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Thema: Die Stille nach dem Crash ...

  1. #81
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Du kannst ja dem örtlichen Zensusbeamten eins überbraten wenn er demnächst bei Dir vorbeikommt um Dich nach Deinen Lebensumständen auszuquetschen.
    Der Arme kann am wenigsten dafür.
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  2. #82
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Solche Krisen sind scheinbar ein essentieller Bestandteil unserer Wirtschafts"ordnung".


    Ich wusste doch schon immer, dass du eine prophetische Gabe hast...
    Also, ... ein wenig gesunder Menschenverstand reicht dafür. Gut, auch noch etwas Beobachtung der Geschichte dazu ... und fertig ist die "prophetische Gabe!" LOL
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  3. #83
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Solche Krisen sind scheinbar ein essentieller Bestandteil unserer Wirtschafts"ordnung".
    die frage ist halt immer, was man macht, wenns berg ab geht. da gibts eigentlich populäre 2 ansichten. recht unterhaltsam aufbereitet in folgendes videos:



    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

  4. #84
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    ... und wieder ist nur ... stillhalten und so tun als sei alles normal ... angesagt.

    Doch eigentlich war mir schon lange klar, dass es Zeit wird für eine neue große Krise wie 1929 und danach ... auch die Süddeutsche denkt plötzlich ähnlich:

    In 80 Jahren nichts gelernt
    Weltwirtschaftskrise - In 80 Jahren nichts gelernt - Wirtschaft - sueddeutsche.de

    Seit dem Jahre 2000 und dem Buch ...
    http://www.amazon.de/B%C3%B6rsenkrac.../dp/3930219344
    ... war mir klarer was falsch läuft und was ewig so weitergeht, solange die Welt sich nicht ändert. Da sie dies so schnell nicht tut (denn irgendwer profitiert immer vom Status Quo), wird es eben ein Dauerproblem. BTW, die Welt und die Resourcen sind endlich, also kann es eben kein endloses Wachstum geben!

    PS: Ich behaupte ... wenn wir weltweit in den nächsten 80 Jahren wieder kein anderes Wirtschaftssystem finden, als den Kapitalismus, dann wird es uns nie besser gehen und die Umverteilung von unten nach oben geht erneut so lange, bis das Faß überläuft.
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  5. #85
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Zitat Zitat von Reiner Beitrag anzeigen
    ... PS: Ich behaupte ... wenn wir weltweit in den nächsten 80 Jahren wieder kein anderes Wirtschaftssystem finden, als den Kapitalismus, dann wird es uns nie besser gehen und die Umverteilung von unten nach oben geht erneut so lange, bis das Faß überläuft.
    Unser Gesellschaftssystem hat sich bisher meistens nur dann gravierend geändert, wenn wir eine schwerwiegende Krise durchleben mussten. Scheinbar waren die Krisen der letzten Jahrzehnte noch nicht einschneidend genug. Es wird zwar überall gejammert, aber der Leidensdruck scheint nicht so stark zu sein, dass ein echter Umbruch bevorsteht. Letztlich hängt die Passivität der meisten Bürger wahrscheinlich auch damit zusammen, dass sie den Kapitalismus trotz aller Nachteile als das für sich profitabelste System betrachten. Ein Umbruch könnte dazu führen, dass auf gewohnte Lebensstandards verzichtet werden muss. All die "schönen" materiellen Werte, über die sich ein Großteil unserer Gesellschaft definiert, stehen dann eventuell auf dem Prüfstand. Der (Turbo)Kapitalismus kann sich also nach wie vor auf einen sehr leistungsstarken Treibstoff verlassen: den Egoismus. Und das ist eine massenhaft verfügbare Ressource, die auf dieser Erde garantiert nicht so schnell versiegen wird.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  6. #86

    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Ich glaube auch nicht mehr an den großen Wurf, dafür ist der Mensch einfach zu ungebildet und manipulierbar in der Breite. Was aber durchaus drin ist, sind graduelle Verbesserungen die uns wieder zurück zur sozialen Marktwirtschaft führen welche den von allen erwirtschafteten Wohlstand auch aufteilt statt ihn nur einzelnen Milliardären in die Tasche zu schieben. Auch die sozialen Errungenschaften früherer Tage kamen oft nicht in großen Revolutionen sondern wurden peu a peu eingeführt und erkämpft - Sozial- und Arbeitslosenversicherung, Gewerkschaften, betriebliche Mitbestimmung. Heute werden sie dagegen peu a peu abgebaut, diese Entwicklung müssen wir wieder umkehren.

    Falls die FDP 2013 hoffentlich aus dem Bundestag fliegt steigen zumindest die Chancen für ein paar längst überfällige Maßnahmen wie den flächendeckenden Mindestlohn und die stärkere Besteuerung von leistungslosen Kapitaleinkommen.

  7. #87
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard AW: Die Stille nach dem Crash ...

    Egoismus und Gier ... das sind die Triebfedern des wirtschaftlichen Handelns und die Politik, die eigentlich unabhängig sein soll, wird durch Lobbiismus und Schmiergelder "gefügig" gemacht. Das Meiste kommt ja eh nicht ans Tageslicht.

    Ich bin weniger Optimistisch. Man sieht es ja an den Unruhen in Frankreich vor Jahren und jetzt in England, die Unzufriedenheit der abgehängten Unterschicht wird nur mit Polizeigewalt beantwortet, die Ursachen zu bekämpfen ... wird im Traum nicht dran gedacht.

    In Deutschland hört man an den "sogenannten Stammtischgesprächen" auch permanente Kritik an den Mächtigen aus Politik und(!) Wirtschaft, doch man ist ja "machtlos" und wenn es zur Wahl geht ... wird nur wieder neu verteilt. Gut, das die FDP aus dem Bundestag müsste ist mir schon lange ein Wunsch, doch ich glaube nicht das es passiert. Die Menschen haben ein viiiiiiiiiiiel zu kurzes Gedächtnis. Ich denke zudem auch an die Wahlaussagen und Programmpunkte dieser Partei, die noch während der letzten Finanzkrise die Ursachen der Krise weiter als ihr Wahlziel ausgaben. Blindlings wurden sie trotzdem gewählt. Was war denn zu SPD-Zeiten? Eine Soziale(!) Partei Deutschlands hat die härtesten sozialen Einschnitte der letzten Jahrzehnte durchgeführt. Wer mehr als 1 Jahr arbeitslos wird = Hartz IV = Aufgabe aller Reserven. Gleichzeitig verdienen manche hier in einer Stunde, was andere nicht in einem Jahr verdienen. Kein Mensch ist soviel mehr wert und die Umverteilung geht solange weiter bis es wieder irgendwo kracht. Doch solange man nicht den Reichen weh tut, sondern am unteren Ende immer noch ein bißchen mehr sparen kann... is ja alles gut, oder was.

    BTW, das "Potential", die Klientel, die "Karriere" gibts genauso bei uns:
    http://www.welt.de/politik/ausland/a...Klischees.html

    ... es kann auch hier passieren. (PS: Milde Richter ... kommt mir sehr bekannt vor. )
    Geändert von Reiner (13.08.2011 um 20:05 Uhr)
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  8. #88
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard

    Das ist mit Wachstum der Wirtschaft wirklich gemeint: Der nächste Crash kommt bestimmt, doch bis dahin hat die Umverteilung der Vermögen ja noch mehr Zeit weiter "zu wachsen" ...

    USA ... das Land der "begrenzten Möglichkeiten":

    "Wir sind 99 Prozent", lautet einer der Slogans der Occupy-Bewegung, die das Scheffeln der Oberschicht anprangert. Und tatsächlich: Laut einer Studie stieg das Einkommen des reichsten Prozents der Amerikaner in den vergangenen 30 Jahren um 275 Prozent ..."

    Studie offenbart Gefälle: Reiche Amerikaner werden immer reicher - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

    --------------------------

    PS: Im Jahre 2000 erstmals erschienenen Buch (letzte aktualisierte Auflage 2006) sagte einer bereits "voraus", was gerade mit dem Euro passiert:

    http://www.amazon.de/B%C3%B6rsenkrac.../dp/3930219344

    ... und heute tun alle Politiker und Finanzwissenschaftler so, als sei das vor kurzem noch nicht für möglich gehalten worden. Vorsicht also vor den sogenannten "Experten".

    Zur damals gerade bevorstehenden Euro-Einführung schreibt Günter Hannich auf Seite 101:

    "In den schwächeren Regionen entsteht durch Kapitalflucht große Armut, Unruhen und Unzufriedenheit. Um eine absolute Verarmung zu verhindern, werden dann große Transferleistungen von den starken (in erster Linie Deutschland) zu den schwachen Ländern (Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, Belgien) nötig. Vermutlich ist die Hoffnung auf Unterstützungsgelder auch der Hauptgrund für die weniger produktiven Nationen, die europäische Einheitswährung schnell zu fordern. Unter Umständen will man auch gezielt Unruhe schaffen, um die Ausbeutung durch den Zinskapitalismus weiter im Chaos vertuschen zu können.
    Bei Transferleistungen ist der Streit schon vorprogrammiert: Wieviel soll gezahlt werden? Den Zahlern ist es immer zu viel, den Empfänger zu wenig."


    Hinweis: Dieses Zitat aus obigem Buch stammt aus der Zeit VOR der Euro-Einführung. Es ist nicht verändert in der Auflage 2000 zur neuesten Auflage 2006. Aber selbst 2006 hatten wir höchstens "Sommermärchen" und keine "Euro-Krise".
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  9. #89

    Standard

    Zur damals gerade bevorstehenden Euro-Einführung schreibt Günter Hannich auf Seite 101:

    "In den schwächeren Regionen entsteht durch Kapitalflucht große Armut, Unruhen und Unzufriedenheit. Um eine absolute Verarmung zu verhindern, werden dann große Transferleistungen von den starken (in erster Linie Deutschland) zu den schwachen Ländern (Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, Belgien) nötig. Vermutlich ist die Hoffnung auf Unterstützungsgelder auch der Hauptgrund für die weniger produktiven Nationen, die europäische Einheitswährung schnell zu fordern. Unter Umständen will man auch gezielt Unruhe schaffen, um die Ausbeutung durch den Zinskapitalismus weiter im Chaos vertuschen zu können.
    Bei Transferleistungen ist der Streit schon vorprogrammiert: Wieviel soll gezahlt werden? Den Zahlern ist es immer zu viel, den Empfänger zu wenig."


    Hinweis: Dieses Zitat aus obigem Buch stammt aus der Zeit VOR der Euro-Einführung. Es ist nicht verändert in der Auflage 2000 zur neuesten Auflage 2006. Aber selbst 2006 hatten wir höchstens "Sommermärchen" und keine "Euro-Krise".
    Dennoch hat gerade Deutschland darauf gedrungen, obwohl genau diese Ungleichheit der Produktivität in einem gemeinsamen Währungsraum auch der wesentliche Konstruktionsfehler der deutschen Einheit war. Wer weniger produktiv ist kann durch Kontrolle seiner Währung (Abwertung) dies ausgleichen und so dennoch seine Waren konkurrenzfähig anbieten. In einem gemeinsamen Währungsraum passiert das nicht. Der Osten hat sich in vielen Gebieten trotz hunderter Milliarden an Transfergeldern nie von diesem Wettbewerbsnachteil erholt - ganz ähnlich verhält es sich mit unseren Partnern an der Peripherie der EU.

    Der Euro kann nur mit einer koordinierten Wirtschaftspolitik funktionieren, Diese ist aber nicht in Sicht. Die einzige Alternative dazu ist eine sehr kleine Kernunion aus wenigen ökonomisch gleich leistungsfähigen Ländern wie Deutschland, Frankreich, Österreich etc. die sich nicht gegenseitig das Wasser abgraben.

    Die Krisenpolitik zum Rettungsschirm ist stümperhaft und wird die Spekulation nicht eindämmen. Die Spekulanten werden weiter gegen bestimmte Staaten wetten und damit Geld verdienen und zwar so lange wie diese Länder sich einzeln und jeder für sich alleine auf den Märkten Geld besorgen müssen. Das Problem könnte man nur lösen wenn sich Griechenland und Co. direkt bei der EZB das Geld für niedrige Zinsen besorgen können statt den Umweg über spekulantengetriebene Märkte gehen zu müssen.

    Logisch ist es nicht erklärbar dass ein Land wie Griechenland dessen Staatsverschuldung unter den Schuldenmeistern USA und Japan liegt über 10 % Zinsen an seine Kreditgeber abdrücken muss während die Japaner das Geld für 1 % praktisch hinterhergeworfen kriegen. Das ist nur durch Spekulation erklärbar und die Griechen können sparen so viel sie wollen - sie können der wachsenden Neuverschuldung durch die hohen Zinskosten nicht entkommen. Das ist nicht unwesentlich anders eines Schuldners der in die Fänge eines Kredithais geraten ist.

    Es ist wirklich traurig wie hier das europäische Projekt zugrundegerichtet wird - auch und im Wesentlichen von Deutschland und der dämlichen Krisenpolitik unserer Regierung.

    Ich überlege mir jedenfalls mittlerweile mit wachsender Sorge, ob ich mein "Papiergeld" (also Festgeld, Tagesgeld usw. was auf der Bank liegt) nicht lieber in was Handfesteres investieren sollte für den Fall dass das Geld irgendwann wertlos wird.

  10. #90
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    ... die Frage ist nur ... was ist "dauerhaft handfest", selbst Gold ist derzeit maßlos überbewertet (als Zufluchtsinvestition und vermeintlich sichere Anlage). Immobilien sind auch nur bedingt geeignet, da man sich drum kümmern muss - sie also auch kosten - und somit wird die Frage laut: Was ist wirklich dauerhaft stabil und wertbeständig in allen Lagen?
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  11. #91
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    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Logisch ist es nicht erklärbar dass ein Land wie Griechenland dessen Staatsverschuldung unter den Schuldenmeistern USA und Japan liegt über 10 % Zinsen an seine Kreditgeber abdrücken muss während die Japaner das Geld für 1 % praktisch hinterhergeworfen kriegen. Das ist nur durch Spekulation erklärbar und die Griechen können sparen so viel sie wollen - sie können der wachsenden Neuverschuldung durch die hohen Zinskosten nicht entkommen. Das ist nicht unwesentlich anders eines Schuldners der in die Fänge eines Kredithais geraten ist.
    Unlogisch ist das überhaupt nicht. Von den 10.000 Mrd Euro japanischer Schulden besitzen die eigenen Bürger 94%. D.h. in der Welt ist Japan nur mit 600 Mrd. Euro verschuldet. Das ist ein Wert, der eben ok ist. Notfalls verlieren eben die Bürger alles. Aber die Bürger verlieren auch in jedem anderen Land alles, wenn ihr Staat bankrott geht. Demzufolge hat es Japan besser als Deutschland oder die USA, hier werden kaum viele gierige Schuldner das Land dann erobern und versklaven wollen...
    In Japan verwenden die Banken ja, Staatlich angeordnet, die Sparkonten der Bürger dafür, Staatsanleihen zu kaufen. Wenn du also in Japan wohnst, wirst du zwangsläufig auch japanischer Gläubiger, aber meistens auch nur dann...

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Dennoch hat gerade Deutschland darauf gedrungen, obwohl genau diese Ungleichheit der Produktivität in einem gemeinsamen Währungsraum auch der wesentliche Konstruktionsfehler der deutschen Einheit war. Wer weniger produktiv ist kann durch Kontrolle seiner Währung (Abwertung) dies ausgleichen und so dennoch seine Waren konkurrenzfähig anbieten. In einem gemeinsamen Währungsraum passiert das nicht. Der Osten hat sich in vielen Gebieten trotz hunderter Milliarden an Transfergeldern nie von diesem Wettbewerbsnachteil erholt - ganz ähnlich verhält es sich mit unseren Partnern an der Peripherie der EU.
    Das ist meiner Meinung nach das Problem, wenn man alte Menschen an die Macht lässt (:alien_ugh. Die haben zwar (angeblich) mehr Lebenserfahrung, aber leider keinen Weitblick, zumindest nicht, sobald sie in die Politik kommen. Die alten Politiker schauen nur danach, wie sie in ihren paar Jahren bis zur Rente noch das Maximm herausholen. Müsste ein 40 jähriger Politiker dagegen noch 27 Jahre mit seinen Entscheidungen (arbeits)leben, hätte er wahrscheinlich anders entschieden als die meist 55-60 jährigen Politiker. Die EU hätte dann sicher ganz anders ausgesehen....

    Aber langsam tut sich ja was, denn es fällt auf, dass alle in Europa sparen, nur Deutschland nicht. Von letzte auf diese Woche sind dann auch die Anleihezinsen von 1,7 auf 2,3 Prozent gestiegen. Die Märkte verlangen von Deutschland, dass Geld, dass man den armen Staaten gibt, gleichzeitig durch Steuererhöhungen und Kürzungen (z.B. Mehrwertsteuererhöhung, Renten kürzen, Harz IV kürzen, Schließen von Schulen, Streichen des Kindergeldes etc.) bei den eigenen Bürgern wieder hereinholt...
    Wenn eine Bundesregierung dazu nicht bereit ist....
    Die Ratingagenturen haben schon in Richtung Frankreich angekündigt, wenn trotz Top-Rating die Zinsen weiter steigen, wird man trotz aller Bonität das Rating senken... So gesehen kann es auch Deutschland ganz schnell erwischen.

    Doch sehen wir das positiv: Wenn Deutschland mehr Zinsen bietet, verdienen die Investoren mehr und jeder weiß, Deutschland hat noch genug. Also wäre das dann auch eine Form von Konjunkturstützung... Also los, dann kaufen wir alle (noch mehr) deutsche Staatsanleihen :-)

    Und vergessen wir noch eines nicht: Wenn alle Länder Zahlen müssen, zahlt Deutschland immer 27%, muss dagegen die EZB zahlen, muss Deutschland über die Beutsche Bundesbank immer 33% der Kosten tragen...
    Wegen Arthur Cleverly verabscheue ich nun England und Wales... bäääh.

  12. #92

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    Hallo Voltago, danke für Deinen Beitrag mit Sachkenntnis.

    Zitat Zitat von Voltago Beitrag anzeigen
    Unlogisch ist das überhaupt nicht. Von den 10.000 Mrd Euro japanischer Schulden besitzen die eigenen Bürger 94%. D.h. in der Welt ist Japan nur mit 600 Mrd. Euro verschuldet. Das ist ein Wert, der eben ok ist. Notfalls verlieren eben die Bürger alles. Aber die Bürger verlieren auch in jedem anderen Land alles, wenn ihr Staat bankrott geht. Demzufolge hat es Japan besser als Deutschland oder die USA, hier werden kaum viele gierige Schuldner das Land dann erobern und versklaven wollen...
    In Japan verwenden die Banken ja, Staatlich angeordnet, die Sparkonten der Bürger dafür, Staatsanleihen zu kaufen. Wenn du also in Japan wohnst, wirst du zwangsläufig auch japanischer Gläubiger, aber meistens auch nur dann...
    Deine Quelle würde mich interessieren, insbesondere auch wie die Auslandsverschuldung in den restlichen G8 aussieht. Deutschland und die USA sind soweit ich mich erinnere auch primär bei ihren eigenen Bürgern verschuldet. Das sind allerdings nicht Max Mustermann und Joe Sixpack, sondern die Reichsten der Reichen - eben Jene welche die flüssige Knete haben mit Staatsanleihen zu spekulieren. Ich glaube allerdings nicht dass das sonderlich entscheidend ist - die Menschen welche diese Anleihen besitzen und damit unsere öffentlichen und privaten Schulden halten, diese Menschen handeln und leben global, sie sind nicht an einzelne Nationen und Grenzen gebunden wie in früheren Zeitaltern. Wenn Land X oder Y untergeht zieht man eben in Land Z um und packt sein Geld in eine Steueroase - siehe die griechischen Milliardäre und ihre Land- bzw. Kapitalflucht.

    Das ist meiner Meinung nach das Problem, wenn man alte Menschen an die Macht lässt (:alien_ugh. Die haben zwar (angeblich) mehr Lebenserfahrung, aber leider keinen Weitblick, zumindest nicht, sobald sie in die Politik kommen. Die alten Politiker schauen nur danach, wie sie in ihren paar Jahren bis zur Rente noch das Maximm herausholen. Müsste ein 40 jähriger Politiker dagegen noch 27 Jahre mit seinen Entscheidungen (arbeits)leben, hätte er wahrscheinlich anders entschieden als die meist 55-60 jährigen Politiker. Die EU hätte dann sicher ganz anders ausgesehen....

    Aber langsam tut sich ja was, denn es fällt auf, dass alle in Europa sparen, nur Deutschland nicht. Von letzte auf diese Woche sind dann auch die Anleihezinsen von 1,7 auf 2,3 Prozent gestiegen. Die Märkte verlangen von Deutschland, dass Geld, dass man den armen Staaten gibt, gleichzeitig durch Steuererhöhungen und Kürzungen (z.B. Mehrwertsteuererhöhung, Renten kürzen, Harz IV kürzen, Schließen von Schulen, Streichen des Kindergeldes etc.) bei den eigenen Bürgern wieder hereinholt...
    Wenn eine Bundesregierung dazu nicht bereit ist....
    Die Ratingagenturen haben schon in Richtung Frankreich angekündigt, wenn trotz Top-Rating die Zinsen weiter steigen, wird man trotz aller Bonität das Rating senken... So gesehen kann es auch Deutschland ganz schnell erwischen.

    Doch sehen wir das positiv: Wenn Deutschland mehr Zinsen bietet, verdienen die Investoren mehr und jeder weiß, Deutschland hat noch genug. Also wäre das dann auch eine Form von Konjunkturstützung... Also los, dann kaufen wir alle (noch mehr) deutsche Staatsanleihen :-)

    Und vergessen wir noch eines nicht: Wenn alle Länder Zahlen müssen, zahlt Deutschland immer 27%, muss dagegen die EZB zahlen, muss Deutschland über die Beutsche Bundesbank immer 33% der Kosten tragen...
    Ich glaube nicht dass das eine Frage des Alters ist - wir haben in unserer Bundesregierung eine ganze Reihe buchstäblich blutjunge Minister wie Rösler, Bahr und Schröder deren Performance einfach nur unterirdisch ist. Auch Asmussen und Weidmann, die unsere Finanzpolitik in der EU durchsetzen, sind gerade mal Anfang 40.

    Ich sehe ein maßgebliches Problem auch darin dass unsere EZB eben nicht wie die FED dem Staat direkt das Geld leiht. Die EZB gibt es dagegen den "Märkten" (den Banken bzw. ihren Anteilseignern aus der Oberschicht) für 1 % Verzinsung - diese reichen es dann für 2 bis 10 % an die Staaten weiter und sacken die Differenz ein. Die Steuergelder und Volksvermögen mit der diese Schuldzinsen dann praktisch rückversichert werden führen dann zu weiter zunehmender Staatsverschuldung welche die Staaten zur Auflage neuer Staatsanleihen zwingt womit die Banken dann wieder Kasse machen. Es ist für uns als Bürger ein Teufelskreis und für unsere Eliten ein Perpetuum Mobile des Geldmachens. Wir können so viel sparen, kürzen und zusammenstreichen wie wir wollen, wir kommen aus dem Schuldenkreislauf nicht raus und die Gläubiger verdienen sich dumm und dämlich.

    Diese Spekulationsgewinne werden dann zunehmend in reale Güter investiert - z.B. durch den Aufkauf von Land (in Afrika findet gerade Ausverkauf statt), Nahrungsmitteln, Bodenschätzen oder auch privatisiertes ehemaliges Staatseigentum wie in Griechenland oder Neuseeland. So sichern sich die Eliten ab. Selbst wenn dieses Wirtschaftssystem einmal kollabiert (dann wenn die Realwirtschaft so geschädigt ist dass die wachsenden Schulden nicht mehr bedient werden können) sitzen die reichsten der Reichen damit nicht nur auf wertlosem Papiergeld sondern auf realen Werten. Da haben sie im Vergleich zu 1929 schon gehörig dazugelernt.

    Ich wünschte ich könnte dasselbe über die Politiker und ihre Wähler sagen. Ob Merkel eine Biografie von Reichskanzler Brüning unter'm Schlafkissen versteckt?

  13. #93
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    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Deine Quelle würde mich interessieren, insbesondere auch wie die Auslandsverschuldung in den restlichen G8 aussieht.
    Ich habe das im ARD Morgenmagazin gehört, aber hier kannst du das .mit Stand vom März 2011 nachlesen, damals waren es noch 9 Mrd :-)
    Panik an der Brse -

    Schlimmer finde ich nur, dass es mittlerweile vermehrt Berichte von Deutschenhass im EU-Ausland gibt...
    Ich glaube, wenn Deutschland den Euro platzen lässt, ist es lebensgefährlich, sich im EU-Ausland aufzuhalten...
    Erst vom Euro profitieren und dann nicht die Zeche zahlen wollen...
    Die Menschen, die dort gerade ihre Existenen einbüßen, interessiert es dummerweise nicht, dass in Deutschland beim Bürger von den Euro-Profiten nichts ankam :-(

    Doch nun lehnen sich auch die Schwellenländer gegen eine IWF-Beteiligung auf, schließlich geht es selbst den krisengeschüttelten Schuldenstaaten in Europa besser als den Schwellenländern. Wenn es also Deutschland nicht gelingt, den den jährlichen Staatsanleihen-Refinanzierungsbedarf in Höhe von ca. 1000 Mrd. selbst zu stemmen (wenn es gut geht, zahlen die Länder ja selbst, die Kreditaufnahme muss eben nur über Deutschland laufen, so in der Art sollen die eurobonds laufen, alles geht über die Top-Schuldner), dann naja...
    http://www.handelsblatt.com/politik/...-/5920996.html
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  14. #94
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    Schon wieder eine Schadensersatzklage gegen die Deutsche Bank:
    Finanzkrise: Landesbank verklagt Deutsche Bank auf Schadenersatz | Wirtschaft | ZEIT ONLINE

    Ich hoffe mal, dass es nicht nur bei den Forderungen bleibt, sondern dass die Deutsche Bank tatsächlich für den Schaden aufkommen muss, der mit ihren Abzockgeschäften angerichtet wurde. Ende letzten Jahres hat das ja schon mal geklappt:
    Hypothekengeschäfte: Deutsche Bank zahlt 145 Millionen Dollar wegen fauler Finanzgeschäfte | Wirtschaft | ZEIT ONLINE
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  15. #95
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    Wenn die Finanzwelt am Abgrund steht, gibt es nur eine Rettung: Martin Sonneborn!
    Sonneborn rettet die Welt - Folge 1 - ZDF Mediathek
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  16. #96

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    Sonneborn for Kanzler! Make it happen Bundestag.

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