Normalität ist das, was eine große Anzahl von Leuten für sich als normal definiert haben. Ich fange jetzt gar nicht an mit Normen, Regeln und dem ganzen Zeug dass die Spielregeln dieser Normalität definiert, aber im Grunde genommen ist Normalität nur eine Konvention, die man trifft damit man besser miteinander auskommt. Was das genau ist, Normalität, lässt sich aber aufgrund der Tatsache dass die Gesellschaft das definiert - und Gesellschaft heißt viele - halt nicht bestimmen, Normalität bleibt eine sehr schwammige Sache. Wir merken nur, dass da etwas definiert worden ist wenn jemand sehr extrem in die eine oder andere Richtung abweicht: So ist es nicht normal, wenn jemand seine Familie und anschließend sich selbst ermordet oder bei Deutschland sucht den Superstar gewinnt. (Normal ist bei letzterem, dass man dann von diesen Leuten nie wieder was hört... *g*) Das ist das Eine.
Und das ist das Andere: Das "Fan sein von etwas" hat enorm viele Schattierungen. Da unterscheidet sich der SF-Fan an sich auch nicht viel von Fussballfans: Manche sehen sich halt nur die Spiele im TV an, andere gehen ab und zu auf "Conventions" also ins Stadion, wieder andere gehen einen Schritt weiter und bereiten sich aufwändig vor wenn sie ins Stadion gehen. Fussballfans mit Kutte und Schal sind insofern nicht weit von einem SF-Fan entfernt, der in ST-Uniform auf einer Convention herumläuft.
Hinzu kommt das, was Mort so schön ausgedrückt hat: Wir haben alle unsere sozialen Rollen in die wir schlüpfen und die wir verschieden ausleben je nachdem, wo wir uns befinden. Ich kenne Leute, die im Internet total anders sind als im Real-Life.
Von daher: SF-Fans sind genauso normal oder unnormal wie andere Fans auch. Manche etwas extremer, manche etwas weniger. Rezipiert wird aber gerne das Bild des uniformierten, irgendwie weltfremd wirkenden SF-Fans, weil das so schöne Bilder im TV oder so nette Beiträge im Radio gibt. Was wiederum dann dazu dient, dass sich der Nicht-Fan, der vielleicht auf anderen Gebieten nicht unbedingt normal reagiert, sich erleichtert zurücklehnen kann, weil "man ja nicht so doof/bescheuert/seltsam ist" wie diese komischen Typen da. Dass man dann andererseits stundenlang Briefmarken sortieren oder über die Vorzüge von Betriebssystemen debattieren kann... (Schon mal bei Heise.de ins Forum geblickt wenns um irgendwelche MS/Apple/Linux-Meldungen geht? Ihr habt was verpasst...)
Mein Standpunkt dazu: Wir sind so normal oder unnormal wie die anderen Leute auch. Unser Wissen über bestimmte Dinge aber können wir halt nur mit den Leuten teilen, die ebenfalls unsere Interessensgebiete haben. Wie jeder halt, der ein Hobby hat. Und für die Darstellung unseres Hobbys in den Medien können wir als Einzelne insofern nichts, wir können nur dran arbeiten dass es besser wird.
Ad Astra