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Thema: Die Stille nach dem Crash ...

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  1. #1
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Wenn Griechenland ja wirklich so arm wäre, dann kann man ja noch erbarmen zeigen...
    Wenn man mal bedenkt, dass die Griechen bereits nach 35 Arbeitsjahren Aspruch auf 80% Rente haben, basierend auf dem Durchschnittsgehalt der letzten 5 Arbeitsjahre zu vor. Ein Deutscher hat zu diesem Zeitpunkt Anspruch auf 46% Rente. Ein Deutscher Rentner bekommt auch nur 12 mal Rente pro Jahr, ein Grieche 14 mal. Insgesamt geht es einem Griechen in der Rente also besser als vor der Rente...
    Dann wird die Rente auch anhand der Inflation und nicht anhand der allgemeinen Lohnentwicklung erhöht...
    Es gibt es unglaublich viel Kürzungsbedarf in Griechenland. Aktuell ist das Land noch das finanzielle Paradies auf Erden für seine Bürger...
    Wegen Arthur Cleverly verabscheue ich nun England und Wales... bäääh.

  2. #2

    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Zitat Zitat von Voltago Beitrag anzeigen
    Wenn Griechenland ja wirklich so arm wäre, dann kann man ja noch erbarmen zeigen...
    Wenn man mal bedenkt, dass die Griechen bereits nach 35 Arbeitsjahren Aspruch auf 80% Rente haben, basierend auf dem Durchschnittsgehalt der letzten 5 Arbeitsjahre zu vor. Ein Deutscher hat zu diesem Zeitpunkt Anspruch auf 46% Rente. Ein Deutscher Rentner bekommt auch nur 12 mal Rente pro Jahr, ein Grieche 14 mal. Insgesamt geht es einem Griechen in der Rente also besser als vor der Rente...
    Dann wird die Rente auch anhand der Inflation und nicht anhand der allgemeinen Lohnentwicklung erhöht...
    Es gibt es unglaublich viel Kürzungsbedarf in Griechenland. Aktuell ist das Land noch das finanzielle Paradies auf Erden für seine Bürger...
    Klingt, als sollten wir uns die Griechen zum Vorbild nehmen? Deren Problem waren nicht hohe Renten sondern die komplette Nicht-Besteuerung der Vermögenden. Dadurch war die Einnahmenseite natürlich in einer entsprechenden Schieflage, welche selbst die Zauberkünstler von Goldman Sachs nicht ewig verschleiern konnte.

    Die Diskussion um die Griechen ist ziemlich heuchlerisch, der "Exportweltmeister" Deutschland (80 % werden in die EU exportiert) lebt geradezu davon dass unsere Nachbarn auf Pump unsere Waren kaufen und sich dafür bei unseren Banken verschulden. Unser riesiger Exportüberschuss ist deren Defizit. Dass Länder wie Griechenland, Portugal und Co. sich bei uns verschulden ist politisch so gewollt, zum Wohle unserer Exportwirtschaft. Viele Industrien in Deutschland haben damit jahrzehntelang exzellente Geschäfte gemacht, wie z.B. unsere Rüstungskonzerne die Griechenland und die Türkei in deren gegenseitigem Wettrüsten mit Waffen versorgen und Milliarden verdienen.

  3. #3
    Furie Avatar von Simara
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Weniger als 10 % der Deutschen besitzen Aktien, und bei den Meisten sind das Aktien als Teile von Fonds. Einzelne Aktien besitzen weniger als 5 %.
    Sagst du.
    Und woher nimmst du diese Zahlen?
    Ich bin anderer Ansicht.
    Ich spreche nicht davon dass der Otto-Normal-Bürger Großaktionär ist, aber es gibt unter Garantie mehr als 10 %, die Aktien halten.
    Aktienfonds sind auch Aktien. Nur eben besser und großflächiger gestreut. Nichtsdestotrotz Aktien.

    Wie viele ältere Menschen haben ihr Erspartes verloren, weil sie es in Aktien angelegt hatte?
    Wie viele 'riestern' mit Aktien?
    Sobald du Geld anlegst geschieht das in 90 % der Fälle in Aktien(-Fonds).

    Ergo sind doch alle irgendwie Schuld, die Aktien haben.
    Natürlich haben nicht die Kleinaktionäre den Karren in den Dreck gefahren. Das waren die Bankster, die ihren Großaktionären vorher rechtzeitig Bescheid gegeben haben.
    Ich gestehe, ich hatte auch Aktien. Ich hab über die Jahre Geld angespaart für welches ich mir jetzt ein Auto gekauft habe.

    Früher war - besonders im Schwobeländle - der Bausparvertrag attraktiv. Das ist schon länger nicht mehr so, da das Geld dort einfach gebunden ist. Wenn man also etwas Sparen wollte, das etwas mehr als 1 % Zinsen bringen sollte, ist man auf Aktien gegangen.


    Ergo sind nicht "wir Alle" daran schuld, da nur eine kleine Minderheit überhaupt Aktien besitzt. Rund 50 % der Bevölkerung hat keinerlei Vermögen und per se ncht die Möglichkeit irgendetwas anzulegen, da jeder verdiente Cent wieder verkonsumiert werden muss.
    Ich hätte gerne eine Quelle für deine Zahlen - denn ich glaube dir nicht.
    Wie oben schon geschrieben: Wirklich Schuld sind natürlich nicht die Masse der Kleinaktionäre - das war natürlich überspitzt formuliert - sondern diejenigen, die die Strippen gezogen haben.
    Dennoch: Hätten die Masse von Anlegern eben nicht in Aktien investiert, hätten die Finanzjongleure vermutlich nicht so viel fallen lassen können.

    Ich halte es für sehr wichtig darauf hinzuweisen dass der normale Bürger keine Schuld an diesem Desaster trägt
    Warum nicht?
    Wollte nicht auch der 'normale Bürger' schnell reich werden? Mit Aktien?

    - es ist ein Versagen unserer Funktions- und Kapitaleliten. Wir sind lediglich diejenigen welche die Zeche dafür blechen dürfen, damit unsere Reichen auch weiterhin Kaviar in Cannes schlürfen können.
    Hier stimme ich dir zu.
    Elite ... wenn ich das Wort schon höre ....

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Klingt, als sollten wir uns die Griechen zum Vorbild nehmen? Deren Problem waren nicht hohe Renten sondern die komplette Nicht-Besteuerung der Vermögenden. Dadurch war die Einnahmenseite natürlich in einer entsprechenden Schieflage, [...]
    Die Lebensart der Griechen hat wohl etwas mit der momentanen Krise zu tun. Aber darauf möcht ich nicht weiter eingehen. Wir haben selber noch genug vor der eigenen Haustür zu putzen.

    .


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  4. #4
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Einen so ereignisreichen Tag wie heute hatten wir schon sehr lange nicht mehr. Das ist sogar spannender als der Ausbruch der Finanzkrise.
    Ich zähle die Punkte mal nur kurz auf

    - Der Euro stürzt Zeitweise auf einen Dollarkurs von unter 1,27 [Quelle]
    - Die EZB entschließt sich, griechische Pleiteanleihen zu kaufen. Der Lissabonner Vertrag verbietet dies eigentlich, ok, nicht eindeutig. Volkswirte von Société Générale bezeichnen dies als die "Nuklearoption" [Quelle]
    - Laut der neuen Steuerschätzung fehlen Deutschland bis 2013 ca. 39 Mrd. Euro [Quelle]
    - Eine Stern.de-Umfrage sieht Rot-Grün in NRW mit 47 zu 43 prozent vorn. [Quelle]
    - Die Ratingagentur Moodys deutet an, dass auch England, Spanien, Portugal, Italien und Irland eine Herabstufung auf Grund drohender Bankenpleiten droht, sollte Griechenland nicht zurückzahlen können. [Quelle]
    - Die Hilfe für Griechenland wird teurer als erwartet, da Deutschland für diejenigen Länder übernehmen soll, welche sich die Zinsen nicht mehr leisten können (siehe oben). [Quelle]

    Sollte die EZB wirklich einspringen und am Ende Verluste machen, werden diese verluste auf die Mitgliedsstaaten aufgeteilt. Die aktuell 60 Mrd Euro an aus 2. Hand aufgekaufte Staatsanleihen scheinen verloren. Davon muss Deutschland Ende 2010 gut 20 Mrd zahlen, die erwähnt momentan nur niemand, zumal die EZB bisher eh immer nur Gewinn gemacht hat.

    Hinzu kommt ja noch die Schuldenbremse, die bewirkt, dass für jede Hilfsmillarde ins Ausland bei uns die Steuern erhöht werden. Es würde mich nicht wundern, wenn wir 2013 eine MWst. von 30-40% hätten...
    Geändert von Voltago (06.05.2010 um 17:36 Uhr)
    Wegen Arthur Cleverly verabscheue ich nun England und Wales... bäääh.

  5. #5
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    DerBademeister: Die Diskussion um die Griechen ist ziemlich heuchlerisch, der "Exportweltmeister" Deutschland (80 % werden in die EU exportiert) lebt geradezu davon dass unsere Nachbarn auf Pump unsere Waren kaufen und sich dafür bei unseren Banken verschulden. Unser riesiger Exportüberschuss ist deren Defizit. Dass Länder wie Griechenland, Portugal und Co. sich bei uns verschulden ist politisch so gewollt, zum Wohle unserer Exportwirtschaft. Viele Industrien in Deutschland haben damit jahrzehntelang exzellente Geschäfte gemacht, wie z.B. unsere Rüstungskonzerne die Griechenland und die Türkei in deren gegenseitigem Wettrüsten mit Waffen versorgen und Milliarden verdienen.
    In den meisten Griechenlanddiskussion wird das ja leider übersehen. Stattdessen bekommt man den Eindruck, als wenn die einzige Rettung wäre, noch mehr zu sparen. Rotstift Roland bringt sich ja schon in Stellung, und will gleich mit damit anfangen, bei der Bildung munter alles zusammenzustreichen. Irgendwie traurig.

    Mal ein schöner Kommentar zum Thema:

    Deutschland lebt unter seinen Verhältnissen

    Die Spekulanten sind schuld an der Eurokrise, und die Bundesrepublik ist ein Opfer? Alles Märchen!

    Aus der Wahrnehmung der deutschen Politik wie des deutschen Stammtischs sind die Schuldigen der Eurokrise schnell ausgemacht. Zum einen sind es die bösartigen Spekulanten, die es sich zum Ziel gesetzt haben, den Euro zu zerstören. Zum anderen sind es die Mitgliedsländer in Südeuropa, die nicht nur bei der Haushaltspolitik geschlampt, sondern zugleich ihre Löhne viel zu stark erhöht haben. Deutschland ist bei alledem das unschuldige Opfer, das seit Beginn der Währungsunion alles richtig gemacht hat und jetzt riesige Milliardenbeträge zur Stützung der anderen Länder aufwenden muss.

    [...]

    Doch wie würde ein Euroraum mit 16 Deutschländern aussehen? In den vergangenen zehn Jahren war die deutsche Wirtschaftspolitik darauf fixiert, die Lohnkosten möglichst gering zu halten. Dies führte dazu, dass die Arbeitnehmer nicht mehr am Anstieg des Wohlstandes teilhaben konnten und die Ausgaben im Inland - preisbereinigt - nicht mehr zunahmen. Natürlich schlug sich das in einem enormen Exportboom nieder, die Ausfuhren stiegen real um bis zu 70 Prozent. Im finanziellen Sektor führte die Kombination aus Knauserei und Exportweltmeistertum zu einer riesigen Geldersparnis, die zwangsläufig im Ausland angelegt wurden musste. Seit Beginn der Währungsunion gab Deutschland - ausweislich seines Leistungsbilanzsaldos - 895 Milliarden Euro weniger aus, als es einnahm. Wir lebten als Volkswirtschaft also nicht über, sondern wie kaum ein anderes Land unter unseren Verhältnissen.

    Durch ein kollektives Gürtel-enger-Schnallen in die Knie gehen

    Eine Währungsunion mit 16 Deutschländern wäre ein Albtraum. Gingen alle Mitgliedsländer dazu über, ihre Löhne nicht mehr zu erhöhen oder sie sogar zu senken, um so wettbewerbsfähig wie wir zu werden, würde der Euroraum geradewegs in die Deflation steuern. Diese Tendenz würde noch verstärkt, wenn alle auch noch versuchen würden, weniger auszugeben, als sie einnehmen, um genauso viel Geld zu sparen wie Deutschland. Das kann in der Summe nicht aufgehen, der Euroraum würde durch ein kollektives Gürtel-enger-Schnallen so in die Knie gehen, dass am Ende überhaupt keine nennenswerte Geldersparnis mehr möglich würde.

    Das heißt allerdings nicht, dass sich alle Länder nun an den Beispielen Griechenlands, Irlands oder Spaniens orientieren sollten. Für den finanzpolitischen Schlendrian Griechenlands kann es keine Entschuldigung geben. Und in den südeuropäischen Mitgliedsländern sind - ebenso wie in Irland - die Löhne stärker gestiegen, als es von der Produktivität und dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank her angemessen gewesen wäre. Das hat der Wettbewerbsfähigkeit geschadet und zu einer überzogenen Verschuldung geführt. Der Euroraum wird nur dann ins Gleichgewicht kommen, wenn sich seine Mitgliedsländer überwiegend so verhalten, dass sie mittelfristig in etwa das ausgeben, was sie einnehmen. Ein Musterbeispiel hierfür ist Frankreich, das seit Jahren eine stetig steigende Binnennachfrage aufweist, ohne dabei in eine Schieflage wie die südeuropäischen Länder geraten zu sein. Eine Währungsunion mit 16 Frankreichs wäre aus makroökonomischer Sicht keine schlechte Vorstellung.

    [...]

    weiter
    Interessanterweise gab es ja schon im März Ärger zwischen Deutschland und Frankreich, aus genau eben jenem Grund. Falls es jemand verpasst hat:

    Frankreichs Finanzministerin greift die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung an. Deutschland habe innerhalb Europas mit "Billiglöhnen" agiert - auf Kosten anderer

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