Eine Million Besatzer im Irak? Vielleicht, wenn man Kopfläuse, Sandflöhe, weiße Hasen und rosa Elefanten mitzählt ... Auf dem Höhepunkt der bisherigen Konflikte waren rund 600.000 - nichtkämpfende Einheiten mitgezählt - allierte Soldaten im Einsatz, davon weit über die Hälfte US-Truppen. Damit hatte Bush Senior bereits Alles mobil machen lassen, was irgendwie kampftauglich und transportabel war.

Nehmen wir einmal an, die USA und die Briten unternehmen den Alleingang. Sie bekommen dann gemeinsam maximal 300.000 Mann für eine Offensive taugliche Truppen zusammen. Das reicht, um unter Bedeckung aus der Luft bis Bagdad vorzustoßen, aber es reicht nicht einmal, um die 800.000 Mann zu kontrollieren, die der Irak sofort zum Einsatz bringen kann und diesmal zur Verteidigung zusammengezogen und nicht zur Annektion Kuwaits ausgesandt hat. Nicht zuletzt war der damalige Erfolg maßgeblich einer Finte (einer Lüge, könnte man auch sagen) zu verdanken, die nicht noch einmal funktionieren wird.

Wenn man die Lage im Irak bedenkt, sollte man ebenfalls nicht vergessen, daß der durchschnittliche Iraki stolz auf sein Land ist; und selbst wenn er Saddam Hussein auf den Tod nicht ausstehen kann, wird er keine Besatzer dulden. Schon gar nicht die USA, die wegen gewisser Ereignisse in der jüngeren Geschichte mehfach als wortbrüchig betrachtet werden. Das erhöht die Verteidigungsstärke binnen Wochen auf rund 5.000.000 Mann.

Ich ahne bereits, wie die Sache ausgehen wird: Bush Junior wird seinen Kindskopf durchsetzen und den Irak über Wochen und Monate bombardieren. Es wird etliche Tote geben, von denen einige in Plastiktüten per Luftfracht in die USA und nach GB gehen. Und anschließend sieht's genauso aus wie vorher.

Und was deutsche KSK angeht: Das ist reine Diplomatie. Wenn das Nein der Bundesregierung bestehen bleibt, werden die Jungs bestenfalls zum Schutz der notfallmedizinischen Einheiten vor Ort eingesetzt. Und das ist auch vernünftig so.