Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
auch wenn ich keiner der euphorischen obama-fans bin, sehe ich es so wie er es in seiner nobelpreis-rede beschrieben hat: freiheit muss manchmal erkämpft werden. das schöngeistige "kein krieg"-gerede ist, meiner meinung nach, in den aktuell auf unserer welt stattfindenden konflikten (größtenteils) keine lösung.
Welche Freiheit erkämpfen wir denn in Afghanistan? Die Lebensqualität der Menschen dort hat sich nicht verbessert. Die Analphabetenrate liegt bei 80 %, nur 4 % der Mädchen besuchen eine Oberschule. Die unter den Taliban verbotene Heroinproduktion floriert in ungeahntem Ausmaß. Kriegsverbrecher der übelsten Sorte sitzen in der Regierung und kontrollieren Landstriche nach eigenem Gusto. Al quaida dagegen ist schon seit vielen Jahren aus Afghanistan verschwunden, womit die eigentliche Begründung für den Einmarsch und die Besetzung des Landes abhanden gekommen ist.

Unsere Politiker werden irgendwann zur berüchtigten Realpolitik zurückkehren müssen, und erkennen, dass wir einer derart fremdartigen Kultur nicht unsere Lebensart aufzwingen können. Wir haben auch viele Jahrzehnte nach dem Ende des europäischen Kolonialismus immer noch die koloniale Denkmuster, die "Wilden" mittels Almosen und Waffengewalt nach unserem Muster zu zivilisieren. Das wird nicht funktionieren, da es keinerlei gemeinsame Basis mit einer archaischen Stammeskultur gibt, auf die wir aufbauen könnten. Diese Menschen leben noch in einer Gesellschaftsform die hier vor 2000 Jahren existiert hat, der Anschluss an die Moderne kann nur auf eigenen Antrieb erfolgen, und wird garantiert nicht im Turboboost von ein paar Jahren geschehen. Das ist eine Generationen dauernde Aufgabe.

Es ist nicht Zweck der Bundeswehr fremde Kulturen zu assimilieren, sondern unser Land zu verteidigen vor Bedrohungen von außerhalb. Deutschland wird nicht am Hindukusch verteidigt, im Gegenteil: Jeder weitere deutsche Soldat der in muslimischen Ländern stationiert ist, macht unser Land mehr zur Zielscheibe für islamistische Fundamentalisten. Und ein großer Terroranschlag wie in London oder Madrid ist Alles was unsere Überwachungs-Schäubles brauchen, um den ohnehin schon massiv ausgeweiteten Schnüffelstaat weiter zu verstärken.

Wenn Du die Humanismus-karte spielst solltest Du eingestehen dass wir nicht in der Lage sind die Lebensqualität der Menschen dort zu verbessern, unser Staat aber sehr wohl in der Lage ist die Lebensqualität der Menschen in unserem eigenen Land zu verbessern. Übrigens auch die der vielen Flüchtlinge aus Ländern wie Afghanistan. Mit den Milliarden die wir im Wüstensand verpulvern ließe sich vor Ort Einiges bewegen.