Die Wandlung des Sylar vom Saulus zum Paulus mittels eines weiteren deus ex machina passend zum Finale war einer der größten Schwachpunkte der Staffel. Die Autoren haben erkennbar weiterhin keine Ahnung wohin sich sein Charakter eigentlich entwickeln soll. Sylar hat schon derart viele Flip Flops ausgeführt dass er vermutlich selbst nicht mehr weiß ob er nun ein "villain" ist oder ein "hero". Er ist damit symptomatisch für die Charakterentwicklung, es gibt offensichtlich auch weitere vermeintliche "fan favorites" die nicht sterben dürfen und ab und zu Handlungsbrocken hingeworfen bekommen - bestes Beispiel die Funktion von Mohinder in dieser Staffel, oder von Ali Larter deren Charakter eigentlich starb, dann aber in der Version einer Zwillingsschwester reinkarnierte. Und selbst diese Zwillingsschwester starb mutmaßlich in ihrer "Kristallversion", nur um später wiederaufzuerstehen. Die Serie hat einfach ein viel zu großes Ensemble an Figuren die bedacht werden müssen.

Ein weiterer aus dem Rahmen gelaufener Knackpunkt sind die Superkräfte der Helden. Bei Computerspielen würde man das "imba" nennen, also nicht balanciert. Ein gutes Beispiel dafür ist Hiro, der im Endeffekt jede Gefahr die der Plot vorsieht durch einen Zeitsprung beheben kann. Ungemein spannungsfördernd! An diesem Zeitreisenparadoxon ist auch schon die Serie "Star Trek: Enterprise" erbärmlich gescheitert. Selbst die Fähigkeiten von vergleichsweise schwachen Heroes wie Claire werden von den Drehbuchautoren höchst "flexibel" eingesetzt - eben genau so wie es der Plot der Woche verlangt.

So gibt es in einer früheren Folge eine Situation in der Claire Nathan Petrelli Blut spendet und damit seine tödlichen Schusswunden im Handumdrehen heilt. Darauf wird sogar in der vierten Staffel noch einmal Bezug genommen, als es um die Heilung von Hiros Gehirntumor geht. Dennoch wollen die Drehbuchautoren wenige Folgen später nichts mehr von Claires Heilkräften wissen, und lassen sie sogar bewusst mehrere Minuten mit besorgter Mine über der langsam krepierenden Tattoo-Lady gebeugt stehen, ohne dass Clairchen auch nur auf die Idee kommt "hey, ich könnte die Dame ohne Probleme retten". Natürlich hätte dann die dümmliche Einleitung des spannungsarmen "Finales" Marke "Americas next top Wühlmaus" nicht funktioniert.

So einen Dummfug kann ich nur als provokante Beleidigung meiner Intelligenz auffassen - die Drehbuchdilettantenautoren haben sich damit wärmstens für einen Job bei der nächsten Verfilmung von Transformers empfohlen.