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Thema: Die seriöse Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen

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  1. #1

    Standard Die seriöse Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog...im-blutrausch/

    Einfach mal den Beitrag durchlesen und das Video ansehen.
    Sie sprechen für sich.

    Das ist zwar nichts Neues, neu aber ist, dass ein Intendant selbst die manipulative Zusammenschneidung und Verfälschung von Szenen zugibt - und auch der Presserat dabei nichts Schlimmes findet. Wenn diese propagandistische Manipulation also üblich ist, wie der Intendant erklärt, muss man sich eines fragen: Wenn schon über eine Banalität wie Computerspiele derart falsch und manipulativ berichtet wird, wie sieht es dann erst bei den wirklich wichtigen Themen aus? Kann man noch darauf vertrauen bei den Öffentlich-Rechtlichen eine seriöse und gut recherchierte Berichterstattung zu erhalten?

    Ich kann es jedenfalls nicht. Weshalb ich auch niemals auch nur einen Cent für diesen gebührenfinanzierten Schmierdreck bezahlen werde.

  2. #2
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Die seriöse Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    ...
    Ich kann es jedenfalls nicht. Weshalb ich auch niemals auch nur einen Cent für diesen gebührenfinanzierten Schmierdreck bezahlen werde.
    ich finde dieses pauschale einhacken auf die öffentlich rechtlichen ziemlich albern und undifferenziert. natürlich ist es ärgerlich, wenn sogar dort beiträge manipuliert werden. ich denke, dass das in unserer medienlandschaft schon lange "normal" ist. sachliches abfilmen gibt es so gut wie nie. ich kenne einige kameraleute und war auch schon mal selbst beim erstellen eines wdr-beitrages dabei. dort ist so gut wie alles abgesprochen und arrangiert.
    die andere frage ist: wie würde fernsehen aussehen, das nicht so entstanden ist? funktioniert fernsehen überhaupt spontan und authentisch?
    wollt ihr lieber die zusammengestammelte erstreaktion eines interviewpartners sehen oder doch besser die gut vorbereitete, "geprobte"?

    und um nochmal zu den öff. rechtlichen und den zusammenhang zu den gebühren zurückzukommen:
    diese bieten ein sehr großes tv- und radio-senderspektrum, das die unterschiedlichsten bedürfnisse und niveaus abdeckt. sender wie arte, 3sat, wdr usw. wären ohne dieses sendekonzept NIE möglich, was einen großen verlust für die deutsche tv-landschaft bedeuten würde.
    wenn ich außerdem hier in nrw nicht die radiosender wdr5 fürs kulturell-informative und 1live fürs solide gemachte entertainment hätte, würde mir einiges fehlen.

    alles öffentlich rechtlich finanziert. genauso wie viele weitere kulturelle angebote, filmförderung (schaut mal im abspann, bei wievielen kinofilmen zdf, arte und co beteiligt sind) usw. usw...

    desweiteren sind die öffs auch bei der talentförderung groß mit dabei: zahlreiche preise werden da vergeben. vom hörbuchpreis bis hin zu unterschiedlichen newscomerpreisen... was auch ein wichtiger beitrag zur kulturförderung in deutschland ist.

    natürlich muss man die gebühren (wobei ich nicht denke, dass es ohne geht. und es kann sogar noch höher ausfallen, siehe england) im grundsatz und in ihrer verwendung kritisch beobachten.
    aber dieses pauschale draufrumhacken wie unser aller bademeister es gerne macht, erinnert mich dann doch zu sehr an die "anti-rechtschreibreform"-kampagne der BILDzeitung: kurz gedacht, polemisch, stammtisch-artig und nicht konstruktiv.


    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  3. #3
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    Standard AW: Die seriöse Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen

    Naja, das "Free-TV" steht ja momentan eh vor einem Umbruch, nun da "Kabel Deutschland" und "Kabel BW" nun auch RTL & CO. verschlüsseln. Um diese Sende gucken zu können, musst du nun ebenfalls eine monatliche Gebeühr zahlen und natürlich die Entschlüsselungskarte die man nicht kaufen sondern nur mieten kann und deren "freier Kauf" (z.B. ebay) ja verboten ist.

    Nur eines ist fakt: Für Pay-TV mit Werbeunterbrechungen zahle ich keinen Cent, RTL & CO können mir so den Buckel runter rutschen.

    Es ist nur ungerecht, daß man noch für ARD & Co zahlen muss obwohl man sie vielleicht gar nicht will.

    Sprich: Für unsere Gebühr bekommen wir im Vergleich zu vorher fast keinen Gegenwert mehr
    Wegen Arthur Cleverly verabscheue ich nun England und Wales... bäääh.

  4. #4
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Die seriöse Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen

    Zitat Zitat von Voltago Beitrag anzeigen
    ...
    Sprich: Für unsere Gebühr bekommen wir im Vergleich zu vorher fast keinen Gegenwert mehr
    was war denn vorher? hast du dir da auf den öffentlich-rechtlichen regelmäßig hoch anspruchsvolle literatursendungen, tiefsinnige dokus und extravagante kunstfilme angeschaut?
    sorry, aber mir kommt es manchmal so vor als würde jeder jammern, dass das programm bei ard, zdf und den dritten schlechter wurde, nur sind das oft genau die leute, die vorher auch nicht eingeschaltet haben (@voltago: das will ich dir damit nicht unterstellen, aber diese erfahrung machte ich schon bei anderen). also was genau wird vermisst?

    wir brauchen uns wirklich nicht wundern, dass die öff-rechtlichen zugpferde ard & zdf immer mehr auf massentaugliches programm setzen, denn irgendwo müssen die inzwischen leider auch nach einer gewissen erfolgsbilanz arbeiten und neben den mit aggro-methoden arbeitenden privaten präsent bleiben. wir haben anspruchsvolles fernsehen durch unser eigenes glotz-verhalten zur nische gemacht. also was ist so verwunderlich daran, dass genau diese formate in nischensendern wie 3sat, arte usw. landen? aber zumindest kann man sicher gehen, dass es sie dort gibt. besser als gar nicht. mit phoenix hatte man z.b. schon vor digitalfernsehen einen spartenkanal, der für den informations-orientierten zuschauer die volle dosis dokus, berichte, politsendungen, nachrichten etc. bot. und das auf einem weitgehend guten bis sehr guten niveau.


    und nochmal: die rundfunkgebühren finanzieren nicht nur das fernsehen!
    ich war letztens beispielsweise in einer tollen kunst-ausstellung in düsseldorf ("bonjour russland!"). die wurde vom radiosender wdr2 unterstützt. und wdr2 wird wiederum über die gebühren finanziert.
    von solchen beispielen kann man haufenweise finden, wenn man mal genauer hinschaut.

    auch für familien ist gebührenbezahltes fernseh- und radio-angebot eine wohltat: auf KIKA und den anderen öff-rechtlichen sendern kann man sich relativ sicher sein, nicht den brutal-überdrehten kommerzschrott (schließlich sind die meisten dieser formate in eine engmaschiges merchandisekonzept eingebunden, siehe die zahhllosen tausch-/spiel-/sammelkartendinger, die den kids das geld aus der tasche ziehen) auf seine kinder loszulassen wie das bei rtl2, superRTL und co der fall ist.
    genauso verhält es sich beim radioprogramm. beispiel wdr5: da gibt es super gemachte kindersendungen ("bärenbude", "lillipuz"), kindernachrichten ("ticker") etc. vieles mit selbstbeteiligungsmöglichkeiten für die kinder und jugendlichen. so findet praxisnahe medienerziehung direkt an der quelle statt. und bei dem medien-overkill heutzutage wird es immer wichtiger, menschen schon frühzeitig über den umgang damit zu schulen und aufzuklären. um sowas kümmern sich meines wissens nach die privaten KEIN BISSCHEN. die sorgen nur dafür, dass immer mehr müll in die kinderzimmer kommt. von klingeltönen bis hin zu call-in-scheiße, bekloppten serien und sendungen etc.... den müllhaufen, den sie damit in bei unseren jungen generationen anhäufen, räumt von den bonzen bei rtl & co keiner weg.

    .
    Geändert von Dr.BrainFister (30.11.2007 um 22:06 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  5. #5

    Standard AW: Die seriöse Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister
    ich finde dieses pauschale einhacken auf die öffentlich rechtlichen ziemlich albern und undifferenziert. natürlich ist es ärgerlich, wenn sogar dort beiträge manipuliert werden. ich denke, dass das in unserer medienlandschaft schon lange "normal" ist.
    Es ist ein erheblicher Unterschied ob diese manipulative Kacke mit meinen Steuergeldern finanziert wird (womit ich mich mitschuldig mache als Finanzier), oder ob es bei einem Privatsender läuft.

    Das ist übrigens nicht nur "ärgerlich", sondern kann bei wichtigeren Themen als Computerspielen schlimme Folgen haben. Wir hier kennen die alternativen Methoden um sich zu informieren über das Web, aber die meisten Mitbürger kennen sie nicht oder nutzen sie nicht. Die sind auf ordentlich recherchierte Informationen angewiesen.

    sachliches abfilmen gibt es so gut wie nie. ich kenne einige kameraleute und war auch schon mal selbst beim erstellen eines wdr-beitrages dabei. dort ist so gut wie alles abgesprochen und arrangiert.
    die andere frage ist: wie würde fernsehen aussehen, das nicht so entstanden ist? funktioniert fernsehen überhaupt spontan und authentisch?
    wollt ihr lieber die zusammengestammelte erstreaktion eines interviewpartners sehen oder doch besser die gut vorbereitete, "geprobte"?
    Ein Anfang wäre es schon einmal keine gefälschten Bilder von irgendwelchen Zockerorgien selbst zu fabrizieren und nach einem blutigen Kill das Lachen des Zockers einzuschneiden. Das ist Niveau der BILD-Zeitung, und dies auf einem der herausragendsten investigativen Formate des Öffentlich-Rechtlichen überhaupt.

    und um nochmal zu den öff. rechtlichen und den zusammenhang zu den gebühren zurückzukommen:
    diese bieten ein sehr großes tv- und radio-senderspektrum, das die unterschiedlichsten bedürfnisse und niveaus abdeckt. sender wie arte, 3sat, wdr usw. wären ohne dieses sendekonzept NIE möglich, was einen großen verlust für die deutsche tv-landschaft bedeuten würde.
    wenn ich außerdem hier in nrw nicht die radiosender wdr5 fürs kulturell-informative und 1live fürs solide gemachte entertainment hätte, würde mir einiges fehlen.
    Diese Sender machen nur ein Bruchteil des Gebührenbudgets aus. Setze einfach mal das Budget von Arte im Verhältnis zu den Rechtekosten der Fussball-WM, EM und Bundesliga.

    alles öffentlich rechtlich finanziert. genauso wie viele weitere kulturelle angebote, filmförderung (schaut mal im abspann, bei wievielen kinofilmen zdf, arte und co beteiligt sind) usw. usw...
    Kann man auch direkt steuerfinanzieren ohne Umwege über die GEZ, was mitunter ja auch geschieht.
    Bez. Filmförderung - den mit großem Abstand größten Förderungsbeitrag sackte dieses Jahr Tom Cruises Stauffenberg-Film ein. Man muss sich natürlich fragen, ob es notwendig ist Tom Cruise einige Millionen Euro Filmförderung in den Platin-Popo zu schieben - der Mann kann das ohne Probleme alleine finanzieren. Auf der anderen Seite betteln dann deutsche Filme um 50.000 Euro Förderung, während unser Lieblingsscientologe 5 Mio einsackt.

    desweiteren sind die öffs auch bei der talentförderung groß mit dabei: zahlreiche preise werden da vergeben. vom hörbuchpreis bis hin zu unterschiedlichen newscomerpreisen... was auch ein wichtiger beitrag zur kulturförderung in deutschland ist.
    Wie viele Milliönchen des 7 Mrd Budgets werden für Talentförderung ausgegeben?

    natürlich muss man die gebühren (wobei ich nicht denke, dass es ohne geht. und es kann sogar noch höher ausfallen, siehe england)
    Die Gebühren in England sind geringer, nicht höher.
    Und die Engländer machen trotzdem mehr draus, verkaufen hochqualitative Serien in alle Welt. Bei uns läuft der Tatort und Musikantenstadl.

    im grundsatz und in ihrer verwendung kritisch beobachten.
    aber dieses pauschale draufrumhacken wie unser aller bademeister es gerne macht, erinnert mich dann doch zu sehr an die "anti-rechtschreibreform"-kampagne der BILDzeitung: kurz gedacht, polemisch, stammtisch-artig und nicht konstruktiv.
    Deine üblichen Polemik-schlagworte kannst Du Dir schenken. Natürlich geht es ohne - siehe USA. Dort laufen die besten Serien eben im Pay TV. Das ist zwar auch gebührenfinanziert, aber niemand zwingt einen, diese Gebühren zu bezahlen. Man zahlt für das, was man auch ansehen will. Für das, was man nicht sehen will, zahlt man nicht.

    So kann man sich die Sender zusammenstellen wie man sie haben will, ebenso wie das beim Pay TV Marke Premiere funktioniert. Ich kann wählen ob ich den Sportkanal zum Packet dazunehme, oder lieber den Westernkanal etc. Ich bin mündiger Kunde. Beim Ö-R bekomme ich einen großen Brei vorgesetzt den ich auslöffeln soll als unmündiger Kunde, obwohl ich 95 % davon gar nicht nutze. Gerne wäre ich bereit für die 5 % die ich nutzen will zu zahlen. Technisch wäre das ohne Weiteres umsetzbar. Ich zahle aber nicht 200 Euro im Jahr für ein Produkt bei dem die Sachen die mich interessieren nur 10 Euro kosten. Du kaufst Dir ja auch keinen High End-PC für 3000 Euro wenn Du das Ding nur zum E-Mail schreiben benötigst, oder? Auch zwingt Dich kein Rechner-hersteller für TV-Karte, Scanner, Drucker, Dolby Surround Soundsystem und Webcam Geld abzudrücken, wenn Du diese Peripheriegeräte gar nicht brauchst und nicht nutzt.

    Die Öffentlich-Rechtlichen haben keinerlei Interesse an der Mündigkeit des Kunden. Sie wollen nicht, das wir auswählen können was wir sehen wollen, und was nicht. Und warum? Weil der überwiegende und kostspieligste Anteil ihres Programms damit Makulatur wäre. Die ganzen Daily Soaps, Quizshows, Volksmusik-mist, zig von den Privaten aufgewärmte Formate kann man nämlich auch bei denen sehen - niemand zahlt aber für etwas, was er auch im kostenlosen TV sehen kann. Man zahlt für Besonderes, für hohe Qualität - ein Sender wie HBO in den Vereinigten Staaten macht es vor. Die können es sich gar nicht leisten von ihren Kunden Gebühren für Trashformate zu verlangen, die diese auch kostenlos auf FOX oder ABC sehen können. Wenn sowas dort funktioniert, kann es auch in Deutschland funktionieren, wenn man ein ernsthaftes Interesse daran hätte nicht nur Qualität zu produzieren, sondern überhaupt erst einmal daran glauben würde dass sich Qualität durchsetzen kann. Denn dann hätten unsere Herren Intendanten überhaupt keinen Grund Angst zu haben, und ihr Fernsehen wäre auch bei mündigen Bürgern überlebensfähig.

  6. #6
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    Standard AW: Die seriöse Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen

    Also ich wäre wieder besänftig wenn das Geld, was man nun zusätzlich für die "Privaten" berappen muss, dann von den "Öffentlich-Rechtlichen Gebühren" abgezogen bekommt. Einfach fast nichts mehr für das gleiche Geld geboten zu bekommen, kann es ja wohl nicht sein.
    Für die Tagesschau bin ich nämlich nicht bereit, 16 € im Monat zu zahlen :-(
    Wegen Arthur Cleverly verabscheue ich nun England und Wales... bäääh.

  7. #7
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Die seriöse Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen

    was passt dir denn am öffentlich rechtlichen programm nicht? zu wenig eingekaufte ami-serien? zu wenig eigenproduktionen wie "cobra 11"?

    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  8. #8
    Dauerschreiber Avatar von Whyme
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    Standard AW: Die seriöse Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    was passt dir denn am öffentlich rechtlichen programm nicht? zu wenig eingekaufte ami-serien? zu wenig eigenproduktionen wie "cobra 11"?

    .
    Ich denke, damit hast Du das Problem eigentlich ziemlich gut getroffen.

    Ich bin alt genug um mich an eine Zeit vor dem Privatfernsehen zu erinnern. Damals liefen auf ARD und ZDF noch eingekaufte Ami-Serien. Das A-Team, Hart aber Herzlich, Agentin mit Herz, Drei Engel für Charlie, Ein Colt für alle Fälle, das alles (und noch mehr) lief damals im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Und auch die Eigenproduktionen waren mehr auf ein breiteres Publikum ausgerichtet.

    Seit dem es das Privatfernsehen gibt, hat sich das Bild der öffentlich-rechtlichen Sendern gewandelt. Es scheint so, dass ARD und ZDF einen Ausgleich zu dem Programm der Privaten liefern wollen. Sie machen also nicht mehr ein Programm, dass auf ein breites Publikum ausgelegt ist sondern es richtet sich an die Personen jenseits der werberelevanten Zielgruppe der 14-49jährigen.

    Daraus folgt, dass das Programm der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender für viele einfach nicht attraktiv ist und damit ist es auch nur logisch, dass es einen gewissen Unmut gibt, dafür auch noch Gebühren zahlen zu müssen.

    Was die Berichterstattung angeht... eine gewisse Form der manipulativen Berichterstattung ist auf den Privatsendern natürlich zu erwarten. Da geht es, auch bei den Nachrichten um Quoten, um Werbezeit, um Geld. An ein öffentlich-rechtliches Fernsehen habe ich zumindest aber einen anderen Anspruch, nämlich eine gewisse Unabhängigkeit, die nicht zu letzt dadurch gewährleistet wird, dass wir Gebühren zahlen um die Sender von Werbeeinnahmen weitestgehend unabhängig zu machen. Wenn dort aber auch manipuliert wird, finde ich das durchaus bedenktlich.

    MfG
    Whyme
    I used to think it was awfull that life was so unfair. Then I thought wouldn't it be much worse if life were fair and all the terrible things that happen to us came because we deserve them? So now I take great comfort in the general hostility and unfairness of the universe.

  9. #9
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    Standard AW: Die seriöse Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen

    zu den Beiträgen über Computerspiele:

    Ich habe mich auch immer geärgert, wenn ich so einen Bericht im TV gesehen habe. Das Problem dabei ist nicht, dass die Berichte negativ über Computerspiele berichten, denn auch wenn ich selbst nicht glaube, dass uns Spiele alle geradewegs ins Verderben führen, so ist doch akzeptabel wenn jemand eine andere Meinung vertritt. Aber die Art und Weise wie diese Berichte gemacht waren und vor allem die große Anzahl an Fehlern, die sie enthalten, haben mich doch etwas schockiert. Bedeutet dies, dass andere Berichte auch so von Fehlern durchsetzt sind, ist dieser Qualitätsstandard bei den Magazinen der ÖR etwa die Regel? Das hat mir schon zu denken gegeben.

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister
    zweitens macht er denselben fehler wie viele, die sich bisher zu diesem thema äußerten: sie schließen von der lückenhaften berichterstattung bei einem spezialthema auf alle anderen themen: "wenn schon bei killerspielen manipuliert wird, wie ist es dann erst bei politik- und wirtschafts-themen?"
    Ich finde es nur logisch, dass diese Frage aufkommt und würde sie keinesfalls als Fehler bezeichnen. Allerdings ist die Schlußfolgerung, wenn es da Fehler gibt, sind alle andere Beiträge genauso fragwürdig, natürlich zu simpel. Ich selbst glaube (und hoffe), dass diese Spielebeiträge nicht den allgemeinen Qualitätslevel der ÖR darstellen. Aber es zeigt eben, dass man auch bei den ÖR nicht alles als 100%ig glaubwürdig ansehen sollte.

    zur Gebührenfinanzierung allgemein:
    Zitat Zitat von DerBademeister
    Weshalb ich auch niemals auch nur einen Cent für diesen gebührenfinanzierten Schmierdreck bezahlen werde.
    Bis Du dann wenigstens so konsequent und schaltest die ÖR auch grundsätzlich nicht ein?

    Ich bin eigentlich ganz froh, dass es die ÖR gibt und es somit einen Gegenpol zu den Privatsendern gibt. Die Art und Weise, wie die Gebühren eingezogen werden, sind sicherlich verbesserungswürdig, aber ich möchte keinen TV-Markt auf dem es nur Privatsender gibt. In den USA spielen beispielsweise öffentlich-rechtliche Sender so gut wie keine Rolle. In Sachen Entertainment mag dies keine großen Nachteile haben, in Sachen Nachrichtenkultur aber in meinen Augen schon.

  10. #10
    Dauerschreiber Avatar von Whyme
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    Standard AW: Die seriöse Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen

    Zitat Zitat von Brainy-Babe
    2) wie gesagt, sich über nicht-sachliche berichte aufzuregen, finde ich wirklich kuschlig-naiv. denn im grunde weiß doch jeder, der sich nur ein bisschen mit der medienwelt beschäftigt, dass so gut wie keine meldung und kein bereicht frei von subjektivität ist. das fängt bei der auswahl bzw. der qualität der quellen an und endet bei der persönlichen haltung der redakteure, die gewollt oder ungewollt, nunmal mit einfließt. kurzum: medien sind von menschen gemacht. und menschen sind keien standardisiert funktionierenden, völlig neutralen roboter.
    Das kann man allgemein so unterschreiben.

    Allerdings gibt es schon einen Unterschied, ob man sich wenigstens um Objektivität bemüht und sie aus den von Dir genannten Gründen nicht erreicht oder ob man Informationen aktiv unterschlägt mit dem Ziel eine bestimmte Meinung (die nicht mal die eigenen sondern nur besonders quotenträchtige sein muss) darzulegen.

    MfG
    Whyme
    I used to think it was awfull that life was so unfair. Then I thought wouldn't it be much worse if life were fair and all the terrible things that happen to us came because we deserve them? So now I take great comfort in the general hostility and unfairness of the universe.

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