Hallo alle zusammen!
Ich habe hier mal einen Texauszug für Euch und nun seid ihr gefragt! Lest ihn sorgfälltig und dann sagt mir, wie es Euch gefällt! Ich freu mich auf Eure Antworten!
.
.
B) Die Horde der Männer setzte sich in Bewegung und nervös stampften die Pferde beim Anblick des braunen Wassers. Nacheinander ritten sie in die Fluten und ruhig und leise durchtraten sie trotz mancherlei Schwierigkeiten das dunkle Naß.
Die meisten Männer überwanden ohne Probleme den Fluß. Nur Alladil und Fraika blieben noch zurück, der Mann wollten das Durchqueren als letzter wagen. "Ich habe Angst", flüsterte ihm das Kind von hinten ins Ohr, "Ich kann nicht schwimmen!"
Alladil wendete den Kopf und schaute dem Mädchen tief in die blauen Augen. Ein warmes Gefühl stieg in ihm auf, als er ihr unschuldiges Gesicht vor sich sah. Mit einer tiefen, väterlichen Stimme sprach er zu ihr: "Kleines, vertrau mir, halt dich ganz einfach an mir fest und laß nicht los, was auch immer passieren mag. Schließ deine Augen, wir sind jetzt dran!"
Er wendete sich wieder ab und drückte die Schenkel fest gegen den Bauch seines Schimmels. Langsam schritt das Pferd in das kalte Wasser.
Fraika tat wie ihr geheißen, sie schloß die Augen und vernahm nur noch das Platschen der Pferdefüße, die tief in das Wasser eintauchten. Es dauerte nicht lange, bis sie das kühle Naß an ihren eigenen Füßen spürte. Sie öffnete die Augen und erkannte, das dem Tier das Wasser schon bis an den Bauch heranreichte. Alladils Körper verdeckte den Blick nach vorne und so blinzelte sie zurück, um zu erkennen, wie weit sie schon in den FLuß hineingeritten waren. Das Ufer lag nur einige Fuß weit entfernt und Fraika erschrak, als sie sich vorstellte, welchen Weg sie noch zurückzulegen hatten. Sie krallte sich an den Körper ihres Vordermannes, getrieben von einer unsäglichen Angst hielt sie den Atem an und glaubte, nie wieder Luft holen zu können.
Alladil trieb unaufhörlich sein Pferd weiter, den Blick nur starr auf das andere Ufer gerichtet, drückte er seine Schenkel fest gegen das starke Tier unter sich.
Plötzlich bemerkte er, das etwas nicht in Ordnung war. Seine Kameraden winkten ihm aufgeregt vom anderen Ufer her zu. Irgendetwas schien sie stark zu beunruhigen, sie riefen ihm entgegen, doch im Rauschen des Wassers verloren sich die Worte.
Alladil wendete seinen Blick die Strömung hinauf. Der Anblick, der sich ihm bot ließ ihn das Blut in den Adern gefrieren und das Atmen vergessen. Irgendetwas trieb auf ihn zu. Es sah aus wie der Körper eines langen, schwarzen Ungeheuers, welches ihm bedrohlich seinen klaffenden Rachen entgegenstreckte. Seine Fangarme rekten sich nach dem wehrlosen Opfer in den Fluten.
Doch dann erkannte Alladil, was da wirklich auf ihn zugetrieben kam.... es waren nicht die Fänge eines Monsters, die bedrohlich nach ihm zu greifen schienen, nein, es waren die langen Äste eines Baumes, die krotesk von einem schwarzen Stamm emporragten.
Tausen Gedanken schoßen Alladil wie Pfeile durch den Kopf. Er hatte keinerlei Chance, diesem Ungetüm auszuweichen. Schutzlos dem schnell dahintreibenden Holz ausgeliefert, trieb er seinem Pferd die Schenkel in die Flanken, versuchte es zu mehr Eile zu bewegen, doch das arme Tier hatte bereits das Ende seiner Kräfte erreicht. Es schnaufte laut und versuchte mit aller Gewalt gegen die starke Strömung anzukämpfen, die ein Vorwärtskommen fast unmöglich machte.
Dann krachte es heftig. Der Stamm schlug zuerst gegen den Hals des Tieres, zertrümmerte dann dessen Rippen und Riß das Pferd von den Beinen. Fraika wußte gar nicht, wie ihr geschah, sie spürte nur einen Schlag gegen ihr linkes Bein, dann schwappte plötzlich das kalte Wasser über ihrem Gesicht zusammen. Zu Tode erschrocken löste sich ihr Griff vom Gürtel ihres Vordermannes und ihre Hände wanderten nach oben, als könne sie sich an der Oberfläche des Wassers festhalten. Sie erblickte einen verschwommenen Lichtkegel, der über ihren Augen immer kleiner und kleiner wurde. Entsetzt öffnete sie ihren Mund zu einem stummen Schrei, doch ihre Lungen füllten sich augenblicklich mit dem kalten Wasser. Ihr Blick trübte sich, Schwärze machte sich in ihren Gedanken breit. Ihre Augen lieferten ihr kein Bild mehr, als hätte jemand unvermittelt eine Kerze ausgeblasen, hüllte sie eine undurchdringliche Dunkelheit ein, die alles in ihren Bann zog und sie in eine Leere aus Hoffnungslosigkeit fallen ließ. Ihre Arme sanken nach unten, sie konnte sie nicht mehr rühren. Oben und unten war plötzlich eins und eine herrliche Wärme hüllte ihren Körper ein. Ein Gefühl von tiefer Zufriedenheit erfüllte wie durch Zauberei ihren Körper, sie spürte Geborgenheit und Glück in dieser Schwärze, die alle Sorgen und Ängste auf einmal unwichtig erscheinen ließ.
Doch mit einem kräftigen Ruck wurde an ihrem Arm gezogen, ihr kleiner Körpfer krampfte sich zusammen. Unsägliche Schmerzen durchliefen ihre Glieder, als sie an die Oberfläche des Wassers gezogen wurde. Nichts blieb mehr übrig von der herrlichen Wärme, die sie soeben noch empfunden hatte und sie wurde zurückgezogen in diese schreckliche Welt der Entbehrung und Kälte. Sie stramelte und wehrte sich gegen die Kraft, die sie da aus dem Wasser zog, sie wollte wieder zurück zu der schönen Geborgenheit, in die sie eben noch eingetaucht war. Doch alles zappeln half nichts, unaufhörlich wurde sie weiter von der Wärme und Zufiedenheit fortgezogen. Sie schloß die Augen und empfand nur noch Leid.
.
.
Auch ernstgemeinte Kritik ist gerne willkommen! Ich hoffe, das lesen hat Euch spaßgemacht!

Gruß
Friedfertig