@bademeister

Die 20er Jahre mit heute zu vergleichen ist allerdings gleichermaßen absurd, wie töricht.
Absurd deshalb, weil die Welt heute eine andere ist - heute stehen nicht mehr Millionen Menschen vor den Suppenküchen, heute gibt es keine links- und rechtsradikal übermächtigen Strömungen, heute bedeutet Arbeitslosigkeit nicht den Hungertod.
Natürlich ist die Welt heute anders, trotzdem gibt es bedenkliche Parallelen. Damals war der Staat Pleite, heute auch. Damals waren die Juden Schuld, heute sind es die AlQueidas. Damals gab es Nazis und Kozis, heute gibt es Nazis und Autonome.
Das Problem ist ja nicht deren Anzahl, sondern deren Wahrnehmung in den Medien. Wenn heute von den Zwanzigern die Rede ist, geht es um Arbeitslosigkeit, Gefechte zwischen Braun und Rot, Staatskrise.
Das es damals auch ein ganz normales Leben gab, das sich vom heutigen Leben nur in Details unterscheidet, das wird dabei übersehen. Außerdem sind auch damals keine Arbeitslosen verhungert.

Die USA sind in meinen Augen schon weiter. Dort ist die Situation vergleichbar mit Deutschland 1933: Gleichschaltung der Medien, eine naive Bevölkerung und das Streben zu Weltherrschaft.

Töricht deshalb, weil die wirtschaftliche Gesamtlage immer - besonders am Aktienmarkt, von der psychologischen Stimmungskomponente abhängen. Wenn ein namhafter Mann wie Lafontaine mit seinen unsinnigen Horrorbotschaften Menschen, die von der Geschichte genauso wenig Ahnung haben wie er, ANGST einjagen kann - Gedanken der Verzweiflung, der Mutlosigkeit schüren kann, so schadet dieses Klima letztendlich uns allen.
Lafontaine ist eine Kassandra, und auf die wollte bekanntlich noch nie jemand hören. Was soll er denn sonst sagen, "Alles ist gut"? Probleme werden nicht dadurch gelöst, dass man sie verschweigt.
Außerdem hört der deutsche Aktienmarkt nicht nicht auf Lafontaine, sondern auf die NYSE.