Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
Du scheinst eine merkwuerdige Definition des Wort Fragebogen zu haben.

Naja, und das die Aussage hinsichtlich der Komplexitaet nicht zu trifft kann man m.E. daran erkennen das die Fans von Serien, die Handlungsboegen ueber mehr als zwei Folgen haben, von Babylon 5 bis Lost, die Haende hin und her schwenken, und das Lied singen von wegen "Oh, in unsere Serie kann niemand nach X Folgen einsteigen, weil dann kapiert derjenige nie und nimmer das achso komplizierte und ausgetueffelte Verstrickungsnetz".
Naja, da ich mich nicht fuer ein Genie halte, glaube ich das dieses Lied falsch ist.
Man kann in die Serien einsteigen. Mache ich regelmaessig. Nu und normalerweise weiss man innerhalb von 10-20 Minuten im groben wo der Serienhase so pimaldaumen im Netz gerade rum hoppelt. Einfach weil das vermeintlich komplizierte Netz, nicht wirklich kompliziert ist.
Vielleicht habe ich auch einfach die Sonderfertigkeit "Serien mittendrin anfangen" bei meiner Char-Erschaffung bekommen.
Es gibt wenige Serien die eine Mischung aus Mythologie- und Einzelepisoden gut hinbekommen haben. Babylon 5 gehört nicht dazu, denn die Einzelepisoden abseits des großen Handlungsstrangs sind größtenteils Mist, eben weil sie anders als bei jeder anderen Serie nicht von einem Autorenteam stammen (wo jeder seine Stärken hat, z.B. Comedy, Action oder Drama) sondern von nur einer Person verfasst wurden dessen Vielseitigkeit als Autor eben deutlich begrenzter war als sein übergroßes Do-everything-yourself-Ego.

Bei einer klassischen Mysteryserie wie Akte X widerrum war es genau andersrum, diese Serie verhedderte sich irgendwann komplett in ihrer Mythologie, welche - ebenso wie bei LOST - aber nun einmal das Grundgerüst der Serie darstellte. Ich wundere mich Heute noch wie es Chris Carter nach fünf tollen Staffeln derart verscheißen konnte.

LOST ist geradezu ein Musterbeispiel dafür dass Komplexität alleine noch keine gute Serie macht. Viele LOST-Klone haben dieses Muster kopiert, in jeder Episode einfach 10 neue Fragen aufzuwerfen statt irgendwas zu beantworten und dann irgendwann nach Jahren (wenn nicht vorher die Absetzung folgt) ein halbgares Ende zu stricken dass unzählige Handlungsbögen unaufgelöst lässt. Eine gute Serie schafft es, auch komplexe Handlungsbögen zu einem logischen Schluss zu führen und den Zuschauer nicht mit einem "Hä?? War es das jetzt schon?" zurückzulassen. "The Shield" ist ein gutes Beispiel dafür, sieben Staffeln lang baut die Geschichte auf die allererste Episode auf und führt sie zu ihrem logischen und unausweichlichen Schluss.

Mit Abstrichen würde ich im Fantastikgenre Deep Space Nine dazu zählen, auch ein Grund wieso das noch immer meine Lieblings-Scifiserie ist.