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Thema: Die Stille nach dem Crash ...

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  1. #1
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Die "Stille nach dem Crash" führte gar wieder zum "do it again baby" - Das "Finanz-Casino" macht weiter wie bisher:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...655185,00.html

    a) Ich hab's leider nicht anders erwartet.
    b) Die Verursacher werden nie lernen.
    c) Die Gier muss wirklich und gegen den Willen der Wirtschaft gebremst werden.
    d) Es muss sich somit wirklich rigoros was ändert und zwar nötigerweise im Kanon der internationalen Regierungen.
    sonst:
    d ) Der nächste Crash kommt bestimmt! (Der wird schlimmer, weil noch mehr Staats-/Bürgergeld reinpumpen geht nicht mehr wirklich.)


    „Wenn das amerikanische Volk es den Privatbanken je erlaubt, die Ausgabe ihres Geldes zu kontrollieren, zuerst durch Inflation, dann durch Deflation, dann werden die Banken und Konzerne, die um diese Banken heranwachsen, den Menschen ihren ganzen Besitz wegnehmen, bis ihre Kinder obdachlos aufwachsen, auf dem Kontinent, den ihre Vorväter erobert haben.“
    Thomas Jefferson, 3. Präsident der USA (1743 - 1826), gefunden P.M. 11/09
    Geändert von Reiner (18.10.2009 um 16:19 Uhr)
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  2. #2
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    "Die Stille nach dem Crash" lautet der Titel ... er gilt leider weiterhin besonders bei den Bänkern, die so tun als wäre wieder alles im Lot und die weiter zocken wie zuvor!

    Die Stille ist jedoch nicht mehr nur ein Zeichen für Zustimmung zum System des "Geld ist alles" und "Gier ist geil", sondern glücklicherweise eher ein Zeichen für "stiller Unmut". Leider ist es noch zu still, doch wie sehr die Verantwortlichen im Bankingsystem Schaden angerichtet haben, zeigt dieser gute Artikel:

    Wie die Banker den Kapitalismus aushöhlen

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...690361,00.html

    Aus Gangster wurden Bangster:
    "Selbst bei seriösem Publikum ernten Vortragsredner Beifall, wenn sie das Finanzgewerbe mit der Mafia vergleichen. In den angelsächsischen Ländern ist der Begriff "Bankster" längst in die Umgangssprache eingegangen."
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  3. #3
    Furie Avatar von Simara
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Sind wir nicht alle etwas Schuld an den Bankstern? Haben nicht die meisten Otto-Normalos irgendwie Aktien? Und ist ein Banker in den Augen der gemeinen Gesellscahft nicht viel mehr geachtet als ein Handwerker? Leider kann ich da nur sagen. Und solange wir diesen Herren nachrennen, sie hofieren und diese Bankster oder Manager ungeschoren davon kommen, solange wird sich nichts ändern.

    Mir fällt da gerade ein Spruch von Greenpeace ein: "Wäre die Erde ein Bank, hättet ihr sie schon längst gerettet". Bingo. Treffender könnte man es nicht sagen.

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  4. #4

    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Zitat Zitat von Simara Beitrag anzeigen
    Sind wir nicht alle etwas Schuld an den Bankstern? Haben nicht die meisten Otto-Normalos irgendwie Aktien? Und ist ein Banker in den Augen der gemeinen Gesellscahft nicht viel mehr geachtet als ein Handwerker? Leider kann ich da nur sagen. Und solange wir diesen Herren nachrennen, sie hofieren und diese Bankster oder Manager ungeschoren davon kommen, solange wird sich nichts ändern.

    Mir fällt da gerade ein Spruch von Greenpeace ein: "Wäre die Erde ein Bank, hättet ihr sie schon längst gerettet". Bingo. Treffender könnte man es nicht sagen.

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    Weniger als 10 % der Deutschen besitzen Aktien, und bei den Meisten sind das Aktien als Teile von Fonds. Einzelne Aktien besitzen weniger als 5 %.

    Ergo sind nicht "wir Alle" daran schuld, da nur eine kleine Minderheit überhaupt Aktien besitzt. Rund 50 % der Bevölkerung hat keinerlei Vermögen und per se ncht die Möglichkeit irgendetwas anzulegen, da jeder verdiente Cent wieder verkonsumiert werden muss.

    Ich halte es für sehr wichtig darauf hinzuweisen dass der normale Bürger keine Schuld an diesem Desaster trägt - es ist ein Versagen unserer Funktions- und Kapitaleliten. Wir sind lediglich diejenigen welche die Zeche dafür blechen dürfen, damit unsere Reichen auch weiterhin Kaviar in Cannes schlürfen können.

  5. #5
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Was haltet ihr von der These das das Geld Paket fuer Griechenland nur ein verkapptes erneutes Bankenrettungsding ist.
    Da die Banken in's schwimmen kaemen wenn der Drachme wieder eingefuehrt werden wuerde und damit eine Entschuldung einherginge..

    (sowas hat laut FR wer bei Anne Will behauptet)

  6. #6

    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Was haltet ihr von der These das das Geld Paket fuer Griechenland nur ein verkapptes erneutes Bankenrettungsding ist.
    Da die Banken in's schwimmen kaemen wenn der Drachme wieder eingefuehrt werden wuerde und damit eine Entschuldung einherginge..

    (sowas hat laut FR wer bei Anne Will behauptet)
    Natürlich ist das ein Bankenrettungspaket, alleine unsere deutschen Banken haben 30 Mrd. Euro Kredite in Griechenland liegen. Auf dem Geld bleiben sie sitzen wenn der griechische Staat pleite geht.

    Da der europäische Steuerzahler ihn aber rettet, werden die Schulden irgendwann bedient, die Banken profitieren vom Zinseszins auf die Schulden, und sie können noch dazu weiteres Geld mit dem Handel mit griechischen Staatsanleihen verdienen.

    Das Absurde an dieser Wirtschaftskrise ist, dass die Verursacher daran noch kräftig verdienen (siehe die Deutsche Bank die Heute ihr zweitbestes Quartalsergebnis aller Zeiten verkündet hat). Die Banken kriegen derzeit von der Notenbank das Geld zum Nulltarif, verleihen es aber mit Zinsen weiter. Die Staaten von Deutschland bis Griechenland müssen ihre explodierenden Schulden mit der Ausschüttung von immer mehr Staatsanleihen gegenfinanzieren, woran die Banken wieder kräftig verdienen. So kommt es dass der deutsche Staat die Deutsche Bank indirekt mit 10 Mrd. Euro Steuergeldern gerettet hat, und zur Finanzierung dieser 10 Mrd. verschuldet er sich bei der Deutschen Bank die seine Staatsanleihen kauft.

    Stelle Dir dieses Prinzip einmal so vor:
    Du stehst vor dem Bankrott und raubst Deinen Nachbarn aus , zerstörst sein Eigentum und erbeutest seine Habseeligkeiten. Du bist gerettet, Dein Nachbar ist pleite und gezwungen bei Dir einen Kredit zu Wucherzinsen aufzunehmen, womit Du ihn nun jahrelang nach Belieben wie eine Zitrone auspressen kannst.

    Genau so funktioniert die Bankenrettung.
    Das ist im Grunde eine klassische Strategie der organisierten Kriminalität die hier praktiziert wird, nur eben auf globalem Niveau. Ganze Volkswirtschaften werden in den Spielcasinos der Finanzwirtschaft verzockt. Selbst unsere duckmäuserische Kanzlerin sprach in einem Moment versehentlicher Klarheit davon, von den Bankern (maßgeblich Ackermann) erpresst worden zu sein. Kleine Fische kommen wegen Erpressung ins Gefängnis, große Fische (wie Ackermann) werden zum Geburtstagsschmaus ins Kanzleramt eingeladen auf Steuerzahlerkosten.

    Das ist eine kleine Elite die eine unwahrscheinliche Macht angesammelt hat, welche ganz offensichtlich mit demokratischen Mitteln nicht gebrochen werden kann. Egal ob nun SPD oder CDU den Kanzler stellen, beide sind nur hörige Sklaven welche brav die Befehle der Banker ausführen. Sie werden keinerlei Gesetze beschließen welche die Zockerei wirklich einschränken.

    Mich macht das ratlos und traurig, denn im Endeffekt bedeutet das, dass diese Ausbeuter nur mit der Macht der Straße zur Raison gebracht werden können. Dafür geht es uns aber gegenwärtig noch viel zu gut, und wir verharren im Nichtstun weil der Leidensdruck noch nicht groß genug ist.

  7. #7
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Wenn Griechenland ja wirklich so arm wäre, dann kann man ja noch erbarmen zeigen...
    Wenn man mal bedenkt, dass die Griechen bereits nach 35 Arbeitsjahren Aspruch auf 80% Rente haben, basierend auf dem Durchschnittsgehalt der letzten 5 Arbeitsjahre zu vor. Ein Deutscher hat zu diesem Zeitpunkt Anspruch auf 46% Rente. Ein Deutscher Rentner bekommt auch nur 12 mal Rente pro Jahr, ein Grieche 14 mal. Insgesamt geht es einem Griechen in der Rente also besser als vor der Rente...
    Dann wird die Rente auch anhand der Inflation und nicht anhand der allgemeinen Lohnentwicklung erhöht...
    Es gibt es unglaublich viel Kürzungsbedarf in Griechenland. Aktuell ist das Land noch das finanzielle Paradies auf Erden für seine Bürger...
    Wegen Arthur Cleverly verabscheue ich nun England und Wales... bäääh.

  8. #8
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    ... tja, die "Gier ist halt auch geil". Somit rennen viele den Zinsversprechungen hinterher. Aber es ist wie überall: Wer nicht reinlegt, kann auch niemanden reinlegen. Das wir alle gerne "verführt" werden wollen, ist doch nix Neues.

    PS: Ich hatte noch nie, und werde nie, Aktien kaufen.
    PPS: Und jetzt erstrecht.
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  9. #9

    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Frankreich hat einen Mindestlohn von meines Wissens 8.90 Euro (bei etwa gleicher Produktivität und Wirtschaftsleistung wie Deutschland), eine stabile Geburtenrate von 2,1 (unsere liegt bei 1,3), hochwertige Kinderbetreuung von Universitätsabsolventen für jede Frau, und u.A. auch ein Leiharbeitsgesetz welches den Zeitarbeitern nicht nur denselben Lohn garantiert wie den Festangestellten, sondern noch einen Bonus obendrauf dafür dass sie jederzeit kündbar sind.

    All diese Maßnahmen wären auch bei uns umsetzbar und bezahlbar, wenn der politische Wille da wäre. Frankreich ist auch kein Geldparadies à la Luxemburg und bietet diese Leistungen seinen Bürgern an. Dies unter einer konservativen Rechtsregierung. Das könnten wir auch.

    Letztlich ist es nicht ein Kleinstaat wie Griechenland der immer mehr zum Stabilitätsproblem für die EU wird, sondern der mächtigste Staat im Herzen der EU, der mit seiner Lohndumpingpolitik immer stärker Druck auf seine Nachbarn ausübt ihre Sozialstandards, Arbeitnehmerrechte und Löhne ebenso massiv einzuschränken wie hier. Wir konkurrieren unsere Partner kaputt und dies wird von unserer Regierung und einem Großteil unserer Medien noch als exportweltmeisterlich goutiert.

    Zitat Zitat von Simara Beitrag anzeigen
    Sagst du.
    Und woher nimmst du diese Zahlen?
    Ich bin anderer Ansicht.
    Ich spreche nicht davon dass der Otto-Normal-Bürger Großaktionär ist, aber es gibt unter Garantie mehr als 10 %, die Aktien halten.
    Aktienfonds sind auch Aktien. Nur eben besser und großflächiger gestreut. Nichtsdestotrotz Aktien.

    Wie viele ältere Menschen haben ihr Erspartes verloren, weil sie es in Aktien angelegt hatte?
    Wie viele 'riestern' mit Aktien?
    Sobald du Geld anlegst geschieht das in 90 % der Fälle in Aktien(-Fonds).

    Ergo sind doch alle irgendwie Schuld, die Aktien haben.
    Natürlich haben nicht die Kleinaktionäre den Karren in den Dreck gefahren. Das waren die Bankster, die ihren Großaktionären vorher rechtzeitig Bescheid gegeben haben.
    Ich gestehe, ich hatte auch Aktien. Ich hab über die Jahre Geld angespaart für welches ich mir jetzt ein Auto gekauft habe.

    Früher war - besonders im Schwobeländle - der Bausparvertrag attraktiv. Das ist schon länger nicht mehr so, da das Geld dort einfach gebunden ist. Wenn man also etwas Sparen wollte, das etwas mehr als 1 % Zinsen bringen sollte, ist man auf Aktien gegangen.




    Ich hätte gerne eine Quelle für deine Zahlen - denn ich glaube dir nicht.
    Wie oben schon geschrieben: Wirklich Schuld sind natürlich nicht die Masse der Kleinaktionäre - das war natürlich überspitzt formuliert - sondern diejenigen, die die Strippen gezogen haben.
    Dennoch: Hätten die Masse von Anlegern eben nicht in Aktien investiert, hätten die Finanzjongleure vermutlich nicht so viel fallen lassen können.



    Warum nicht?
    Wollte nicht auch der 'normale Bürger' schnell reich werden? Mit Aktien?



    Hier stimme ich dir zu.
    Elite ... wenn ich das Wort schon höre ....



    Die Lebensart der Griechen hat wohl etwas mit der momentanen Krise zu tun. Aber darauf möcht ich nicht weiter eingehen. Wir haben selber noch genug vor der eigenen Haustür zu putzen.

    .
    http://www.google.de/search?q=wie+vi...ient=firefox-a

    Grase die Links mal ab, es sind zwischen 3 bis 11 % je nach Statistik.

    Ergo
    Haben nicht die meisten Otto-Normalos irgendwie Aktien?
    falsch.

    Letztlich hat die Börse nur wenig mit realwirtschaftlichen Entwicklungen zu tun, und ihr Anteil an der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung und Wertschöpfung ist einfach massiv überbewertet. Die Bedeutung dieses Wirtschaftszweigs muss auf ein gesundes Maß heruntergefahren werden, denn der nächste Crash kommt bestimmt - und dann gibt es keinen Staat mehr der die Zeche bezahlt, da dieser schlichtweg pleite ist.
    Geändert von DerBademeister (17.05.2010 um 21:33 Uhr)

  10. #10

    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    @Simara, zum Thema "Wollte nicht auch der 'normale Bürger' schnell reich werden? Mit Aktien?"

    Als Fondsbesitzerin (wider Willen - das Ding wurde von meinen Eltern auf meinen Namen eingerichtet, gefiel mir noch nie und sorgt jetzt dafür, daß ich kein H4 beantragen darf, sondern statt dessen erstmal meine Ersparnisse fast komplett aufbrauchen muß) kann ich zwar nur für mich selbst sprechen, aber 'reich werden' war in meinem Fall bzw. dem Fall meiner Eltern nie eine Option. Meine Eltern haben Fondsanteile gekauft, weil sie sich, als Eltern einer langzeitstudierenden Tochter, Sorgen um deren Altersvorsorge machten - sowohl aufgrund der absehbaren Tatsache, daß selbst im Idealfall die gesetzliche Rente in dreißig bis vierzig Jahren nicht mehr zum Leben reichen wird, als auch aufgrund meines voraussichtlich hohen Alters beim Eintritt ins Arbeitsleben, welches meine Rentenansprüche noch zusätzlich reduziert. Da ihnen von privaten Rentenversicherungsverträgen abgeraten wurde, griffen sie statt dessen zum ihnen empfohlenen Fonds, um anzufangen, einen Grundstock für meine Altersvorsorge zu legen. Da keine Riesenbeträge eingezahlt wurden, wäre selbst im besten Fall kein Reichtum dabei herausgekommen (de facto machte das Ding die gesamten acht Jahre, die meine Eltern regelmäßig einzahlten, nur Verlust) und Reichtum war auch nicht das Ziel. Das Ziel war lediglich die Ermöglichung des finanziellen Überlebens im Alter.

    Ich denke, das ist für viele Kleinanleger die Situation. Es hat für mich etwas leicht Unappetitliches, diesen Leuten eine Gier nach schnellem Reichtum nachzusagen - und nicht nur, weil ich dazugehöre.

    Allerdings will ich damit nicht das System gut heißen; einer der Gründe, weshalb ich eigentlich immer eher gegen den Fonds war, ist, daß ich das Finanzsystem, so wie es im Moment funktioniert, ebenfalls ziemlich unappetitlich finde. So gesehen: da muß was anderes her, auf jeden Fall.

  11. #11
    Furie Avatar von Simara
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Nur um es klar zu stellen. Ich selbst war auch Aktienbesitzerin. Ebenfalls in Fonds. Warum? Weil ich das Geld auch für später anlegen wollte. Und ich gestehe, ich wollte eben mehr als nur 1,5 % vom Sparbuch.
    Ich hab auch nie damit gerechnet mit dem Fonds reich zu werden, dafür hab ich die risikoarme Version gehabt.
    Dennoch waren es Aktien und ich fühlte mich doch etwas schuldig, auch wenn meine paar hundert Piepen den Großaktionären ein müdes Lächeln entlockt - wenn überhaut.
    Inzwischen ist der "Notfall" eingetroffen und ich hab den Fonds aufgelöst. Ging zum Glück ohne Probleme und noch mehr zum Glück ohne Verluste. Der Gewinn war allerdings auch gering.

    Beim - in Baden-Württemberg - üblichen Bausparvertrag wäre das Geld gebunden gewesen.

    Wenn ich wieder was sparen kann, dann kommts aufs hundgemeine Sparbuch. Scheiß auf Aktien >.<

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  12. #12

    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Ein Sparbuch ist leider auch nicht H4-sicher. ;-)

    (Na gut, das ist vermutlich auch nicht für jede/n so relevant wie für mich. *g*)

    Das Problem mit H4-sicheren Anlageformen (also: privaten Rentenversicherungen) ist halt, daß man da, nach dem, was ich höre, so wenig rausbekommt, daß man damit nicht wirklich später mal seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Ohne einen halbwegs ordentlichen Zinssatz ist das Sparen/Anlegen fürs Alter halt praktisch sinnlos. (Es sei denn, man verdient so viel, daß man wirklich nennenswerte Beträge zurücklegen kann, und/oder kann das sehr lange machen; ersteres ist aber bei mir auch in Zukunft unwahrscheinlich, Stichwort: brotlose Künste - und für letzteres ist der Zug schon abgefahren. Ich komme nicht mehr auf vierzig Beitragsjahre.)

    Ich denke, darauf wollte ich hinaus: daß es bei vielen Leuten nicht nur einfach darum geht, 'mehr' Geld zu machen, weil 'mehr' haben halt irgendwie ganz nett ist, sondern, daß ohne dieses 'Mehr' halt einfach keine 'Rente' zusammenkommt. Also: es geht um etwas ziemlich Existenzielles.

  13. #13
    Furie Avatar von Simara
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Ich habe zwar einen sicheren Job, aber der Verdienst ist mäßig. Man kann halt nicht alles haben. Von daher habe auch ich eine zusätzliche Rentenversicherung abgeschlossen, denn auch ich will im Alter nicht knapp über Existenzminimum leben.... Oh Mist, vermutlich ist die private Rentenverischerung auch aktienbasieren ... Da muss ich mich morgen mal schlau machen.
    Wobei ... dann kann ich's nicht ändern.
    Ich darf gar nicht dran denken, was ich alles fürs Alter spaaaaaare >.<

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  14. #14

    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Ich glaube ja sowieso, daß das große Umwelt-etc.-Chaos kommt, bevor ich ins Rentenalter komme... Sowas wie Rente erübrigt sich dann vermutlich. Insofern war der Spardrang für die Rente auch immer nicht so meiner, sondern eher der meiner Eltern. Aber die machen sich halt (sicherlich auch berechtigte) Sorgen um mich. *Wenn* die Gesellschaft bis dahin nicht zusammenbricht, bin ich im Alter wirklich arm wie eine Kirchenmaus. Je nachdem, wie das Gesundheitssystem (und mein Gesundheitszustand) dann aussieht, sterb ich dann vielleicht auch früher. Keine tolle Aussicht - aber auch nichts, was ich jetzt noch ändern könnte. Hätt' halt zielgerichteter leben müssen in den letzten vierzehn Jahren.

    Okay, und das war jetzt genug semiapokalyptischer Off-Topic-Kram von meiner Seite. Ich geh jetzt ins Bett, auf daß ich morgen im Praktikum und in der Fortbildung glänzen kann und vielleicht doch noch irgendwann mal einen Job kriege. ;-)

  15. #15

    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Simara hat in Einem nicht Unrecht, nämlich dass Jeder natürlich auch ein Rädchen im System ist. Wir stehen nicht außerhalb des Systems. Ich empfehle als Lesebeitrag dazu diesen Artikel aus dem Spiegelfechter:
    http://www.spiegelfechter.com/wordpress/2653/behemoth

    Der Unterschied ist allerdings, dass der Kleinsparer nicht an den Schalthebeln dieses Systems sitzt, sondern Getriebener jener Elite ist, die das System so ausgestaltet, wie es derzeit existiert. Ein einfaches Beispiel dafür ist die gezielte Zerstörung der gesetzlichen Rente in den letzten 10-15 Jahren (flankiert von Propagandamaßnahmen in den allermeisten Massenmedien, die uns glauben machen dass ein sog. "demografischer Wandel" eine Privatvorsorge alternativlos macht), hier wurde der Boden bereitet für riesige Gewinne der privaten Versicherungskonzerne, in deren Taschen jedes Jahr Milliarden umgeleitet werden die früher in den gesetzlichen Rententopf gingen. Dabei profitiert so gut wie niemand - am Wenigsten der Versicherte (ich erinnere mich da an eine Studie die belegte dass 90 % der Riestersparer Verluste einfahren) - eben bis auf jene Besitzer und Aktionäre dieser Konzerne. Die Rendite dieser privaten Rente ist dabei bescheiden und ihre Krisenanfälligkeit anders als bei der Gesetzlichen sehr hoch (man denke an die ganzen Pensionsfonds die z.B. in den USA im Zuge der Krise pleite gegangen sind, weil sie das Geld ihrer Beitragszahler in hochriskante Hedgegeschäfte investierten).

  16. #16

    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Simara hat in Einem nicht Unrecht, nämlich dass Jeder natürlich auch ein Rädchen im System ist.
    Klar. Das sehe ich ja genauso; und ich bin ja (ähnlich wie vielleicht auch Du) auch für einen richtigen Systemwandel - gerne auch zu etwas, das dann nicht mehr "Kapitalismus" heißt. Nur eben jedem kleinen Fondssparer Gier nachzusagen, das schien mir unzutreffend und kontraproduktiv.

  17. #17
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Zitat Zitat von Hmpf Beitrag anzeigen
    [...] Nur eben jedem kleinen Fondssparer Gier nachzusagen, das schien mir unzutreffend und kontraproduktiv.
    Hm... so krass war es nicht gemeint . Der Wunsch, vom großen Kuchen auch ein Stückchen abzubekommen war aber sicherlich bei vielen da. Besonders vor 9/11. Inzwischen sind wir Kleinanleger schlauer.

    Gierig sind die Großen. Die waren auch schlau bzw. informiert genug, ihr Geld rechtzeitig rauszuholen.

    .


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  18. #18
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    Standard Präsident Obama läutet das Ende der Globalisierung ein!

    Na da freuen sich ja die Globalisierungsgegner: Obama hat auf dem G20-Gipfel angekündigt, bei den Importnationen nicht mehr einzukaufen und so nicht mehr den Wohlstand dieser Länder durch eigene Schulden auf Seiten Amerikas zu finanzieren. [Quelle

    Im Klatext bedeutet dies, selbst produzieren und nicht fremd einzukaufen. Natürlich müssen die Preise mit den Weltmärkten mithalten können. Also heißt das Löhne gewaltig nach unten drehen und den Firmen Milliardeninvestitionen in neue Fabriken und Technologien aufzubürden. Ob das gut geht...


    Da die einheimischen Firmen den freien Markt lieben, kaufen sie dort ein, wo es am besten und Günstigsten ist. Das ist leider oft nicht Amerika. Natürlich kann er einen Subventionskrieg anzetteln, aber wer bezahlt dann wohl die Kosten der Subventionen...
    Dann muss er den Amis auch beibringen dass sie keine Porsche und BMW mehr kaufen dürfen, keinen R8 usw...
    Dass die ausländischen Hersteller mit Werken in Amerika (Toyota ist Amerikas fast größter Arbeitgeber in der Automobilbranche) ihr Geld in Amerika lassen müssen, sie quasi gefangen setzen, in Geiselhaft nehmen, muss er diesen auch erst mal vermitteln...

    Fazit
    Viel Quatsch mit Soße.
    Wegen Arthur Cleverly verabscheue ich nun England und Wales... bäääh.

  19. #19
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    Standard Siemens beantragt Bankenlizenz

    Das Handelsblatt ist wirklich eine erhellende Lektüre :-)
    Gestern stand noch drin, dass die Bundesregierung auf SPD-Anfrage mitteilte, dass die Banken die Bankenabgabe vom steuerpflichtigen Gewinn als "sonstige Ausgabe" abziehen drüfen. Das bedeutet, dass zwar 1,2 Mrd. pro Jahr, welche in den Fonds fließen sollen, eingezahlt werden, dafür jedoch gleichzeitig 1,2 Mrd. Euro weniger Steuereinnahmen gegenüberstehen.
    Ein Nullsummenspiel. Oder anders:
    Da dem Staat die Steuern dann fehlen, muss der Steuerzahler somit die Bankenabgabe zahlen... Was für eine kranke Welt!

    Lesen wir heute mal nach (und gestern auch), so erfahren wir dass die Konzerne im Geld schwimmen und so billig produzieren wie nie zuvor, weil deutsche Arbeitnehmer unglaublich billig geworden sind, schließlich zahlt der Staat die Kurzarbeiterlöhne. Siemens hat durch die Kurzarbeit so gigantisch viel Geld gespart, dass sie heute eine Bankenlizenz beantragt haben!
    Und Siemens ist nicht der einzige Konzern... viele haben unvorstellbar viel Geld auf den Konten... Von wegen also Bankenkrise oder so :-)
    Wegen Arthur Cleverly verabscheue ich nun England und Wales... bäääh.

  20. #20
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Was mich ankotzt, die Banken haben vor nicht allzu langer Zeit nen Haufen Kohle als Rettungsschirm vom Staat bekommen. Und jetzt wo es ihnen wieder gut geht hört man von Zurückzahlung des Geldes nichts mehr.
    Die Groß-Unternehmen schreiben wieder schwarze Zahlen, lassen wieder Überstunden fahren, man hört aber nichts davon, dass neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
    Ich hoffe, dass wenigstens die Kurzarbeiter wieder ihren normalen Arbeitstag haben, aber irgendwie ... ich hab meine Zweifel.

    .


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    Letzter Beitrag: 18.04.2007, 23:10

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