*schmunzel* So kann man das natürlich auch sehen. Allerdings möchte ich dem zwei Argumente entgegenhalten.

Zum einen ist das Staffelende der 3. Staffel mit dem Staffelende der 4. Staffel cliffhangertechnisch vergleichbarer als es auf den ersten Blick scheint. In beiden Folgen - sowohl in "Dog With Two Bones" als auch in "Bad Timing" - wird nämlich der eigentliche Plot abgeschlossen. John erkennt in "Dog With Two Bones", dass er nicht Aeryn und die Erde zusammen haben kann (abgeschlossener Plot), und in "Bad Timing" verhindert John mit seinen Freunden, dass die Scarraner mit Hilfe des Wurmlochs die Erde einnehmen (abgeschlossener Plot). Mit dem jeweiligen Cliffhanger am Ende (John erfährt, dass Aeryn schwanger wird bzw. John und Aeryn werden kristallisiert) sind die Strukturen der beiden Staffelenden sehr ähnlich. Mir wäre das ohne deinen Beitrag gar nicht aufgefallen.

Zum anderen wirkt der Cliffhanger am Ende der 4. Staffel ebenso intensiv wie der am Ende der 3. Staffel. In "Dog With Two Bones" erfährt das Verhältnis zwischen John und Aeryn eine dramatische Wendung für die Zukunft. Das kommt überraschend und ist mitreißend. "Bad Timing" steht dem jedoch in nichts nach, wenn man sich Folgendes verdeutlicht: John und Aeryn haben Grayza und den Peacekeepern mehr oder weniger das Handwerk gelegt, die Scarraner gelangen nicht zur Erde, sind durch die Zerstörung von Katratzi geschwächt und drohen ohne ihre stimulierende Pflanze zu verdummen, die Beziehung zwischen John und Aeryn befindet sich durch den angenommenen Heiratsantrag auf dem Höhepunkt, und zudem ist dieser in der Idylle gemachte Heiratsantrag nur möglich, weil John und Aeryn endlich nicht mehr ständig um ihr Leben fürchten und kämpfen müssen. Der Cliffhanger ist nun nicht einfach insofern schockierend, dass John und Aeryn scheinbar tot sind, nein, viel schlimmer ist, dass sie trotz ihrer bezwungenen Gegner, trotz der Idylle und trotz des vermeintlichen und nachvollziehbaren Gedankens, endlich in Sicherheit zu sein, in Wirklichkeit in großer Gefahr schweben, und diese Gefahr ist an einem Punkt, an dem es John und Aeryn so gut wie sonst nie geht, größer als jemals zuvor. Wäre also meine große Liebe unerwartet schwanger und verschwände, wäre ich aufgewühlt, aber das würde noch viel mehr gelten, wenn ich meine große Liebe endgültig für mich gewonnen hätte und 4 Jahre (Todes-)Kampf im Moment des Triumphs unerwarteterweise plötzlich komplett sinnlos gewesen wären (es möge sich bitte niemand darüber beschweren, dass Tote nicht aufgewühlt sein können ).

Der Unterschied zwischen den Cliffhangern besteht nur darin, dass der Cliffhanger am Ende der 3. Staffel längere Auswirkungen hat, sich nämlich durch die gesamte 4. Staffel zieht. Dieser Unterschied kann auch überhaupt nur wahrgenommen werden, weil wir gar nicht wissen können, welche Auswirkungen der Cliffhanger der 4. Staffel für bzw. in der 5. Staffel gehabt hätte. Sicher, sowohl für eine 5. Staffel als auch für die Mini-Serie wären John und Aeryn schnell wieder zusammengesetzt worden. Aber was genau es damit auf sich hat, damit kann eine ganze Staffel gefüllt werden - wenn die Masterminds gut sind. Und selbst wenn sie schlecht sind, reicht es hoffentlich noch dafür, die Mini-Serie zu füllen - und zwar nicht zu knapp.