Das Beste ist, eine Ernährungsberatung zu machen, also eine richtige Untersuchung bei einem ausgebildeten Experten, welche Unverträglichkeiten euer Körper eigentlich hat - im Moment gibt es z.B. eine riesige Gluten-Hysterie, dabei sind die Meisten von uns nach 10.000 Jahren Weizenernährung dagegen gar nicht unverträglich. Hingegen gibt es viele Leute, die unwissend eine Unverträglichkeit für Milchprodukte haben, aber jeden Tag ihren Quark mampfen, weil sie vor 20 Jahren eingedrillt bekommen haben dass das gesund ist (Kalzium für die Knochen und so).

Davon einmal unabhängig ist "processed food" (also im Labor designte "Lebens"mittel aus einer ellenlangen Liste an Komponenten, die nur Nummern wie E451 haben oder klingen wie aus einem Kosmos-Chemiebaukasten) per se kritisch zu betrachten. Dass Cola ungesund ist, ist nun wirklich ein alter Hut und hinreichend untersucht. In diesem flüssigen Gift ist jede Menge Zucker, Salz und Säure, eine Kriegserklärung an jeden Magen und jede Bauchspeicheldrüse. Ich trinke, wie schon vor drei Jahren geschrieben, seit Ewigkeiten keine Softdrinks mehr (fast nur noch Wasser, ab und zu O-Saft Schorle) und bin seitdem auch nicht mehr über die für mich magische Grenze von 90 kg gerutscht. Zur Erinnerung: Als ich mit dem Abspecken anfing 2010, war ich dank Softdrinks und Süßigkeiten auf 115 kg aufgebläht. Ein Jahr später mit einfacher Ernährungsumstellung und Sport runter auf 85 kg.

Ich lebe auch Heute nicht asketisch und gönne mir sogar jeden Tag einen Kuchen oder Teilchen zum Tee, aber eben selbstgemacht oder vom Bäcker meines Vertrauens, wo ich weiß was drin ist. Von Schokoriegeln und anderem industriel produzierten Mist mit tausend künstlichen Geschmacks- und Konservierstoffen lasse ich weiter die Finger und habe selbst in Phasen wie die letzten paar Monate, wo ich wegen Sportunfall und Hand-OP nicht groß sporteln konnte, trotzdem nicht zugenommen, da sich mein natürliches Hungergefühl (welches von industriell produzierten "Lebens"mitteln manipuliert und aus dem Gleichgewicht gebracht wird!) einfach auf den geringeren Kalorienbedarf eingestellt hat.

Es gibt für die Lebensmittelindustrie im wesentlichen drei Komponenten um ihre Industriepappe nach "mehr" schmecken zu lassen - Fett, Salz und Zucker. Diese drei Komponenten sind nicht per se ungesund, wenn sie in einer normalen Konzentration in natürlichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse oder hochwertigem Fleisch vorkommen. Aber in Schokoriegeln, Softdrinks, Süßigkeiten, Chips, Fertiggerichten usw. sind sie in ganz anderen Konzentrationen vorhanden, weil dieser Mist keinerlei Eigengeschmack hat und ohne die massive Zugabe dieser Komponenten schmecken würde wie eingeschlafene Socken.

Wenn wir im Supermarkt vor den Regalen stehen, müssen wir uns immer darüber im Klaren sein, dass hinter diesen Produkten eine Multimilliardenindustrie steckt in der sich zehntausende Wissenschaftler und Chemiker nur damit beschäftigen, diese Design-"lebens"mittel so süchtigmachend wie möglich zu gestalten. Das fängt bem Geschmack an, aber umfasst alle Aspekte des "Lebens"mittels, also z.B. auch welche Geräusche es beim Essen macht (Studien zeigen, dass Chips die beim Essen nicht krachen, niemand essen will), oder wie sich die Textur des Essens gegen den Gaumen im Mund anfühlt. Es ist eine Industrie, deren einziger Unterschied zu Drogenkartellen für mich darin besteht, dass sie legal ist und von uns Steuerzahlern auch noch gefördert wird - so kassiert beispielsweise Nestle, einer der größten Lebensmittelkonzerne, jedes Jahr eine zweistellige Millionensumme EU-Subventionen.

Wenn man sich von diesem Industriekram fernhält, bewirkt das alleine schon eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität und Gesundheit, ohne dass man auch nur eine Hantel angerührt oder Laufband betreten hat.

Viele werden jetzt sagen, aber ich habe einfach keine Zeit zum groß Kochen, so ein Fertiggericht ist doch schnell gemacht und macht satt. Das ist schon richtig, aber ihr könnt durch vorausschauende Planung auch mit einem geringen Zeitbudget leckere und halbwegs gesunde selbstgemachte Gerichte erstellen. Investiert ein paar hundert Euro in einen großen Gefrierschrank (so ein mannshohes 300 Liter-Monster gibt es mittlerweile selbst von Markenherstellern mit AAA-Energieverbrauch für 500-600 Euro), besorgt euch ein paar Sets an mikrowellen- und gefriergeeigneten Frischhaltedosen und dann könnt ihr an einem Tag eine ganze Ladung von Mahlzeiten für die nächsten Wochen hintereinander wegkochen und einfrieren. Da ihr dafür nur einmal einkaufen und nur einmal eure Küche, Geschirr usw. saubermachen müsst weil ihr alles hintereinander kocht, ist das netto erheblich weniger Arbeitszeit als jeden Tag zu versuchen etwas Frisches zu kochen. So macht man sich nur zwei Mal im Monat die Arbeit und hat immer eine Auswahl frischer Gerichte im Gefrierschrank, die nach 10 min Mikrowelle servierfertig sind.