Jena schlich durch die Korridore bis sie an einem Raum vorbei kam, in dem sie schreie und das Geräusch krachender Möbel hörte. Sie wartete vor dem Raum und sprng schnell in eine Nische, als sich die große Tür öffnete und ein wütender Scarraner herauskam.
Jenavia wartete, bis er außer Reichweite war und betrat dann mit gezogener Waffe den Raum.
Das Zimmer bot ein Bild der Verwüstung. Überall im Raum verstreut lagen Möbelstücke und Papiere.
Vorsichtig stieg Jenavia durch das Caos, als sie plötzlich ein leises Stöhnen hörte.
Sie ging auf den hinteren Teil des Raumes zu und trat hinter den abgeschiermten Teil des Raumes.
Ihr Blick fiel auf ein riesiges zerwühltes Bett. Beim näheren hinsehen, erblickte sie Blutflecken auf dem Lacken.
„Oh frell. Was ist hier nur passiert?“
Jena folgte den Blutspuren um das Bett herum.
Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzten, als sie eine blutüberströhmte junge Frau auf dem Boden neben dem Bett liegen sah. Jena steckte ihre Pulspistole in das Halfter zurück und kniete sich neben die Frau.
Sie fühlte nach ihrem Puls.
„Na komm schon.“
Nach einigem suchen konnte sie einen schwachen Puls ertasten.
„Sehr gut.“
Alex erwachte langsam aus ihrer Bewußtlosigkeit. Sie bereute es sofort, ihr Körper fühlte sich an, als wäre eine Horde Elefanten über sie drüber getrampelt. Mit dem Bewußtsein, kam auch die Erinnerung wieder. Die Erinnerung an ihre eigenen Schreie und an Schmerz. Unsäglich viel Schmerz. Plötzlich tauchte eine andere Frau in ihrem Gesichtsfeld auf. Alex versuchte von ihr abzurücken, doch die Frau ließ es nicht zu.
„Ist schon gut... Sssscccchhhhh. Ich tue dir nichts.“
Alex zuckte zurück als Jenavia sie am Arm berührte. In ihren Augen stand ein wilder Ausdruck. Sie hatte den Blick eines aufgeschreckten Reh´s.
Jena blickte unruhig hinter sich, es war sehr wahrscheinlich, dass sie bald entdeckt werden würden.
„Wir müssen gehen. Beweg dich!“ Jena fand es langsam angebracht ihren Tonfall von mitleidig zu befehlshaberisch zu wechseln. Und es schien zu funktionieren. In Ihre Augen kehrte ein funken leben zurück. Jena half ihr auf die Beine und stützte sie, indem sie ihr einen Arm um die Taillie legte.
Sie gelangten ungesehen aus dem Raum und schlichen den Korridor entlang.
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„Hier ist es. Zelle 343.“Chiana deutete auf die Zelle direkt hinter Aeryn. Diese atmete tief durch und begab ich zu de Schaltkonsole.
„Aus meiner peacekeeper Zeit kenne ich noch ein paar von den einfachen Codes... So, das wars.“ Lautlos schwang die Tür auf Chiana lief in den Raum und fluchte.
„Frell. Er ist nicht da.“

Aeryn, die draußen Wache gestanden hatte steckte ihren Kopf durch die Tür.
„Was meinst du mit: Er ist nicht da?“ Ihre Stimme war leicht gekippt und hatte nun einen hysterischen Beiklang.
Chiana hob ihre Hände und ließ sie wieder sinken.
„Naja, eben das was es heißt. Er ist nicht hier!“
Aeryn schloß die Augen und vesuchte nachzudencken.
„Vielleicht verhören sie ihn gerade?“ Ihre Stimme klang sehr hoffnungsvoll.
Aeryn nickte.
„MMmhh. Du hast Recht. Das ist gut. Verhören ist gut. Das heißt er lebt noch. Also gut. Wir gehen zu den Verhörräumen (?) und holen ihn daraus.“
Sie öffnte ihre Augen, holte tief Luft und ging den Korridor wieder zurück.
Chiana folgte ihr Kopfschüttelnd.
„Wenn das mal gut geht.“

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John lag auf einem großen schwarzen Tisch. Seit Stunden lag er nun schon hier. Der Raum kam ihm vor wie eine Todeszelle. Seine Arme und Beine waren festgeschnallt und die Scarraner hatten etliche Tests und Versuche mit ihm unternommen. Unter anderem auch, wie er auf extreme Hitze und Flüssigleitzsentzug reagierte.
Den ganzen Tag liefen Wissenschaftler und Ärzte um ihn herum und stochen, schnitten, maßen und drückten auf ihm herum.
Er haßte es. Haßte jede Sekunde davon. Mit jedem Atemzug wurde der Wunsch zu sterben größer. Er dachte an Aeryn. An D´Argo. An die Erde. Seine Familie. An Zhaan. Freunde. Sogar an Sparky.
„John wie gesagt ich finde wirklich nicht, dass du dich so gehen lassen solltest.“
Harvey saß auf einem der elektrischen Geräte im Schneidersitz. Er trug einen schwarzen Anzug, der einen weißen Kragen hatte.. In seinen Händen hielt er eine kleine Bibel und von seinem Hals baumelte ein silbernes Kreuz.
„Weißt du, John. Je mehr ich über dich und deine Kultur erfahre, desto wenige verstehe ich dich. Ihr Menschen scheint doch eine sehr widerstandfähige Rasse zu sein, du hingegen..“ Harvey ließ den Satz unbeendet und sah John stattdessen kopfschüttelnd an.
Crichton ignorierte ihn. Er staarte weitehin die weiße Decke an.
„Du bist wirklich sehr anstrengend John! Kaum bist du getrennt von deiner heißgeliebten Aeryn schon wirst du extrem einfallslos. Sag mir woran das liegt! Ich habe in deinem Gedächtnis ein Wort gefunden das dem sehr Nahe kommt. Eine Muse. Sag mir John, ist sie das? Ist sie deine Muse?“
John schloß die Augen als ihn plötzlich eine Welle von Bildern überrollte. Sie alle zeigten Aeryn.
Ja, sie war seine Muse. Seine Muse und noch viel mehr. Sie war sein Leben. Der Grund warum er morgens aufstand und sich einem weiteren Tag stellte und sich nicht etwa den Peacekeepern auslieferte damit er endlich seinen Frieden hätte.