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Thema: Anatomie

  1. #1
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    ANATOMIE
    (Thriller aus deutschen Landen, gezeugt 2000, 99min groß)




    Story: Für die hoch begabte Paula geht ein Traum in Erfüllung: Die ehrgeizige Medizinstudentin wird während des *Sommers zu einem Elitekurs in Anatomie bei dem berühmten Heidelberger Professor Grombek eingeladen.

    Ein Schatten fällt auf Paulas heile Welt, als auf ihrem Seziertisch ein junger Mann liegt, der einen Tag zuvor noch voller Leben war. Bei dem Versuch, den Tod des jungen Mannes zu ergründen, muss sie feststellen, dass in den ehrwürdigen Institut etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.

    Ihr Ehrgeiz treibt sie trotz Warnungen ihres Professors und ihrer Kommilitonen zu Nachforschungen, die sie selbst in größte Gefahr bringen ...
    Darsteller: Franka Potente (Paula), Benno Fürmann (Hein), Anna Loos (Gretchen), Sebastian Blomberg (Caspar), *Holger Speckhahn (Phil), Traugott Buhre (Professor Grombek), Arndt Schwering-Sohnrey (David), Oliver K. Wnuk (Ludwig), Andreas Günther (Franz), Antonia Cäcilia Holfelder (Gabi), Rüdiger Vogler (Paulas Vater)

    Regie: Stefan Ruzowitzky

    Stab: • Produzenten: Jakob Claussen, Thomas Wöbke für Deutsche Columbia Pictures • Drehbuch: Stefan Ruzowitzky • Vorlage: Roman "Anatomie" von Ulrich Hoffmann • Musik: Marius Ruhland • Kamera: Peter von Haller • Spezialeffekte: Joachim Grüninger (Supervision), Birger Laube (Supervision) • Ausstattung: Ingrid Henn • Schnitt: Ueli Christen • Kostüme: Nicole Fischnaller • Make Up: Stephanie Hilke, Nanni Gebhardt-Seele • Ton: William Franck •
    Pressestimmen:Kultur Spiegel 2000-02: Medizin-Studium als Alptraum: Was Franka Potente als Nachwuchskraft in Heidelberg erlebt, kann sich auch im Vergleich mit hochwertigem Hollywood-Horror sehen lassen. Dass man vor lauter Aufregung auf die Löcher in der Logik nicht achtet, spricht für diesen Film von Stefan Ruzowitzky.

    TV Movie 2000-03: Der Wiener Regisseur Stefan Ruzowitzky (Die Siebtelbauern) wildert frech im uramerikanischen Revier des Horrorfilms. Trotz vieler Genre-Zitate fesselt die Schlitzer-Story dank ironischer Brüche, verblüffender Wendungen und sparsamer, aber wirkungsvoller Schockeffekte. Klassisches Gänsehaut-Kino mit intelligentem Überbau.

    film-dienst 2000-03: Ein in drastischen Bildern schwelgendes Konglomerat aus Slasher-Film und Psychothriller auf den plagiativen Spuren einschlägiger US-Vorbilder. Durchaus raffiniert im technischen Einsatz der formalen Mittel, verliert der Film viel von seiner suggestiven Wirkung, weil er sich nicht mit den Bild- und Denkschemata des Genres zufriede geben will, sondern einen ebenso platt wie aufgesetzt wirkenden geistigen "Überbau" bemüht.
    (alles gemoppst von http://www.cyberkino.de PS: Kann mir jemand das in den Pressestimmen so trendig gebrauchte Wort "Überbau" erklären?)



    Meine bescheidene Meinung:

    Bislang erlaubte ich mir kein Urteil über diesen für eine deutsche Produktion doch sehr erfolgreichen Film. Eigentlich wollt ich "Anatomie" im Kino schaun, aber wie so oft, wurde doch nix draus. Im Nachhinein wusste ich nicht, ob mir wirklich was entgangen ist, da es mir schwerfiel, eindeutig einzuschätzen, ob sichs dabei-wegen besagten Erfolges-um einen der üblichen Teeny-Slasher-Abklatscherein auf Möchtegern-Ami-Niveau handelt oder um ein wirklich eigenständiges Stück deutsche Filmkunst. Mittlerweile tat uns Free-TV-Junkies Pro7 den Gefallen,"Anatomie" (ungekürzt?) in seine allsamstagabendliche Gruselstunde aufzunehmen. Diese Gruselstunde gehört wohl zum neuen Konzept des Senders und ich muss sagen, bisher hinterlässt sie einen echt gelungenen Eindruck (nächste Woche z.B. "Gods Army 2"). "Anatomie" macht da keine Ausnahme. Genre-übliche-Klischees, besonders was die Charakterisierung der "Bösen" betraf, wurden zwar gern bedient, sind jedoch durch den angenehm deutschen Humor, viel Ironie und die überwiegend sehr natürliche Spielweise der Darsteller (sogar Franka war mal sehenswert ) kein schnarchiger Ballast, der manchen Film oft auf niedrigstes Niveau runterreißt. Die Darsteller fand ich sowieso bis in die kleinste Rolle hervorragend besetzt. Sei´s die Jung- oder Altriege, passender hätts kaum sein können. Nur der russisch-akzentelnde Präperator wirkte ein bisschen...naja...zu passend.
    Der Show-Down bringt bei derartigen Filmen meist den Ausschlag, ob der Daumen nach oben bzw. unten fällt oder einfach bei gutem Mittelmaß hängebleibt. Sicher könnte man auch bei "Anatomie" sagen, manches war vorhersehbar, nicht neu, wie auch immer. Aber derartige Kritikphrasen sind schon wieder ein Klischee für sich, das manche "Filmkritiker" beliebig aufrollen, einfach, weils so schön intellektuell klingt. Bei mir jedenfalls blieb von Anfang bis Ende der Daumen oben.
    Einiges fand ich enorm heftig, gerade weil kaum an pathologischen Details gespart wurde. Obwohl ich nicht sehr empfindlich und in Sachen Film und Fernsehn einiges Gesplatter gewöhnt bin, schockten mich diese gekonnt dosierten Szenen immer wieder. Vielleicht wird in "Anatomie" weniger geslasht und gesplattet als in anderen Abkömmlingen dieses Genres, trotzdem wirkte der Film auf mich in dieser Hinsicht wesentlich effektiver. Denn eins ging mir immer wieder durch den Kopf: Sowas kann wirklich passieren! Da sind keine bösen Schlabbermonster from Hell, keine zähnefletschenden Vampire, keine killwütigen Aliens... Eigentlich ist fast alles, was in dem Film gezeigt wurde, im ganz gewöhnlichen Alltagsleben möglich. Moral, Menschenwürde... Bei übermäßigem Wissendurst gepaart mit Profitgier, bleibt davon nicht viel. Allein der Gedanke, dass diese menschlichen Präparate am wirkungsvollsten sind, wenn sie am noch lebenden Modell entstehen, schürt diese Angst vorm realen Patholgen-Horror. Weitergesponnen, mit dem Bild vor Augen, selbst einmal auf dem Sezier-Tisch, vom Nabel an aufgesäbelt wie ´ne Weihnachtsganz (sind Köche Pathologen? :unsure: ) mit nur noch teilweise vorhandenen Gliedmaßen, völlig wehrlos, allein, verzweifelt, sterbend, zu liegen, schwingt dieser Gedanke fast schon in Panik um...

    Übrigens: Nach dem mega-coolen Abspann (ich lag fast flach, wusste aber nicht so genau, ob ich nun lachen oder nochmehr geschockt sein sollte), folgte der Trailer zu "Anatomie 2". Durchgestyled von vorn bis hinten, fing er die schon im ersten Teil entstandene Athmosphäre bestens ein und macht wirklich Lust auf mehr!





    Last edited by Dr.BrainFister at 19.11.2002, 11:27
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  2. #2
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    ich muss sagen, das ich den film soo splattermäßig gar nich fand. bis auf kleine details an die ich mich nich mehr errinnern kann ( ) war der film echt erste sahne. aber ich denke das dies die gekürzte fassung war, da ein frund von mir erzählt hat, wie man so einen typen "ausgenommen" hat, und da soll man viel mehr gesehen haben als der "bloße haufen gedärme". ansonsten TOP film
    ---------------------
    Hakuna Matata!!
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  3. #3
    Dauerschreiber Avatar von mukenukem
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    Dann wollen wir hoffen daß der ORF nicht so schnittwütig war wie dei deutschen. Die verstümmeln ja jeden Film. Hat wer Anatomie am ORF gesehen ? War der wenigstens OK ?
    "In this house we obey the laws of Thermodynamics !" - Homer Jay Simpson

  4. #4
    Treuer SpacePub-Besucher
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    Ich würd´s mal so sagen: Wenn man die Schauspieler synchronsiert hätte, man hätte annehmen können, es mit einem amerikanischen Film zu tun zu haben. Nach diesem Maßstab bewertet ist Anatomie ein gelungener deutscher Film.
    Andererseits ist dies auch mein Kritikpunkt: Hier wurde versucht, die Amis zu kopieren, wie so oft. Bei mir führt dies zur Frage: Haben wir keine eigenständigen Filmprodukte? Warum muss alles so hollywood-mainstreamig wie möglich sein?
    Die "ordinäre Sprache" und einige Szenen (Bussi aufs Popscherl) fand ich einfach nur peinlich! In den USA kann man damit sicher "provozieren", aber doch nicht bei uns?!?
    Na ja, was solls! Einer der gelungeneren deutschen Filmbeiträge, der leider jegliche persönliche Note vermissen lässt. Und immerhin um Klassen besser als das französische Beinah-Pendant "Die dunklen Flüsse des Herzens" - trotz Reno ein stinkfader, lächerlicher Pseudo-Thriller.
    "Dumm geboren und nix dazu gelernt"

  5. #5
    Forenjunkie
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    Originally posted by mukenukem@19.11.2002, 12:34
    Dann wollen wir hoffen daß der ORF nicht so schnittwütig war wie dei deutschen. Die verstümmeln ja jeden Film. Hat wer Anatomie am ORF gesehen ? War der wenigstens OK ?
    Die Ausstrahlung auf Pro7 müsste eigentlich ungeschnitten gewesen sein. Der Film ist ab 16 und er lief nach 22 Uhr. Damit darf er ungekürzt gezeigt werden. Laut OFDB war das auch der Fall.

    CU Falcon

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