Die Sperrklausel, welche es CBS verbietet, ein mit Paramount bzw. J.J. Abrams konkurrierendes ST-Produkt (sprich: eine neue Serie) herauszubringen, läuft ja nun in diesem Monat aus, und es beinahe schon amüsant, wie euphorisch Trekkies weltweit spekulieren und hoffen. Ich bin mir vollkommen sicher: Es wird in den kommenden Jahren keine neue ST-Serie geben!
Sicher bin ich nicht der größte Fan des J.J.-Universums, und durchaus denke ich, das ST als Fernsehserie besser funktioniert als als Kinoblockbuster. Dennoch ist Abrams gelungen, Star Trek massentauglich zu machen, die Kinokassen ordentlich klingeln zu lassen und das Franchise neu beleben, nachdem es im TV mit "Enterprise" endgültig gescheitert war. Warum also sollte CBS das Wagnis eingehen, ST auf die Mattscheibe zurückzubringen, wenn es doch auf der Leinwand - zumindest aus finanzieller Sicht - so gut funktioniert? Zumal sowohl "Voyager" als auch "Enterprise" einen eher faden Nachgeschmack hinterlassen haben? Und nach nur 10 Jahren ist das Berman/Braga-Desaster noch längst nicht vergessen.
Und dann diese spinnerten Ideen. Die neue Serie soll im sog. "Prime-Universum" spielen, also Abrams' Filme komplett außer Acht lassen und auf den alten Produktionen aufbauen. Am liebsten in der Kirk-Ära, vielleicht auch "Captain Worf" oder "Titan", evtl. noch "Renegades". Ganz im Ernst: Das ist doch völlig unrealistisch! Wenn überhaupt, würde man in einer neuen Serie doch komplett neu ansetzen, ganz ohne den bisherigen Trek-Ballast. Und niemals würde CBS sagen: Vergesst die Kinofilme, wir haben das echte ST! (Zumindest, solange die Kinoreihe fortgesetzt wird...)
Und ohnehin: Was soll dieses Getue, Abrams' Filme wären kein ST mehr? Zumindest hat er auf einigermaßen schlüssige Weise die neue Zeitlinie hergestellt. Der Nexus in "Generations", der Kirk und Picard zusammengeführt hat, war weitaus lächerlicher. Liebe Trekkies, seid doch mal ehrlich: Ein ST-Film im Stil von "The Wrath of Khan" würde heute nicht mehr funktionieren und wäre ein Flop. Und verabschiedet Euch mal von der Vorstellung, die ST-Macher wären Idealisten. Auch sie wollen nur Geld verdienen. Ich bin ganz ehrlich: Dank Nimoys Auftritten bin ich bereit, die Abrams-Filme als echtes "Star Trek" zu akzeptieren. Und es ist doch widersprüchlich, die Filme abzulehnen, wenn "Mirror, Mirror" eine der populärsten Folgen der Original-Serie ist.
Wenn sich nächste Film endlich dem "boldly go" bzw. der "final frontier" widmet, wäre ich schon ganz zu zufrieden. Ich mag die neuen Darsteller, ich habe mich gut mit dem neuen Design der Enterprise angefreundet, und ohnehin finde ich es klasse, als Trekkie jetzt keine Randgruppe mehr zu sein. Hält mich ja nicht davon ab, TOS und TNG zu lieben. Allerdings ist mir klar, dass diese Zeiten längst vorbei sind.
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