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Voyager und TAS sind die einzigen beiden ST-Serien, die ich nicht vollständig gesehen habe. Ich bin kein Trekkie und ob man mich als ST-Fan bezeichnen könnte, ist auch eine eher trübe Angelegenheit.
Ich sehe mich eigentlich auch nicht als Trekkie, sondern eher als jemand der als genereller Sci-Fi Fan eben mit dem Trek Universum vertraut ist. Bis auf ein paar Romane des Extended Universe besitze ich auch kein Merchandising. TNG, DS9, VOY und ENT habe ich komplett gesehen, TAS überhaupt nicht und TOS nur sporadisch als kleiner Knirps (ein Revisit ist seit einer Weile geplant, alleine die Zeit fehlt).

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Ich sags mal so: Ich bin kein Freund der Moralvorstellungen und des Menschenbildes, das Star Trek vertritt,
Hier würde mich eine weitere Erläuterung interessieren.

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jedoch hat Star Trek im Fernsehen einige der besten Folgen des SF-Genres und darüber hinaus hervorgebracht. Diese Perlen sind aber dünn gesät zwischen allerlei Mittelmaß und viel zu vielen Rohrkrepierern. Ich habe mir innerhalb der letzten Jahre nach und nach die Blu-ray-Staffeln von TNG geholt und war erschrocken, wie übel die Serie angefangen hat und eigentlich über ihren gesamten Lauf sich zwar im Durchschnitt gewaltig steigern konnte, aber gleichzeitig immer wieder mit Ausreißern nach unten zu kämpfen hat. Derartig schwankende Qualität bin ich vom "modernen" Serienfernsehen gar nicht mehr gewöhnt.
Bei den wirklich guten Serien hat man auch einen richtigen "writer's room" mit festen Autoren. Bei TNG galt praktisch über die gesamte Laufzeit der Serie ein hire and fire hinter den Kulissen, die Drehbuchautoren wurden gewechselt wie Durchlauferhitzer. Immerhin ging die Episodenqualität nach oben als Gene Roddenberrys Gesundheit (und damit seine Involvierung in die Drehbücher) nach unten ging - die Kumba Ya - Hippieföderation der ersten beiden Staffeln ist größtenteils auf seinen Mist gewachsen, in der Frühzeit wurden sogar diverse Scripts aus seiner TOS-Reboot Serie Phase 2 (die Ende der 70er wegen des Erfolgs von Star Wars zugunsten eines Kinofilms gecancelled wurde) wieder aufgewärmt. In den späteren Staffeln durfte die Föderation dann auch mal etwas weniger perfekt und etwas menschlicher sein.

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Während ich mich als alter 5er mit DS9 nicht wirklich anfreunden konnte und ich es eher aus Langeweile im Nachmittagsprogramm auf Sat.1 mitgeschaut habe, konnte Voyager mein Interesse gar nicht erst wecken. Zu banal und mittelmäßig erschienen mir die Folgen der ersten und zweiten Staffel, zu blass die Figuren, als dass ich ein ähnliches Bedürfnis wie bei DS9 versprüt hätte, die Folgen wenigstens als Nebenbeiberieselung laufen zu lassen. Auch wenn die Serie bereits 20 Jahre auf dem Buckel hat, so würde ich meinen, dass sie bereits damals, bei ihrer Premiere - abgesehen von der Produktionsqualität - dem Fernsehmarkt hinterhergeschwommen ist, statt mutig in neue Bereiche, die noch nie ein Autor oder eine Serie betreten hat, vorzudringen. Bei Enterprsie war es dann einige Jahre später nur noch offensichtlicher und als die Serie gezwungen war, sich zu ändern und dem Fernsehmarkt anzupassen, war es für sie bereits zu spät. Die Zuschauer waren schon über alle Berge.

Trotz dessen wäre es mal wieder Zeit für eine neue Star Trek Serie im Fernsehen. Wie diese aber aussehen müsste, um auf dem heutigen Fernsehmarkt bestehen zu können und was sich ST-Fans unter einer modernen ST-Serie so alles vorstellen, sind andere Fragen.
Ich würde Dir ja empfehlen, bei DS9 noch mal reinzuschauen. Die ersten beiden Staffeln sind allerdings (wie bei TNG auch) eher öde - bis auf einzelne geniale Episoden wie "Duet". Die vierte, fünfte und sechste Staffel sind für mich immer noch das Beste, was Star Trek hervorgebracht hat. Die Qualität dieser Staffeln ist äußerst konstant und jede hat ein paar echte Highlights in Petto wie z.B. "The Visitor" in Staffel Vier oder "In the pale moonlight" und "Far beyond the stars" in Staffel Sechs. Die siebte Staffel leidet unter einigen mäßigen Episoden die hauptsächlich mit der Einführung eines neuen Charakters zusammenhängen (ähnlich wie bei B5 in der ersten Hälfte der finalen Staffel), aber legt zum Ende hin einen sehr gut durchgeplanten Arc hin um alle offenen Handlungsstränge zum Abschluss zu bringen (auch das ähnlich wie bei B5).