Schonma nen frankokanadischen Film mit englischen Untertiteln geguckt? Is spannend.

^^

Die Deutsche Synchronarbeit ist weltweit eine der Besten, von den doch wenigen Ländern, in denen es überhaupt eine gibt. Ich weiss nicht wie das inzwischen gehandhabt wird, aber v.a. in osteuropäischen Ländern gab es sehr oft Synchros, die komplett von einer Person gesprochen wurden, für alle Rollen und das ist kein Deutsches Welle Polen-Scherz. Wie schon vor mir gesagt wurde, gibt es in den meisten Ländern Untertitel für fremdsprachige Filme.

Synchronisierung ist eben keine Übersetzung. Es geht darum synchron zu sein und in manchen Sprachen die nicht zum Wortfluss unseres Sprachenraumes passen sieht das teilweise sehr komisch aus bzw. ist asynchron. Selbst bei verwandten Sprachen überschlagen sich die Sprecher fast (TNG auf Spanisch is z.b. so ein lustiger Fall).

Ich hab ja nun mal zwei Nachrichten für das fictionBOX Portal übersetzt, allerdings fiel mir dabei auf, dass es aufgrund der oft sehr schlampigen und von umgangssprachlichen Formen durchsetzten Wortwahl des Originals auch eben eher ein interpretieren als denn ein 1:1 übersetzen ist, weil v.a. Redewendungen so nicht im deutschen Gebrauch existieren, auch wenn man weiss, was der Übersetzer damit ausdrücken will. Ich verkrampfe innerlich immer ein wenig, wenn ich irgendwo auf deutsch lese: "am Ende des Tages..."; das "at the end of the day" wird natürlich verstanden aber so metaphorisch nicht wirklich im Deutschen benutzt. Ein "Schlussendlich.." passt mir da mehr, aber auch das ist natürlich ein persönliches Empfinden und muss nicht geteilt werden.

Es finden natürlich auch immer Referenzen aus der jeweiligen Kultur ihren Weg in Filme und Bücher, mit denen nicht jeder hierzulande etwas anfangen kann. In Star Trek z.b. gab's sehr gerne und oft Zitate aus diversen werken und wenn das nicht Shakespeare war sondern ein obskurer, wenn auch den Amerikanern geläufiger, Autor, dann gabs da schon mal Probleme. Ich erinnere mich da an die letzten Filme v.a. Insurrection (Der Aufstand), da gabs diverse Referenzen, die ich zwar als solche erkannt habe, weil man dem amerikansichen Film ja ausgestzt ist, aber nicht wusste welchen Zusammenhang sie in der Situation hatten, das fängt beim Namen der Region an "Briar Patch" und als die Sprache im Film darauf kommt, lächelt Picard und sagt: "natürlich" .. ich: "hä?!" Das Ganze geht auf eine amerikanische Volksweise bzw. einen Cherokee-Mytos zurück "Br'er Rabbit" somit ist der Briar Patch das Schlupfloch des Hasen Br'er.. selbes bleibt in der Enterprise-Folge "The Augments" im Deutschen etwas ungeklärt. Diese Figur gibt es sogar von Walt Disney vertoonisiert, aber ein Europäer kann damit u.U. nichts anfangen (ich zumindest nicht).

Oder auch später vorm Kampf mit den Son'a redet Riker was von "Wie bei "Jonas und der Wal" werden sie/wir reingehn müssen." Das das ne Bibelgeschihcte ist weiss ich, aber als unchristlich *g* aufgewachsener Mensch, hab ich keine Ahnung worums da geht, ausser dem Offensichtlichen - Jona hockt da in dem Wal rum.

Was dieses ganze Getippe veranschaulichen soll ist, dass Synchro so gut ist wie sie eben unter allen Bedingungen des Geschäftslebens und des Ausgangsmaterials sein kann und dafür ist sie erstaunlich gut, was auch an den deutschen Sprechern liegt, die der Figur vielleicht etwas vom Original nehmen aber auch wieder etwas Eigenes geben. Schlimm ist es eben nur wenn eine Person mehr als eine Stimme hat, was bei Picard allerdings irgendwie nicht schlimm ist, denn beide Synchros sind super und haben Wiedererkennungswert.

Titelübersetzungen... die macht bestimmt jemand anders als die Dialogregie ^^