Na gut, dann will ich mal versuchen, Dir einen kleinen Einblick in die wichtigsten Änderungen zu geben. Ich nehme mal an, das wird ein längerer Text.

1.) Die Generierung
Die größte Änderung bei DSA 4 dürfte die Abschaffung des Zufalls-Systems bei der Charaktererschaffung sein. Stattdessen gibt es jetzt ein Kaufsystem. Von einem bestimmten Punkte-Konto muss jetzt alles bezahlt werden: Die Eigenschaften inklusive des Sozialstatus, Rasse, Kultur und Profession sowie bestimmte Vorteile, die der Charakter haben soll. Sollte das Punktekonto nicht ausreichen, dann gibt es die Möglichkeit, über Nachteile zusätzliche Punkte dazuzukaufen. Zu den Nachteilen gehören jetzt auch die schlechten Eigenschaften, von denen es jetzt mehr gibt, allerdings hat auch nicht mehr jeder Charakter alle schelchten Eigenschaften. Die Guten Eigenschaften liegen jetzt allesamt im Bereich von 8-14 Punkten, je nach dem, wie viele Punkte man ausgeben möchte. Maximal dürfen 100 Punkte auf die guten Eigenschaften verteilt werden. LE, AU, AE (falls vorhanden) etc. werden jetzt aus den Eigenschaften berechnet und je nach Rasse, Kultur und/oder Profession modifiziert.

2.) Der Charakter
Im Gegensatz zu früher, wo der Charakter eigentlich nur aus dem Typus bestand, wird ein Charakter nach DSA 4 um einiges Vielschichtiger erstellt. Ein Charakter nach DSA 4 besteht aus den Komponenten Rasse, Kultur und (mindestens einer) Profession.

Rasse
Als Rasse bezeichnet man das Volk aus dem der Charakter kommt, seien es Mittelländer, Tulamiden, Nivesen, Waldmenschen, Firnelfen, Zwerge usw. Inzwischen ist es auch mögliche, Orks, Goblins und Echsenmenschen zu spielen.

Kultur
Die Kultur ist das Umfeld, in dem der Charakter aufgewachsen ist. Hierdurch ergeben sich die ersten Talentmodifikationen (auch dazu später mehr). Kulturen sind z.b. Garetien, das Horasreich, Mhanadistan, die südlichen Stadtstaaten, die verschiedenen Elfensippen oder die Stämme der Waldmenschen.

Profession
Die Profession ist das, was dein Charakter macht. Aus ihr kommt der Großteil der Talentmodifikationen. Es gibt inzwischen weit über 100 Professionen. darunter natürlich die Standardprofessionen wie Krieger, Magier, Streuner etc., es befinden sich jetzt aber auch Kurtisanen, Zuckerbäcker, Geheimagenten und Kutschenräuber darunter. Mit Hilfe des Vorteils "Breitgefächerte Bildung" ist es unter Umständen möglich, bis zu drei Professionen erlernt zu haben.

Man spielt also nach DSA 4 nicht mehr "den Krieger" sondern man spielt einen tulamidischen, aus den tulamidischen Stadtstaaten kommenden Krieger. Soetwas wie "der Thorwaler", "der Novadi" oder "der Auelf" als Charakterklasse gibt es garnicht mehr.

3.) Das Talentsystem
Im Großen und Ganzen ist hier alles beim Alten geblieben. Bei einer Talentprobe würfelt man immernoch mit dem W20 auf drei Eigenschaften und hat seinen Talentwert als Ausgleich. Veränderungen hat hierbei in drei Bereichen gegeben:

a.) Es hat nicht mehr jeder jedes Talent. Der Talentspiegel ist deutlich individualisierter und wird vor allem durch Kultur und Profession(en) geformt. Es gibt nur noch eine kleine Menge sogenannter Basistalente, über die jeder Held verfügt. Es dürfen nur Proben in Talenten abgelegt werden die man tatsächlich hat, es besteht allerdings die Möglichkeit, erschwerte Proben auf ähnliche Talente oder eine passende Eigenschaft abzulegen.

b.) Die Talentwerte bewegen sich normalerweise im positiven Bereich. Negative Taltenwerte gibt es eigentlich garnicht mehr, dafür fallen sie schwerer ins Gewicht: der negative TaW kann nicht mehr über alle drei Eigenschaftswürfe der Talentprobe verteilt ausgeglichen werden sondern jeder Eigenschaftswurf ist um den negativen TaW erschwert.

c.) Um festzustellen, wie gut eine Probe gelungen ist, wird nicht mehr festgehalten, welche Erschwernis man hätte ausgleichen können, sondern wie viele seiner Taltentpunkte man übrig behalten hat. Das heißt. selbst wenn ich bei einer Probe aus Sinnenschärfe drei 2er würfele, kann habe ich bei einem TaW von 7 maximal 7 Punkte übrigbehalten.

Generell sind die Talentwerte zu Spielbeginn etwas höher als bei DSA 3. Ein Anfänger-DSA-4-Held ist halt schon recht gut in seinem Fachgebiet. Allgemein sind die Charaktere differenzierter als vorher. Auch in höheren Stufen hat man keinen Einheitsbrei sondern noch sehr spezialisierte Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten.

4.) Abenteuerpunkte und Steigerung
Die Abenteuerpunkte sind das wichtigste Element von DSA 4 geworden. Die Stufe ist inzwischen fast völlig bedeutungslos, sie dient nur noch als grober Richtwert für die Erfahrung der Helden. Es wird auch nicht mehr gewürfelt um eine Eigenschaft, ein Talent oder die Lebensenergie zu erhöhen. Die Abenteuerpunkte sind wie ein Guthaben-Konto, mit denen man die Verbesserungen, die man haben will, kaufen kann. Wieviele Abenteuerpunkte das kostet, hängt von dem ab, was man kaufen will. Talentpunkte sind z.B. recht billig, werden jedoch immer teuerer, je höher der TaW wird. Eigenschaftspunkte und Lebensenergie sind wiederum sehr teuer.

5.) Der Kampf
Die Grundelemente des Kampfsystems sind immernoch die gleichen wie bei DSA 3. Es gibt immerncoh AT, PA, RS, TP, LE etc. Allerdings hat sich das Kampfsystem dahingehend verändert, dass man ohne die Kenntnis bestimmter sogenannter Sonderfertigkeiten (das sind Sachen, die man lernen kann, aber kein Talent sind) im Kampf nicht viel machen kann. Schon für die altbekannte AT+ brauche ich eine Sonderfertigkeit. Allerdings bieten die Sonderfertigkeiten auch die Möglichkeit, den Kampf besser zu planen und taktischer zu agieren als früher. Wenn man die Regeln dazu erstmal begriffen hat, geht der Kampf um einiges schneller als früher.

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Mir raucht der Schädel, ich weiß nicht, was ich noch schreiben soll. Wenn Du noch fragen hast, einfach stellen, entweder hier im Thread oder per PM..

Whyme