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Thema: Nur mal ein kleine Textauszug

  1. #1
    Kleiner SpacePub-Besucher
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    Standard

    Hallo alle zusammen!
    Ich habe hier mal einen Texauszug für Euch und nun seid ihr gefragt! Lest ihn sorgfälltig und dann sagt mir, wie es Euch gefällt! Ich freu mich auf Eure Antworten!
    .
    .
    B) Die Horde der Männer setzte sich in Bewegung und nervös stampften die Pferde beim Anblick des braunen Wassers. Nacheinander ritten sie in die Fluten und ruhig und leise durchtraten sie trotz mancherlei Schwierigkeiten das dunkle Naß.
    Die meisten Männer überwanden ohne Probleme den Fluß. Nur Alladil und Fraika blieben noch zurück, der Mann wollten das Durchqueren als letzter wagen. "Ich habe Angst", flüsterte ihm das Kind von hinten ins Ohr, "Ich kann nicht schwimmen!"
    Alladil wendete den Kopf und schaute dem Mädchen tief in die blauen Augen. Ein warmes Gefühl stieg in ihm auf, als er ihr unschuldiges Gesicht vor sich sah. Mit einer tiefen, väterlichen Stimme sprach er zu ihr: "Kleines, vertrau mir, halt dich ganz einfach an mir fest und laß nicht los, was auch immer passieren mag. Schließ deine Augen, wir sind jetzt dran!"
    Er wendete sich wieder ab und drückte die Schenkel fest gegen den Bauch seines Schimmels. Langsam schritt das Pferd in das kalte Wasser.
    Fraika tat wie ihr geheißen, sie schloß die Augen und vernahm nur noch das Platschen der Pferdefüße, die tief in das Wasser eintauchten. Es dauerte nicht lange, bis sie das kühle Naß an ihren eigenen Füßen spürte. Sie öffnete die Augen und erkannte, das dem Tier das Wasser schon bis an den Bauch heranreichte. Alladils Körper verdeckte den Blick nach vorne und so blinzelte sie zurück, um zu erkennen, wie weit sie schon in den FLuß hineingeritten waren. Das Ufer lag nur einige Fuß weit entfernt und Fraika erschrak, als sie sich vorstellte, welchen Weg sie noch zurückzulegen hatten. Sie krallte sich an den Körper ihres Vordermannes, getrieben von einer unsäglichen Angst hielt sie den Atem an und glaubte, nie wieder Luft holen zu können.
    Alladil trieb unaufhörlich sein Pferd weiter, den Blick nur starr auf das andere Ufer gerichtet, drückte er seine Schenkel fest gegen das starke Tier unter sich.
    Plötzlich bemerkte er, das etwas nicht in Ordnung war. Seine Kameraden winkten ihm aufgeregt vom anderen Ufer her zu. Irgendetwas schien sie stark zu beunruhigen, sie riefen ihm entgegen, doch im Rauschen des Wassers verloren sich die Worte.
    Alladil wendete seinen Blick die Strömung hinauf. Der Anblick, der sich ihm bot ließ ihn das Blut in den Adern gefrieren und das Atmen vergessen. Irgendetwas trieb auf ihn zu. Es sah aus wie der Körper eines langen, schwarzen Ungeheuers, welches ihm bedrohlich seinen klaffenden Rachen entgegenstreckte. Seine Fangarme rekten sich nach dem wehrlosen Opfer in den Fluten.
    Doch dann erkannte Alladil, was da wirklich auf ihn zugetrieben kam.... es waren nicht die Fänge eines Monsters, die bedrohlich nach ihm zu greifen schienen, nein, es waren die langen Äste eines Baumes, die krotesk von einem schwarzen Stamm emporragten.
    Tausen Gedanken schoßen Alladil wie Pfeile durch den Kopf. Er hatte keinerlei Chance, diesem Ungetüm auszuweichen. Schutzlos dem schnell dahintreibenden Holz ausgeliefert, trieb er seinem Pferd die Schenkel in die Flanken, versuchte es zu mehr Eile zu bewegen, doch das arme Tier hatte bereits das Ende seiner Kräfte erreicht. Es schnaufte laut und versuchte mit aller Gewalt gegen die starke Strömung anzukämpfen, die ein Vorwärtskommen fast unmöglich machte.
    Dann krachte es heftig. Der Stamm schlug zuerst gegen den Hals des Tieres, zertrümmerte dann dessen Rippen und Riß das Pferd von den Beinen. Fraika wußte gar nicht, wie ihr geschah, sie spürte nur einen Schlag gegen ihr linkes Bein, dann schwappte plötzlich das kalte Wasser über ihrem Gesicht zusammen. Zu Tode erschrocken löste sich ihr Griff vom Gürtel ihres Vordermannes und ihre Hände wanderten nach oben, als könne sie sich an der Oberfläche des Wassers festhalten. Sie erblickte einen verschwommenen Lichtkegel, der über ihren Augen immer kleiner und kleiner wurde. Entsetzt öffnete sie ihren Mund zu einem stummen Schrei, doch ihre Lungen füllten sich augenblicklich mit dem kalten Wasser. Ihr Blick trübte sich, Schwärze machte sich in ihren Gedanken breit. Ihre Augen lieferten ihr kein Bild mehr, als hätte jemand unvermittelt eine Kerze ausgeblasen, hüllte sie eine undurchdringliche Dunkelheit ein, die alles in ihren Bann zog und sie in eine Leere aus Hoffnungslosigkeit fallen ließ. Ihre Arme sanken nach unten, sie konnte sie nicht mehr rühren. Oben und unten war plötzlich eins und eine herrliche Wärme hüllte ihren Körper ein. Ein Gefühl von tiefer Zufriedenheit erfüllte wie durch Zauberei ihren Körper, sie spürte Geborgenheit und Glück in dieser Schwärze, die alle Sorgen und Ängste auf einmal unwichtig erscheinen ließ.
    Doch mit einem kräftigen Ruck wurde an ihrem Arm gezogen, ihr kleiner Körpfer krampfte sich zusammen. Unsägliche Schmerzen durchliefen ihre Glieder, als sie an die Oberfläche des Wassers gezogen wurde. Nichts blieb mehr übrig von der herrlichen Wärme, die sie soeben noch empfunden hatte und sie wurde zurückgezogen in diese schreckliche Welt der Entbehrung und Kälte. Sie stramelte und wehrte sich gegen die Kraft, die sie da aus dem Wasser zog, sie wollte wieder zurück zu der schönen Geborgenheit, in die sie eben noch eingetaucht war. Doch alles zappeln half nichts, unaufhörlich wurde sie weiter von der Wärme und Zufiedenheit fortgezogen. Sie schloß die Augen und empfand nur noch Leid.
    .
    .
    Auch ernstgemeinte Kritik ist gerne willkommen! Ich hoffe, das lesen hat Euch spaßgemacht!

    Gruß
    Friedfertig
    <u><span style='color:green'><span style='font-size:8pt;line-height:100%'>Es gibt so viele Lebensarten wie Menschen auf dieser Welt und jede ist es wert, näher betrachtet zu werden</span></span></u>

  2. #2
    Furie Avatar von Simara
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    Standard

    Der Post ist zwar schon länger her, aber jetzt endlich bekommst du von mir eine Reaktion. Ich hoffe sie ist immer noch willkommen. Hatte früher einfach nicht die .... *Muse*

    Zuerst mal:
    Das arme Pferd&#33;&#33; *seufz*

    Ich habe zwar keine Erfahrungen mit Ertrinken (zum Glück), aber ich könnte mir vorstellen, dass man länger um sein Leben kämpft und um sich strampelt und um sich schlägt. Das vermisse ich hier etwas. Fraika ergibt sich für meinen Geschmack etwas zu schnell ihrem Ertrinkungstod.
    Das anschließende "Hinübergleiten" und das "Gerettet werden" ist dann wieder sehr schön beschrieben.

    Die Geschichte ist überhaupt sehr schön geschrieben und nicht all zu sehr ausgeschmückt. Das ist zwar Geschmackssache, aber ich persönlich mag Geschichten nicht, die sich in ihren Ausschmückungen verlieren und ich mich irgendwann frage, was diese ganzen Umschreibungen sollen, weil sie mich verwirren und vom eigentlichen Inhalt ablenken.
    Aber diese Geschichte hier ist gerade recht. Mir hat sie gefallen

    Da mein Erzählstil eher schlicht und eher ... hm ... journalistisch ist, versuche ich aus deinem Erzählstil zu lernen.

    Warum betonst du das sorgfältige Lesen so? Ist da ein Subtext drin versteckt?
    Und ja, ich hatte Spaß beim Lesen.


    Staffel II (2) dienstags im Nachtprogramm auf Pro7MAXX (Doppelfolgen)

    Staffel XII (12) montags 21:05 Uhr auf Pro7MAXX


    Staffel XIII (13) montags 20:15 Uhr auf Pro7MAXX

    Staffel XV (15) donnerstags auf CW

  3. #3
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    Die Horde der Männer setzte sich in Bewegung und nervös stampften die Pferde beim Anblick des braunen Wassers.

    Die Kausalität ist uneindeutig. Vielleicht solltest Du aus diesem Satz besser zwei machen?
    Komma nach "Bewegung".

    Nacheinander ritten sie in die Fluten und ruhig und leise durchtraten sie trotz mancherlei Schwierigkeiten das dunkle Naß. Die meisten Männer überwanden ohne Probleme den Fluß.

    Das Verb "durchtraten" klingt nicht nur sehr gewöhnungsbedürftig, sondern scheint mir hier schlicht falsch gebraucht. In Fällen wie diesen sollte man grundsätzlich im Hinterkopf den Satz umstellen: "Trotz mancherlei Schwierigkeiten traten sie ruhig und leise das dunkle Naß durch." - Da kommt sofort der "Hä?"-Effekt, oder?

    Außerdem habe ich den Eindruck, daß hier ein Adjektiv-Overkill vorherrscht. Warum müssen sie den Fluß "ruhig und leise" durchqueren? Weiterhin erfüllt diese Passage keinen Zweck und nimmt nur überflüssigerweise vorweg (bzw. führt sogar ad absurdum), was Du im Folgenden beschreibst. Nulltext vermeiden&#33;

    Nur Alladil und Fraika blieben noch zurück, der Mann wollten das Durchqueren als letzter wagen.

    Davor würde ich zu einem Zeilenumbruch raten. Das "noch" ist ein überflüssiges Füllwort und kann getrost gestrichen werden.

    Auch hier ist die Konstruktion unschlüssig: Zurück bleiben zwei Personen, die Begründung spricht von nur einem Mann. Wer von den Namen ist der Mann, wer das Kind? Was ist mit dem Kind? Trägt er es? Reitet es neben ihm? Hält er es an der Hand? - Kurz, irgend etwas fehlt hier, was Du Dir für Dich gedacht, aber dem Leser mitzuteilen versäumt hast.

    "wollten" --&#62; "wollte"

    "Ich habe Angst", flüsterte ihm das Kind von hinten ins Ohr, "Ich kann nicht schwimmen&#33;"

    Hättest Du vorher geklärt, wo das Kind positioniert ist, wäre vermutlich klar, warum es von hinten flüstert. So aber setze ich hier als Leser ein dickes "???".

    "Ich" --&#62; "ich"

    Alladil wendete den Kopf

    Er ist doch nicht beim Einparken. Wohin wendet er den Kopf?

    Mit einer tiefen, väterlichen Stimme sprach er zu ihr

    Erneuter Adjektiv-Overkill. Charakterisiere das Wie besser durch das, was er sagt.

    Er wendete sich wieder ab und drückte die Schenkel fest gegen den Bauch seines Schimmels. Langsam schritt das Pferd in das kalte Wasser.

    "wendete" --&#62; "wandte"

    Wie kann er die Schenkel gegen den Bauch des Schimmels drücken? Irgendwie macht mich das etwas besorgt: Entweder hat der Mann Beine bis zum Mond, oder das Pferd ist extrem schmal auf der Brust. Die meisten Pferde steigen übrigens, wenn man ihnen in den Bauch drückt; oder sie werden langsamer, falls sie gerade am Durchgehen sind.

    das Platschen der Pferdefüße, die tief in das Wasser eintauchten

    Ein weiterer Nullsatz: Tiefer als bis zum Grund werden die Hufe sicher nicht eintauchen. Was immer Du damit aussagen wolltest ... Denke besser noch einmal darüber nach.

    Außerdem: Bitte nicht auf Krampf alles in Schachtelsätze eingliedern.

    drückte er seine Schenkel fest gegen das starke Tier unter sich.

    Das sollte er lieber lassen. Dadurch überträgt sich seine Anspannung auf das Pferd, welches an sich normalerweise keine Probleme mit einer Gewässerüberquerung hat. So wie Du die Strömung beschreibst, denke ich übrigens, daß jeder Angehörige eines Reitervolkes absteigen und sein Tier durch das Wasser führen würde. Und die Kinder nimmt man sich dann selbst auf den Rücken.

    Seine Fangarme rekten sich

    "rekten" --&#62; "reckten"

    Äste eines Baumes, die krotesk von

    "krotesk" --&#62; "grotesk"

    Tausen Gedanken schoßen Alladil wie Pfeile durch den Kopf.

    "Tausen" --&#62; "Tausend" / "schoßen" --&#62; "schossen"

    Es schnaufte laut und versuchte mit aller Gewalt gegen die starke Strömung anzukämpfen, die ein Vorwärtskommen fast unmöglich machte.

    Wieso das? Sie bewegen sich doch nicht flußaufwärts, sondern von einem Ufer zum anderen&#33; Die Strömung sorgt höchstens dafür, daß der Ort, an dem man wieder an Land kommt, etwas weiter flußabwärts liegt.

    Dann krachte es heftig. Der Stamm schlug zuerst gegen den Hals des Tieres, zertrümmerte dann dessen Rippen und Riß das Pferd von den Beinen.

    Ich geb&#39;s auf. Am besten überdenkst Du die ganze Geschichte noch einmal. Das ist wirklich nicht böse gemeint, aber als Leser stolpert man praktisch bei jedem zweiten Satz über irgend einen Fehler formaler oder inhaltlicher Natur. Ich weiß, daß ich da ziemlich unduldsam bin, aber wenn Dir die Kommentare weiterhelfen, hat es sich gelohnt, wenn ich jetzt als Armleuchter dastehe.

    Wenn man über ein bestimmtes Thema schreiben will, ist es immer hilfreich, sich im Vorab darüber zu informieren, wie die Sache funktioniert, über die man schreibt. Niemand erwartet von einem Autor, daß er sich auf ein Pferd setzt und einen reißenden Fluß überquert, aber es ist kein Problem, in die Bibliothek zu gehen (Informationen darüber, wie Reiter einen Fluß überqueren, findet man sowohl in Sachbüchern über Mongolen und Prärieindianer als auch in authentischen Reiseerzählungen bis zum Anfang des letzten Jahrhunderts).

    Weiterhin muß man sich über die Regeln der Umgebung klar sein, in der man die Handlung stattfinden läßt. In diesem Fall gelten für alle Beteiligten (die Reisenden, das Pferd, den Baumstamm) die gleichen Gesetze, nämlich die des Flusses. Sie gelten für alle gleichermaßen. Die gleiche Strömung, die den Baustamm zu einem tödlichen Geschoß macht, drückt auch gegen das Pferd. Es kann also nicht sein, daß die Leute dort mal eben durch Wasser reiten. Es muß weiterhin einen sehr guten Grund geben, warum sie überhaupt an so einer ungünstigen Stelle des Flusses den Übergang wagen.

    Ich hoffe, Du nimmst mir die Offenheit nicht übel. Aus Deiner Aufforderung glaubte ich entnehmen zu können, daß Dir an unverblühmter Kritik gelegen ist. Ich hatte zwar dieses Mal keinen Spaß am Lesen, aber das sollte Dir nicht den Spaß am Schreiben verderben ...
    <span style='font-family:Arial'><span style='font-size:8pt;line-height:100%'>Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
    I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
    (Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)</span></span>

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