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Thema: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

  1. #1
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    "Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch."

    Neue "Töne" eines Wirtschaftsweisen:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,580333,00.html
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  2. #2
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Ich teile die Einschaetzung des Herrn nicht.
    Es ist doch normal das der Markt im Kapitalismus, nach einer gewissen Zeit, einmal richtig gegen die Wand faehrt. Was dann nicht etwa dazu fuehrt davon abzulassen sondern einfach mit neuem Enthusiasmus wieder auf die gleiche Wand drauf zu zuhalten.
    (Und ist die Boerse nicht schonmal gecrasht? Sogar schlimmer?)

  3. #3
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Ich teile die Einschaetzung des Herrn nicht.
    Es ist doch normal das der Markt im Kapitalismus, nach einer gewissen Zeit, einmal richtig gegen die Wand faehrt. Was dann nicht etwa dazu fuehrt davon abzulassen sondern einfach mit neuem Enthusiasmus wieder auf die gleiche Wand drauf zu zuhalten.
    (Und ist die Boerse nicht schonmal gecrasht? Sogar schlimmer?)
    Aha, so wollen wir also unser Leben gestalten(?): Immer schön schnell gegen die Wand fahren.

    Sorry, so kann es doch nicht ewig wild weitergehen. Immer wieder den Kopf gegen die Wand rennen, am Boden liegen und wer übrig bleibt wieder aufstehen müssen. Es muss auch einen besseren Weg ohne dauernde Kopfschmerzen und Selbstzerstörung geben. ;-)
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  4. #4
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Zitat Zitat von Reiner Beitrag anzeigen
    Sorry, so kann es doch nicht ewig wild weitergehen. Immer wieder den Kopf gegen die Wand rennen, am Boden liegen und wer übrig bleibt wieder aufstehen müssen. Es muss auch einen besseren Weg ohne dauernde Kopfschmerzen und Selbstzerstörung geben. ;-)
    Positiv gesehen verdienen die, die uebrig bleiben, aus/ueber den Ueberresten der Vorgaenger doch wieder. Sozusagen Markt Erneuerung durch Kapitalumschichtung.
    Ich denke mal das es ewig zu weitergehen wird, und halte das auch nicht fuer schlecht. ^^ (solang ich nicht arm werd ^^; )

    Es ist ja nicht so das der Kapitalmarkt schon davor besonders sozial war,...
    so waren da durchaus auch Boersenmeinungen vorhanden welche die Grundnahrungsmittelknappheit positiv bewerten - weil die Aktien fuer Brot, Reis usw. ja stiegen.

  5. #5
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Mal sehen wie lange es anhält, aber sogar "DIE ZEIT" ... wird kritischer:

    "Unabwendbar ist aber der Ruin des kapitalistischen Heilsversprechens."

    "Die Freiheit des Marktes besteht lediglich darin, ungehindert Profit machen zu dürfen. Mit diesem armseligen Freiheitsbegriff, der auf bloßen kaufmännischen Maximen beruht ... sollten wir uns begnügen?"

    http://www.zeit.de/2008/40/Kapitalismus?page=1

    PS: ... erst muss also immer das Kind in den Brunnen fallen, bevor man etwas kritisieren darf.


    ... oder noch schlimmer: "Sie springen wieder von der Brücke"

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,581256,00.html
    Geändert von Reiner (30.09.2008 um 07:26 Uhr)
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  6. #6
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Oder wie sagte Erwin Pelzig diese Woche:

    "Im Sozialismus wurden erst die Unternehmen verstaatlicht und danach ruiniert. Im Kapitalismus werden die Unternehmen erst ruiniert und danach verstaatlicht."

    Du kennst Pelzig noch nicht ... dann wirds Zeit:
    http://de.youtube.com/watch?v=aiIBIXU3XxI
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  7. #7
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Zitat Zitat von Reiner Beitrag anzeigen
    ...
    PS: ... erst muss also immer das Kind in den Brunnen fallen, bevor man etwas kritisieren darf.
    ...
    Du überdramatisierst mal wieder. Den Kapitalismus durfte man schon vorher kritisieren und das wurde auch oft gemacht. Aber es ist doch völlig klar, dass dieses Thema bei den aktuellen Krisen mehr Aufmerksamkeit bekommt. So ist es auch mit dem Klimawandel, BSE, der Vogelgrippe, Hungersnöten etc.

    Fakt ist, dass bisher auch jedes andere System fehlerbehaftet gewesen ist. Solche Theorien funktionieren auf dem Papier gut, aber in der Realität werden sie nunmal von Menschen ausgeführt. Sicherlich würde auch der Kapitalismus ganz gut funktionierten - gäbe es da nicht Gier und Machthunger. Genauso gut würde vielleicht auch der Sozialismus funktionieren - gäbe es da nicht Gier und Machthunger.

    Was als Essenz dieser Krisen deutlich wurde, ist meines Erachtens nach, dass sich nicht alles über den Markt regeln lässt. Vor einigen Jahren wollten uns die neoliberalen Juppies ja einreden, dass man am besten alles privatisieren sollte, z.B. Müllentorgung, Abwasser, städtischen Wohnraum... Inzwischen ist man da aber deutlich zurückhaltender. Immerhin ging das alles sehr schnell. Der Privatisierungswahn ist ziemlich rasant gegen die Wand gefahren. Das verringert den Scherbenhaufen, der entsteht, je länger sich sowas hinzieht.


    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  8. #8
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Du überdramatisierst mal wieder. Den Kapitalismus durfte man schon vorher kritisieren und das wurde auch oft gemacht. Aber es ist doch völlig klar, dass dieses Thema bei den aktuellen Krisen mehr Aufmerksamkeit bekommt. So ist es auch mit dem Klimawandel, BSE, der Vogelgrippe, Hungersnöten etc.

    Fakt ist, dass bisher auch jedes andere System fehlerbehaftet gewesen ist. Solche Theorien funktionieren auf dem Papier gut, aber in der Realität werden sie nunmal von Menschen ausgeführt. Sicherlich würde auch der Kapitalismus ganz gut funktionierten - gäbe es da nicht Gier und Machthunger. Genauso gut würde vielleicht auch der Sozialismus funktionieren - gäbe es da nicht Gier und Machthunger.

    Was als Essenz dieser Krisen deutlich wurde, ist meines Erachtens nach, dass sich nicht alles über den Markt regeln lässt. Vor einigen Jahren wollten uns die neoliberalen Juppies ja einreden, dass man am besten alles privatisieren sollte, z.B. Müllentorgung, Abwasser, städtischen Wohnraum... Inzwischen ist man da aber deutlich zurückhaltender. Immerhin ging das alles sehr schnell. Der Privatisierungswahn ist ziemlich rasant gegen die Wand gefahren. Das verringert den Scherbenhaufen, der entsteht, je länger sich sowas hinzieht.


    .
    "Wat mut dat mut."

    Ja so isses. Nur wenn ich ehrlich bin, hab ich schon vorher mir sorgen um diese Privatisierungswelle gemacht, deshalb hab ich nur auf die Uhr gesehen und gewartet bis (endlich) passiert was gerade passiert, denn so konnte es ja nicht weitergehen. Wenn ich noch den letzten Wahlkampf der CDU erinnere und nun höre was eine Fr. Merkel derzeit redet ... könnte man meinen sie hätte die Partei gewechselt.

    Sind wir aber vorsichtig, denn in ein paar Jahren wird diese Krise fast schon wieder vergessen sein, und die Gier regiert wild weiter. Hätten wir aus 1929 oder der geplatzten Blase des Internethype um 2000 wirklich was gelernt, so hätte es so weit gar nicht kommen müssen. So werden wir auch hier - so fürchte ich - nur minimale Korrekturen einführen (als Beruhigung des Gewissens), dafür sorgt zum einen sicher bald die Lobby der Wirtschaft und zum anderen schon die Uneinigkeit der Politik europaweit, weltweit mag ich ja schon gar nicht denken ... und die Gier wird ihre nächsten "Kinder" suchen und "fressen".

    Ob wir jemals wirklich draus lernen?

    Ich hab meine Zweifel, denn sobald die Aktien wieder steigen ist (fast) alles vergessen. Eigentlich wäre es längst angebracht, dass z.B. das Oligopol der Energiekonzerne reguliert und kontroliert wird in Deutschland, eigentlich wäre es an der Zeit das man den Börsengang DER BAHN schnellstens stoppt, damit unser aller Geld nicht auch noch morgen dort verbrannt wird, und eigentlich wäre es dringend geboten, das die EU wirklich mal europaweit Mindeslöhne festlegt und den (widersprechenden) deutschen Politikern mal wirklich zeigt was unsere Nachbarn schon längst können (ohne Arbeitsplätze abzubauen eine Bezahlung in Würde) ...

    Nun, seit ich Sozialkunde in der Schule hatte ... habe ich eine negative Meinung von unsere Art zu wirtschaften, denn die Gier ist überall und wo ein Markt sich selbst reguliert, da wird er unreguliert (hat schon mal wer erlebt, das bei einem Fussballspiel die Spieler selbst den Schiedsrichter machen? Wie würde das Spiel dann laufen?) ... es hat 20 Jahre gebraucht, bis endlich auch mal andere deutlicher zu kritisieren anfangen (besonders viele dt. Printmedien, waren noch in Masse völlig dem Neoliberalismus verfallen) - aber es muss ja wirklich immer erst das Kind in den Brunnen fallen.

    Geändert von Reiner (30.09.2008 um 13:26 Uhr)
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  9. #9
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Ich denke nicht das der Markt, die Boerse oder die Wirtschaft sich von der aktuellen Bankenkrise ernsthaft in ihrem kapital Enthusiasmus daempfen laesst.
    Nur weil man, eventuell, Kapital vom Staat annimmt, heisst das doch nicht das man sich ernsthaft von eben diesen kontrollieren laesst oder persoenliche Freiheiten wieder abtritt.
    Man koennte sich sogar auf den Standpunkt stellen, das es gut war das man immerhin Selbststaendig ist, weil es anderen falls noch um einiges schlimmer geworden waere. Ist ja nicht so das der Staat per se der bessere Kapitalschuber ist.

    Nun, und der Kapitalismus funktioniert doch recht gut.
    Natuerlich waere es schoener wenn das Kapital immer steigt, macht es aber nicht, deshalb blaest man munter Kapitalblasen auf. Einige werden reich. Die platzen irgendwann. Einige werden aermer. Man blaest eine neue auf. Einige werden wieder reicher,... Auf jeden Anstieg kommt eine Talfahrt.
    Das es eine Bankenkrise gibt ist kein versagen des System, sondern das ganz normale Verhalten / Leben des System. Und das ist bekannt, immerhin meine ich mich dran erinnern zu koennen es schon so im Sozialkunde/Wirtschaftslehre Unterricht vermittelt bekommen zu haben.
    Der Kapitalismus krankt auch nicht an der boesen "Gier" und "Habsucht", die Gier nach Kapital ist doch die Rechtfertigung und Triebmotor eben diesen.

    Nun, und rein von den Verhaeltnismaessigkeiten.
    Ein paar Banken kranken, in Amerika werden wohl deswegen die Steuern steigern. Vielleicht schafft es hier auch eine zu sterben. Also wirklich beeindruckend ist das nicht.
    Wenn man es mit dem schwarzen Freitag vergleicht, oder wenn man es mit dem Platzen der .COM Blase vergleicht - da wurden Leute in Massen arbeitslos - oder auch nur mit dem Platzen des Kreditsystem bzw. Immobilienmarktes. Wonach es immerhin so Shows gab wo Schuldenberatung medial aufgepeppt praesentiert wird oder ein neues Haus gezimmert.

    Eine Erkenntnis daraus?
    Vielleicht kann man ein Polit-Drama um eine kreppelnde Bank in Hollywood drehen. Wenn man noch einen kleinen Knalleffekt einbaut klingeln da bestimmt auch wieder die (Kino)Kassen.

    Sind wir aber vorsichtig, denn in ein paar Jahren wird diese Krise fast schon wieder vergessen sein, [..]
    Ein paar Jahren? Ich geb dem ganzen zwei Monate. Hoechstens.
    Spaetesdens nach den Wahlen in Amerika ist das ganze medial wieder relativ tot. Da kann man froh sein wenn sich jemand im Presseklub dran erinnert [nicht ohne den Verweis doch bei aktuellen Themen zu bleiben]. Oder bei Anne Will Gysi, Merkel, zwei Personen aus der Pop-Kultur und ein rel. unbekannter Wirtschaftsexperte sich drueber austauschen.
    Ich zweifele das es es zum Thema im folgenden Karneval schafft.

    So werden wir auch hier - so fürchte ich - nur minimale Korrekturen einführen (als Beruhigung des Gewissens)
    Was fuer Korrekturen?
    Das einzige worum man sich bemuehen wird ist das die Banken nicht schliessen. Danach ist Ruhe im Korrekturkarton.
    Gerade in Deutschland klopft man sich doch jetzt schon auf die Schultern wie gut hier im vergleich zu drueben das Kapital der Banken sowie Kunden gesichert ist.

    eigentlich wäre es an der Zeit das man den Börsengang DER BAHN schnellstens stoppt, damit unser aller Geld nicht auch noch morgen dort verbrannt wird, [..]
    Als wuerde die Bahn das Geld nicht verbrennen, nur weil sie staatlich bliebe.

    Nu und Nachbarlaender, in Belgien gibt es AFAIK keinen Mindestlohn, wobei die auch noch nicht an Rauchverbot in Kneipen denken.

  10. #10

    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Fakt ist, dass bisher auch jedes andere System fehlerbehaftet gewesen ist. Solche Theorien funktionieren auf dem Papier gut, aber in der Realität werden sie nunmal von Menschen ausgeführt. Sicherlich würde auch der Kapitalismus ganz gut funktionierten - gäbe es da nicht Gier und Machthunger. Genauso gut würde vielleicht auch der Sozialismus funktionieren - gäbe es da nicht Gier und Machthunger.
    .
    Der Sozialismus funktioniert nicht aus Gier nicht, sondern weil er keine Anreize für Arbeit und Leistung bietet. Es gibt kein Privateigentum und keine leistungsgerechte Bezahlung. Zudem ist ein globales Wirtschaftssystem zu komplex um von selbst der größten Behörde auch nur halbwegs planwirtschaftlich verwaltet werden zu können, was dann zu weiterer Mängelwirtschaft in diversen Bereichen führt. Der Sozialismus wird daher auch niemals funktionieren, da er wider der menschlichen Natur ist.

    Der Kapitalismus funktioniert immerhin grundsätzlich, da er der menschlichen Natur (Egoismus, Leistungsanreize usw.) entspricht, kommt aber wegen des Zinseszinseffektes kurzfristig (alle 7-8 Jahre) und langfristig (Revolutionen/Kriege) immer wieder in Schwierigkeiten. Eine Umverteilung von Kapital von unten nach oben, die dem Kapitalismus inne wohnt, kann nur durch das gezügelt werden, was wir mal als soziale Marktwirtschaft kannten: Staatliche Eingriffe die einen Teil des Geldes oben abschöpfen und wieder nach unten rückverteilen.

    Ich sehe unser Problem heutzutage darin, dass unser Staat nur noch das Rückgrat unserer Wirtschaft auspresst (die mittelständischen Unternehmen und die Steuerzahler der Mittelschicht), während die Belastungen der oberen 10 % (Großunternehmen und Oberschicht) immer geringer werden, obwohl diese 2/3 des Kapitals besitzen. So liegt die Steuer- und Abgabenquote bei Großkonzernen zwar auch bei fast 40 %, durch div. Abschreibungstricks, Subventionen und Steuerschlupflöcher werden die realen Steuereinnahmen auf Gewinne aber auf nur 10 % abgesenkt. Und unsere Millionäre und Milliardäre parken ihr Geld in diversen Fonds, oder gleich in Liechtenstein steuerfrei.

    In der Tat zahlt also jede Putzfrau mehr Steuern (nämlich Eingangssteuersatz 15 %), als beispielsweise ein Konzern wie E.On der uns mit immer neuen Preisspiralen abzockt.

  11. #11
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Der Sozialismus funktioniert nicht aus Gier nicht...
    Die Gier habe ich hier mehr auf die Machthaber (in Politik und Wirtschaft) bezogen. Letztlich sind die es, die entscheiden, wie so ein politisches System gesteuert wird. Deswegen gibt es auch ganz unterschiedliche nationale Ausprägungen, die unter den Labels "Sozialismus" bzw. "Kapitalismus" liefen/laufen. Das war allerdings nie das Umsetzen der jeweiligen Theorie in ihrer ursprünglichen Form, sondern immer durchbrochen von einem Machthunger bzw. einer Gier derjenigen, die innerhalb dieser Systeme ihre profitablen Nischen suchten. Während beispielsweise in der DDR die Bevölkerung relativ schlicht leben musste, konnten die SED-"Bonzen" ein Leben in Saus und Braus führen, das eigentlich der Systemtheorie, die sie vertraten, widersprach.

    ...sondern weil er keine Anreize für Arbeit und Leistung bietet.
    Das ist eine Auslegungsweise, die nicht unbedingt allgemeingültig betrachtet werden kann. Wir wissen nicht, ob es auch andere Anreizmodelle geben kann, weil wir in einem Umfeld aufgewachsen sind, das nach dem klassischen Belohnungs- und Besitzanhäufungsprinzip funktioniert. Ich schließe mich da gar nicht aus und will mich auch nicht als den Alternativdenker hinstellen. Allerdings halte ich es für eine ziemlich pauschale und kurzsichtige Aussage, die Frage des Leistungsanreizes zum grundsätzlichen Vorteil des Kapitalismus gegenüber des Sozialismus zu machen.

    Zudem ist ein globales Wirtschaftssystem zu komplex um von selbst der größten Behörde auch nur halbwegs planwirtschaftlich verwaltet werden zu können, was dann zu weiterer Mängelwirtschaft in diversen Bereichen führt.
    Ist Sozialismus zwangsläufig mit Planwirtschaft gleichzusetzen? Wo steht das?

    Der Sozialismus wird daher auch niemals funktionieren, da er wider der menschlichen Natur ist.
    Wie gesagt, eine sehr simple These, die ein sehr einseitiges Menschenbild vertritt.

    Der Kapitalismus funktioniert immerhin grundsätzlich, da er der menschlichen Natur (Egoismus, Leistungsanreize usw.) entspricht, kommt aber wegen des Zinseszinseffektes kurzfristig (alle 7-8 Jahre) und langfristig (Revolutionen/Kriege) immer wieder in Schwierigkeiten. Eine Umverteilung von Kapital von unten nach oben, die dem Kapitalismus inne wohnt, kann nur durch das gezügelt werden, was wir mal als soziale Marktwirtschaft kannten: Staatliche Eingriffe die einen Teil des Geldes oben abschöpfen und wieder nach unten rückverteilen.
    Ach, so einfach ist das also... Na gut, ich muss mir wohl auch ein bisschen Spiegel-Rethorik aneignen, um demnächst auf die komplexen Fragen dieser Welt scherenschnittartige Antworten geben zu können.

    Ich sehe unser Problem heutzutage darin, dass unser Staat nur noch das Rückgrat unserer Wirtschaft auspresst (die mittelständischen Unternehmen und die Steuerzahler der Mittelschicht), während die Belastungen der oberen 10 % (Großunternehmen und Oberschicht) immer geringer werden, obwohl diese 2/3 des Kapitals besitzen. So liegt die Steuer- und Abgabenquote bei Großkonzernen zwar auch bei fast 40 %, durch div. Abschreibungstricks, Subventionen und Steuerschlupflöcher werden die realen Steuereinnahmen auf Gewinne aber auf nur 10 % abgesenkt. Und unsere Millionäre und Milliardäre parken ihr Geld in diversen Fonds, oder gleich in Liechtenstein steuerfrei.

    In der Tat zahlt also jede Putzfrau mehr Steuern (nämlich Eingangssteuersatz 15 %), als beispielsweise ein Konzern wie E.On der uns mit immer neuen Preisspiralen abzockt.
    Ja, und aus diesen Gründen ist es doch völlig nachvollziehbar, dass es derzeit verstärkt Diskussionen gibt, die Maßnahmen fordern, die eher sozialistischen Ursprungs sind. Damit verbindet man in Anbetracht der immer unausgewogener wuchernden Kapitalmacht eine gewisse Sicherheit und einen Gerechtigkeitsglauben. Ob das mit dem Motto "Mehr Sozialismus, weniger Kapitalismus" wirklich erreicht werden kann oder ob das eher eine romantisiert-naive Wunschvorstellung ist, steht auf einem anderen Blatt.

    Allerdings wird bei der Problematik deutlich, dass in der heutigen globalisierten Welt nicht nur rasante kulturelle und wirtschaftliche Veränderungen stattfinden, sondern dass auch die politischen Systeme entsprechend mitwachsen müssen. Genauso wie es die klassische Nationalkultur, den klassischen Arbeitsmarkt, die klassischen Erwerbsbiografien o.ä. nicht mehr gibt, wird es langfristig höchstwahrscheinlich auch nicht mehr den klassischen Kapitalismus geben. Es sind nach den stark neoliberalen Einfärbungen der letzten Jahre also auch stärkere sozialistische Einfärbungen möglich. Was uns das bringt... Schau ´mer mal.


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  12. #12

    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Die Gier habe ich hier mehr auf die Machthaber (in Politik und Wirtschaft) bezogen. Letztlich sind die es, die entscheiden, wie so ein politisches System gesteuert wird. Deswegen gibt es auch ganz unterschiedliche nationale Ausprägungen, die unter den Labels "Sozialismus" bzw. "Kapitalismus" liefen/laufen. Das war allerdings nie das Umsetzen der jeweiligen Theorie in ihrer ursprünglichen Form, sondern immer durchbrochen von einem Machthunger bzw. einer Gier derjenigen, die innerhalb dieser Systeme ihre profitablen Nischen suchten. Während beispielsweise in der DDR die Bevölkerung relativ schlicht leben musste, konnten die SED-"Bonzen" ein Leben in Saus und Braus führen, das eigentlich der Systemtheorie, die sie vertraten, widersprach.
    Mir ist kein sozialistisches Regime bekannt welches nicht auf den drei orwellschen Ebenen Bürger - äußere Partei - innere Partei funktioniert und funktioniert hat. Sehr eindeutig zu beobachten ist das beispielsweise beim letzten "echten" sozialistischen Land der Welt, Nordkorea.

    Die totalitären Ausprägungen solcher Regime haben sich natürlich unterschieden - in der DDR ist, anders als bei Kim Jong Il, niemand verhungert. Einen Massenwohlstand wie im Westen gab es aber auch niemals.

    Das ist eine Auslegungsweise, die nicht unbedingt allgemeingültig betrachtet werden kann. Wir wissen nicht, ob es auch andere Anreizmodelle geben kann, weil wir in einem Umfeld aufgewachsen sind, das nach dem klassischen Belohnungs- und Besitzanhäufungsprinzip funktioniert. Ich schließe mich da gar nicht aus und will mich auch nicht als den Alternativdenker hinstellen. Allerdings halte ich es für eine ziemlich pauschale und kurzsichtige Aussage, die Frage des Leistungsanreizes zum grundsätzlichen Vorteil des Kapitalismus gegenüber des Sozialismus zu machen.
    Leistungsanreize sind ein grundsätzlicher Vorteil - natürlich kann man sie a) nicht losgelöst von sonstigen Systemfaktoren betrachten, und b) kommt es stark darauf an wie Leistungsanreize gestaltet sind. Falsch gestaltete Leistungsanreize führen beispielsweise zu negativen Folgen. Ein einleuchtendes aktuelles Beispiel dafür ist die immer stärkere Bezahlung von Wirtschaftsbossen, Investmentbankern etc. über Bonussysteme - weil diese "Leistungs"boni sich nicht an echten, langfristigen Unternehmensentwicklungen orientieren, sondern an Vierteljahresbilanzen und kurzfristig hochgejazzten Aktienkursen.

    Ist Sozialismus zwangsläufig mit Planwirtschaft gleichzusetzen? Wo steht das?
    Ein System ohne Privateigentum ist zwangsweise planwirtschaftlich, da es vom Konzern bis zum Bauern keine Privateigentümer gibt die ihre Waren nach dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage handeln. Das Eigentum gehört dem Staat, und wird von Diesem verwaltet.

    Nein, gleichzusetzen sind beide Begriffe nicht. Der Sozialismus beinhaltet Planwirtschaft, aber die Planwirtschaft nicht zwingend den Sozialismus - planwirtschaftliche Elemente gibt es auch in anderen Wirtschaftssystemen. Der mit Abstand größte Arbeitgeber in unserem Land ist z.B. ein Planwirtschafter.

    Wie gesagt, eine sehr simple These, die ein sehr einseitiges Menschenbild vertritt.
    Es ist meine Beobachtung dass Du gerne kritisiert, aber fast nie Lösungen oder Alternativen anbietest. Der Sozialismus wurde in den letzten hundert Jahren in vielen Dutzend Ländern ausprobiert, und ist überall gescheitert. Was sagt uns das? Diese Gesellschaftsform funktioniert nicht, da die Menschheit eben keine Ameisenkolonie ist welche sich kollektivistisch organisieren lässt. Menschen sind hoch individuelle Wesen mit ganz unterschiedlichen Stärken, Schwächen und Neigungen. Nicht umsonst haben sich viele sozialistische Experimente, die diese Unterschiede einebnen wollten, sehr oft zu totalitären Systemen mit exzessiver Gewaltanwendung entwickelt, und das in einem Ausmaß dass selbst Onkel Adolf wie den Weihnachtsmann aussehen lässt.

    Für eine rein kommunistisch (und nicht sozialistisch) organisierte Gesellschaft ist der Mensch einfach noch nicht weit genug entwickelt, da er sich dafür nicht mehr als Ich wahrnehmen dürfte, sondern als Ich im Wir, er müsste in der Lage sein bei allen Entscheidungen die Bedürfnisse der anderen 6.500.000.000 Mitmenschen zu berücksichtigen. Ich schließe nicht aus dass das irgendwann funktionieren kann, Ansätze globalen Denkens gibt es sicherlich - aber so weit sind wir als Zivilisation noch lange nicht.

    Ach, so einfach ist das also... Na gut, ich muss mir wohl auch ein bisschen Spiegel-Rethorik aneignen, um demnächst auf die komplexen Fragen dieser Welt scherenschnittartige Antworten geben zu können.
    Es ist das Gegenteil von einfach - denn diejenigen, die die größte Macht haben um das System derart zu beeinflussen, haben gleichzeitig das geringste Interesse daran: Denn sie gehören bereits zu den Gewinnern der Umverteilung von unten nach oben. Das ist eine unheimliche Gefahr für die Demokratie, weil echte Entscheidungen nicht mehr nach den Bedürfnissen der Mehrheit gefällt werden, sondern nach denen einer kleinen Oligarchie.

    Dauerhaft funktioniert die Demokratie nur, wenn alle Bürger halbwegs "gerecht" an Erfolg und Misserfolg im Wirtschaftssystem teilnehmen können. Gegenwärtig scheint die Einstellung vorzuherrschen: Gewinne werden privatisiert (siehe Versteigerung unserer Bahn), Verluste sozialisiert (Bankenpleiten und Rettungsfonds).

    Ja, und aus diesen Gründen ist es doch völlig nachvollziehbar, dass es derzeit verstärkt Diskussionen gibt, die Maßnahmen fordern, die eher sozialistischen Ursprungs sind. Damit verbindet man in Anbetracht der immer unausgewogener wuchernden Kapitalmacht eine gewisse Sicherheit und einen Gerechtigkeitsglauben. Ob das mit dem Motto "Mehr Sozialismus, weniger Kapitalismus" wirklich erreicht werden kann oder ob das eher eine romantisiert-naive Wunschvorstellung ist, steht auf einem anderen Blatt.
    Der Sozialismus und seine ineffiziente Planwirtschaft sind eben nicht die Lösung - ebensowenig wie ein unkontrollierter Kapitalismus, der eher einem Casinobesuch gleicht. Man muss hier gar nicht mal das Rad neu erfinden, sondern nur ein vernünftiges Steuersystem auf die Beine stellen. Unser System ist immer weniger in der Lage die enormen Gewinne abzuschöpfen die an der Spitze der Pyramide gemacht werden, das ist ein Kernproblem.

    Eine durchschlagende Lösung gerade im Bereich der Privatvermögen ist dabei allerdings nur international zu erreichen: Indem Steueroasen wie Liechtenstein, Schweiz, Caymans usw. trockengelegt werden. Um das zu erreichen, müsste sich schon die gesamte G8 zusammentun. Möglich ist das schon - nur eben unwahrscheinlich. Dafür müsste der Leidensdruck gerade in den westlichen Gesellschaften noch größer sein, wo die Politik auf Bestätigung an der Wahlurne angewiesen ist.

    Allerdings wird bei der Problematik deutlich, dass in der heutigen globalisierten Welt nicht nur rasante kulturelle und wirtschaftliche Veränderungen stattfinden, sondern dass auch die politischen Systeme entsprechend mitwachsen müssen. Genauso wie es die klassische Nationalkultur, den klassischen Arbeitsmarkt, die klassischen Erwerbsbiografien o.ä. nicht mehr gibt, wird es langfristig höchstwahrscheinlich auch nicht mehr den klassischen Kapitalismus geben. Es sind nach den stark neoliberalen Einfärbungen der letzten Jahre also auch stärkere sozialistische Einfärbungen möglich. Was uns das bringt... Schau ´mer mal.
    .
    Die Globalisierung lässt sich allerdings nicht rückgängig machen, und sie bringt eben ein wesentliches Problem mit sich: Konzerne agieren immer internationaler, über die Grenzen von dutzenden Ländern hinweg. Regierungen dagegen sind sehr oft auf nationale und z.T. sogar lokale Befindlichkeiten beschränkt. Die Konzerne haben damit eine Flexibilität und Handlungsspielräume erreicht, die von immer noch nationalstaatlich denkenden Regierungen und Bürgern kaum gekontert werden können. Bestes Beispiel ist die EU, ein gerade in der Wirtschaftspolitik nationalstaatlich zerstrittenes Konsortium an Ländern welche von den Konzernen laufend gegeneinander ausgespielt werden - mit der Konsequenz eines Niedrigsteuerwettlaufs bei den Unternehmenssteuern, oder Milliardensubventionen für Jobverlagerungen von einem EU-Land ins Andere und wieder zurück.

    Dieser Macht der Konzerne ließe sich nur begegnen, wenn die Politik pragmatischer und lösungsorientierter wird, und sich weniger and dogmatischen ideologischen Linien und am eigenen nationalstaatlichen Vorteil orientiert. Gegenwärtig sehe ich eine solche Politik allerdings nicht, bei uns nicht, in Frankreich nicht, und in China oder den USA erst Recht nicht. Im Gegenteil scheinen sich die Gesellschaften oftmals wieder mehr auf nationale Werte zurückzubesinnen.

  13. #13
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Kurz für mich zusammengefasst bleibt mir hängen:

    1. Nur weil noch nie eine Art von Sozialismus funktioniert hat, heisst es nicht das es keine bessere Form gibt, denn bisher wurde nie richtig und wirklich das umgesetzt was z.B. Karl Marx sich gedacht hat.

    2. Nur weil Kapitalismus das bisher "überlebende System" darstellt heisst es nicht das er das beste System ist.

    3. Wir erleben gerade die "Verwerfungen" des neoliberalen Kapitalismus die uns zeigen, ... so darf und kann es nicht bleiben.

    4. Leider sind die Lobbisten und Meinungsmacher diejenigen die Kapital und damit wirklich Macht haben, sodass ein System sich regelrecht damit versucht am Leben zu halten. Solange diejenigen das Sagen haben, die Millionen auf dem Konto haben ... solange wird es eher schlimmer.

    5. Dem Planeten Erde ist es egal wie sich die Lebewesen auf Ihr selbst ein Bein stellen, zur Not reagiert er mit Umweltkatastrophen auf unsere Eingriffe, Ausbeutung wegen ewigem "Wachstum" und Zerstörung. Vielleicht sind wir irgendwann die erste Spezies auf diesem Planeten, die sehenden Auges sich selbst ausgerottet hat. ...

    Übrig bleibt ... WALL-E

    http://www.walle-derfilm.de/
    Geändert von Reiner (05.10.2008 um 15:21 Uhr)
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  14. #14
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Soviel zur Moral oder was davon noch übrig ist:

    Krisenbanker gönnen sich 70-Milliarden-Belohnung

    Wo kann man pokern, alles verlieren und trotzdem kassieren? In der Bankenwelt.


    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,584916,00.html
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  15. #15

    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    So nähert sich die Wirtschaft langsam aber sicher dem Bonussystem der Politik an - dort werden die "Big four" für latentes Versagen auch seit 25 Jahren permanent wiedergewählt.

  16. #16
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    So nähert sich die Wirtschaft langsam aber sicher dem Bonussystem der Politik an - dort werden die "Big four" für latentes Versagen auch seit 25 Jahren permanent wiedergewählt.
    Für Wahlen und Wahlergebnisfehler ist aber der Wähler selber schuld.
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  17. #17
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Sehr ehrliche Interview-Satze ... auf Seite 2:

    http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1...04241-2,00.html

    Da steckt wohl viel Wahrheit dahinter, doch das würde selbst ein Obama nicht wagen können. Ein "bisschen böse" wird leider noch lange bleiben dürfen.
    Tja, Obama kann leider derzeit nur "empört" sein ...

    http://www.spiegel.de/politik/auslan...604445,00.html

    http://www.focus.de/politik/ausland/...id_366171.html
    Geändert von Reiner (30.01.2009 um 10:32 Uhr)
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  18. #18
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Ich beobachte ja schon seit ewigen Jahren, das die Wähler in Deutschland schnell vergessen und kaum dazu lernen.

    "18 plus" lt. Umfrage für FDP

    http://www.spiegel.de/politik/deutsc...606742,00.html

    ... für die "NeoLiberalen" ... und das in Zeiten als sich gerade zeigt wie "positiv und sozial" die reine freie Marktwirtschaft ist.

    *Kopfschüttel*
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  19. #19
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    TAZ ist zwar links (was nicht falsch ist ) ... doch dieser Artikel war mal nötig:

    http://www.taz.de/1/zukunft/wirtscha...-kapitalismus/
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  20. #20
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    Standard AW: Der postsozialistische Segen wurde zum turbokapitalistischen Fluch.

    Ja der Artikel ist gar nicht so übel.

    Aufgrund der Globalierung wurde Deutschland in die Lage gesetzt 48% seines Bruttosozialproduktes ins Ausland zu verkaufen (die Autohersteller verkaufen gar 75% ihrer Produktion ins Ausland). Deutschland muss jetzt eigentlich alles daran setzen dass die Märkte offen bleiben und die Globalisierung am Leben.

    Wenn die Wirtschaft dieses Jahr um 2% schrumpft sollte das eigentlich kaum jemanden jucken, schließlich sind wir dann immer noch einen Tick mehr Wert als 2007. Das war immerhin die Zeit, als alle gejammert haben, wie teuer doch der Sprit und der Strom etc. sind. Die Großkonzerne haben mit staatlicher Harz IV-Förderung (auch bekannt als "Aufstockung") eine Million neuer Zeitarbeitsstellen geschaffen, die nun wieder wegfallen. Ob das Arbeitsamt diese nun "inoffiziell" oder "offiziell" finanziert ist eh nur Wortklauberei.

    Wir sind doch nur aufs Normalnivau zurück gefallen. Viele Firmen staunten, wo denn auf einmal so viele Aufträge herkamen, diese haben doch gewusst, dass das nicht anhalten kann. Also wirklich wundern braucht sich niemand. Jetzt werden halt normale Geschäfte gemacht und die Gemüter beruhigen sich wieder, allenfalls ein paar "Boomzeitler" müssen nun gehen.

    Denn Hand aufs Herz: Wer fühlt sich damit wohl immer Stress zu haben, ob das Geld wirklich noch unterm Kopfkissen sicher ist? Die Menschen und Firmen tragen es bald wieder zu den Banken. Es gab mal Zeiten, die sind gar nicht so lange her, da waren Kredite etwas besonderes. Es kann nicht schaden, wenn sich nicht alle mehr einfach so Hals über Kopf verschulden können.

    Tragisch ist nur, dass sich die Bundesregierung so stark verschuldet, nur weil sie nicht auf das gute Niveau von 2007 zurück will. Niemand verträgt dauerhaft einen Preis von 150 Dollar pro Barrell Rohöl, warum will die Regierung wieder zurück auf solche Pfade. Da wir natürlich zwischen 5 & 10% Zinsen zahlen für die neuen Schulden, fehlen die im nächsten Bundeshaushalt. Und Tilgen sollte man ja auch mal langsam. Mal schauen, welche Steuern nächstes Jahr alles erhöht werden und wo gekürzt wird. Oder werden neue Schulden gemacht und die Kürzungen danach werden noch heftiger? Achne richtig, es dürfen ja keine neuen Schulden gemacht werden, wurde beschlossen, es sei denn man ruft eine neue Wirtschaftskrise aus...

    Lustige Annekdoten die man so momentan lesen kann:
    Wegen der Abwrackprämie läuft der Polo so gut, dass VW in Spanien die Kurzarbeit abbläst und 30.000 zusätzliche Polos bauen lässt. Man kann ja hier mal erwähnen, dass die Gewinne daraus nach Deutschland fließen...
    Auf der IAA 2009 stehen dann der neue und der sehr preiswerte alte Polo nebeneinander.

    Tolle Zeiten, die Leute rennen den Händlern die Hütten ein und freuen sich über die Listenpreise die sie gern bezahlen... Wer keine Prämie hat geht nämlich fast leer aus, es gibt keine 30% Rabatt mehr wie bis vor kurzem, der Importeuer hier in Friedrichshafen sagte mir, alle kleinen sind weg, aber zum Listenpreis können sie gern nachbestellen...

    Oder die Chinesen die keine europäische Milch merh kaufen und sich lieber auf "Einheimisches" konzentrieren.

    Oder die armen Russen die nun in Massen sterben müssen bei Unfällen, weil Putin es ihnen durch 25% Strafsteuer quasi verbietet, sichere deutsche Autos zu kaufen und statt dessen die veralteten Wolgas und Ladas...

    Schlimm ist auch, dass nun auch die "Bonuszahlungen" der armen Schalter-Angestellten der Banken gestrichen werden sollen. Bei denen ist es ja "variables Gehalt" und kein "Bonus", nun dürfen die Aufstocken gehen... Der größte Teile der 70 Mrd. Bonuszahlungen die gestrichen werden sollen, wird dann bei den untersten der unteren Mitarbeiter gestrichen, die eigentlichen Versager im Job ganz oben können darübr nur Lachen.

    Also eine echte Krise gibt es nicht, nur eine kleine Korrektur nach unten. Durch die Steuererleichterungen, die zum 1.1.09 kamen bekomme ich nun übrigends 1 Euro weniger Gehalt
    Geändert von Voltago (15.02.2009 um 15:34 Uhr)
    Wegen Arthur Cleverly verabscheue ich nun England und Wales... bäääh.

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