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Nachdem ich gestern Abend die vorletzte Episode gesehen habe, finde ich's umso frustrierender, dass "Revolution" abgesetzt wurde. Die Handlung lässt sich innerhalb der einen verbleibenden Episode nicht mehr abschließen und die meisten Fragen und Charakterschicksale werden wahrscheinlich offen bleiben. Dabei wäre es durchaus möglich gewesen, die Serie zu einem halbwegs befriedigenden Ende zu führen, wenn die Autoren wenigstens schon vor Produktionsbeginn der zweiten Staffelhälfte über die Absetzung bescheid gewusst hätten. Insofern würde die 3. Staffel auch nicht unbedingt mehr als 12 Episoden brauchen, um die Geschichte abzuschließen.
In den letzten Monaten gab es immer wieder Gerüchte darüber, dass die Chancen für die Fortsetzung in Form einer verkürzten Staffel nicht schlecht stehen und ich hielt das eigentlich für die beste Variante. Die größte Schwäche von "Revolution" waren für mich zuletzt nämlich die sich ständig wiederholenden Handlungsmuster: irgendein Charakter wurde immer gefangen genommen oder ist in eine brenzlige Lage geraten, aus der er von seinen Mitstreitern befreit werden musste. Das war zwar mitunter ganz spaßig. nutzte sich aber irgendwann ab. Wäre die Handlung anstatt auf 22 nur auf um die 12 Episoden verteilt gewesen, hätte man dieses redundante Füllmaterial einfach rauskürzen und sich auf's Wesentliche beschränken können. In seinen besten Momenten ist "Revolution" seit der 2. Staffel nämlich eine der unterhaltsamsten Abenteuerserien, die ich bisher gesehen habe. Was vielleicht auch daran liegt, dass es heutzutage kaum noch Serien nach diesem Strickmuster gibt: eine Truppe sympathischer (Anti-)Helden zieht durch die Lande (oder durch den Weltraum) und stolpert dabei über kurzweilige Abenteuer, lernt schrullige Typen kennen, erkundet geheimnisvolle Plätze... Rockne S. O'Bannon hat dieses Konzept schon in "Farscape" gekonnt umgesetzt und bei "Revolution" hätte es mit besseren Produktionsbedingungen ebenso funktionieren können.
Es gibt jedenfalls wenige Serien, die es geschafft haben, von einer Staffel zur nächsten so viele Fehler zu beheben und sich derart zum Positiven zu wandeln. Trotz aller Schwächen, die "Revolution" nach wie vor hat, konnten die größten Nervfaktoren der 1. Staffel abgestellt werden. Das hätte ich nach dem Start der Serie Ende 2012 nicht für möglich gehalten. Eins der besten Beispiele dafür ist wohl Charlie: aus einem der nervigsten TV-Charaktere, die ich bis dahin gesehen hatte, wurde ein sympathisches Badass-Chick, das nicht nur ziemlich sexy sein, sondern auch ordentlich eins auf die Mütze geben kann. Aber vor allem die starke Chemie zwischen Miles und Monroe konnte mich immer wieder begeistern. Es kommt selten genug vor, dass eine Serie uns Charaktere präsentiert, die so gut zusammenpassen. Jedes Mal wenn die beiden in einer Szene sind, steigt das Humor- und Coolness-Level um ein Vielfaches. Gerade David Lyons ist hier auch wieder ein gutes Beispiel für den positiven Wandel der Serie: War sein Monroe in der 1. Staffel noch ein alberner Möchtegern-Bösewicht, wirkt er nun wie eine der coolsten Säue in der aktuellen Fernsehlandschaft. Davon hätte ich gern mehr gesehen.
Die Hoffnung auf eine Fortsetzung ist noch nicht ganz begraben. Jon Favreau (Co-Executive Producer von "Revolution") hat vor wenigen Tagen in einem Interview davon gesprochen, dass momentan nach Möglichkeiten gesucht wird, die Serie in anderer Form (neuer Sender, digitaler Anbieter, Film etc.) weiterzuführen: Jon Favreau AMA: Jungle Book, Marvel, Star Wars, Revolution & Chef
Ich hoffe da am ehesten auf Netflix. Die haben ja schon "The Killing" und "Nikita" eine verkürzte finale Staffel spendiert, weil sie einfach wissen, dass sich abgeschlossene Serien bei der Streaming-Kundschaft besser verkaufen lassen als abgesetzte mit offenem Ende.
In diesem Sinne:
"Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"
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