Ausfahrt raus wollen, hat man als Fußgänger ein kleines Problem.
    Als typisch deutsches Problem würde ich es trotzdem nicht bezeichnen. Die Raserei vielleicht schon, aber hast du schon mal z.B. in Spanien versucht, über einen Zebrastreifen zu kommen? Dort scheinen die Dinger nur dazu gut zu sein, damit die Fußgänger wissen wo sie sich am besten überfahren lassen können



    Last edited by Mara at 05.11.2002, 23:01

  3. #3
    Tastaturquäler Avatar von Octantis
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    Originally posted by Mara@05.11.2002, 23:00
    was mich als (noch-) Fußgänger und Radfahrer am meisten stört, ist dass für viele offenbar das Recht des stärkeren gilt. Da wird an Zebrastreifen unbeirrt durchgefahren (wobei sich vor allem Radfahrer nicht mal vom durchbrausen abhalten lassen, wenn man schon mitten auf der Straße ist).
    Dazu muß mann aber auch sagen das es genug Fußgänger gibt die einfach so über die Straße laufen ohne jetzt nachzuschauen ob ein Auto kommt oder die Ampel am Zebrastreifen jetzt rot anzeigt.

  4. #4
    Tastaturquäler Avatar von MinasTirith
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    Dieses verhalten ist sicher nicht typisch deutsch, denn man kann es überall in Europa finden. Manchmal mehr und manchmal weniger.

    Da ich bisher auch immer sehr viel fahren musst zu meinen Jobs, konnte ich auch schon so manches auf der Strasse erleben. Besonders extrem wird das Verhalten der Leute immer dann wenn sie zur Arbeit müssen oder wenn sie Heim wollen. Das sie dabei ihr Leben riskiern und das von anderen, daran denken sie nicht. Meist sorgen diese Leute auch für Staus mit ihrem Verhalten.

    Fahrradfahrer sind für mich schon lange ein rotes Tuch. Zwar fahre ich selber auch Fahrrad, aber so wie sich manche verhalten, wundert es mich, das so wenig passiert. Die kennen zum Teil keinerlei Rücksicht und fahren einfach drauf los.

    Zwar möchte ich nicht behaupten das ich der superfaire Autofahrer bin, aber ich behaupte von mir doch ein wenig auf die anderen zu achten. Wenn ich kann versuche ich nett zu sein, aber manchmal fällt das nicht leicht und manchmal bereut man es auch wieder, wenn man dann so eine Schnarchnase vor sich hat, der das Gaspedal nicht finden kann.
    Tu erst das Notwendige,
    dann das Mögliche
    und plötzlich schaffst du das Unmögliche.
    Franz von Assisi


  5. #5
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    am schlimmsten sind für mich immer noch die prakplätze. also wie manche leute parken ist einfach nur noch unverschämt. heute konnte ich aus meiner lücke einfach nicht rückwärts rausfahren. das auto links von mir war nur 5 cm von seiner seiten makierung weg, von meinem auto so ungefähr 30 bis 40 cm, halt das man gerade noch einsteigen kann, und die kiste auf der rechten seite stand krum in ihrer lücke und das heck genau zu meinem auto hin. wie soll ich da denn rauskommen, immerhin müsste ich ja mal einschlagen, weil nicht mal eine autolänge hinter mir schon die nächsten autos stehen. zum glück hatte ich heute einen parkplatz ziemlich am ende des parkplatzes, sodass ich dann vorwärts rausfahren konnte, aber ein paar lücken weiter vorne, und der weg am main ist für das auto zu eng ...

    autobahn fahren finde ich eigentlich gar nicht so schlimm, allerdings fahre ich immer nur mittags wenn nicht besonders viel los ist. am morgen nehme ich lieber die landstraße, weil da das staurisiko etwas geringer ist, auch wenn man 5 minuten länger braucht.

    aber es gibt tage, da fahren einfach alle wie die henker, da muss man wirklich angst haben, dass man nicht mal erwischt wird, besonders, wenn man mit dem roller unterwegs ist. woran das nur liegt. zu münchen habe ich ja mal die erklärung gehört, das es dort meist bei föhn so ist, aber bei uns gibt es ja keinen föhn ...
    <span style='color:orange'><span style='font-size:12pt;line-height:100%'>Niemand hätte je den Ozean überquert, wenn die Möglichkeit bestanden hätte, bei Sturm das Schiff zu verlassen.</span></span>

  6. #6

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    Hm ich habe bis jetzt nicht so viele rücksichtslose Autofahrer erlebt. Eher so 50% nette Autofahrer und 50% rücksichtslose. Vielleicht liegt das auch ein wenig daran, dass ich nicht in einer Großstadt wohne.
    Ich selbst bin eher rücksichtsvoll, es sei denn ich bin morgens zu spät dran. Dann lasse ich auch den ein oder anderen nicht mehr auf meine Spur, aber ich werde dabei nicht agressiv, denn dafür ist mir das Unfallrisiko viel zu hoch.
    <span style='color:orange'>Geh lieber durch die Wand als immer durch die Tür,
    durchbreche den Verstand, dann findest Du zu Dir. </span>
    visit me at Das Labertaschenboard

  7. #7
    Tastaturquäler Avatar von Octantis
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    Originally posted by Game Queen MaidMary@07.11.2002, 17:19
    Hm ich habe bis jetzt nicht so viele rücksichtslose Autofahrer erlebt. Eher so 50% nette Autofahrer und 50% rücksichtslose. Vielleicht liegt das auch ein wenig daran, dass ich nicht in einer Großstadt wohne.
    Naja also mir persönlih begegnen eigentlich auf Landstraßen mehr Verrückte als in der Stadt. Vielleicht liegt das daran das mann sie auf Landstraßen leichter erkennt (Rasen, drängeln, dicht auffahren,...)

  8. #8
    DerBademeister
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    Ein typisch deutsches Problem? Ich meine ja.
    Mhm....dann kennst Du Italien nicht. Dagegen ist Deutschland noch ein zivilisierter Ort. In Italien hat der Autofahrer Vorfahrt - IMMER.
    Rechte irgendwelcher sekundärer Verkehrsteilnehmer wie z.B. Fussgänger mögen in staubigen Gesetzestexten verankert sein, sind im bleifussschen Volkswillen allerdings unbekannt.

    Zum Thema: Ich fahre gerne Auto und schnell. Nicht rasend, aber zügig.
    Ich denke das Hauptproblem bei der Sache ist, das viele Menschen ihre eigenen Fähigkeiten nicht einschätzen, und nicht situationsbedingt fahren.
    Wenn ich müde bin und es dunkel ist muss ich auf der Autobahn anders fahren als wenn ich ausgeruht und voll konzentriert bin.
    Weiterhin darf man sich vom Fehlverhalten anderer Autofahrer nicht selbst zu Fehlverhalten hinleiten lassen, was oftmals schwer fällt. Das gilt sowohl dafür, das man sich von Rasern nicht ebenfalls zum Schnellfahren verleiten lassen darf, aber auch dafür, das man selber sich von sprichwörtlichen lahmen Enten nicht zu riskanten Überholmaneuvern hinreissen lässt.

    Ich wünsche in beiden Fällen dem unfähigen Gegenüber einen bösen Tag, und lasse es dabei bewenden. Mehr kann man sowieso nicht tun.

  9. #9
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    Ich war vor zwei Jahren in Griechenland. Dort wird auch nicht viel besser gefahren als hier in Deutschland.
    In Deutschland wird auf Autobahnen mehr gerast und gedrängelt, weil es dort keine Geschwindigkeitsbegrenzung wie in anderen Ländern gibt (es sei denn Verkehrsschilder stehen dort), aber ansonsten kann man fahren, so schnell die Kiste eben geht. In USA gibt es meines Erachtens nach auf Highways eine maximale Geschwindigkeit von 85 Meilen/Std (sind glaube ich ungefähr 130 km/h), was allerdings nicht heißen soll, die fahren dort besser. Und in vielen europäischen Ländern ist es auch so (fragt mich jetzt bloß nicht in welchen Ländern wieviel).

    Ich bin halb Radfahrer, halb Autofahrer. Und wenn ich als Radfahrer unterwegs bin, halte ich mich selbstverständlich an die Verkehrsregeln (was viele "nur-Radfahrer" nämlich nicht tun). Beispielsweise ließ ich letztens in einer schmalen Straße, auf der mit gegenüberliegenden Seite parkten Autos und ließen nur geringe Lücken, den mir entgegenkommenden PKW vorbei. Als Autofahrerer, der einem entgegenfahrerenden PKW in einer solchen Situation die Vorfahr schenkt, bekommt man fast immer ein kleines "Danke-Handzeichen". Aber als Radfahrer? Nö, wieso auch? Bin doch nur ein Radfahrer.

    Wenn ich morgens zur Arbeit (meistens mit dem Rad) fahre, sind viele Schulkinder unterwegs. An den Zebrastreifen halte ich an, steige ab und gehe zu Fuß über den Zebrastreifen (sozusagen als gutes Beispiel, ob&#39;s was bringt????). Fast im selben Atemzug rasen mindestens zwei Jugendliche auf ihren ollen Rädern mit Höchstgeschwindigkeit über den Zebrastreifen. Und ich bin so blöd, und will ein Vorbild für die Kurzen sein *kopfschütteln*, aber leider bin ich wie ich bin.

    Ich selbst habe an einem dieser vielen Zebrastreifen auch schon fast ein Kind angefahren, das ohne Licht (natürlich&#33; war ja auch nur dunkel morgens) mit Karacho über den Zebrastreifen fuhr. Am liebsten wäre ich ausgestiegen und hätte dem Knaben den Hintern versohlt (und das, wo ich dagegen bin, Kinder zu schlagen). Ein anderer Fahrer (der z.B. gerast wäre, weil er sonst zu spät zur Arbeit käme) hätte ihn in der Situation vielleicht überfahren, eventuel sogar totgefahren. In solchen Situationen könnte ich ausrasten, obwohl ich sonst ein sehr ruhiger Typ bin. Was wäre, wenn ich nicht volle Kanne gebremst hätte? Wenn die Straße feucht gewesen und mein Bremsweg wesentlich länger gewesen wäre?

  10. #10
    Warmgepostet
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    Jepp, über solche Dinge kann wohl jeder berichten. Erst gestern wurde ich in der Stadt übelst geschnitten, von irgend so einem Jungspund, der weiß der Deibel woher kam und in meinen zockelverkehrsbedingt ohnehin schon recht kleinen Sicherheitsabstand hinein mußte. Äh, ja, hallo? Wer fährt denn bitte Slalom im Innenstadtverkehr (über die Sperrstreifen und kurz vor einer Kreuzung) und versucht Lücken zu nutzen, die gerade mal eine Handbreit größer sind als der Wagen lang ist? - Jedenfalls mußte ich heftiger auf die Bremse gehen, als es sonst meine Art ist, und darauf hoffen, daß der Mensch knapp einen Meter hinter mir die Wahnsinnsaktion mitbekommen hat. Hatte er, und die Leute hinter ihm glücklicherweise auch, es kam zu keiner Karambolage.

    Inzwischen hatte der verursachende Chaot vor mir - vermutlich vor Schreck - seinen Wagen abgewürgt und kam erst zögerlich wieder in die Gänge, wodurch auch der Kreuzungsverkehr zum erliegen kam. Zum Ausgleich ist er dann losgeschossen wie Schmitt&#39;s Katze, und hat mit deutlich mehr als 50 km/h eine rote Fußgängerampel kurz hinter der Kreuzung überfahren. Dadurch erneut erschrocken, zockelte er anschließend im Schritttempo weiter und hielt die Leute hinter sich noch weiter auf. Als er dann schließlich - ohne zu blinken - abbog, ging vermutlich ein kollektiver Stoßseufzer durch die gesamte Schlange hinter ihm.

    Manchmal ist es wirklich schwer, Engelsgeduld zu zeigen ...
    <span style='font-family:Arial'><span style='font-size:8pt;line-height:100%'>Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
    I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
    (Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)</span></span>

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