Into the Wild



Zitat Zitat von kino.de
Mit 20 Jahren stehen dem herausragenden Sportler und Studenten Christopher McCandless (Emile Hirsch) alle Türen weit offen. Dennoch entscheidet er sich nach seinem Studienabschluss im April 1992 spontan, seine privilegierte Existenz und das Elternhaus (William Hurt, Marcia Gay Harden) hinter sich zu lassen. Er spendet seine Ersparnisse und trampt ohne einen Cent in der Tasche quer durch die Staaten in die Wildnis nach Alaska. Vier Monate später findet man seine Leiche.
Sean Penn hat mit seinem vierten Mal im Regiestuhl einen unglaublich kraftvollen, lebensbejahenden und auch tragischen Film geschaffen. Ihm kam dabei zweifelsohne die Romanvorlage von Jon Krakauer zu Hilfe, die ihrerseits auf einer Tatsache beruht. Die Leistung von Emile Hirsch, Christophers unbedingten Willen zu Zivilisationslosigkeit und Flucht vor jeglicher gesellschaftlicher Bindung einzufangen und darzustellen ist schon unheimlich.

Angewiedert von Status(-symbolen) und Materialismus seiner Herkunft beginnt alles zunächst noch relativ harmlos mit Trampen durch die USA, wobei er vom Landarbeiter, über ein Althippiepäärchen gen Ende zu soetwas wie einer Vaterfigur findet. Der Film ist die Ganze Zeit über unglaublich ruhig und lebt von den nicht gesprochenen Worten, dem Wissen um die Gedanken einer Person und natürich den unglaublcihen bildern, die die Landschaften der USA nunmal zu bieten haben.

Sein Eskapismus (klingt das deutsch scheisse ^^) steigert sich natürlich ins berühmte Finale, seinen letzten Wochen in der Wildniss des Winters im kargen Alaska und dem schon fast ikonischen Bus, der schon seit dem Roman von Krakauer zu einer Art Pilgerstätte für Aussteiger geworden ist.

Emile Hirsch ist, neben den Menschen auf die sein Charakter während seiner Reisen trifft, wirklich eine Entdeckung, der sich auch körperlich innerhalb des Films unglaublich verändern musste um vom kraftvollen Sportler zum abgemagerten kraftlosen verwilderten Sterbenden zu werden. Die letzten Momente sind von Penn auch unglaublich poetisch dargestellt und nicht auf Sensation aus, so dass man das unvermeidliche tragische Ende nach all der relativen Leichtigkeit und Abenteuerlust verkraften kann und nicht mit einem leeren Gefühl aus der vorstellung geht.

Der Film schafft es im Zuschauer selbst Abenteuerlust zu wecken oder zumindest den Sinn dafür zu schärfen, ohne dass man gleich in dasselbe Extrem verfällt.

Auf jeden Fall eine Empfehlung. Wenn man den Film nicht sehen kann, denke ich, kann das Buch nicht verkehrt sein, das muss ich allerdings selber noch nachholen.

Daten:
Abenteuer/Drama - USA 2007
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Länge: 148 Min.
Verleih: Tobis
seit 31.01.2008 im Kino