Aufgrund ueberschuessiger, vorweihnachtlicher Schreiblust, hier mal der Versuch das Forum etwas zu beleben. Getroffen hat es fuer den Start einen Comic mit einem eher unweihnachtlichen Thema:

Walking Dead (1: Gute alte Zeit)


Autor: Robert Kirkman und Tony Moore
Verlag: Cross-Cult
Version: A5, Hardcover, sw, 160 Seiten
Umfang: Mindestens 7 Baende die jeweils etwa 6 Heftchen zusammenfassen.
Status: 5 Baende sind bisher erschienen. (Der erste Band kostete 16€)

Vorwort:
Um ehrlich zu sein faellt mir kein wirklicher Grund ein wieso ich der Serie eine Chance geben hatte, sie kaufte. Den Verlag kannte ich bis dahin nicht naeher, auch wenn ich einen Sin City Band habe. Die Autoren sagten mir gar nichts. Ich bin eigentlich kein Fan von Zombie-Comics.
Vielleicht weil er so nah an der Vertigo Ecke des Haendlers stand, die Aufmachung nett wirkte und mir eine innere Stimme sagte das er eine Chance verdient.

Inhalt:
Wie der Titel, die Aufmachung bereits suggeriert, geht es in dem Comic um Zombies, den Hauptcharakter Rick, ein ehmaliger Polizist, und einer kleinen Gruppe Ueberlebender. Rick wacht, nachdem das letzte woran er sich erinnern kann eine Schiesserei ist, allein in seinem Krankenzimmer auf. Zunaechst leicht benommen steht er auf und sucht das Personal in dem erstaunlich verwuesteten Krankenhaus. Jedoch ist das einzige was er zunaechst findet eine Leiche und schliesslich wandelnde Tote.
Auf der Suche nach seiner Familie trifft er auf einen kleinen Trupp Ueberlebender welchen er sich dann auch anschliesst.

Kritik:
Der Comic hinter laesst, gerade inhaltlich, ein eher gemischtes Gefuehl. Nun eigentlich fast gar kein Gefuehl. Der Inhalt ist absolut, ganz und gar, unspektakulaer. Ich wurde nicht ueberrascht, alles funktioniert ganz und gar so wie ich es erwartet hatte. Beim lesen ueberkam mich das befremdliche Gefuehl die Seiten anzustarren und eigentlich die Geschichte zu kennen bevor man weiter blaettert.
Schon fast aergerlich hierbei waren die kleinen Plot Loecher durch welche die Geschichte rumpelt.
Achtung Spoiler!

Naja oder wirklich sehr, sehr dreiste Bedienung von Klischees.
Achtung Spoiler!

Dennoch ist es irgendwie doch interessant die Geschichte zu lesen. [Es gibt auch ein oder zwei interessante Einfaelle] Zu gute kommt hierbei das nicht versucht wird Schock-Momente aus Zombie Filme auf Comic Form zu uebertragen - klappt meistens eh nicht - und es sich nicht allzu sehr in Splatterszenen ergeht. Wenn auch gleich sie beiweilen vorkommen. Besonders eklig, obwohl detailliert gezeichnet, empfand ich sie nicht.
Vielleicht auch weil sich die Geschichte auf den Charakter, dessen Umfeld, gewichtet und auf die alltaeglichen Probleme konzentriert. Die Zombies wirken dabei aehnlich als Kulisee wie die A-Bombe bei Jericho, wenn sie auch etwas aktiver daher schlurfen. Die Zombies an sich sind vom Typ Dumm, Langsam und nicht gespraechig (sie machen nur 'Gak', 'Krak' und so).

Kurz gesagt, es ist "soapig".
Der Autor meinte auch das er die Geschichte so konzipiert das sie da weiter geht wo andere Zombie Geschichten ihre Helden und Nebenchars aus dem Auge verlassen. Naja. Die meisten die ich kenne enden damit das alle tot sind. Ein wenig klingt es als wolle sich der Autor bis in die Unendlichkeit durch die Geschichte soapen.

Die Zeichnungen, obwohl in Schwarz-Weiss gehalten, an einigen Stelle haette ich mir Farbe gewuenscht, sind detailliert und huebsch anzusehen. Allen voran die Personen. Es ist keine revolution gleicht aber Story Schwaechen etwas aus.
Der Einband ist stabil.

Fazit:
An der Zombie-Front nichts neues. Stabile Leistung. 3 von 5 Zombies.

Etwas mehr Innovation, etwas weniger Klischee und etwas mehr Spannung haette gut getan. Kann man sich kaufen (2 von 5), wenn man Zombies sogar eher (3 von 5), muss man aber nicht.
Mal sehen wie der naechste Band wird.