Just diese von Alucard angesprochene Tatsache wird im Spiegel Titel "Schlaue Mädchen - Dumme Jungen" ebenfalls analysiert.

Deine Schlüsse sind völlig korrekt und zu unterstreichen. Möglicherweise ist es auch so, dass Jungen sich deshalb gerade besonders "extrem andere" Idole wie Herrn 50 Cent zulegen, weil selbiger mit seiner "Frauen an die Leine"-Botschaft einen Gegenentwurf zur weiblichen Erziehungsvormacht darstellt.

Diese Vormacht nimmt mit der Zeit ab. Im Kindergarten lag sie, wenn ich die Statistik richtig aus dem Kopf rezitiere, bei 95 % Frauenanteil, in der Grundschule bei 90 %, später in der gymnasialen Oberstufe bei 60 %.
D.h. gerade die wichtigsten Jahre - nur Frauen.

Hinderlich kann es sich insofern auswirken, dass solche Erzieherinnen Jungen eben doch wie Mädchen behandeln, und sie z.B. ihre körperlichen Rivalitäten nicht austragen lassen. Die Kinder sollen sich ja sicherlich nicht halb tot prügeln wie es dank Gießen vermittelt wird, also Nachtreten und Co. - aber immer dazwischen gehen wenn sich zwei beim Sport mal etwas raufen, weil Frau meint Aggressivität = Gewalt = Unnatürlich = Böse = Muss ich unterbinden kann ebenso falsch, weil kontraproduktiv sein.

Deswegen ist der Vater auch für die langfristige Entwicklung eines Jungen genauso wichtig wie die Mutter, auch wenn er dazu neigt, seinem Erziehungsauftrag eher weniger nachzukommen. Die demographische Frauenübermacht in der Schule tut ihr Übriges. Qualitative Männliche Leitbilder (50 Cent ist wohl keines, da sollten wir uns drüber einig sein) fehlen.
Übrigens, um noch auf Deinen Widerspruch einzugehen: Mädchen brauchen auch männliche Leitbilder. Auch für Mädchen ist der Vater in der Entwicklung wichtig, da sie an ihm wesentliche Verhaltensweisen im Umgang mit Männern erlernen. Wenn Mädchen nur von weiblichen Leitbildern geprägt werden, ist das ebenfalls unvorteilhaft. Eine Frau kann einem Mädchen eingeschränkt beibringen wie es sich Jungs/Männern gegenüber verhält, das wirkliche Lernen und Ausprobieren am "lebenden Objekt" ist aber nicht möglich.
Hoffentlich nachvollziehbar. Man stelle sich eine (wohlhabendere) alleinerziehende Mutter vor, die ihr Kind auf ein Mädcheninternat schickt. Das Mädchen kommt dann so mit 16 zum ersten Mal wirklich in Kontakt mit gleichaltrigen Jungen. Es mag in der Schule Bücherwissen über Jungen gehört haben, wird aber was seine Sozialkompetenz (emotionaler IQ) angeht, einem Mädchen unterlegen sein, welches über eine ausfüllende Vaterfigur und entsprechende Erfahrungen im Umgang mit Jungen verfügt. Die kennt nämlich das unterschiedliche Verhalten der Jungen und kann damit umgehen.