@Hmpf
Deine Theorie mit den ignoranten alten Säcken halte ich für... nunja, sehr verwegen. Vielleicht kennst du einfach zu wenige alte Menschen. Jedenfalls ist mein Eindruck bisher genau umgekehrt: Wer schon einige Lebensjahrzehnte auf dem Buckel hat, weiß oftmals besser, welche langfristigen Konsequenzen unbedachtes Handeln anrichten kann. Dieser Erfahrungshorizont fehlt mit Anfang 20/30 noch. Und mal ehrlich, was machen denn die jungen Leute von heute, um etwas gegen die Umweltzerstörung zu bewirken? OK, es gibt den Öko-Trend und auch auf Demos zu gehen ist wieder angesagt. Aber davon mal abgesehen, hat doch bisher wahrscheinlich keine Generation so viel schwer abbaubaren Müll produziert wie wir. Unser Ressourcenhunger kennt keine Grenzen, denn sobald der neueste Schnickschnack auf den Markt geworfen wird, müssen wir ihn ja unbedingt haben, haben, haben! Cool verpackt sein muss das Zeug natürlich auch noch. Wo und unter welchen Bedingungen die Rohstoffe für unsere schicken Laptops, Handies, Touchpads, Navis, mp3-Player, Spielekonsolen, Flachbildfernseher, Autos, Klamotten, Schmuck etc. gewonnen und verarbeitet werden, ist uns Youngsters und Hipsters doch eigentlich schnurzpiepegal. Dass wir indirekt sklavenähnliche Arbeitssituationen in Schwellen-/Dritteweltländern akzeptieren, um hier unseren Wohlstand aufrecht erhalten zu können, scheint ebenfalls kaum jemanden zu kratzen (schließlich kann man gerade zur Weihnachtszeit sein Gewissen mit einem Ablasshandel... ähhhh... einer Spende erleichtern). Da kenn ich mehr ältere als jüngere Leute, die sich mit solchen Fragen beschäftigen und ihr Leben dementsprechend umzustellen versuchen.
Das Problem bei der Umwelt-Diskussion ist letztlich, dass dabei immer wieder gern auf "die Anderen" gezeigt wird: die Reichen, die Alten, die Industrie, die Politik, andere Länder... Sich stattdessen mal an die eigene Nase zu fassen und zu schauen, was man selbst durch sein Konsumverhalten und durch seinen Lifestyle zu Klimawandel & Co. beiträgt, würde wahrscheinlich mehr bewirken - aber fühlt sich eben so schrecklich unschön an. Lösen lässt sich dieses Problem jedoch nur, wenn alle Beteiligten (also neben Wirtschaft und Politk auch jeder Privatmensch) ihren Teil der Verantwortung übernehmen. Doch davon scheinen wir noch weit entfernt zu sein.
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