Da ich ohnehin jegliche angebliche "Objektivität" für ein Hirngespinst halte, will ich gar nicht versuchen, hier eine möglichst objektive Liste zu erstellen, sondern sage euch einfach klipp und klar, welche Romane meines Erachtens Schrott sind. Beginnen will ich dabei mit dem 3 allerschlechtesten (SF-)Romanen, die ich in meinem bisherigen Leben lesen durfte:

Unangefochten an der Spitze meiner "Worst"-Liste steht *trommelwirbel*:
Barbara Hambly mit ihrer Leservergewaltigung "Palpatine's Auge". Ich habe noch NIE für ein Buch so lang gebraucht wie für dieses. Da ich üblicherweise nicht pflege, mehr als 1 Buch auf einmal zu lesen (da gelingt es mir irgendwie nicht so recht, mich auf die Story einzulassen) hat mich dieser Roman mehr als ein halbes Jahr richtiggehend aufgehalten... so lange hat es nämlich gedauert, bis ich es endlich wieder in die Hand nehmen und weiterlesen konnte. Nicht nur, dass die Handlung völlig schwachsinnig ist, sie ist noch dazu derart mies geschrieben, dass sich Hambly in Grund und Boden schämen sollte - insbesondere deshalb, weil sie im Star Trek-Universum mit "Kreuzwege" (der bei mittlerweile immerhin fast 100 gelesenen ST-Romanen für mich immer noch unter den Top 5 einzureihen ist) bewiesen hat, dass sie deutlich mehr kann. Ein absoluter Schandfleck, eine Verschwendung von Papier und Zeit. Eigentlich sollte man sowohl sie als auch den Verlag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit als auch gegen die Umwelt (die armen Bäume, die für das Papier von diesem Mist ihr Leben lassen mussten&#33 anklagen...

Platz 2 geht an Stephen Baxter's 3. Teil der Multiversum-Reihe "Ursprung". Mit "Titan" hat er uns einen wirklich tollen SF-Roman beschert (der durch den hirnamputierten Übersetzer leider viel von seiner Wirkung und Atmosphäre verloren hat), und "Zeitschiffe" (eine Fortsetzung von H.G.Wells Klassiker "Die Zeitmaschine") zählt für mich ohne Zweifel zu den besten SF-Romanen die je geschrieben wurden (oder besser: die ich je gelesen habe). Die ersten beiden Teile der Reihe waren schon keine Offenbarung, aber durchaus noch unterhaltsam. Doch "Ursprung" ist eine derartige Folter, dass ich die Unbenennung in "The Passion of the Reader" anregen würde. Man quält sich durch seitenlangen Beschreibungen von unseren Vorfahren und ihrem Verhalten, darf von geilen Affenmenschen und ihren St*ndern lesen etc... einfach nur grauenhaft. Für jeden Antrophologen (das sind doch die, die sich mit der Menschheitsgeschichte auseinander setzen, oder?) mag dieser Roman eine Offenbarung sein, doch für den "normalen" SF-Fan ist er an den besten Stellen saulangweilig, und an den schlechtesten Stellen derart nervtötend, dass man am liebsten die Bücherverbrennung wieder einführen würde...

Nr. 3 darf ich schließlich an einen ST-Roman vergeben, nämlich Gespensterschiff. Ich war nie ein Fan von Deanna Troi, und leider wird auch in diesem Roman wieder mal seitenlang beschrieben, wie sie in Gedanken quasi vergewaltigt wird. Die Grundidee ist sogar noch richtiggehend interessant, so dass es eigentlich eine Schande ist, diesen Roman hier aufführen zu müssen - aber die Ausführung ist derart nervtötend, dass es ein Wunder ist, dass ich nach dieser ersten Lese-Erfahrung im ST-Universum nicht gleich wutentbrannt aufgehört habe (wobei es sicher geholfen hat, dass mein nächster Roman gleich "Vendetta" war, der immer noch mein All-Time-Favorit unter den ST-Roman ist).

Weitere miese Star Trek-Romane:
Die Augen der Betrachter
Die Friedenswächter
Cybersong
Die Rückkehr der Despoten
Der Rächer
Das schwarze Ufer
Invasion 4: Die Raserei des Endes


Weniger gelungenes aus dem SW-Universum:
Entführung nach Dathomir
Erben der Jedi-Ritter 1: Die Abtrünnigen
(der Grund, warum ich von der NJO sonst noch nichts gelesen habe)
und die Kopfgeldjäger-Trilogie (es nervt einfach, wie Boba Fett als Superheld und alle anderen Kopfgeldjäger als Volldeppen dargestellt werden. Und viele der Dialoge sind einfach zu lang).
Der Kristallstern kann ich hier noch nicht nennen, da mit fast alle Bücher des EU zwischen den beiden Zahn-Trilogien noch fehlen. "Planet des Zwielichts" fand ich jedoch in Ordnung und kann ich nicht guten Gewissens in so eine Liste aufnehmen - wobei dies siche rohne Zweifel daran liegt, dass mich der Roman genau zur richtigen Zeit "erwischt" hat - ich hatte gerade eine sehr schmerzhafte Trennung hinter mir, die, so unwahrscheinlich es klingen mag, der von Luke und Callista gar nicht so unähnlich war... zumindest in Ansätzen . Daher konnte ich mit Luke richtig mitfühlen, da teilweise war mir sogar, als würde Hambly diesen Roman FÜR MICH schreiben, und mir meine eigene Situation noch mal vor Augen zu führen. Daher hat es dieser Roman geschafft, mich sehr zu berühren... wie gesagt, er war einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Weitere schlechte Romane:
3001. Ich kann einem Vorredner nur anschließen: Meines Erachtens ist Arthur C. Clarke tatsächlich ein wenig überschätzt. Sein "2001" fand ich schon deutlich schlechter als den Film, die beiden Fortsetzungen haben jeweils noch etwas abgebaut - aber was er mit 3001 abgeliefert hat, ist eine unheimliche Frechheit. Er missbraucht eigentlich seinen selbst geschaffenen Odyssee-Zyklus dazu, dem Leser in aller erschöpfender Ausführlichkeit seine eigene Vision unserer Zukunft darzulegen - die Fortführung der Geschichte rund um den Monolithen verkommt zu einer Randnotiz, die innerhalb von 10-15 Seiten relativ lustlos abgehandelt wird - udn das, obwohl die Auslöschung der Erde angeblich vor der Tür stand!!

Die Orks: Ich weiß, dass viele hier diesen Roamn durchaus unterhaltsam fanden - ich konnte mit ihm nichts anfangen, was, wie ich gar nicht verschweigen will, sicher mit meinen Vorbehalten gegen Fantasy-Literatur zu tun hat - mir gibt diese (bis auf wenige Ausnahmen wie HDR) einfach nichts. Ich fand vor allem eine der Szenen zu beginn ziemlich abstossend und unnötig, und die Handlung schien sich ständig zu wiederholen - Trupp trifft auf Leute, es kommt zum Kampf, Trupp gewinnt und zieht weiter, trifft auf Leute, es kommt zum Kampf - einfach nur langweilig und einfallslos.

Blade Runner: Ridley Scott's Meisterwerk gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen, aber dieses Machwerk hier... ich muss dazu sagen, dass ich kein uneingeschränkter Dick-Jünger bin... seine Romane sind mir oftmals zu verwirrend, zu abgefahren... so als bräuchte man eine Dosis LSD, um die Bücher gut finden zu können. Auch hat er meines Erachtens große Schwächen was Charakterisierung und den Aufbau eines Romans betrifft (insbesondere wenn es dazu kommt, die Spannung aufrecht zu erhalten) - weshalb ich eigentlich nur seine Kurzgeschichten uneingeschränkt empfehlen kann (zumindest DIE sollte jeder SF-Fan aber mal gelesen haben - ich empfehle die Sammlung "Der unmögliche Planet). Doch während ich seinen anderen Werken wie "Die drei Stigmata des Palmer Eldritsch" oder "Marsianischer Zeitsturz" noch durchaus etwas abgewinnen konnte und "Zeit aus den Fugen" sogar uneingeschränkt weiterempfehlen würde, ist "Blade Runner" eine echte literarische Katastrophe...

Babylon 5: Personal Agendas: Ich liebe Babylon 5, aber dieses Buch ist Weltraumschrott. Da waren ja selbst die in Deutschland veröffentlichten Romane noch besser...

Wing Commander: False Colors Ich bin ein großer Wing Commander-Fan und habe die meisten der Romane sehr genossen - doch dieser hier... William Forstchen bedient sich nuns chon zum 3. Mal der Formel, dass das ach-so-kluge Militär vor einer Bedrohung warnt und die naiven Politiker diese in den Wind schlagen - schön langsam wird es nicht nur nervig, sondern richtiggehend lästig, wie hier das Militär hochgelobt und alle anderen als Vollidionen hingestellt werden. Da die Story noch dazu im Gegensatz zu seinen anderen Wing Commander-Romanen nur leidlich spannend war, ist dieser Werk hier leider ziemlicher Mist...

Venus Ben Bova hat einfach eine ganz gewisse Art zu schreiben, entwede rman mag sie, oder eben nicht... oder man befindet sich, so wie ich, in der Mitte. Denn eigentlich kann man Bova's Bücher in 2 Teile spalten: Den SF-Teil rund um die Erforschung fremder Planeten und den Soap-Teil mit Beziehungsproblemen, Konflikten und Falcon Crest-würdigen Intrigen - eine recht eigenwillige Mischung, die für mich nur bedingt funktioniert - eigentlich ist es immer der SF-Teil, dem es gelingt, mich zu begeistert. Da dieser in "Venus" ein absolutes Schattendasein fristet und von einem Vater-Sohn-Konflikt auf GZSZ-Niveau überschattet wird, war es ziemlich anstrengend für mich, diesen Roman fertig zu lesen...

Die Neuromancer-Trilogie: Eigentlich hat dieses Buch in dieser Aufzählung nur bedingt etwas verloren - da ich üblicherweise nur über solche Romane urteile, die ich vollständig gelesen habe. Da vorliegendes Machwerk den einzigen Roman darstellt, den ich in meinen mittlerweile fast 25 Lebensjahren [b]nicht zu Ende gelesen/[B] habe, erscheint er aber irgendwie doch eine Erwähnung wert zu sein...

Ein paar Bücher habe ich wohl bestimmt vergessen - diese werden eventuell in den nächsten Tagen dann noch nachgereicht...