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Thema: Deutschland

  1. #1
    Tastaturruinierer Avatar von Ghettomaster
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    Der Antiamerikanismus Thread hat mich angeregt hier mal einen Thread rund um Deutschland zu eröffnen, was gefällt euch an diesem Land, was nicht? Von mir aus könnt ihr dazu auch gerne Paralellen zu den USA ziehen.

    Vielleicht scheint einigen dieser Thread überflöüssig, aber immer wieder höre ich wie schlecht es uns doch in Deutschland geht oder wie über andere Länder hergezogen wird, hier kann das ganze mal etwas konkretisiert werden.

    Ich liste meine Meinung mal getrennt nach Positiv und Negativ auf.

    Positiv

    Weltweit einzigartiges Grundgesetz.

    Weltweit einzigartiges Sozialsystem.

    Viele Dichter und Denker waren/sind Deutsche, etwas worauf man meiner meinung nach stolz sein kann und soll.

    Der Grundsatz das von deutschem Boden aus nie wieder ein Angriffskrieg stattfinden soll, würden alle Länder so denken hätte sich das Thema Krieg erledigt.

    Das Engagement Deutschlands in der UNO und anderen weltweiten karitativen Organisationen.

    Humaner Strafvollzug im Sinne der Resozialisierung.

    Negativ

    Zunehmende Bürokratisierung in allen Bereichen. wenn das so weitergeht muß man wohl bald ein Antragsformular ausfüllen wenn man seine Wohnung neu streichen möchte.

    Grausame Steuergesetze in allen Belangen. Ich bezweifle das es nochmal sowas wie den deutschen Finanzapparat auf diesem Planeten gibt. Alle Beschweren sich das es mit unserer Wirtschaft den Bach runtergeht, kein Wunder wenn der Fiskus einem mittelgroßen Unternehmen nur 30% des Bruttogewinns übrig lässt.

    Die allgemeine Negativstimmung/Nullbockstimmung, vor allem unter den Jugendlichen. Gut wer will es Ihnen übelnehmen bei dem heutigen Arbeitsmarkt.

    Der Mißbrauch des zweiten Weltkriegs durch andere Staaten. Damit meine ich folgendes: Jedesmal wenn Deutschland gegen den Strom schwimmt oder seine Stimme erhebt werden uns die Greueltaten des zweiten Weltkriegs unter die Nase gerieben. Sobald ein deutscher sagt das er Stolz auf seine Nationalität ist, werden gleich Nazi-Vergleiche gezogen.
    In AMerika nennt sich das dann Patriotismus, und die Sklavenhaltung vor hundert Jahren wurde ja abgeschafft, ach ja, den Bürgerkrieg gabs auch nie... ihr wißt worauf ich hinaus will.


    Wenn mir noch was einfällt häng ichs einfach in das Posting hier.



    CU
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  2. #2
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    Der Negativliste will ich nichts hinzufügen, nicht weil ich mit allem zufrieden wäre, sondern weil ich keinen Bock habe, mir die Finger wund zu tippen.

    Die ganzen Missstände werden jedoch durch einige Dinge ziemlich ausgeglichen.

    @Ghettomaster:
    Ich finde, dass ein ganz wesentlicher Punkt auf Deiner Liste fehlt:

    Man darf hier einen solchen Thread aufmachen und seine Meinung öffentlich kundgeben, ohne dafür in den Knast zu müssen!

    Ich weiß nicht mehr, wer es gesagt hat (irgendein Kabarettist, glaube ich), doch diser Satz ist für mich von entscheidender Bedeutung:

    Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe.

    Und da ich auch noch die Sprache spreche, werde ich wohl in Deutschland bleiben und ab und zu auf die Regierung schimpfen...<g>

  3. #3
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    Mir fällt spontan eine Sache ein, die man von zwei Seiten sehen kann, je nachdem wo man steht:

    Sozialhilfe (gibt es auch in anderen Ländern, doch meist irgendwie begrenzt; in USA z.B. nur max. 5 Jahre)
    Positiv zu werten für Leute, die es wirklich notwendig haben (alleingelassene Mutter mit Kind/ern beispielsweise)
    Negativ für faule Schmarotzer, die sich ein leichtes Leben davon machen (und kommt mir nicht damit, das wäre so wenig Geld, habe selbst 1/2 Jahr dort arbeiten müssen, ich weiß, wovon ich rede, als 20-Std.-Kraft bekomme ich genausoviel)

    Krankenversicherungspflicht
    Positiv zu werten, denn niemand muss krepieren, nur weil er nicht ausreichend versichert ist. Jeder ist versichert (auch wenn er nicht die Luxus-Ausführung einer Behandlung bekommt). Von einer Bekannten, die Verwandte in der USA hat (jaja, schon wieder die USA muahaha), weiß ich, dass die Arzt- und Krankenhauskosten enorm sind und evtl. ein Kredit aufgenommen werden muss (obwohl es dort auch Krankenversicherungen gibt, doch die sind halt nicht Pflicht).

    Was mich stört (obwohl es eigentlich positiv zu werten ist), ist die Tatsache, dass wir in vielen Sportarten sehr weit oben stehen. Denkt mal an die Fußball-WM oder die olympischen Spiele? Irgendwie erschreckend gut (und genau das stört mich seltsamerweise ), es grenzt schon fast an Überheblichkeit. Aber vielleicht sind wir einfach NUR die besten

  4. #4
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    Von mir auch mal was positives zu Deutschland und der Arbeit.

    Im Vergleich zu anderen Ländern bekommen hier Arbeitnehmer in der Regel zwischen 25 und 30 Tagen Urlaub. Zum Vergleich USA und Japan: dort müssen sich die Menschen mit 14 Urlaubstagen begnügen.
    Auch ist in vielen Ländern die Wochenarbeitszeit sehr viel höher. Wir haben hier doch sehr viel Freizeit.
    Und trotzdem sieht hier der Arbeitsmarkt zur Zeit nicht sehr gut aus.

    Was die Krankenkosten in den USA angeht: Eine Untersuchung dort im Krankenhaus kann schon sehr teuer sein. Vor 9 Jahren habe ich selbst mal die Erfahrung gemacht: 100 &#036; Anzahlung, 30 &#036; für Medikamente und Endrechnung lag sogar bei ca. 500 &#036; und das nur für eine einfache Stuhluntersuchung&#33; Wie gut, daß ich eine Auslandsreisekrankenversicherung hatte und somit die Kosten gedeckt waren. Ansonsten wäre das eine sehr sehr teurer Urlaub geworden.
    Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte ist unendlich.
    Geistig stehen wir auf einem Inselchen inmitten eines grenzenlosen Ozeans von Unerklärlichem. Unsere Aufgabe ist es, von Generation zu Generation ein klein wenig mehr Land trockenzulegen.
    (T.H. Huxley, 1887)

  5. #5
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    @Ghettomaster: deine Liste entspricht nahezu hundertprozentig meinen Ansichten. Allerdings weiß ich nicht, ob unser Sozialsystem weltweit das beste ist. Die Skandinavier, allen voran Schweden und Dänemark haben ebenfalls ein hervorragendes Sozialsystem.
    In einem Punkt stimme ich dir besonders zu: das ständige Herumgereite auf den Greueltaten, die Deutsche im zweiten Weltkrieg verübten. Diese Taten waren grausam, unmenschlich, erschütternd. So etwas darf nie wieder passieren. Es muss immer wieder daran erinnert werden, in den Schulen, in den Medien usw.. Ich denke, dass trotz aller rechten Gruppierungen in Deutschland sehr viel dafür getan wird, dass so etwas nie wieder passieren wird. Aber ich habe es auch satt, mich dafür schämen zu müssen, ein Deutscher zu sein. Noch heute begegnet man im Ausland zahlreichen Klischees über den bösen Nazi- Deutschen. Es ist verständlich, dass manche Völker, die besonders unter den Deutschen zu leiden hatten, unserem Volk skeptisch gegenüber stehen. Aber man sollte doch unterscheiden, wer dabei war und wer nicht. Ich habe niemanden getötet, verhaftet, gefoltert oder ähnliches gemacht. Oft wird vergessen, dass die Deutschen zu den Völkern gehören, die am meisten sozial im Ausland tätig sind. So leistet das kleine Deutschland z.B. weit mehr Entwicklungshilfe als die Weltmacht USA. Immer,wenn irgendwo auf der Welt irgendetwas passiert, findet sich hier eine Organisation, die den Betroffenen helfen will. Man denke an die Hilfsgüter für Russland, die Spendenaktionen für die Opfer des Kosovokonflikts oder den Beitrag der Deutschen zum Wiederaufbau in Afghanistan. Ich sage nicht, dass die Deutschen bessere Menschen sind. Aber meiner Meinung nach wird dieses Engagement in der Welt viel zu wenig anerkannt.

  6. #6
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    Weltweit einzigartiges Grundgesetz.
    Fast jedes Land hat eine Verfassung, die alle voneinander abgeschrieben sind. Die Rechte im Grundgesetz sind nutzlos, weil sie vom Staat völlig legal beliebig eingeschränkt werden können (siehe Terrorismus).

    Weltweit einzigartiges Sozialsystem.
    Das deutsche Sozialsystem ist zu teuer und zu uneffizient. Die Lebenserwartung ist in Deutschland niedriger als in Europa.

    Viele Dichter und Denker waren/sind Deutsche, etwas worauf man meiner meinung nach stolz sein kann und soll.
    Die Betonung liegt auf WAREN. Seit den zwanziger Jahren ist die Kultur in Deutschland nur noch zweitklassig.

    Der Grundsatz das von deutschem Boden aus nie wieder ein Angriffskrieg stattfinden soll, würden alle Länder so denken hätte sich das Thema Krieg erledigt.
    Der Krieg gegen Serbien war ein Angriffskrieg, der u.a von den deutschen US-Militärbasen ausging.

    Das Engagement Deutschlands in der UNO und anderen weltweiten karitativen Organisationen.
    Karitativ sein war die Lieblingsbeschäftigung der deutschen Politiker. Es war ja nicht ihr Geld. Leider ist nun das Geld alle.

    Humaner Strafvollzug im Sinne der Resozialisierung.
    Wegen Überfüllung der Gefängnisse wurde der Strafvollzug abgeschafft. Für die Resozialisierung ist auch nicht genug Personal vorhanden.

  7. #7
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    Fast jedes Land hat eine Verfassung, die alle voneinander abgeschrieben sind. Die Rechte im Grundgesetz sind nutzlos, weil sie vom Staat völlig legal beliebig eingeschränkt werden können (siehe Terrorismus).
    Artikel 19 Absatz 2: In keinem Falle darf ein Grundrecht in seinem Wesensgehalt angetastet werden.

    Das deutsche Sozialsystem ist zu teuer und zu uneffizient. Die Lebenserwartung ist in Deutschland niedriger als in Europa.
    Innefizient ist es, keine Frage, aber ich muß zumindest keine Angst haben in einen Sozialbau abgeschoben zu werden sobald ich keinen Job mehr habe. Ich bin der Meinung das man vom staat in Deutschland sehr gut in dieser Hinsicht unterstützt wird.
    Was hier einen großen teil zur Ineffizienz beiträgt ist der von mir bemängelte Bürokratismus.

    Die Betonung liegt auf WAREN. Seit den zwanziger Jahren ist die Kultur in Deutschland nur noch zweitklassig.
    Ich sagte ja "waren", aber du mußt zugeben das es in den meisten anderen Ländern nicht unbedingt besser aussieht.

    Der Krieg gegen Serbien war ein Angriffskrieg, der u.a von den deutschen US-Militärbasen ausging.
    US-Militärbasen stellen keinen deutschen Boden dar. Die Basen haben die gleiche Einstufung wie Botschaften und gehören dem jeweiligen Land, in dem Fall den USA, inklusive dem Grund auf dem Sie stehen.

    Karitativ sein war die Lieblingsbeschäftigung der deutschen Politiker. Es war ja nicht ihr Geld. Leider ist nun das Geld alle.
    Dann zähl auch die Menschen auf die durch dieses GEld jetzt noch Leben. Die Kinder die durch dieses Geld jetzt eine Zukunft haben.

    Wegen Überfüllung der Gefängnisse wurde der Strafvollzug abgeschafft. Für die Resozialisierung ist auch nicht genug Personal vorhanden.
    Das ist einfach nur unqualifiziertes dummes Geschwätz.


    CU
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  8. #8
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    Also ich mag diese Land und seine Bewohner ja nicht sonderlich. Aber diese nicht mögen ist es auch was ich so an Deutschland mag, ich kann mich hinstellen und über alles und jeden lästern und irgendjemand ist bestimmt meiner Meinung. Viele Deutsche neigen halt nicht zu dem in anderen Ländern so verbreiteten Patriotismus und nehmen ihr Land deshalb auch nicht so wichtig. Ich mag das.

    Ghettomaster: Der Mißbrauch des zweiten Weltkriegs durch andere Staaten.
    Ich kann diese Überempfindlichkeit bei diesem Thema nicht ausstehen. Anstatt offen zu sagen, yep, das war damals schon scheiße, jammern die Deutschen all zu gerne das die andere nicht vergessen können das wir uns durch Europa gebombt haben. Gleichzeitig hält man aber den Amerikanern gerne ihre Konzentrationslager und Rassengesetze vor. Aber die Menschen werden wohl nie lernen mit ihrer dunklen Seite zu leben.

    Das bringt mich gleich zu einem zweiten Punkt:

    Ghettomaster: Viele Dichter und Denker waren/sind Deutsche, etwas worauf man meiner meinung nach stolz sein kann und soll.
    Immer diese blöde waren. Es gibt auch heute noch genug Dichter und Denker in diesem Land. Außerdem lernt man das Werk eines Künstlers sowieso erst nach seiner Zeit kennen. Natürlich ist es bedauerlich das der Bildungsniveau bei uns immer weiter sinkt, das tut es aber auch in anderen Ländern. Dagegen muss man etwas tun, aber bitte nicht dieses ewige schlecht reden.

    Weiterhin finde ich es schade das sich das Geschichtswissen vieler Deutscher über ihr eigenes Land meist auf die Jahre 33 – 45 beschränkt. Vielleicht lernt der ein oder andere noch was in den paar Jahren davor alles passiert ist, aber die zeit davor wird immer ignoriert. Es könnte ja jemand auf die Idee kommen das dann ein zweiter Hitler auftaucht und die Geschichte weiderholt. Ich finde diese Rangehensweise schade.

    Vermischtes:

    Ab und zu muss Krieg geführt werden. Man kann jetzt mit Wortspielereien kommen und sagen wir waren das aber nicht, IMO gehört es zum erwachsen werden dazu das Deutschland auch dazu bereit die Menschenrechte zu verteidigen. Ich muss auch Bush und Konsorten recht geben, wenn sie sagen das Deutschland endlich aufhören soll immer sofort nein zu schreien wenn das Wort Krieg fällt.

    Deutschland baut tatsächlich immer wieder gerne mit auf. Unsere Ministerin für Entwicklungshilfe hat sich sogar öffentlich über den Zynismus der Amerikaner beschwert, denn die wollen bomben und uns dann alles wieder aufbauen lassen. Eigentlich wie immer. Ich finde das Engagement sollte aber eine Selbstverständlichkeit sein, man sollte nicht damit prahlen, außerdem ist es ja auch gut für unsere Beziehungen zu den Ländern, in einer globalisierten Welt immer wichtiger, und das kann auch Vorbildfunktion haben. Ich zahle dafür gerne Steuern.

    Ich würde jetzt ja noch viel zu unseren Gefängnissen und dem Sozialstatt schreiben, ich fasse mich aber besser kurz.

    Also natürlich sind beide nicht im besten Zustand. Das liegt aber auch daran das Deutschland nicht zu Reformen bereit ist, viele mögen halt keine Veränderungen. Beide Systeme sind aber für das gesellschaftliche Klima ernorm wichtig, wer etwas ändern will soll mal nach Amerika reisen. Aber das es soweit kommen musste, daran sind wir genauso mitschuldig wie die Politiker.

    Loser,

    kein Patriot, aber die Verfassung hat er zu schätzen gelernt. Sie muss halt, wie eigetnlich alles im Leben, verteidigt werden.
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  9. #9
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    Ich will auch mal was zum Patriotismus sagen. Erstens mal, ich finde es gut, daß es davon in Deutschland nicht so übertrieben viel gibt. - Und zweitens, die Amerikaner haben den Patriotismus nicht gepachtet - auch wenns bei denen schon extrem ist.

    Ich fand&#39;s jedenfalls im Sommer in Norwegen recht befremdlich, daß an jedem Haus, jeder Schule, jeder Kirche die Flagge hing und hoch geschätzt wurde. Das mag nun mit deren Vergangenheit zusammenhängen, da die als Land noch nicht so lange selbstständig sind - aber es verdeutlicht doch das Problem. In anderen Ländern ist man stolz auf sein Land. Sei es nun Norwegen oder USA oder Frankreich oder sonst wo. In Deutschland traut man sich nicht, Nationalstolz zu zeigen - weil man da gleich wieder bei dem bösen "national" ist. Von den Fakten her finde ich es ungerecht, daß in Deutschland auf diese Weise jedes bißchen Nationalstolz (wieder dieses Wort) zerredet wird, was in anderen Ländern weit weniger als die "Norm" ist. - Was schade ist, da es auch in Deutschland sicher eine Menge Gründe gibt, um auch auf dieses Land stolz zu sein...

    Persönlich finde ich aber, daß der Patriotismus der anderen Ländern zum Teil sehr aufgebauscht und übertrieben ist. Ich hab jedenfalls immer ein komisches Gefühl dabei, wenn einer Loblieder und Hymnen auf sein Land, seine Flagge oder seinen Präsidenten singt. Vielleicht sollten hinsichtlich Patriotismus mal ein paar andere Länder auf das "deutsche Niveau" kommen?
    Vinnis Goldene Regel Nr. 11:
    Betrüge jeden, nur nicht dich selbst&#33;

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  10. #10
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    Also ich muss sagen,ich bin schon in gewisser weise stolz auf deutschland.Auch wenn deutschland mehr nachteile wie vorteile hat.Ich mein,die meisten erfindungen kommen aus deutschland,immer wieder heisst es "deutsche wissenschaftler". Und das die anderen Länder unseren Patriotismus plattreden wollen is ganz klar,die ham ne scheiss angst vor uns .2 Weltkriege innerhalb von 40 Jahren is schon ne leistung.Ich will das alles jetzt nicht gut heissen,aber wenn alle wieder patriotismus zeigen,haben die anderen länder angst,wir fangen wieder einen krieg an.Jedes Land hat eine dunkle vergangenheit,und da kann ich nur sagen,aus fehlern lernt man.So schlimm sie auch waren.Vor ein paar Tagen kam so ein kabarett im Fernseh,weiss nich mehr wer das war,aber es ging um politik.Jetz wollen sie ja in Berlin ein Denkmal errichten für die Juden.Das kann und will ich nicht gut heissen.Ich meine die Römer haben auch kein denkmal errichtet an erinnerung an das alte Germanien das sie eroberten.Nach 50 Jahren immer noch darauf rumreitn find ich ne unverschämtheit,aber damit müssen wa wohl leben
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  11. #11
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    @ Gul Damar: Mit dem Denkmal sehe ich das etwas anders wie du. Wie du schon sagtest, lernt man aus Fehlern, manchmal muss man aber auch an sie erinnert werden.

  12. #12
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    Originally posted by captainjellico@10.12.2002, 21:32
    Wie du schon sagtest, lernt man aus Fehlern, manchmal muss man aber auch an sie erinnert werden.
    Ja, das finde ich auch. Genau aus diesem Grund halte ich zum Beispiel den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche für absoluten Stuß. Ich fand sie als Mahnmal an den 2. WK wirklich gut.
    Aber ich schweife von dem ab, was ich eigentlich schreiben wollte. An Fehler erinnert werden, schön und gut. Aber was mich stört und auch ein ganz großes bißchen bestürzt, ist die Tatsache, daß Deutschland schon für Fehler verantwortlich gemacht wird, die wir gar nicht begangen haben.
    Ich meine damit, daß erster und zweiter Weltkrieg von den meisten Leuten (Deutsche und auch Ausländer gleichermaßen) in einen Topf geworfen werden. Ich habe schon öfter gehört, daß Deutschland ZWEI Welt-Kriege angefangen hätte. In den ersten waren wir natürlich verwickelt, hatten auch einen großen Anteil daran, will ich gar nicht leugnen. Aber angefangen hat ihn Deutschland nicht. Außerdem hatte die damalige politische Situation nun wirklich nichts mit Nazis zu tun, und trotzdem werden die beiden Kriege immer in Verbindung gebracht.
    Man könnte jetzt sagen, das liegt an der "ungünstigen" Bezeichnung, so mit der Numerierung erster und zweiter WK, aber diese schleichende Änderung der Geschichte bzw. des Geschichtsbewußtseins der Menschen hierzulande macht mir echt Sorgen.
    Worte sind Luft. Aber Luft wird zu Wind, und Wind macht die Schiffe segeln.

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  13. #13
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    @katsis: natürlich sind der esret und der wzeite Weltkrieg zwei völlig unterschiedliche Paar Stiefel. Aber Tatsache ist: beide Kriege hätte es ohne die Deutschen wohl nicht gegeben. Beim zweiten Weltkrieg ist es glasklar, den hat Nazideutschland begonnen. Der ersten Weltkrieg hat, wenn man so will, Österreich- ungarn begonnen, indem es Sebien den Krieg erklärte, Russland daraufhin Österreich usw. . Österreich hätte jedoch nicht angefangen, den starken Macker zu markieren, wenn Kaiser Willhelm vorher nicht absolute Bündnistreue geschworen hätte. Überhaupt hatten sich die "Deutschen" mit ihrem Großmachtstreben damals ganz schön aus dem fenster gelegt und es sich mit den anderen Großmächten wie Gro0britannien und Frankreich gehörig verscherzt. Sicherlich, der Schuldige des Ersten Weltkrieges ist nicht so leicht ausgemacht. Hier tragen wohl alle Großmächte der damaligen zeit eine Schuld. Aber Deutschland auch- und zwar zu einem großteil

  14. #14
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    Wobei man sagen muss,im zweiten Weltkrieg waren wir auch nicht allein.Gut,wir haben ihne begonnen,aber es schlossen sich schnell andere an,Italien,Japan,Ungarn,Bulgarien,Rumänien und Finnland (allerdings nur Zeitweise).Aber wir müssen halt alles ausbaden.....
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  15. #15
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    Aber Tatsache ist: beide Kriege hätte es ohne die Deutschen wohl nicht gegeben.
    Das bestreite ich ja auch gar nicht.
    Aber ein Beispiel, wie ich auf meine Meinung komme: Eine gute Bekannte hatte eine Diskussion mit einigen amerikanischen Austauschstudenten, in deren Verlauf sich herausstellte, daß diese der festen Überzeugung waren, die Nazis hätten beide Kriege angezettelt, und Hitler könne unmöglich in Österreich geboren sein...
    Jegliche Versuche meiner Bekannten mittels Büchern und Aussagen von Professoren diese Meinung zu ändern, waren für die Katz. Ähnliche Tendenzen konnte ich auch schon bei einigen meiner jüngeren, noch schulpflichtigen, Bekannten feststellen, und in vielen (Hollywood-)Filmen wird Ähnliches verbreitet.

    Und diese Ignoranz von Fakten bzw. daß man sich einfach der gängigen Meinung des Umfeldes anschließt, das ist es, was mir Sorgen macht.
    Ich meine, natürlich steht es jedem frei, sich eine Meinung über den ersten und zweiten WK zu bilden, wer nun Schuld oder Mitschuld hat, aber doch bitte erst, NACHDEM man sich ordentlich informiert hat.
    Manchmal glaube ich aber, es wird (von wem auch immer) wenn schon nicht forciert so doch wenigstens billigend in Kauf dgenommen, daß die Leute immer weniger wissen, bzw. wissen wollen...
    Und Deutschland ist ja auch wirklich gut mit seiner Vergangenheit unter den Druck der Weltöffentlichkeit zu setzen.
    Worte sind Luft. Aber Luft wird zu Wind, und Wind macht die Schiffe segeln.

    Zorthans Freistatt

  16. #16
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    @katsis: da stimme ich dir zu. Man neigt sehr schnell dazu, sich ein Urteil über diese beiden Kriege zu fällen, bevor man sich darüber informiert hat. was du da von den amerikansichen Austauschstudenten erzählst ist ja der Wahnsinns- Hammer. Wo kommt man hin, wenn man nicht einmal angehende Intellektuelle von ihren Vorurteilen abbringen kann?

  17. #17
    Flinker Finger Avatar von Gilgamesh
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    Da muss ich jetzt widersprechen&#33;&#33;&#33;&#33;
    WWI hätte mit Sicherheit auch ohne Deutschland und Österreich stattgefunden.
    Also, fangen wir an.
    Der erste Weltkrieg fand eigentlich am Ende der Imperial-Phase statt.
    Imperial-Phase? In der Mitte des 19. Jahrhunderts setzte sich bei den europäischen Staaten und den USA eine Strömung (Richtung) durch, welche als Imperialismus in die Geschichte einging (natürlich gab es dies schon früher, aber da haben es dann alle gemacht). Die Staaten eroberten (ergaunerten) sich immer mehr Staatsgebiet. Auch Länder wie Deutschland und sogar Österreich-Ungarn hatten Krongebiete. OK in unserem Fall sind das irgendwelche Zwetschkeninseln am Ars.... der Welt.
    Natürlich muss man seine Gebiete gegen den bösen Nachbar oder etwaige freiheitsliebende "Eingeborene" verteidigen. Da könnte ja sonst jeder kommen.
    Ergo musste man aufrüsten. Aber, dies war nicht der einzige Grund für riesige Heere. Die industrielle Revolution war abgeschlossen. Man fertigte jegliche Art von Waren industriell und in gewaltigen Stückzahlen. Plötzlich war man in der Lage, 3,4,5 Schuss in der Minute mit einem Geschütz abzufeuern. Man hatte die Lafetten und jede Menge Munition.
    Nicht nur die "ach so bösen Staaten" wie Deutschland oder Österreich-Ungarn, nein alle Staaten machten da mit.
    Schließlich kommen wir zu dem Punkt, welchen man am besten mittels zwei Buben erklärt.
    Treffen sich zwei gleichstarke Buben auf dem Schulhof, werden sie irgendwann herausfinden wollen, wer der stärkere ist.
    Warum glaubt Ihr sind die anderen Länder nur allzu gerne in diesen Krieg eingetreten? Länder wie z.B. Russland, welches sicher andere Probleme gehabt hätte.
    Wie Ihr seht haben sich unser beider Länder wirklich bemüht, aber beim besten Willen, man kann nicht an allem schuld sein. Die ganze Welt wollte Krieg.
    Fear...fear attracts the fearful...the strong...the weak...the innocent...the corrupt...Fear...Fear is my ally..

    At last we will reveal ourselves to the Jedi. At last we will have revenge....

  18. #18
    Plaudertasche
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    Originally posted by Ghettomaster+10.11.2002, 22:29--></span><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>QUOTE (Ghettomaster @ 10.11.2002, 22:29)</td></tr><tr><td id='QUOTE'>Ich liste meine Meinung mal getrennt nach Positiv und Negativ auf.

    ...
    [/b]


    @Ghettomaster: du vergisst hier etwas, alles was du hier aufzählst ist nicht einzigartig. Du hast Österreich vergessen ;-)

    (Du brauchst nicht den ganzen Text nochmal zu zitieren, ein Ansatz hätte gereicht, wenn überhaupt. Vor allem nur wenn du nur einen kleinen Satz drunter schreibst - Kaff)

    ----------------------------------------------------------

    <!--QuoteBegin--captainjellico
    @11.12.2002, 19:10
    @katsis: natürlich sind der esret und der wzeite Weltkrieg zwei völlig unterschiedliche Paar Stiefel. Aber Tatsache ist: beide Kriege hätte es ohne die Deutschen wohl nicht gegeben. Beim zweiten Weltkrieg ist es glasklar, den hat Nazideutschland begonnen. Der ersten Weltkrieg hat, wenn man so will, Österreich- ungarn begonnen, indem es Sebien den Krieg erklärte, Russland daraufhin Österreich usw. . Österreich hätte jedoch nicht angefangen, den starken Macker zu markieren, wenn Kaiser Willhelm vorher nicht absolute Bündnistreue geschworen hätte. Überhaupt hatten sich die "Deutschen" mit ihrem Großmachtstreben damals ganz schön aus dem fenster gelegt und es sich mit den anderen Großmächten wie Gro0britannien und Frankreich gehörig verscherzt. Sicherlich, der Schuldige des Ersten Weltkrieges ist nicht so leicht ausgemacht. Hier tragen wohl alle Großmächte der damaligen zeit eine Schuld. Aber Deutschland auch- und zwar zu einem großteil[/quote]
    da muß ich jetzt auch mal was zu sagen. Nun, ich muß zugeben, das indirekt Österreich mehr oder weniger für beide Weltkriege verantwortlich ist. Nur den ersten Weltkrieg haben einzig und alleine die Serben angezettelt, indem sie den österreichischen Tronfolger auf offener Strasse hinterrücks erschossen haben. Bei den darauffolgenden Polizeiausschreitungen gegen die Urheber wurde das ganze denn irgendwie zu einem kleinen Krieg. Und auf diese Tatsache hin und einige Aussagen der serbischen Seite, hat dann Österreich-Ungarn den Serben den Krieg erklärt und Russland und alle anderen haben mit großer Freude mitgemacht.

    (Und wenn du noch was hinzufügen willst, benutz den Editbutton)
    <span style='color:orange'>
    &quot;A lightsaber is an interesting weapon, a blade unique to the history of warfare. A paradox, not unlike the Jedi who wield it: those peaceful warriors, who kill in the service of life. Have you ever noticed? The blade is *round*. It has no edge. But it is a lightsaber--which means it is nothing *but* edge. There is no part of this blade that does not cut. Curious, yes?&quot;
    -Vergere, The New Jedi Order: Traitor</span>

  19. #19
    Kleiner SpacePub-Besucher
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    Original von Loser:
    Ich muss auch Bush und Konsorten recht geben, wenn sie sagen das Deutschland endlich aufhören soll immer sofort nein zu schreien wenn das Wort Krieg fällt.
    Vielleicht haben Bush und Konsorten ja auch recht, dass wir zu schnell "nein" schreien, aber wenn man bedenkt, dass schon zwei Weltkriege in und um uns geherrscht haben, kann man schon etwas paranoid werden, was Krieg angeht, bei dem man mitmischen soll. Soweit ich richtig informiert bin (jeder kann mich gerne korrigieren), hat die USA bis zum heutigen Tag noch keinen "richtigen" Krieg im eigenen Land gehabt. Der Südstaaten-Konflikt und ähnliches sind erstens schon so lange her, dass die damaligen Waffen nicht so grausam waren (okay, Gewehre gab es auch schon, aber es war Kampf Mann gegen Mann, Soldat gegen Soldat) und so verherrende Nachwirkungen hatten (im Vergleich zu Bomben, die Städte plattmachen und viele Zivilisten bedrohen). Und zum anderen waren diese "Kriege" mehr ein Problem innerhalb von Amerika und nicht quer über den halben Globus verteilt (obwohl man sagen könnte, die Rot- und Blauröcke waren wie England und Frankreich, liege ich richtig?).
    Und zu allerletzt liegen wir etwas näher am evtl. Kriegsgeschehen in und um Irak als die USA. Die haben immer noch den schützenden Atlantik dazwischen. Falls der Irak (oder ein anderes Land in der Nähe) eine Atombombe hätte und sie benützen würde, so würde diese Bombe doch eher in Richtung Europa fliegen (kurze Distanz, kurze Reaktion für Gegenmaßnahmen) als nach Amerika (die haben sicherlich genug Gegenmaßnahmen, von wegen Atombombe abschießen oder so).
    Wenn ich fern von möglichem Kriegsgeschehen bin, kann ich locker eine dicke Lippe riskieren.

  20. #20
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    Mei,da fällt mir grad was auf.Die USA hat eigendlich noch nie einen Krieg alleine geführt.
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